achilles
Küchenschabe
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Post by achilles on Dec 21, 2019 13:49:17 GMT
Hallo zusammen, diese Woche kamen drei überarbeitete Messer von simon zurück. Er hat mir ein Burgvogel zum Laser ausgedünnt (macht schon Spaß, grins:) und bei den ZKramers die breite Fase am Bandschleifer entfernt. Jetzt kommt mehr Schneidfreude auf. Echt super Arbeit! Als ich die praktisch wieder jungfräulichen Flanken der Carbon Messer vor mir hatte, kam mir der Gedanke, den ich auch schon hatte, als das große ZKramer neu aus den USA angekommen war: mach doch eine kunstvolle künstliche Patina drauf. Mit Senf schöne Muster drauf usw. Hab ich damals verworfen und es entstand über knapp ein Jahr eine natürliche. Fand ich auch okay. Die Befürchtung, das Messer zu verschandeln, habe ich diesmal jedoch beiseite geschoben. Screw it, lets do it! Man muss einfach mal seine Erfahrungen machen. Und der Verkäufer hat mir schon damals den Tipp gegeben, dass wenn mir die Patina nicht gefällt, ich sie mit Barkeepers Friend einfach wieder runter kriege. Vorher: Hinterher: Nun, ich weiß selber noch nicht, ob ich dieses Ergebnis stehen lasse. Interessant ist es. Beste Grüße, Christian
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Post by jenner on Dec 21, 2019 14:17:00 GMT
"Interessant" Trifft es auf den Punkt . Auch interessant wäre : Wie genau gemacht ? Und nochmal interessant aber ot : Was ist das für ein Brotmesser ? Einen hab ich noch ,was mich noch i... würde : Was ist Barkeepers Friend ?
interessierte Grüße Jens
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Post by Gabriel on Dec 21, 2019 15:19:35 GMT
Und nochmal interessant aber ot : Was ist das für ein Brotmesser ? Kai Shun Premier... erkennbar am nach vorne und hinten laufenden Wellenschliff.
*Klugscheißermodus aus*
Gruß, Gabriel
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Post by flint on Dec 21, 2019 15:25:05 GMT
Servus,
na voll die coole Patinaspielerei. Sag an wie's geht, aber die wird nicht von Dauer sein, aber wurscht. Cool ist cool!
Gruß, flint
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Post by daddyyoyo on Dec 21, 2019 17:35:03 GMT
Baaaaam Oida!!!
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achilles
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Post by achilles on Dec 21, 2019 19:19:11 GMT
jenner: Barkeepers Friend ist ein Reinigungsmittel aus den USA. Ein Pulver mit Oxalsäure, gibt es aber auch als Paste. Ich hab es mir mal bestellt. Gabriel: richtig erkannt, ein Kai Shun Premier. flint: Wie habe ich das gemacht? Die Klingen waren gut eingeölt, also erstmal mit Spüli gründlich entfettet. Dann habe ich ein Küchenhandtuch mit Senf auf dem Schneidbrett ausgebreitet und mit Senf beschmiert. Das war so ein stark strukturiertes Tuch und ich wollte dieses Muster auf die Klinge bringen. Das hat NICHT gut geklappt, denn das beschmierte Handtuch war zu labberig und der Senf würde auf die ganzen Flanken großflächig verteilt ohne irgendein Muster. Also schnell wieder abgespült und die Reaktion des Carbonstahls war ein leichtes Grau werden. Sollte ich so was nochmal probieren, dann wäre ein Kaffeesack besser als ein Handtuch, denn die Jute ist härter. Die Struktur von dem Kaffeesack auf der Klinge fände ich toll, da ich Kaffee doch sehr gern hab - ist ein anderes Hobby. Wie also weiter? Der Essig im Senf sorgt ja wohl für die Reaktion am Eisen, deswegen mit dem Essig den ich gerade zur Hand hatte (Apfelessig naturtrüb) eine Senf-Essig-Paste angerührt. Die war schon relativ auf der flüssigen Seite, aber nicht so flüssig, dass die aufgetragene Mischung verläuft, wenn ich die Klinge bewege. Gut, um damit zu malen. Beim kleine ZKramer habe ich einen dünnen Metallstrohhalm benutzt, um Tropfen auf die Klinge zu tupfen. Beim Großen habe ich eine alte Kreditkarte mit der langen Seite nur einen Millimeter in die Mischung getunkt und dann angefangen ein Gittermuster aufzutragen. Erst eine Seite, halbe Stunde gewartet, abgespült und mit rauem Schwamm abgeschrubbt. Die andere Seite folgte. Die Reaktion war da schon gut zu sehen und dieses erste Gitter ist am dominantesten. Es folgten noch weitere, mindestens drei Schichten. Die Reaktion war mit jeder Schicht etwas geringer. Das hat in der Summe schon etwas gedauert. Nach der letzten Reinigung eingeölt und über Nacht ans Messerbrett. Am Morgen habe ich die Messer dann eingeweiht - Zwiebeln und Karotten. Mit einer Zwiebelhälfte habe ich alle Flanken nochmal eingerieben, aber da passierte nicht mehr viel. Je nachdem, wie man die Klinge im Licht wendet, gibt es eine Art 3D-Effekt. Es wirkt je nach Lichteinfall sehr lebendig glänzend oder eben auch gräulich stumpf (letzteres gefällt mir nicht ganz so gut). Aber der ganze Prozess war schon spannend. Gruß, Christian
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Post by kwie on Dec 22, 2019 9:58:16 GMT
Sehr cool.
Da würde ich mich für interessieren, wie sich das entwickelt.
Gruß: KWie
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