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Post by lou on Oct 23, 2020 14:56:49 GMT
Hey ja tatsächlich ist mir da ein Fehler unterlaufen und weil klar war, dass das Messer bei mir bleibt, habe ich es so gelassen. Mittlerweile würde ich mir sowas nicht mehr durchgehen lassen😁. Das tut der Funktion aber keinen Abbruch und ich benutze das Gyuto fast jeden Tag
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Post by lou on Oct 23, 2020 19:25:16 GMT
Hallo nochmal, Erstmal vielen Dank für das Feedback! Tatsächlich scheint nicht nur bei euch darüber Einigkeit zu bestehen, dass ästhetisch ein nach hinten verjüngender Griff für die meisten nicht den Nagel auf den Kopf trifft. Hab beide Messer auf dem Papier in einem Schwung entworfen. Bei den nächsten Entwürfen werden ich den Popo wohl nicht mehr derart verhungern lassen😁 Ein Taper im Erl ist wirklich eine sehr feine Sache und kenne ich auch von anderen Messermachern. Das ist mit Arbeit und großer Genauigkeit verbunden, denn sonst versaut es die gesamte Griffkonstruktion oder führt zu einer eher unschönen Asymmetrie. Tatsächlich muss ich mir aber noch etwas überlegen so viel Gewicht wie möglich einzusparen, wie ich kann. Momentan liegen die Messer dieser Art so bei 190-200gr, das geht auch leichter! Zukünftig werde ich noch mehr mit dem Facetten am Griff spielen, weil das nicht nur mega Spaß macht sondern optisch einen Wiedererkennungswert erzeugt. Soweit danke ich euch für eure Anregungen und das nächste Projekt wird das erste Damastmesser und da bin ich sehr gespannt auf das Ergebnis 😀 Gruß lou Griffform ist in der Nutzung wichtig aber in der Optik reine Geschmackssache. Solange der Griff bei der Arbeit das tut was er soll, ist alles ok. Ich persönlich mag z.B. den Griff des Nakiri-Proto aber die kleinen Kanten in den letzten Griffen sind auch sehr gefällig. Machst du die Messer eigenlich auf grade wohl und vertickerst sie dann oder sind das Bestellungen? Gruß QQ Hi, hab ganz verpennt auf die ein oder andere Frage einzugehen. Meistens mache ich das wonach mir ist, das Santoku mit Mooreiche als Griff war eine Auftragsarbeit eines Bekannten. Vermutlich sollte ich einen nach meinen Ansprüchen ausgewogenen Prototpen entwickeln und hier einmal einen PA machen, damit sich herauskristallisiert in welchen Bereichen noch Verbesserungsbedarf besteht. Die Griffe funktionieren alle super, da rutscht nichts aus der Hand und es entsteht auch nicht das Gefühl "zu wenig Griff" zu haben. Die Griffe finishe ich mit Spoonbutter und einer Schwabbelscheibe für die Bohrmaschine (danke ans Forum, ohne euch wäre Spoonbutter ein Fremdwort). Durch die hohe Reibung zieht die Butter ganz gut ins Holz. Gelegentlich trage ich zuvor noch 1-2 Schichten Leinöl auf.
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Post by lou on Nov 10, 2020 13:00:00 GMT
Hallo, ich möchte euch aus mehreren Gründen eines meiner Messerprojekte zeigen, denn vielleicht könnt ihr mir hier weiterhelfen. Vorweg sei erwähnt, dass Messer ist wie ich finde ganz geil geworden, aber alles andere als geplant  . Ich bin schon eine ganze Weile von Hamons begeistert und fande es war der richtige Zeitpunkt es einmal selbst zu versuchen. Geplant war ein Nakiri aus SC 125 im honyakistyle, also oben weich unten hart an der Schneide. Soweit so gut, den Rohling vor der WB ausgeschliffen (mit etwas mehr Speck an den Hüften) mit Kessekit das obere Drittel ca 3mm dick eingekleistert und trocknen lassen. Risse habe ich nochmals mit Kit verschlossen und dann ab in den Ofen. Abschreckmedium war Rapsöl vortemperiert auf ungefähr 80-90 C°. Das hat auch super geklappt, kein Verzug und keine Rissbildung. Also schnell die Feile genommen und getestet ob´s geklappt hat und siehe da der Rücken war "weich" und die Schneide hart. Alles einmal angelassen und dann den Zunder mit einem ausgenudelten Schleifband runtergeschliffen. Im Anschluss die Klinge auf ihre Endmaße zugeschliffen und weiter mit dem Handschliff bis Korn 1500. Während der ganzen Zeit dachte ich mir, warum zum Teufel sehe ich nichts  ... die Klinge hat gespiegelt wie hulle und ich habe meine Hoffnung schon nahezu begraben. Egal ab in die Säure (Eisen3Chlorid) damit und nach ein paar Durchgängen keine Hamon dafür hässliche Flecken im Bereich der Schneide....FUCK!... All die Arbeit für Tonne? Ne ich konnte das nicht auf mir sitzen lassen und bin das Risiko eingegangen. Griff dran und dann testen ob das Bild der Ätzung tatsächlich weiche Stellen in der Schneidphase sind. Nach etlichen Kilos Gemüse kann ich sagen, dass die SChneide immer noch sehr gut performt und es keine Stellen gibt die tendenziell schneller abstumpfen. Vielleicht hab ihr ja eine Idee woran es liegt.. zwei unterschiedlich Kornstrukturen sollte ich ja haben wenn es oben weich und unten bockhart ist. So genug der Worte jetzt zeig ich die kleine Zicke, die mir ne Menge Kopfzerbrechen gemacht hat.    Griff ist übringens sechseckig aus Amaranth, mysteryspacer und Ebenholzzwinge. Das Nakiri hat an die 16cm Klingenlänge. Wie dem aus sei ich bin glücklich mit dem Teil, das schneidet echt super. Natürlich könnte der FR bei diesen hochpolierten Flanken besser sein, aber mich persönlich stört es nicht so sehr. Viele Grüße, Lou
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Post by suntravel on Nov 10, 2020 13:04:44 GMT
Wenn bei Fe3CL Flecken kommen, wars nicht sauber entfettet.
