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Post by sturmschwalbe on Jan 31, 2021 10:01:03 GMT
Tja Simon, was soll´ ich sagen? Selbst die erste der HKs sieht schon so sauber geschliffen aus, dass sich sicher kein Kunde beschweren wird! Irgendwelche Wellen suche ich da ehrlich auch vergeblich. Maximal der Auslauf ist nicht 100% getroffen. Aber ganz ehrlich die meisten HKs auf den Bildern im Forum auch von den besseren Machern hier sind oft nicht so sauber.
Was die Positionierung anbelangt stimme ich dir zu. Da ist nicht viel Spielraum, um genau bei einer gewünschten Geometrie zu landen. Machst du dir vorher irgendwelche Linien oder Markierungen auf die Klinge zur Orientierung? Konzentration ist hier wirklich allerhöchstes Gebot! Mit deiner Aussage von entspannter Routine bei sowas, kann ich nur wieder meinen Hut ziehen, was du für "ein Tier" bist am Bandschleifer für einen Hobby-Nebenbei-Messermacher!
Mit 0,2mm an der dünnsten Stelle wird die untere Hälfte sicher ordentlich Flex haben. Für den Müll ist die mMn trotzdem nicht. Eher was für ausgesprochene Genussschnibbler, die für die maximale Freude auch sehr, sehr vorsichtig und langsam im Zugschnitt schneiden. Wenn dabei dann auch FR generiert wird, sollte das genauso ein Skalpell sein, den manche suchen - aber eben nur was für Spezialisten.
Was nimmst du denn für eine Körnung und Geschwindigkeit zu Beginn? Hab´ das bisher noch nicht allzuoft gemacht und immer nur einzelne Klingen. Bis jetzt komme ich mit einem frischen 60er Keramikband und Geschwindigkeit 65% am besten klar. Mit höherer Körnung wird die Geo der Kante dann genauer geformt, da darf die Geschwindigkeit auch noch runtergedreht werden.
Die Optik der abgesetzten HKs links entspricht noch nicht ganz meinem Schönheitsbild. Zeigt aber schön die Durchgängigkeit deines Könnens. Wie Nik sagt, denke ich auch, dass durch etwas Spielen bei der Kehlform für mein Empfinden noch etwas an Harmonie herauszukitzeln ist. Auf der anderen Seite ist das aber auch eine Möglichkeit sich von der Masse abzuheben und könnte einen hohen Wiedererkennungswert haben. An manche Designs muss man sich erst gewöhnen, um sich darin zu verlieben.
Weiterhin alle Daumen nach oben von mir. Mal sehen, was da für Griffe und v.a. Materialien drankommen.
VG Mike
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Post by flint on Jan 31, 2021 10:03:31 GMT
Servus, Auf der anderen Seite ist das aber auch eine Möglichkeit sich von der Masse abzuheben und könnte einen hohen Wiedererkennungswert haben. An manche Designs muss man sich erst gewöhnen, um sich darin zu verlieben. so schaut das aus. Gruß, flint
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Post by wern on Jan 31, 2021 10:12:40 GMT
Moin flint , "die 3 ist ein Rotationsmesser für einen Freak" exakt, das ist es, und mal ganz im Ernst, damit wäre das Messer genau das Richtige für Jungens wie uns . Es wäre sehr interessant, mehr über die 3 zu erfahren. Gruß Frank
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Post by BastlWastl on Jan 31, 2021 12:21:14 GMT
Deine Ausschuß schaut schon besser aus als Hohlkehlen deiner "Konkurenz" ... Die Hohlkehle nicht am Kehl beginnen zu lassen ist ne gute Idee, denn sonst wird das hinten zu instabil bei 0,2mm . Bei Nr.3 bin ich der Meinung, so hilft die HK am Meisten, und wird wenn man schärfen kann auch lange halten. Ich würde von einer Lebensdauer von mehreren Jahren in der Gastro ausgehen. Wenn ich was testen soll sag bescheid . Grüße Wastl.
