Herder - B1 Flachschmieder - Vorstellung/erster Eindruck
Jun 11, 2019 20:05:48 GMT
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Post by Shamo on Jun 11, 2019 20:05:48 GMT
Es geht um den Herder B1 Flachschmieder, ein Messer das gefällt oder nicht, in jedem Fall aber auffällt. Ein Messer das mir schon lange gefällt und das ich mir nun mal gegönnt habe. Damit möchte ich mich hier auch das erste mal mit einer Messervorstellung einbringen.
Hier ein paar Daten:
- 130mm Klingenlänge
- 130g
- HRC 60/61
- Carbonstahl
- 2mm Rückenstärke auf etwa 9 cm Klinge, danach Verjüngung zur Spitze.
- Griffholz: Walnusswurzelholz
- Schwerpunkt: Kurz vor der zweiten Niete.
- Zubehör: Lederhülle, Pflegeöl
Was ist es?
Es ist Herders Hommage an das Handwerk, genauer das Flachschmieden. Die Schmiedearbeiten führt Rudolf Broch für Herder aus, schleifen, pliesten und Griffmontage übernimmt die Werkstatt von Herder. Genaueres lässt sich ergoogeln.
Erster Eindruck: (Verarbeitung)
Das Messer kommt vom Messerkontor.de und diese Nennung darf gerne als Werbung aufgefasst werden. Bei der Verpackung wurde sich offensichtlich Mühe gegeben. Schlicht und Edel kann man das Ganze beschreiben. Die Lederhülle macht einen funktionellen Eindruck, da das Messer direkt in den Block gewandert ist hat Sie aber keine große Beachtung erfahren.
Die Verarbeitung ist sehr ordentlich, das Wurzelholz mit den Messingnieten sieht sehr gut aus und der Griff ist spaltenfrei, es wurde Füllmaterial verwendet aber das ist mir erst beim Fotos machen aufgefallen. Der Rücken und der Kehl sind nicht gerundet und auch nur minimal gebrochen, das ist schon eine sehr scharfkantige Angelegenheit.
Stört es? Eher nicht, der Griff ist nicht unbedingt für Pinchgrip gemacht und selbst wenn man sich doch in einer Art Pinchgrip wiederfeindet stört es (mich) nicht. Soein kleines Messerchen wird zumindest in diesem Forum wahrscheinlich auch keiner als Hauptmesser verwenden oder sonst wie große Mengen auf einmal damit machen.
Erster Eindruck: (Optik)
Das ganze Design ist für mich sehr stimmig und würde das Messer auf einem Mittelaltermarkt mit der Szenerie verschmelzen lassen. Der Griff, die Form, alles an diesem Messer schreit für mich nach einer Vorzeitlichen Tafel oder einer rustikalen Küche. Das einzige was mir nicht gefällt ist das "HRC 60 Solingen Germany", diesen Schriftzug hätte ich weggelassen und mich auf die Mühle beschränkt. Ohne diesen Textschwall wäre es für mich perfekt. (Die Mühle in eingeschlagen wäre natürlich noch cooler)
Aber was solls, man kann das Logo ja entfernen, oder abwarten das die Patina es langsam immer unkenntlicher macht.
Erster Eindruck: (Profil, Geometrie)
Das Profil ist rund und hat mich in seiner Ausprägung überrascht. Kleinere Zwiebeln, Kräuter, Ingwer, Knoblauch und dergleichen lässt sich damit sehr schnell im Wiegeschnitt zerkleinern. Im Zugschnitt arbeitet es sich auch recht gut, beim Schubschnitt muss man sich erstmal darauf einstellen das das Profil auch zum Griff hin sehr rund ist.
Wenn ich das Messer waagerecht auf dem Brett verwende liegt die Mitte der Klinge auf dem Brett auf, davor und dahinter geht es nach oben. Ohne eine Wiegebewegung beim Schub würde es also schnell passieren das ich nicht ganz durchschneide. Bei der Wiegebewegung kommt der Griff sehr weit nach unten, im Handling ist das erstmal ungewohnt. Es lässt sich aber Arbeiten, Ich habe versucht das auf Fotos festzuhalten.
Unbedingt einen Gefallen haben Sie sich mit dem Profil meiner Meinung nach nicht getan. Der Griff kommt hinten etwas zu weit runter und auch wenn es sich sehr gut wiegen lässt wäre die Wiegefähigkeit nicht viel schlechter wenn es im Hinteren Bereich nicht so hochgezogen wäre.
Das ich von Geometrie spreche sollte man vielleicht in Anführungsstrichen sehen. Wenig Erfahrung, kein Messschieber. Was ich sagen kann:
- Mein Herder 1922 Office schneidet deutlich leichter (Keilwirkung des dickeren Rücken)
- Die Spitze könnte für meinen Geschmack deutlich dünner sein
- Zwiebeln würfeln ging trotz dem Eindruck der dicken Spitze überraschend gut (kleine Zwiebeln)
Wofür habe ich es angeschafft?
Für kleine Arbeiten auf dem Brett wie Knoblauch, Ingwer, Kräuter und Co. Alles Dinge für die ich bisher zum 1922 Office gegriffen habe, das aber doch weniger für die Arbeit auf dem Brett gemacht ist. Diesen Zweck erfüllt es auch ich würde aber nicht ausschließen den Bereich der Spitze noch ausdünnen zu lassen. Ist ausdünnen das richtige Wort oder eher die Klinge mehr Tapern? Dafür reicht meine Expertise nicht. Ich fühle mich ein Wenig wie der Golden Retriever im Chemielabor.