Grad bei SC125 sollte eigentlich nach wenigen sekunden schon zu sehen sein wo die Klinge hart oder weich ist.
Gruß
Uwe
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Post by lou on Nov 10, 2020 13:17:25 GMT
Wenn bei Fe3CL Flecken kommen, wars nicht sauber entfettet. Grad bei SC125 sollte eigentlich nach wenigen sekunden schon zu sehen sein wo die Klinge hart oder weich ist. Gruß Uwe Hi Uwe , Bin mehrfach mit Aceton drüber und habe die Säure auf ein Verhältnis von 1/8 verdünnt. Danach 4 Zyklen je 10 Minuten und zwischen jedem Durchgang mit Korn 2500 die schwarze Schicht abgeschliffen. Nix zu sehen nicht einmal eine winziger Schatten. Ein Kollege von mir hat unter denselben Bedingungen mit 26c3 ne richtig kläre Hamon bekommen... Das ist doch zum Mäuse melken... Komme echt nicht dahinter☹️
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Post by lou on Nov 10, 2020 13:42:59 GMT
So und gleich hinterher.. ein kleines Schälmesser aus einem Reststück SC125. Länge der Klinge ist 10,5cm gesamt 23cm. Schneide ist komplett nagelgängig. Das Holz ist ganz nach dem Motto Recycling gehalten. Unbekanntes Feuerholz, Reststück Königsholz und G10.   Das wird wohl ein kleines Weihnachtsgeschenk innerhalb der Familie werden. Hoffe euch gefällt es.
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Post by alxh on Nov 10, 2020 14:59:48 GMT
Moin, einmal könnte das Öl dafür tatsächlich schon zu langsam sein. Ich nehm da Durixol v35(glaube ich, müsste die Bezeichnung mal nachschauen). Dann, diese Problematik, dass ich keinen Hamon rauskitzeln konnte, hatte ich auch mal. Ich habe dann versuchsweise einmal mit Glasperlen gestrahlt und plötzlich sah ich den Verlauf 
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Post by lou on Nov 10, 2020 15:44:17 GMT
Moin, einmal könnte das Öl dafür tatsächlich schon zu langsam sein. Ich nehm da Durixol v35(glaube ich, müsste die Bezeichnung mal nachschauen). Dann, diese Problematik, dass ich keinen Hamon rauskitzeln konnte, hatte ich auch mal. Ich habe dann versuchsweise einmal mit Glasperlen gestrahlt und plötzlich sah ich den Verlauf  Ja das mit den Glasperlen merk ich mir definitiv. Was das Öl betrifft hatte ich auch meine bedenken ob das passt. Was mich verwirrt ist, dass 26c3 allem Anschein nach ohne Probleme funzt. Das ist komisch
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Post by BastlWastl on Nov 10, 2020 16:22:33 GMT
Hamon bei SC125 ist wegen dem Mangan Gehalt etwas tricky im Vergleich zu SC145 oder 1.2008 z.B.
10min. ätzen ist viel zu lang.... Je nach konzentration eher 30 Sekunden bis 5 min. dann nicht mit Schleifpapier sondern mit Stahlwolle abreiben. Oder ganz feinen Schleifleinen.
Den Hamon sollte man wenn du sauber gearbeitet hast auch ohne ätzen z.b. im Sonnenlicht schon sehen.
Grüße Wastl.