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Post by Gabriel on Jan 31, 2021 13:51:09 GMT
Moin simon , gute Arbeit! (wie immer...) Also ich bin auch defintiv bei Variante 3. Variante 2 finde ich zwar optisch ansprechender, allerdings hat BastlWastl recht. Das wird ein wenig zu instabil. Ich hatte mal ein Messer mit einer Doppelhohlkehle wo auch nur ein ähnlich dünner Bereit übrig blieb in der Mitte. Das hat sich auf das ganze Feeling des Messers negativ ausgewirkt. Varianten 4 & 5 mag ich z.B. optisch überhaupt nicht leiden... Gruß, Gabriel
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Post by jenner on Jan 31, 2021 21:16:44 GMT
Hallo Ich nehm dann mal Ausschussklinge 1 Natürlich erstatte ich dir den tagesaktuellen Schrottpreis Gruß Jens "Wollni"
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simon
Gardemanger
Posts: 153
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Post by simon on Jan 31, 2021 22:56:16 GMT
Moin, vielen Dank erst mal für euer Feedback. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich mit den "Ausschuss"-Klingen verfahren werde, dass werde ich mit den Interessenten in den nächsten Tagen per PN besprechen. Für die Griffe bei den Klingen, mit denen ich zufrieden bin, plane ich einfache Griffe aus europäischem Holz ohne Zwinge. Bei der Dicke des Restmaterials ist nur Nummer 2 so extrem. Bei den anderen sind es ca. 0,5 mm, bei den unteren beiden habe ich es noch nicht genau gemessen, aber es sollte so ca. 1 mm sein. Diese Dimension ist also nicht kritisch bzw. lässt sich über die Breite der Hohlkehle leicht einstellen. Was die Höhe der Klinge unterhalb der Hohlkehle angeht, lässt sich bei Möhren kein deutlicher Unterschied zwischen z.B. Nr. 3 und Nr.4 feststellen. Der Foodrelease ist bei bei beiden gut, weil bei der niedrigen Hohlkehle kaum Klebefläche vorhanden ist, während bei der höheren Klinge der stark konvexe Schliff das Schnittgut zusätzlich wegdrückt. Wie sehr sich die Höhe der Hohlkehle auf die Schneidleistung auswirkt, kann ich nicht sagen, weil ich die Klingen nicht vorher getestet habe, um zu schauen, ob sie die gleiche Geometrie habe. Der Effekt der niedrigeren Hohlkehle ist aber in jedem Fall nicht so groß, dass es er mir besonders aufgefallen wäre. Ich halte es daher aufgrund der erhöhten Langlebigkeit und Stabilität für besser, die Hohlkehlen etwa wie bei Klinge 4 etwas höher anzusetzen. Außerdem haben die Klingen mit einer sehr niedrigen Klingen eine leichte Tendenz, wie einseitige Messer zu verlaufen. Der Effekt ist nur sehr schwach, kann aber trotzdem stören. Bei der höheren Hohlkehle verschwindet der Effekt, weil der untere Teil die Klinge stärker führt. Auch wenn das Auslaufen der Hohlkehle hier einigen optisch nicht so gut zu gefallen scheint, halte ich es trotzdem für die bessere Lösung. Wie bereits erwähnt können die Hohlkehlen den Kehl relativ dünn machen, das kann im Pinchgrip je nach Handhaltung schon unangenehm sein. Mit dem Auslaufen lassen hat man die volle Dicke am Kehl, was natürlich besonders für ein Workhorse wünschenswert ist. In der anderen Variante bleibt eine Hohlkehle dann eher etwas für Laser bzw. Messer, die nicht für größere Mengen gedacht sind. Würde ich einen größeren Radius verwenden wäre dieser Effekt natürlich weniger ausgeprägt, allerdings wäre dann der Effekt auf den Foodrelease nicht so