Nach den ersten Tagen kann ich auf jeden Fall sagen das ich gern danach Greife. Auch schälarbeiten lassen sich damit ganz gut in der Hand machen. Aber der Griff danach ist wohl weniger Performancebegründet als viel mehr das ich das Messer an sich einfach sehr gern mag.
Wer Fragen hat, der Frage!
Hier ein paar Daten:
- 130mm Klingenlänge
- 130g
- HRC 60/61
- Carbonstahl
- 2mm Rückenstärke auf etwa 9 cm Klinge, danach Verjüngung zur Spitze.
- Griffholz: Walnusswurzelholz
- Schwerpunkt: Kurz vor der zweiten Niete.
- Zubehör: Lederhülle, Pflegeöl
Was ist es?
Es ist Herders Hommage an das Handwerk, genauer das Flachschmieden. Die Schmiedearbeiten führt Rudolf Broch für Herder aus, schleifen, pliesten und Griffmontage übernimmt die Werkstatt von Herder. Genaueres lässt sich ergoogeln.
Erster Eindruck: (Verarbeitung)
Das Messer kommt vom Messerkontor.de und diese Nennung darf gerne als Werbung aufgefasst werden. Bei der Verpackung wurde sich offensichtlich Mühe gegeben. Schlicht und Edel kann man das Ganze beschreiben. Die Lederhülle macht einen funktionellen Eindruck, da das Messer direkt in den Block gewandert ist hat Sie aber keine große Beachtung erfahren.
Die Verarbeitung ist sehr ordentlich, das Wurzelholz mit den Messingnieten sieht sehr gut aus und der Griff ist spaltenfrei, es wurde Füllmaterial verwendet aber das ist mir erst beim Fotos machen aufgefallen. Der Rücken und der Kehl sind nicht gerundet und auch nur minimal gebrochen, das ist schon eine sehr scharfkantige Angelegenheit.
Stört es? Eher nicht, der Griff ist nicht unbedingt für Pinchgrip gemacht und selbst wenn man sich doch in einer Art Pinchgrip wiederfeindet stört es (mich) nicht. Soein kleines Messerchen wird zumindest in diesem Forum wahrscheinlich auch keiner als Hauptmesser verwenden oder sonst wie große Mengen auf einmal damit machen.
Erster Eindruck: (Optik)
Das ganze Design ist für mich sehr stimmig und würde das Messer auf einem Mittelaltermarkt mit der Szenerie verschmelzen lassen. Der Griff, die Form, alles an diesem Messer schreit für mich nach einer Vorzeitlichen Tafel oder einer rustikalen Küche. Das einzige was mir nicht gefällt ist das "HRC 60 Solingen Germany", diesen Schriftzug hätte ich weggelassen und mich auf die Mühle beschränkt. Ohne diesen Textschwall wäre es für mich perfekt. (Die Mühle in eingeschlagen wäre natürlich noch cooler)
Aber was solls, man kann das Logo ja entfernen, oder abwarten das die Patina es langsam immer unkenntlicher macht.
Erster Eindruck: (Profil, Geometrie)
Das Profil ist rund und hat mich in seiner Ausprägung überrascht. Kleinere Zwiebeln, Kräuter, Ingwer, Knoblauch und dergleichen lässt sich damit sehr schnell im Wiegeschnitt zerkleinern. Im Zugschnitt arbeitet es sich auch recht gut, beim Schubschnitt muss man sich erstmal darauf einstellen das das Profil auch zum Griff hin sehr rund ist.
Wenn ich das Messer waagerecht auf dem Brett verwende liegt die Mitte der Klinge auf dem Brett auf, davor und dahinter geht es nach oben. Ohne eine Wiegebewegung beim Schub würde es also schnell passieren das ich nicht ganz durchschneide. Bei der Wiegebewegung kommt der Griff sehr weit nach unten, im Handling ist das erstmal ungewohnt. Es lässt sich aber Arbeiten, Ich habe versucht das auf Fotos festzuhalten.
Unbedingt einen Gefallen haben Sie sich mit dem Profil meiner Meinung nach nicht getan. Der Griff kommt hinten etwas zu weit runter und auch wenn es sich sehr gut wiegen lässt wäre die Wiegefähigkeit nicht viel schlechter wenn es im Hinteren Bereich nicht so hochgezogen wäre.
Das ich von Geometrie spreche sollte man vielleicht in Anführungsstrichen sehen. Wenig Erfahrung, kein Messschieber. Was ich sagen kann:
- Mein Herder 1922 Office schneidet deutlich leichter (Keilwirkung des dickeren Rücken)
- Die Spitze könnte für meinen Geschmack deutlich dünner sein
- Zwiebeln würfeln ging trotz dem Eindruck der dicken Spitze überraschend gut (kleine Zwiebeln)
Wofür habe ich es angeschafft?
Für kleine Arbeiten auf dem Brett wie Knoblauch, Ingwer, Kräuter und Co. Alles Dinge für die ich bisher zum 1922 Office gegriffen habe, das aber doch weniger für die Arbeit auf dem Brett gemacht ist. Diesen Zweck erfüllt es auch ich würde aber nicht ausschließen den Bereich der Spitze noch ausdünnen zu lassen. Ist ausdünnen das richtige Wort oder eher die Klinge mehr Tapern? Dafür reicht meine Expertise nicht. Ich fühle mich ein Wenig wie der Golden Retriever im Chemielabor.
Nach den ersten Tagen kann ich auf jeden Fall sagen das ich gern danach Greife. Auch schälarbeiten lassen sich damit ganz gut in der Hand machen. Aber der Griff danach ist wohl weniger Performancebegründet als viel mehr das ich das Messer an sich einfach sehr gern mag.
Wer Fragen hat, der Frage!