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Post by kwie on May 1, 2019 11:21:11 GMT
Hallo, ein Forum wird nie ein Fachbuch sein. Aber nirgendwo tut sich ein Fachbuch schwerer, als bei einer Applikationsanwendung wie dem Schneiden mit Messern, wo Nutzer, Nutzung, Schneiden und Schärfen und die Konstruktion eine sinnige kulturelle Einheit bilden müssen, um von einer Optimalität sprechen zu können. So gesehen muss nur das vergleichsweise erfreuliche Niveau dieses Forums möglichst hoch und noch höher gehalten werden. Klarer Trend für mich: Stock removal mit Hochleistungs Industriestählen. Da ist suntravel - wenn ich das alles richtig sehe - ja nicht der einzige, der erst gar nicht mehr versucht, durch Schmieden das Gefüge eines Micro Clean Industriestahles aus dem Walzwerk zu verbessern. Alles in allem kann man hier schon ein wenig mitverfolgen, wo die Reise hin gehen kann und neben Sammlern und Individualisten (nichts dagegen, im Gegenteil) finde ich eben schon auch so etwas wie eine sachliche Technikentwicklung in Richtung Leistungsfähigkeit. Gruß: KWie
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Post by Gabriel on May 1, 2019 17:20:16 GMT
Moin zusammen, also wie es sich mit dem Forum weiter entwickelt ist immer schwer zu sagen finde ich. Bei mir persönlich tritt einfach phasenweise eine Sättigung ein. Irgendwie hat man fast alles schon gesehen oder gehabt oder zumindest mal ausprobiert und unendlich viel Luft nach oben ist dann irgendwann auch nicht mehr... Was die Japanische Unterpräsenz in diesen Kreisen hat das meiner Meinung nach 3 Hauptgründe: 1. Hype - Customs sind einfach momentan im Trend hier, insbesondere auch aus Wunderstahl XY. Japanische Messer werden an vielen Stellen als unterlegen dargestellt (was in der Allgemeinheit formuliert schlicht Quatsch ist... aber wer am lautesten und meisten schreit bekommt in einer entsprechenden Plattform immer recht...). Außerdem hat ein hier aktiver Custom Messermacher sicher eine größere "Fanbase" als ein Doi oder Heiji 2. Preisgefüge - die nähern sich finde ich immer weiter an. Ein gutes Custom (auch wenn hier natürlich auch stetige Entwicklungen stattfinden) und ein gutes japanisches "Serien"messer sind preislich quasi auf Augenhöhe teilweise 3. Customizing - je mehr Messer hergezeigt und präsentiert werden, umso stärker der Trend zum Individuellen. Wer kommt schon mit einem schnöden Serienmesser um die Ecke. Ein buntes individuelles Einzelstück zeigt man lieber. Da ist dann der "Coolnessfaktor" schon teils höher in der Priorität als die Performance. Im Prinzip nachvollziehbare Gründe. Daran dass die Einen besser und die Anderen schlechter werden liegt es IMHO nicht (was natürlich nicht heißt, dass sich einzelne Macher nicht weiterentwickeln, das ist natürlich so). Gruß, Gabriel
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Post by suntravel on May 1, 2019 18:42:01 GMT
Mir persönlich sind Trends relativ schnuppe Ich versuche mir Messer zu machen oder zu besorgen die für meine Anforderungen gut passen, genau so wie ich den Leuten für die ich was mache auch versuche entsprechend den Anforderungen entsprechend was passendes zu empfehlen. Ist mir dabei Wurst ob dat nen umgeschliffener Chinaklopper, Solinger oder nen Custom aus HighEnd Stahl ist. Die eierlegende Wollmilchsau gibts eh nicht, nur was was möglichst gut zu den eigenen Bedürfnissen passt. Für mich selber hab ich den größten Spaß an möglichst verschleißfestem Stahl der ne extreme Schärfe möglichst lange behält. Als Wunderstähle würde ich son Kram aber nicht bezeichnen, sind halt moderne hochlegierte Werkzeugstähle aus industriellen Entwicklungen. Gibts als Serie in Japan ja auch besonders von Sukenari oder Kohsey und deren Deviraten ect. Gruß Uwe
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Post by schmirgel on May 1, 2019 18:54:20 GMT
Der Trend geht zu Ikea. Und zu Aldi.
Ein kleiner Trend geht zu Kai. Und Güde.
Hier ist Freakshow.