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Post by lou on Nov 10, 2020 17:21:54 GMT
Hamon bei SC125 ist wegen dem Mangan Gehalt etwas tricky im Vergleich zu SC145 oder 1.2008 z.B. 10min. ätzen ist viel zu lang.... Je nach konzentration eher 30 Sekunden bis 5 min. dann nicht mit Schleifpapier sondern mit Stahlwolle abreiben. Oder ganz feinen Schleifleinen. Den Hamon sollte man wenn du sauber gearbeitet hast auch ohne ätzen z.b. im Sonnenlicht schon sehen. Grüße Wastl. Jo hamons kann man definitiv schon eher sehen, gibt's ein Haufen Bildmaterial zu und das war auch der Grund weswegen meine Hoffnungen sehr gering waren. Ich hatte gute hamons auf sc125 gesehen aber anscheinend ist es kein Stahl der das ohne weiteres hergibt. Das nächste Mal nehme ich 26c3 hab auch schon welchen da, also Daumen drücken dass es klappt 😁
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Post by BastlWastl on Nov 10, 2020 18:42:58 GMT
Hamon bei SC125 ist wegen dem Mangan Gehalt etwas tricky im Vergleich zu SC145 oder 1.2008 z.B. 10min. ätzen ist viel zu lang.... Je nach konzentration eher 30 Sekunden bis 5 min. dann nicht mit Schleifpapier sondern mit Stahlwolle abreiben. Oder ganz feinen Schleifleinen. Den Hamon sollte man wenn du sauber gearbeitet hast auch ohne ätzen z.b. im Sonnenlicht schon sehen. Grüße Wastl. Jo hamons kann man definitiv schon eher sehen, gibt's ein Haufen Bildmaterial zu und das war auch der Grund weswegen meine Hoffnungen sehr gering waren. Ich hatte gute hamons auf sc125 gesehen aber anscheinend ist es kein Stahl der das ohne weiteres hergibt. Das nächste Mal nehme ich 26c3 hab auch schon welchen da, also Daumen drücken dass es klappt 😁 Naja es geht schon, Ggf. hat es ja doch geklappt. Fehlerquellen könnten sein, weil der Stahl schneller durchhärtet durch die ich glaub es waren 0,6% Mangan, sollte man darauf achten etwas mehr Lehm aufzutragen und auch über dem Messerrücken nicht zu sparsam damit zu sein ... Sonst härtet es vom Rücken her auch noch... Auch die Abschreckgeschwindigkeit ist ein entscheidender Faktor, währe die Klinge schon recht dünn vor dem Härten könnte es passieren das es schon zu einer Teilhärtung des Schneidenbereiches (bzw. in Fachchinesisch  schon in den Bereich der Perlitbildung abkühlt und umwandelt... bei Luftkontakt .. Wenn es also zu lange gedauert hat von Härteofen zum Öl. Grüße Wastl.
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Post by lou on Nov 10, 2020 19:06:30 GMT
Ja richtig, das richtige Korn zu kriegen ohne Verzug und Risse ist die eine Kunst. Die andere die Ätzung der Hamon selbst. Ich würde etwas geerdet durch meinen Versuch 😁. Faktisch ist das im Küchenmesserbereich eher eine optische Spielerei die ja kein erkennbaren Mehrwert mit sich bringt, es denn man nimmt sein Küchenmesser zum Holzhacken 🤐.... Unterm Strich machen solche Versuche spaß und ich lerne wieder was Neues dazu, scheitern ist ja bekanntlich der beste Lehrmeister. Klar ist das ich vorerst Stahl nehme der besser zeichnet als sc125 und dann schauen wie mal ob ich was anständiges zustande bringe. Vielen Dank für den Input bis hier hin und ich poste einfach munter weiter 🤘
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Post by Deleted on Nov 11, 2020 11:51:03 GMT
Proben helfen. Damit kann man die eigene Arbeit überprüfen und eingrenzen wo man was besser machen kann.
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Post by lou on Nov 15, 2020 5:36:25 GMT
Proben helfen. Damit kann man die eigene Arbeit überprüfen und eingrenzen wo man was besser machen kann. Ja Proben wären sicherlich sinnvoll, dafür müsste ich aber eine Versuchsreihe starten. Aktuell habe ich noch etwas Sc125 da (als Messerrohling), hierfür bräuchte ich aber vergleichbare Materialstücke/Abschnitte, welche zurzeit als SC125 nicht vorrätig habe. Dann steht noch die Frage im Raum ob es wirklich SC125 sein muss oder ob es nicht ausreicht diesen Stahl klassisch zu härten. Nächsten Samstag fahre ich wieder zum Härten, ich könnte an dieser Stelle einen direkten Vergleich zwischen SC125 und 26C3 machen. Zu hardcore werde ich das Thema Hamon aber nicht verfolgen, da reizen mich eher Themen wie rostfreie Messer die sich ordentlich wetzen lassen und insbesondere Schmieden, schmieden und noch mehr schmieden. Das Thema Schmieden ist aber mehr als Langzeitziel zu verstehen, denn bevor ich hier was geiles auf die Reihe bekomme ist es noch ein weiter Weg. Schönen Sonntag euch!
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Post by lou on Dec 6, 2020 18:06:39 GMT
Hohoho😁, Heute wollte ich euch gerne etwas zeigen, dass in vielerlei Hinsicht Neuland für mich war. Erste Mal Damaststahl, erste Kiritsuke und das erste Mal diese Art von Griffkonstruktion. Das Messer hat 23cm Länge, gesamt 37, Höhe 4,8cm und durchgehend auf 0,1mm hinter der Wate.    Hoffe es gefällt euch, Stahl ist kein Wunderwerk sondern für den Anfang 1.2842+15n20 Gruß lou
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