hoch. Ein weiterer Vorteil der auslaufenden Hohlkehle ist die erhöhte Stabilität. Ich glaube zwar nicht, dass man eine der anderen Klingen verbiegen oder beschädigen würde, trotzdem ist es bei der Verwendung ein anderes Gefühl. Es wirkt insgesamt fragiler und man ist automatisch vorsichtig beim Schneiden. Das mag ich überhaupt nicht, ich möchte mir bei der Verwendung kein Sorgen um das Messer machen müssen, weshalb das massivere Gefühl für mich einen großen Vorteil darstellt. Diese Einstellung zu Küchenmessern ist euch vielleicht schon bei meinen anderen Werken aufgefallen. Ich baue vorwiegend Allrounder, also Messer, die sich sorglos benutzen lassen. Daher glaube ich, dass die auslaufende Variante insgesamt auch besser zu den meisten meiner Messer passt. nikVielen Dank für deinen Vorschlag! Ich werde das vielleicht mal an einer der Klingen austesten. Zur Technik: sturmschwalbeIch verwende auch 60er Keramik auf mittlerer Geschwindigkeit (ca. 50-60%). Danach gleiche ich die Unebenheiten mit 120er Keramik die Wellen aus und mache das Finish und die Übergänge mit einem 240er Jflex. Besonders wichtig ist es, dass die Bänder extrem(!) scharf sind. Sobald sie auch nur an einigen Stellen etwas stumpfer werden, ist es fast unmöglich Wellen zu vermeiden. Heute habe ich eine Klinge fast ruiniert, weil ich nicht rechtzeitig auf ein frisches 240er Band gewechselt habe und immer wieder Unebenheiten reingeschliffen habe. powpowDie Hohlkehlen habe ich freihand geschliffen. Mit einer Vorrichtung würde es sehr viel schwerer sein, die Hohlkehle gleichmäßig an einer gebogenen Schneide entlangzuführen. Außderdem ist ein beim Freihandschleifen etwas einfacher, Wellen und Wackler zu vermeiden. Grüße Simon
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Post by noclue on Jan 31, 2021 23:05:54 GMT
Hallo
Da gibt man ein Vermögen aus um Wackler zu vermeiden , damit es beim Schleifen schön gleichmäßig wird.
Und unser Jungspund Simon ( Im besten Sinne !! ) sagt einfach so daher....Freihand ist es einfacher...da hat es weniger Wacker und Wellen.
Scheiße bin ich alt......ich mein so richtig alt....LOL..
You made my day Simon....ich mag deine Arbeit und Unbeschwertheit...bleib so wie du bist !!
ein alter Mann
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Post by daddyyoyo on Feb 1, 2021 7:38:03 GMT
Hallo Da gibt man ein Vermögen aus um Wackler zu vermeiden , damit es beim Schleifen schön gleichmäßig wird. Und unser Jungspund Simon ( Im besten Sinne !! ) sagt einfach so daher....Freihand ist es einfacher...da hat es weniger Wacker und Wellen. Scheiße bin ich alt......ich mein so richtig alt....LOL.. You made my day Simon....ich mag deine Arbeit und Unbeschwertheit...bleib so wie du bist !! ein alter Mann Du, wenn Du richtig eingestellt bist (Pegel), dann ist auch das Zittern weg...
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Post by severus on Feb 1, 2021 9:32:59 GMT
Moin,
Ich habe die Klingen auch getestet und kann Simons Eindrücke bestätigen. Den Effekt des Verlaufens bei der niedrig angesetzten Hohlkehle fand ich an Möhren schon deutlich spürbar. Die zwei, drei mm mehr machen da einen merklichen Unterschied.
Den dünnen Kehl empfand ich auch als unangenehm. Dies hängt aber auch etwas von der Fingerhaltung im Pinch Grip ab. Simon greift etwas anders als ich und fühlte sich stärker irritiert.
