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Post by benjamin on Jun 28, 2019 9:32:58 GMT
Ich arbeite in der Druckfarbenindustrie und muss euch leider enttäuschen... In Zeitungsdruckfarbe ist so ziemlich alles enthalten, aber sicher kein Eisenoxidschwarz. Anorganische Pigmente (mit Ausnahme von Titandioxid) sind viel zu teuer, hier kommt ganz normaler Industrieruß (Pigment Black 7) zum Einsatz. Kohlenstoff und organische Pigmente können aber durchaus sehr harte Kristallite/Agglomerate bilden, was sich am Verschleiß der Metallkugeln in Kugelmühlen zeigt. Problem bei Zeitungspapier ist, dass es möglichst billig sein muss, d.h. da wird alles genommen, was gerade an Zellstoff verfügbar ist. Daher wäre eine weitere Quelle von abrasivem Material der sogenannte Papierstrich (Calciumcarbonat und Kaolin) aus dem Recyclingmaterial. Das verfügbare Recyclingmaterial ist jedoch für jede Charge anders, heißt: Bei der nächsten Ausgabe liegt vielleicht wieder die "Moin Moin" vor dem Flensburger Tagesblatt ;-) Das war auch mein Gedanke dass die Druckfarben an sich keine allzu große Wirkung haben dürfte. Müsste man mal testen ob z.B. ein unbedruckter doppelt gestrichener Chromokarton da bessere Ergebnisse erzielt. Komme aus dem Bogenoffsetdruck und habe nichts mit Zeitungsdruck am Hut aber wie sieht es mit Druckpuder aus? Ist ja Calciumcarbonat / Kalk.
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Post by Spitzweg on Jun 28, 2019 9:44:45 GMT
Ich arbeite in der Druckfarbenindustrie und muss euch leider enttäuschen... In Zeitungsdruckfarbe ist so ziemlich alles enthalten, aber sicher kein Eisenoxidschwarz. Anorganische Pigmente (mit Ausnahme von Titandioxid) sind viel zu teuer, hier kommt ganz normaler Industrieruß (Pigment Black 7) zum Einsatz. Kohlenstoff und organische Pigmente können aber durchaus sehr harte Kristallite/Agglomerate bilden, was sich am Verschleiß der Metallkugeln in Kugelmühlen zeigt. Problem bei Zeitungspapier ist, dass es möglichst billig sein muss, d.h. da wird alles genommen, was gerade an Zellstoff verfügbar ist. Daher wäre eine weitere Quelle von abrasivem Material der sogenannte Papierstrich (Calciumcarbonat und Kaolin) aus dem Recyclingmaterial. Das verfügbare Recyclingmaterial ist jedoch für jede Charge anders, heißt: Bei der nächsten Ausgabe liegt vielleicht wieder die "Moin Moin" vor dem Flensburger Tagesblatt ;-) Das war auch mein Gedanke dass die Druckfarben an sich keine allzu große Wirkung haben dürfte. Müsste man mal testen ob z.B. ein unbedruckter doppelt gestrichener Chromokarton da bessere Ergebnisse erzielt. Komme aus dem Bogenoffsetdruck und habe nichts mit Zeitungsdruck am Hut aber wie sieht es mit Druckpuder aus? Ist ja Calciumcarbonat / Kalk. Chromokarton (wird u.a. gerne für Faltschachteln etc. verwendet) gehört wie Du schon sagst zu den "gestrichenen" Papieren Gestrichenes Papier (Wikipedia): Gestrichenes Papier – auch Kunst- oder Bilderdruckpapier genannt – ist ein Papier, bei dem die Oberfläche mit einem Bindemittelauftrag („Strich“) veredelt ist. Als Material für den Bindemittelauftrag wird sogenannte Streichfarbe verwendet, deren Hauptbestandteil Kreide, Kaolin, Kasein oder Kunststoffdispersion sein kann. Das Papier bekommt dadurch eine geschlossenere, glattere und stabilere Oberfläche, wodurch eine hohe Detailwiedergabe und bessere Qualität beim Druck erreicht wird.Zeitungspapier ist übrigens "ungestrichenes" Papier (Wikipedia) Papier ohne Bindemittelauftrag wird als ungestrichenes Papier oder Naturpapier bezeichnet.[1] Die Oberfläche von Naturpapier kann jedoch oberflächenbehandelt sein und darf bis zu 5 g/m² Pigmente enthalten.[2]
VG, Christian
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Post by Nakiriman on Jun 28, 2019 10:05:28 GMT
Hier! JJB Die heissen bei uns "Papers"
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Post by baschti on Jun 28, 2019 11:36:13 GMT
