Post by eisbehr on Apr 21, 2019 17:11:56 GMT
Hallo zusammen,
ich experimentiere seit längerem mit Glasflaschen zum abschließenden Glätten von wetzbaren Messern und möchte hier Mal meine Erfahrungen mit euch teilen. Der Grund: ich besitze keinen Polierstahl (feinster Stahl ist Dick Feinzug) und wollte ausprobieren ob es da noch zu einem sinnvollen Schärfezuwachs kommt, bzw. zu einer glätteren Schneide, die man besser für spezielle Zwecke nutzen kann, z.B. für Fleisch. Warum eine Glasflasche? Glas ist mehr als ausreichend hart und wird häufig in schönen glatten Flächen mit großer Rundung verarbeitet, insbesondere Flaschen für Wein, Essig und Öl bieten sich an und sind zum Nulltarif meistens greifbar.
So bin ich vorgegangen:
Das Ergebnis? Natürlich kommt es hier stark auf das Messer und seinen Zustand an, aber insgesamt für mich schon überraschend und interessant:
Mein Fazit aus dem Ganzen:Da ich keinen Polierstahl habe und man diesen super Glatten Schnitt auch nicht immer braucht ist das eine gute Methode, um ohne weitere Anschaffung ab und zu noch ein geschärftes Messer zu Glätten. Wer das jedoch öfter braucht, wird allein wegen des Komforts beim Wetzen schon zum Polierstahl greifen.
Was haltet ihr davon?
ich experimentiere seit längerem mit Glasflaschen zum abschließenden Glätten von wetzbaren Messern und möchte hier Mal meine Erfahrungen mit euch teilen. Der Grund: ich besitze keinen Polierstahl (feinster Stahl ist Dick Feinzug) und wollte ausprobieren ob es da noch zu einem sinnvollen Schärfezuwachs kommt, bzw. zu einer glätteren Schneide, die man besser für spezielle Zwecke nutzen kann, z.B. für Fleisch. Warum eine Glasflasche? Glas ist mehr als ausreichend hart und wird häufig in schönen glatten Flächen mit großer Rundung verarbeitet, insbesondere Flaschen für Wein, Essig und Öl bieten sich an und sind zum Nulltarif meistens greifbar.
So bin ich vorgegangen:
- Man nehme eine Glasflasche mit glatter Oberfläche (die Spiegelung sollte möglichst "kantenscharf" sein, das spricht für eine glatte Oberfläche) und ohne störende Unregelmäßigkeiten. Unter den infrage kommenden Flaschen kann man ja die mit dem größten nutzbaren Bereich auswählen
- Die Flasche wird am Hals gehalten und auf ein Brett gestellt. Dann kann man von der Hand weg das Messer in der gewohnten Bewegung drüber ziehen. Achtung: Viele Flaschen haben ganz unten noch eine Art Aufdruck, deshalb zum Schutz der Schneide nicht ganz runter ziehen. Sonst gilt das was man auch sonst schon oft zum Wetzen geschrieben wurde, zu Winkel, wenig Druck, etc. Ich habe mit wenig Druck meistens ca 10 wechselseitige Züge je Seite gemacht.
- Ausprobiert habe ich Messer verschiedener Größe und Beschaffenheit, die sich vom Zustand der Schneide her für das Experiment geeignet haben. Stähle waren meist rostfreie Standartstähle, aber auch ein bis zwei Carbonstähle bis ca. 60 HRC.
Das Ergebnis? Natürlich kommt es hier stark auf das Messer und seinen Zustand an, aber insgesamt für mich schon überraschend und interessant:
- Eins vorweg: Es dürfte wenig überraschend sein dass die Schneide in sehr gutem Zustand sein muss, sonst ist mit dieser Methode wie auch beim Polierstahl kein Blumenstrauß zu gewinnen.
- Am aussagekräftigsten ist denke ich über das Ergebnis für frisch geschärfte Messer zu sprechen, das war für mich auch am interessantesten. Ich habe bis 1000 JIS geschärft und sorgfältig mit wechselseitigen Hüben entgratet. Das Ergebnis bei mir ist dann üblicherweise ein Messer was in beide Richtungen ganz gut rasiert, aber nicht 100-prozentig und eher etwas "zupfend". Nach dem Abziehen an der Glasflasche (man hat da nicht wirklich dass Gefühl, dass dabei etwas passiert...) dachte ich erst, ich habe das Messer abgestumpft, weil es einfach über die Haut gerutscht ist ohne dass die Haare geflogen sind. Beim genauen Hinsehen habe ich erstaunt festgestellt, dass die Haare komplett glatt abrasiert waren, das ist jedoch allerdings mit so wenig Widerstand passiert, dass das übliche leichte Zupfen und fliegen der Haare ganz ausgeblieben ist. Dieses Rasurverhalten habe ich von Küchenmesser vorher nicht gekannt, es ist auch schwierig zu beschreiben, vielleicht hat der ein oder andere das selbst schon einmal erfahren. Mir war so eine hohe Schärfe bisher nicht bekannt, scheinbar mangels feiner Abziehmöglichkeit.
- Die Tauglichkeit zum regelmäßigen Abziehen ist etwas schwierig festzumachen, das hat bei mir von funktioniert gar nicht bis funktioniert glaube ich einigermaßen rangiert. Ich sehe nur einen Sinn wenn die Schneide wirklich nur sehr leicht beansprucht war. Wenn man vorher jedoch mit einem normalen/feinen Zug sorgfältig wetzt kann man das Anwendungsgebiet erweitern, da die Schneide dann schon einigermaßen gut gerichtet ist. Den Vergleich zu einem regulären Polierstahl habe ich nicht, das wäre sicher interessant ob man da mit dieser rudimentären Methode rankommt.
Mein Fazit aus dem Ganzen:
Was haltet ihr davon?