Sorry für den barschen Einstieg. Aber ich habe wieder viele Tage mit Markenanalysen, mit Golden Circle, mit why-how-what usw. hinter mir, ich bin bissel müde ob dieser Dinge.
Was ich sagen wollte: Das hier ist eine Miniinsel, unsere Trends sind "süß", auf dem Messermarkt aber bar jeder Bedeutung.
Aber es gibt sie. Klar. Auch mein "Main-Set" besteht nur noch auch europäischen Einhörnern: Xerxes, Moosschmiede, Luis aus Deutschland; Kamon, Wunderer aus Österreich; Raquin aus Frankreich; Hazenberg aus Niederlande/Irland; Catcheseide & Co. aus UK; Dalman und Smide aus Schweden; Tansu aus Asutralien (erweiterter EU-Bereich *gg* ) usw.
Aber ich habe auch dennoch Spaß, wenn ich mein KS-, mein HD2-, mein SIH-Gyuto in die Hand nehme. Das sind immer noch Spitzenmesser mit Flair. Oder mein Takeda-, Watanabe-, Shigefusa-, Moritaka-Nakiri.
Der große Unterschied zwischen den Japanern und "unseren" Europäern ist da ja das Thema "one of a Kknd" und die Verknappung. Würde Watanabe keine Serien mehr produzieren, sondern einmal im Monat zwanzig Messer online stellen, wäre der Run darauf genauso wie bei Xerxes & Co. Vielleicht fehlt uns ja auch der Ansatz, solche "Einzelkünstler" in Japan zu entdecken?
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Post by Orakel on May 1, 2019 19:39:47 GMT
Servus, Was glaubt ihr, wohin geht der Trend, bezogen auf dieses Forum und den deutschsprachigen Raum.
Welchen Trend meint Du denn genau im deutschsprachigen Raum? Den Trend im gesamten Messermarkt, den bei der handvoll Freaks hier im Forum oder bei der kleinen österreichischen Selbsthilfegrppe?
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Post by flint on May 2, 2019 7:50:16 GMT
Servus, Servus, Was glaubt ihr, wohin geht der Trend, bezogen auf dieses Forum und den deutschsprachigen Raum.
Welchen Trent meint Du denn genau im deutschsprachigen Raum? Den Trent im gesamten Messermarkt, den bei der handvoll Freaks hier im Forum oder bei der kleinen österreichischen Selbsthilfegrppe?
bezogen auf dieses Forum im deutschsprachigen Raum.
Man sieht ja den Wandel, zuerst Japan, dann Laser und dünn und leicht, dann WH und geometrische Besonderheiten, wo japanische Macher ihren Traditionen verhaftet nicht mitmachen. Dann Custom aus USA und der Welt, dann bevorzugt Messer aus dem deutschsprachigen Raum, dann immer größer werdende, wuchtige Messer, dann Augenmerk auf neue Macher, dann Augenmerk auf High-End-Industriestähle, dann wieder Weicheisen gepimpt und nur wetzen usw.
Deshalb meine Frage, wohin wird's gehen, wie wird's weitergehen und was bleibt stabil usw.
Den Trend zum Zweitmesser hat ja Uwe schon angemerkt, der scheint stabil.
Gruß, flint
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Post by Deleted on May 2, 2019 8:10:44 GMT
Japan = immer noch gut vertreten
Laser und dünn und leicht = dito
WH und geometrische Besonderheiten = dito
Custom aus USA und der Welt = dito
Messer aus dem deutschsprachigen Raum = dito
usw usf.
Ich denke, es gibt hier eine ungeheure Bandbreite und nur gewisse Tendenzen, die mal mehr und mal weniger stark schwingen. Echte Trends, die alles andere weit nach hinten oder gar in die Vergessenheit (ver)drängen, kann ich eigtl. nach längerer Überlegung bzw. ganz kurzer "Marktanalyse" nicht feststellen. Dazu ist das Forum aber auch viel zu klein bzw. volatil.
VG Becks
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Post by andreas123 on May 2, 2019 8:41:52 GMT
Moin,
ich sehe das ähnlich wie becks. meiner Meinung nach erleben wir immer wieder neue Hypes, wenn etwas neues auf uns zu kommt. Der eine geht, andere bleiben dann im Grundrauschen.
Extrem legierte und Pulverstahlmesser sehe ich allerdings eher als Randerscheinung. mal ausgenommen die "Standard"-Pulvers.