Komme aus dem Bogenoffsetdruck und habe nichts mit Zeitungsdruck am Hut aber wie sieht es mit Druckpuder aus? Ist ja Calciumcarbonat / Kalk. Die normale Tageszeitung kommt ja von der Rolle, da werden sehr schnell wegschlagende Farben verwendet und imho kein Druckpuder. Aber grundsätzlich ja klar, Reste vom Druckpuder sind natürlich auch im Recyclingmaterial vorhanden. Es wäre wirklich mal interressant (oder nerdig ;-)), verschiedene Papiere (bedruckt und unbedruckt) auf ihre entgratende Wirkung zu untersuchen. Ich frage mich auch, ob es wirklich abrasive Mittel braucht oder ob durch die Schleifbewegung der Grat einfach soweit mechanisch umgeformt wird, dass er abreißt? So sieht es zumindest in diesem Bild von Murray Carter aus. BTW: Das mit dem Graspapier war wohl leider nicht so der Bringer Link
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Post by andreas123 on Jun 28, 2019 12:21:35 GMT
Komme aus dem Bogenoffsetdruck und habe nichts mit Zeitungsdruck am Hut aber wie sieht es mit Druckpuder aus? Ist ja Calciumcarbonat / Kalk. Die normale Tageszeitung kommt ja von der Rolle, da werden sehr schnell wegschlagende Farben verwendet und imho kein Druckpuder. Aber grundsätzlich ja klar, Reste vom Druckpuder sind natürlich auch im Recyclingmaterial vorhanden. Es wäre wirklich mal interressant (oder nerdig ;-)), verschiedene Papiere (bedruckt und unbedruckt) auf ihre entgratende Wirkung zu untersuchen. Ich frage mich auch, ob es wirklich abrasive Mittel braucht oder ob durch die Schleifbewegung der Grat einfach soweit mechanisch umgeformt wird, dass er abreißt? So sieht es zumindest in diesem Bild von Murray Carter aus. BTW: Das mit dem Graspapier war wohl leider nicht so der Bringer Link
Hab ich alles durch. Jahrelang.
Ich glaube, das bringt uns nicht weiter... Es ist nur Kokolores! Nehmt lieber ein sauberes Leder und gut.
Aber eigentlich ist das, wie Uwe schrieb, total unnötig. Macht es auf den Steinen.
LG Andreas
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Post by BastlWastl on Jun 28, 2019 12:24:35 GMT
Die normale Tageszeitung kommt ja von der Rolle, da werden sehr schnell wegschlagende Farben verwendet und imho kein Druckpuder. Aber grundsätzlich ja klar, Reste vom Druckpuder sind natürlich auch im Recyclingmaterial vorhanden. Es wäre wirklich mal interressant (oder nerdig ;-)), verschiedene Papiere (bedruckt und unbedruckt) auf ihre entgratende Wirkung zu untersuchen. Ich frage mich auch, ob es wirklich abrasive Mittel braucht oder ob durch die Schleifbewegung der Grat einfach soweit mechanisch umgeformt wird, dass er abreißt? So sieht es zumindest in diesem Bild von Murray Carter aus. BTW: Das mit dem Graspapier war wohl leider nicht so der Bringer LinkHab ich alles durch. Jahrelang. Ich glaube, das bringt uns nicht weiter... Es ist nur Kokolores! Nehmt lieber ein sauberes Leder und gut. Aber eigentlich ist das, wie Uwe schrieb, total unnötig. Macht es auf den Steinen.
LG Andreas
Blankes Leder wird auch abbrasiv mit der Zeit, vor vielen Jahren mit ner niegelnagelneuen Thormek getestet... nach über 680000 Abziehvorgängen (umgerechnet von der Thormek mit unbehandeltem Leder auf nen ordinären Streichriemen)... Wurde das Leder schwarz (wie bei ganz alten Riemen zu beobachten) und die Stechbeitelklinge poliert. Grüße Wastl.
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Post by benjamin on Jun 29, 2019 19:48:02 GMT
Es gibt auch Steinpapier, welches aus 80% Kalkstein hergestellt wird - das sollte einem Schleifstein ja am nächsten kommen! 🙂
Vielleicht probiere ich das spaßeshalber mal aus...
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Post by peters on Jun 29, 2019 20:41:40 GMT
Blankes Leder wird auch abbrasiv mit der Zeit, vor vielen Jahren mit ner niegelnagelneuen Thormek getestet... nach über 680000 Abziehvorgängen (umgerechnet von der Thormek mit unbehandeltem Leder auf nen ordinären Streichriemen)... Wurde das Leder schwarz (wie bei ganz alten Riemen zu beobachten) und die Stechbeitelklinge poliert. Nicht weiter verwunderlich. Da ist soviel harter Metallabrieb drin, das muss abrasiv wirken.
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Post by andreas123 on Jun 30, 2019 8:50:40 GMT
Moin,
vergesst bei Kochmessern die Zeitungsidee... Nehmt lieber was richtiges. Nämlich Steine
LG Andreas
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