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Post by severus on Apr 17, 2019 16:51:56 GMT
Ferndiagnose ist schwierig. Ob das WH nun "workhorse-typisch" schwerer schneidet oder "zu schwer", wird dir anhand von Fotos niemand sagen können. Du kannst mal in alten Threads suchen, in einigen Reviews und Messerportäts z.B. der Moosschmiede gibt es detaillierte Vermessungen von einigen Messerklingen. Die kannst du mit deinem Messer vergleichen.
Am Schmieden selbst wird es sicher nicht liegen, sondern an der Geometrie. Wenn die Möhre knackt, liegt es auch nicht am Finish. Aber m.E. darf bei einem Workhorse die Möhre auch knacken, jedenfalls im hinteren Drittel (wenn sie frisch und kalt ist).
Alternativ kannst du bei einem Besuch bei einem Forumsmitglied Messer vergleichen, ein Forumstreffen besuchen (nimm einen Messschieber mit) oder an einem PA teilnehmen.
Und du kannst natürlich mit dem Schliff spielen und ausprobieren.
Viele Grüße Severus
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Post by christian on Apr 18, 2019 11:17:15 GMT
Servus,
auf den Bildern sieht die Wate des geschmiedeten Messers etwas dünner aus als bei den anderen Messern. Hier würde ich vorsichtig weiter ausdünnen. Es muss deshalb nicht gleich instabil werden, da durch den balligen Anschliff noch genügend Material hinter der Schneide vorhanden ist.
Ohne knacken wirst Du an dieser Stelle keine gelbe Rübe schneiden können. Dazu ist diese Geometrie nicht gemacht. Bei schwereren Klingen gleicht das das höhere Gewicht wieder aus und man kann sehr flüssig und überraschend leicht damit schneiden, obwohl der Kehlshot etwas anderes suggeriert.
An der Schmiedehaut wird es nicht liegen, da die gängigen gelben Rüben im Durchmesser nicht so groß sind, als dass das Auswirkungen haben könnte.
Meine Ferndiagnose: Zu dick an der Schneide und zu wenig Gewicht.
Viele Grüße
Christian
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Post by henrick on Apr 19, 2019 17:24:45 GMT
Vielen Dank für die Antworten. Das geschmiedete Messer ist in der Tat an der Wate extrem dünn geschliffen. Dies mag die Schneidfreudigkeit erklären.
Habe das große Messer mit dem hellbraunen Griff (vorher von mir auch als WH Messer bezeichnet) noch am BS ausgedünnt. Werde es morgen nochmal probieren.
Natürlich warten nebenbei noch einige andere Klingen auf Fertigstellung. Werde weiter berichten.
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Post by henrick on Dec 17, 2019 18:28:29 GMT
Heute mal eine Aktualisierung. Habe momentan einiges fertig zu machen. Große und diesmal auch kleine Messer. Fokus liegt momentan etwas auf Steakmesser und Rüstmesser. Nun denn: Heute das erste Rüstmesser fertig geworden. Bin soweit erstmal zufrieden. Stahl ist 100Cr6 von mir gehärtet (sprich: Gasesse). 4mm Pins aus Messing, Klingenfinish diesmal an der Maschine bis 400 gemacht. Holz hab ich einfach in die Kiste gegriffen. Im nachhinein ist es mir etwas zu weich... Basisdaten zu den Dimensionen: Länge 20cm, davon 8,5 cm Klinge (scharf) Höhe 1,9-2 cm Stärke 2mm Erstes Fazit: Macht Spaß mal was ganz anderes zu machen. Wobei Arbeit zwar nicht so materialfordernd, aber dennoch nicht viel weniger ist, als bei einem Kochmesser. Bei der ganzen Sache konnte ich mal meine Fähigkeiten im Freihandschleifen ausbauen. Mir ist aufgefallen, das, wenn ich ins Werkregal schaue, ich unbedingt langsam mal eine Prägung brauche, bei der Menge, die noch vor mir liegt. Was das praktische Schneiden mit dem Messer angeht, so kann man mit einem vernünftigen Rüstmesser doch einiges anstellen. Zwar nicht so brachial das Biozeugs zerfetzen, wie mit einem Kochmesser, aber mehr als ich gedacht hätte, wenn man vorher immer nur mal die 1€ Billigkneipchen verwendet hat. Achja, Klingengröße ist bei Rüstmessern nicht alles. Größe finde ich nach meinem Gusto optimal gelungen um es optimal einsetzen zu können. Traurigerweise ist das, dass Kleinste von Allen Würde mich mal über Rückmeldung freuen. Finde Rüstmesser und Kneipchen kommen hier im Forum deutlich zu kurz, was sie eig. überhaupt nicht verdient haben. In diesem Sinne Horido
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Post by wern on Dec 17, 2019 20:00:19 GMT
Sehe ich genau so. Kann man zwar auch Alles mit dem Kochmesser machen, aber die Kneipchen haben für mich durchaus ihre Berechtigung. Ich verwende sie gern.
Gruß Frank
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lou
Gardemanger
Posts: 158
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Klassiker
Dec 21, 2019 16:20:23 GMT
via mobile
Post by lou on Dec 21, 2019 16:20:23 GMT
Hey, Ziemlich cool dein Rüstmesser/Kneipchen! Sehr sauber gearbeitet und stimmig. Ich benutze diese Art von Messern mit den großen fast am meisten. Wie du selbst schon gesagt hast ist die Zeitersparnis bei der Anfertigung kaum relevant, deswegen konnte ich mich noch nicht aufraffe, ein Kneipchen zu bauen. Wenn ich deins so anschaue, bekomme ich glatt Lust. Wenn du bezüglich der Prägung eine Lösung hast, wäre es schön wenn du einige Infos hier hinterlassen könntest. Gruß Lou und schöne Feiertage!
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Post by henrick on Jan 15, 2020 18:23:40 GMT
Wenn es mal nicht so läuft, wie es laufen sollte. Ist mir heute bei einem weiteren Messer aufgefallen. Da konnte ich die Griffschalen mit nem Beitel ohne Problem lösen. Anscheinend, war zwar gut entfettet und Epoxy war von der Härte her auch gut gemischt, nur das Anziehen mit der Schraubzwinge sollte ich doch nochmal überdenken. Wo rohe Kräfte walten... In diesem Sinne...wieder war gelernt
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