LG Andreas
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Post by BastlWastl on May 2, 2019 14:11:43 GMT
Trend`s sind immer schnell verflogen.... Und wirklich neues habe ich eigentlich noch nie gesehen.... Ballige Schliffe (bis in die 80`er ? von Solinger Unternehmen vor ihrer Umstellung auf Computergesteuerten Schliff sehr gut durchgeführt, WH Geometrien kennen wir von DICK schon um die Jahrhunderwende, ebenso wie sanfte Doppelhohlkehlen, Japaner a la Kiyoshi Kato, Shigefusa haben das ja auch "vorgemacht". Bleibt alles beim alten, warum sollte man an dem gute Konzept "Hinten Griff, vorne Klinge" auch was ändern ? Und beim Thema Stahl, nun ja da gibt es halt das was die Profis benützen (Weich+Stahl) oder den Japanischen weg (Hart+Stein) oder als "neuen" "Trend" PM HSS Stähle die halt auch nen Stein brauchen (halt seltener aber dafür weniger oft, aber wenn dann dauert das.....) ... Schärfsysteme sind ja auch schon länger auf dem Markt, die Druckkontrolle als Innovation kam halt erst dazu, verschiebt es halt ein wenig. Überhaupt ist es ja so das man wirklich sagen kann, -Tests versagen, sind nicht wiederholbar... Was bringt es mir eine lauwarme Karotte ohne Knack schneiden zu können wenn sie frisch aus dem Kühlschrank knackt ? -Immer dünnere Messer sind immer empfindlicher -Dickere Messer schneiden nicht so fluffig sind dafür aber robuster (Die beiden Punkte mal unabhängig vom Stahl). Ja Trends.... Im Endeffekt wurde das Handwerk der Messerschmiede das bei uns schon fast gänzlich ausgestorben war (Mittlerweile baut jeder Hipster der was auf sich hält Messer und vertickt die auf Instagram ) in Japan am Leben erhalten, auch die jetzt hier und andernorts gefeierten/hypten Geometrien sind alle wie schon geschrieben alter Hut, das machen die seit wahrscheinlich Jahrhunderten so In Japan und auch in Deutschland (nur ging es hier aufgrund einer Gesellschaft die immer mehr und billiger haben wollte im Westen leider fast gänzlich verloren!) . Irgendwann wenn -der letzte Laser ausgebrochen ist -das letzte Workhorse im Sellerie steckengeblieben ist -der heißeste PM Shit stumpf geworden ist -der letzte JNat am Boden zersplittert ist Ja dann merken wir das man auch mit einem guten alten Herder und nem Wetzstahl wunderbar zurechtkommt ... Back to the basics. Grüße Wastl.
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Post by Orakel on May 2, 2019 15:28:20 GMT
...Man sieht ja den Wandel, zuerst Japan, dann Laser und dünn und leicht, dann WH und geometrische Besonderheiten, wo japanische Macher ihren Traditionen verhaftet nicht mitmachen...
...dann immer größer werdende, wuchtige Messer,
Ich kann das ehrlich gesagt nicht so wirklich nachvollziehen. Mit einem Laser als einziges Küchenmesser kommt man nicht weit, mit einem WH alleine macht auch keinen großen Spaß. Also werden auch in Zukunkft beide Arten gleichermaßen gut vertreten sein. Bei Messern mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis kommt man an Japanern auch kaum vorbei, es sei denn man befindet nur handgeschmiedete Messer ab 500 EUR aufwärts für kaufenswert.
Ob die Messer kurz oder lang sind ist eine ganz persöliche Vorliebe jedes einzelnen.
Das die Zahl der Messermacher hier im Forum zugenommen haben kann jeder erkennen. Ist gut so, das fördert die Vielfalt an handgemachten Messern.
Ach ja, fast vergessen: Der Trend geht eindeutig zu rostfrei!
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Post by krassi on May 2, 2019 15:53:26 GMT
MoiN! Solang ich hier bin ist der Maximalfreakfaktor immer auf 100! Wie auch schon gesagt sind so Stammtische, Treffen und mal persönlicher Austausch immer das beste und ich werd auch mal häufiger malne Spontane Runde bei mir machen. Hab öfters schon Anfragen von Neulingen "was soll ich kaufen" Und wenn die in der Nähe wohnen sollen die einfach mal rum kommen! Wenn dann noch 2 vorbei schaun die auch so eine Waffensammlung haben, dann hat man schon mal einen Mega Überblick! Und kann sich sinnlos mal schön einen Reingiessen Alles im Namen der Wissenschaft! Trends finde ich sind Messer die gut schneiden, egal wie sie das Ziel erreichen! Und lieber mal was besser als 3 mal Kompromisse. Japaner find ich so dermassen uninteressannt mitlerweile und die Vielfallt kommt halt eher aus unseren Breitengraden! Dazu der Wille mal Ideen aus zu probieren und Geometrien die halt nicht so traditionell sind! Wenns gut schneidet ist es besser als der übliche Standard! LG daniel
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Post by attue on May 2, 2019 16:00:48 GMT
Meine Frau meint, der Trend sollte bei mir mehr zum Kochen gehen. Ich finde sie hat recht, ich bräuchte nur noch.... und Kochbücher und einen Pastamaker 😂
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Post by beepbeepimajeep on May 3, 2019 22:05:59 GMT
Wohin geht der Trend? Ja, schwierig zu sagen.