Viele Grüße Severus
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Post by severus on Feb 1, 2021 9:43:03 GMT
Hallo Da gibt man ein Vermögen aus um Wackler zu vermeiden , damit es beim Schleifen schön gleichmäßig wird. Und unser Jungspund Simon ( Im besten Sinne !! ) sagt einfach so daher....Freihand ist es einfacher...da hat es weniger Wacker und Wellen. Scheiße bin ich alt......ich mein so richtig alt....LOL.. You made my day Simon....ich mag deine Arbeit und Unbeschwertheit...bleib so wie du bist !! ein alter Mann Moin, noclue, ich weiß genau, wie du dich fühlst! Als Simon begann, sich fürs Messermachen zu interessieren, so mit dreizehn, vierzehn, habe ich ihm das Schärfen auf Banksteinen beigebracht. Das ging recht flott. Als ich ihm dann erzählte, dass ich -ohne Anleitung- Jahre dafür gebraucht hatte, dabei viel Geld für unnützes Schärfequipment verschwendet und einige Messer verhunzt habe, guckte er mich ungläubig an und sagte „Wieso? Das ist doch total einfach!“. Viele Grüße Severus
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simon
Gardemanger
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Post by simon on May 9, 2021 14:53:01 GMT
Moin, da ich meine Abiklausuren jetzt geschrieben habe, es fehlt nur noch die mündliche Prüfung, kann ich jetzt sehr viel mehr Zeit in der Werkstatt verbringen. Um diese Zeit vernünftig nutzen zu können, braucht es natürlich entsprechend Material: Die große Mehrheit der Customs, die bei mir bestellt werden, ist inzwischen aus 4mm 14c28n, sodass es mir möglich war, direkt bei einem Stahlhändler zu bestellen. Hier ist so eine Tafel zwar die Mindestbestellmenge, dafür ist der Stahl aber deutlich günstiger. Die Verarbeitung ist in meiner Werkstatt allerdings eine kleine Herausforderung. Ich habe mir daher als erstes ein Stück in passender Länge für Rohlinge mit der Flex abgeschnitten. Die Rohlinge lassen sich ziemlich einfach und mit recht wenig Verlust auf dem Abschnitt platzieren. So lassen sie sich schnell und genau an der Bandsäge aussägen. Hier die fertig ausgesägten Rohlinge, die Pettys sind aus 2,5mm 14c28n. Inzwischen sind sie schon beim Härten. Grüße Simon
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simon
Gardemanger
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Post by simon on May 13, 2021 11:09:54 GMT
Moin, ich war schon länger auf der Suche nach einem besseren Prozess für das Verrunden der Kehle an meinen Messern. Bisher habe ich es einfach an einer gummierten 20mm Radiusrolle gemacht. Das funktioniert auch, jedoch ist diese Rolle sehr hart, sodass sich Facetten ergeben, welche man dann von Hand mit Schleifleinen entfernen muss. Der Prozess dauert entsprechend lange. Um diese Facetten zu vermeiden habe ich ein wenig mit verschiedenen weichen Unterlagen experimentiert, welche ich auf die Rolle geklebt habe. Hierbei stellte sich heraus, dass Filz gut funktioniert. Die Rolle hatte mit einer dicken Schicht aus Filz allerdings einen zu großen Radius, also musste eine neue, passende her. Über einen Freund habe ich mir daher zwei passende drehen lassen. Ich brauchte auch noch eine kleinere Rolle, weshalb ich gleich zwei genommen habe. An dieser Stelle konnte ich auch direkt meine neu erworbenen Fähigkeiten in Fusion360 nutzen, um ein Modell und eine technische Zeichnung zu erstellen: Hier sind die Rollen, die ich vom Drehen bekommen habe. Nun habe ich ein passsendes Stück 5mm dicken selbstklebenden Filz zugeschnitten. Dieser wurde dann um die Rolle gewickelt und passend abgeschnitten. Damit er sich nicht wieder von der Rolle lösen kann, habe ich ihn mit Klebeband fixiert. Da die thermische Belastung nur sehr gering ist, funktioniert selbst ein so einfacher Aufbau sehr gut. Hier einmal in Benutzung und das Ergebnis direkt vom Bandschleifer. Es ist keinerlei Handarbeit mehr nötig und schnell gehen tut es auch - ich bin sehr zufrieden! Grüße Simon
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Post by suntravel on May 13, 2021 13:25:09 GMT
An dieser Stelle konnte ich auch direkt meine neu erworbenen Fähigkeiten in Fusion360 nutzen, um ein Modell und eine technische Zeichnung zu erstellen: Witzig, Fusion360 lerne ich auch grad Statt Filz kannst auch nen geschäumten Silikonschlauch nehmen: www.hokosil.de/SilikonschaumschlauchGruß Uwe
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Post by daddyyoyo on May 13, 2021 15:25:10 GMT
Wenn ich mir das so ansehe, gelüstet mich nach einem zweiten Messer von Dir, Simon! Ein Western Flacherl, 230-270... Schön gemasertes Holz, schöne Pins... Ich schmelze dahin!
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