Könntet ihr Zwei das konkretisieren was genau hier "Aua" verursacht?
Der Wunsch sei mir Befehl, denn tatsächlich muss eben alles zusammenpassen, also auch die Schleiftechnik zum Stein oder umgekehrt der Stein zur Schleiftechnik,
wie ipq oben schon bemerkt hatte.
Und es gibt offenbar mehrere Strategien, mehrere Wege nach Rom, so dass man sich und einen schlüssigen Weg ein bisschen erklären muss. So Unterschreibe ich ausdrücklich nicht bei den sehr geschätzten peters und Erzengel:
Matter of fact...beim Freihandschleifen ist es nunmal wichtig nicht zuviele Sprünge ( progression ) zu machen....sonst hat man nicht eine Fase sondern 5
Sic! Wenn man zum Freihand-Schleifen die Wahl hat, ist bei gleicher Körnung immer der schnellere Stein vorzuziehen. Man hat dann buchstäblich weniger Zeit zum Wackeln...
Mein Ansatz geht davon aus, dass ich freihand natürlich verwackle, also müssen Technik und Stein auch dazu passen.
Wie oben schon geschrieben,
Meine bisherige Erfahrung ist, dass ich Freihand sehr gern mit einem nicht zu harten Stein arbeite. Meine feinsten (aber Bockharten) Steine bringen mir nicht die besten Ergebnisse.
suche ich für Freihand den möglichst Fehlerverzeihenden Stein und der ist typischerweise eher "sahnig" bzw. weich.
Dann darf man aber nicht einschneiden und da ich bin ganz bei Schmirgel:
Echtes "Einschneiden" ist mir als Schleifanfänger vor 20(?) Jahren passiert. Siehe oben: Ich schleife freihand jetzt auch gerne mal auf einen King - der ist wie Butter, aber da schneide ich dennoch nicht ein.
Da lese ich zwischen den Zeilen, dass man eben erst einmal ganz zuförderst so schleifen lernen muss, dass man möglichst nicht einschneidet.
Das möchte ich bestätigen. Die Reichweite Freiahand liegt vor allem auch in der guten, sanften, kontrollierten Schleiftechnik.
Dann ergänze ich noch, dass das Messer im genannten Video einen Krümmungsverlauf eines typischen Outdoormessers hat und da schneidet man im flachen Teil der Schneide fast nie ein, hat im gekrümmten vorderen Teil aber wegen der sehr viel höheren Flächenpressung durchaus seine Nöte. Damit kommt noch ein ganz anderer Faktor ins Spiel, nämlich die Geometrie des Schliffes. Mikrofase oder nicht? Scandischliff? Bei solchen Outdoormessern ist der Scandischliff ja nicht umsonst recht bekannt und verbreitet.
In dem Video bemerkt der Autor, dass das Messer mit einer Mikrofase geliefert worden war und er diese auf Wassersteinen entfernt habe. Damit könnte das Messer einen Scandischliff haben, also wenn man so will die zweiseitige Variante des Japanischen Kata-Ba Schliffes. Dann führt man das Messer beim Schliff auf der Schliffflanke aber genau das tut der Autor des Videos eben nicht. Bei einem Scandischliff in den Stein einzuschneiden ist schon Kunst, aber der Videoautor bekommt das mit seiner ungelenken Technik hin. Er führt das Messer mit den Fingern an der Klinge oberhalb der Schneidfase, also genau da, wo sie nun einmal wirklich nichts zu suchen haben. Dazu kommen kurze schnelle hektische Bewegungen, bei denen allein die Beschleunigungskräfte jedes sinnvolle Maß für Kräfte bei einem feinen Schliff übersteigen. Wer sein Messer so Hin- und Her wuchtet spürt nichts mehr.
Den Stein ruiniert man so natürlich auch so schnell wie möglich.
Da der Autor von sich aus sagt, dass er schnelle harte Steine bevorzugt (bei den "Schleifkünsten" für mich kein Wunder) kann ich wohl feststellen, dass wenn ich links herum um den Vesuv nach Rom gehe, der Mann im Video eher versucht rechtsherum um den Vesuv einen Weg zu finden.
Mein Ansatz noch einmal in Kürze:
Ich mache Winkelfehler und weiss das.
Darum suche die Fehlerverzeihendsten Steine hinsichtlich Flächenpressung. Das sind leider tendentiell solche Steine, in die man auch gern einschneidet.
Dagegen hilft gute sanfte Schleiftechnik.
Je besser Du schleifen kannst, desto bessere Steine kannst Du ausnutzen.
Wenn jemand zum Schluss noch auf einem extra feinen Abziehstein mit rein ziehenden Bewegungen ein Messer abzieht, um dabei nicht einzuschneiden, dann ist das O.K.. Ich tue das aber nicht sondern gehe vom feinsten Stein dann kurz über den Strop.
Gruß: KWie