Es wird immer gehypte, gesuchte Sammlerstücke geben, die sich durch Limitierung und verknapptes Angebot auf der einen Seite und durch hohe Nachfrage auf der anderen Seite in schwindelerregende Preisregionen steigern. Aktuell sind das halt Shigs und Katos, morgen vielleicht ganz andere. Die Mehrleistung rechtfertigt sicher nicht den Mehrpreis auf dem Sekundärmarkt.
Es wird immer Performer geben, die alles leisten, was man von einem hochwertigen Messer erwarten kann, für nur ein paar Euro mehr, als das, was 99,9% der Menschen nutzen.
Es wird auch immer Leute geben, die Wert auf Individualität legen und das auch von ihren Messern wollen, das sind dann die hochpreisigen und teilweise nicht unbedingt besser performenden Customs.
Es wird aber auch immer Menschen geben wie uns, denen hochwertige Dinge einfach am Herzen liegen. Das muss nicht das x-tausend-Euro Custom sein, das kann auch ein gepimptes Güde sein oder ein einfaches Kamo-to. Das sind Werkzeuge, die einen am Herzen liegen, weil sie im Alltag Freude machen. Freude beim Nutzen, Freude beim Anschauen, Freude beim Schärfen. Ich baue zu Gegenständen nur dann eine Bindung auf, wenn ich sie in irgend einer Weise wertschätze. Das tue ich mit meinen Messern, da ich sie nutze, um hochwertige Lebensmittel zuzubereiten.
Andere sammeln Messer und nutzen sie nicht, auch ok. Das ist zwar nicht meine Welt, hat aber trotzdem ihre Berechtigung. Andere schärfen in einer Progression auf etlichen verschiedenen Natursteinen. Das ist noch weniger meine Welt, trotzdem empfinde ich tiefen Respekt für diese Leute.
Was bleibt als Fazit? Ja, es ist im Trend, hochwertige Küchenmesser zu besitzen und zu nutzen. Aber: Wer sich auch nur einer der von mir angesprochenen Gruppen zugehörig fühlt, dem kann das Ganze doch am Arsch vorbei gehen. Wenn mein Shig morgen statt Summe X nur noch ein paar Euro "wert" ist, ist es mir auch wurscht. Dann hab ich immer noch das Messer. Im Gegenteil - ich würde mir sogar wünschen, wenn der Hype mal nachlassen würde. So müsste ich nicht dran denken, was ich mir für den Verkaufspreis eines solchen Messers sonst so kaufen könnte - da könnte man wirklich in Versuchung kommen, bei den Preisen die da so rumgeistern.
Unabhängig jeden Wertes ist für mich - nicht nur bei Messern, sondern bei allen materiellen Gegenständen die mich umgeben, eine Sache wichtig: ich muss Freude bei ihrer Nutzung haben. Dann ist es mir ziemlich egal was es kostet, solange ich es mir leisten kann, bin ich dann bereit, auch mal ein paar Euro mehr auszugeben. Langfristig fährt man in meinen Augen mit dieser Strategie ohnehin besser, auch wenn man mal einen Fehlkauf macht, der potenzielle Wiederverkaufswert wird es rechtfertigen.
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Post by knifefun on May 5, 2019 12:31:19 GMT
Zufall, oder zeichnet sich hier im Forum ein neuer Trend ab ?
Es kommen hier immer mehr Messer ans Tageslicht, die dann als "räudig" bezeichnet werden link oder link oder link
"räudig" das neue Messer-Adjektiv
Gruß, Bernhard
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Post by flint on May 5, 2019 12:39:43 GMT
Servus, ja, der Freak/Geek/Nerd oszilliert immer zwischen den Gegensätzen. Gruß, flint
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