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Post by rappi on Dec 17, 2019 20:39:12 GMT
Mein Weihnachtsgeschenk (selbst gemacht) ist endlich angekommen. Der Griff (Pflaumenholz) ist sauber verarbeitet, keine Spalten oder Füllmaterial zu sehen. Die Klinge ist gerade und nagelgängig von der Spitze bis zum Kropf. Die Spitze ist dünn ausgeschliffen. Mit der Verarbeitung bin ich sehr zufrieden. Ich bin mir noch nicht sicher ob ich den schönen Pflaumenholzgriff mit Leinöl oder Hartwachsöl bzw. mit dem beigelegten Öl pflegen / behandeln soll? Da es mein erstes nicht rosträges Messer ist habe ich folgende Fragen: - Muss / soll die Klinge mit Löskaffee oder Senf bzw. Essig künstlich patiniert werden? - Wenn ja, welche Methode ist empfehlenswert? Dankende Grüße Rappi
PS. bis jetz noch nicht damit geschnitten ;-(
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Post by Deleted on Dec 17, 2019 21:14:05 GMT
Moin Rappi,
der beste Pflegetipp ist: benutzen! Patina bildet sich ganz von allein, und wenn du hin und wieder einen Tropfen Öl auf dem Griff verreibst, reicht das völlig.
Gute Wahl übrigens und viel Spaß mit deinem Weihnachtsgeschenk, Torsten
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Post by Linguini on Dec 17, 2019 21:29:35 GMT
Mit Kaffee/Tee, Essig und vor allem Senf solltest du besser vorher an einem Herder-Kneipchen experimentieren. Habe eine zeitlang vorpatiniert, würde aber inzwischen eher erstmal unproblematisches Schnittgut nehmen, Zwiebeln vielleicht nicht zum Anfang, und mich über die natürliche Patina freuen! Natürliche Öle (Olive, Leinöl) dunkeln eher nach, wenn du die Griff-Farbe erhalten wilst, dann nimm Mineralöl (z.B. von Ikea)...
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Post by holzkopf on Dec 17, 2019 22:37:37 GMT
Also den „keine Zwiebeln“ Gedanken unterstütze ich! Hab seit ein paar Wochen ein Aogami Super Nakiri, und spiele mit der Patina rum (wegschleifen, benutzen, wegschleifen, benutzen (mit anderen Lebensmitteln), usw). Zwiebeln führen bei dem Messer stets zu einer gelb/braunen Verfärbung, die ich „unschön“ finde. Wenn ich hingegen säure-armes Schnittgut zerlege, ggf. mal ne Tomate (solange man anschließend das Messer trocknet), tendiert die Verfärbung eher Richtung blau/farbig. Anstatt „gammelig“ zu wirken, entsteht mehr ein Regenbogeneffekt.
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Post by kwie on Dec 18, 2019 22:22:26 GMT
Hallo,
Ich habe nach Experimenten mit forcierter Patina das Interesse an forcierter Patina verloren. Da ist es dann wohl eine Frage der Ästhetik, ob man eine annähernd matt graue forcierte Patina einer gewachsenen Patina gegenüber bevorzugt. Bei den Griffen bin ich ein Riesen Fan von Lackleinöl, das sich von Leinölfirnis dadurch unterscheidet, dass es weder Trockenstoffe noch Schleimstoffe enthält. Das feinere Mohnöl (Künstlerbedarf für helle Farben) geht natürlich auch. Etwa drei ordentliche Tränkungen vor jedem der ersten Nutzungsmonate mit Lackleinöl verleihen Holzgriffen schon eine dauerhaft andere Substanz. Den Griff dann nicht mit Spülmittel spülen. Dafür (um den Griff trocken zu halten) haben die Messer ja extra den aufwändigen Kropf! Für weniger extreme Ökos gibt es natürlich auch Tru-Oil, Leinölfirnis usw. usf.
Gruß: KWie
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Post by Deleted on Dec 19, 2019 6:26:45 GMT
Ich habe gestern Griebenschmalz aus Nierenfett und Rückenspeck gemacht. Das ist auch super, um Messer zu fetten.
Gruß, Torsten
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Post by flint on Dec 19, 2019 8:41:51 GMT
Servus, Ich habe gestern Griebenschmalz aus Nierenfett und Rückenspeck gemacht. Das ist auch super, um Messer zu fetten. Gruß, Torsten verranzt das nicht irgendwann in den Holzporen? Gruß, flint
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Post by Deleted on Dec 19, 2019 8:59:55 GMT
Moin flint,
für die Vitrine wäre das Schmalz sicher nicht meine erste Wahl 😉. Aber im Prinzip gilt: je weniger Wasser im Fett enthalten, desto geringer die Gefahr, dass es ranzig wird und verdirbt. In diese Hinsicht sind Butter- oder Schweineschmalz sehr lange haltbar. Wie übrigens auch Palmin.
Ich denke, letztlich ist es egal, womit man den Griff fettet, solange man das Messer regelmäßig benutzt. Meistens fettet er sich beim Schneiden von allein, sofern man nicht nur vegan kocht.
BTW: Wenn irgendwann die Farbe der Patina vorgibt, was ich wann schneiden darf, bin ich raus.
Gruß, Torsten
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Post by derjaeger on Dec 19, 2019 9:02:37 GMT
Ich verwende immer reichlich Leinöl (für Holzgriffe) und lasse das aushärten, das dauerg eine Weile aber danach hat man erstmal ausgesorgt. Gruß, Jäger
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Post by bukowski on Dec 19, 2019 9:31:50 GMT
Ich bin bei meinen beiden Vorrednern. Ich Öle ab und zu mit Leinöl und schneide, was ich essen möchte.
Gruß, Daniel
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Post by rappi on Dec 19, 2019 12:43:08 GMT
Vielen Dank für die Infos. Mit normalem Speise-Leinöl habe ich bisher 3 Holzgriffe behandelt, die auch schön geworden sind – allerdings haben sie stark nachgedunkelt. Beidem Kneipchen, Buche, sah das gut aus. Die anderen 2 Griffe waren uralt und komplett verwittert, nach kräftigem Schleifen bis das natürliche Holz vorhanden war und anschließendem Feinschleifen bis Körnung 600 kam der Palisander- vielleicht auch Merantigriff leicht rötlich schimmernd sehr schön raus – der andere vermutlich Ebenholz kam auch klasse raus. kwie wie ist das mit dem Lackleinöl, dunkelt das auch so stark nach? Wo ist das Lackleinöl erhältlich? Da ich beim spülen eh aufpasse, werde ich für den Anfang den Griff mit dem mitgelieferten Öl pflegen wie von Torsten empfohlen. Mit der forcierten Patina bin ich mir noch nicht sicher, vielleicht teste ich die Methode von Andreas123. Grüße Rappi
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Post by BastlWastl on Dec 19, 2019 18:11:53 GMT
Patina lässt man wachsen... Dann ist die auch stabil und das Messer bekommt Charakter!
Grüße Wastl.
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Post by cuttingedge on Dec 19, 2019 18:35:36 GMT
Leinöl am Griff dunkelt nach, wenn dies nicht gewünscht wird, ist Spoonbutter eine gute Alternative. Findet sich hier: kochmalscharf.freeforums.net/thread/565/nachgekocht-spoon-butterIm Gegensatz zu Leinöl gibt dies keine „versiegelte“ sondern eine offenporige Struktur. Bei Patina gehöre ich zu der Fraktion, die alles schneidet und eine natürliche Patina abwartet. Mit Fleisch und Zwiebeln gibt es durchaus auch Blautöne, wenigstens vorübergehend. VG Michael
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Post by kwie on Dec 19, 2019 21:02:44 GMT
Hallo, kwie wie ist das mit dem Lackleinöl, dunkelt das auch so stark nach? Wo ist das Lackleinöl erhältlich? bei hellem Holz würde ich, ähnlich wie für die Malerei, Mohnöl empfehlen. Lackleinöl kann helles Holz etwas gräulich erscheinen lassen. Ich habe meine Erfahrungen allerdings überwiegend mit dunkleren Hölzern und da ist es top. Gruß: KWie
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Post by schmirgel on Dec 22, 2019 11:15:24 GMT
Ich bin vom Patinieren inzwsichen auch ziemlich ab. Hin und wieder mixe ich mal wieder was, bin über das Ergebnis durchaus erfreut - und "micromeshe" es dann eh wieder ab. IMO verschlechtern sich auch die Gleiteigenschaften das Messers mit einer Kaffeesatzpatina. Das hier ist eine Patina nach einer Woche intensivem Gebrauch inkl. rotem Fleisch: So muss das. Sieht in Natura noch besser aus.
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