Rehandling Makoto Ryusei und ein bißchen mehr
Aug 1, 2020 9:20:02 GMT
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Post by sturmschwalbe on Aug 1, 2020 9:20:02 GMT
Es soll ein neuer Griff für robfre s Makoto Ryusei werden.
Die Messer kann man sehr gut weiterempfehlen - wenn Uwe vorher an Klinge Hand angelegt hat, dann erstrecht.
Griffdesign ist Geschmackssache. Nachdem ich ein Bild vom alten Griff gesehen hatte, war ich gern bereit auszuhelfen.
Ab geht der im Vergleich zu anderen Messern im Verhältnis recht gut, da ein Art Schmelzkleber genutzt wurde statt Epoxid.
Einzig die Einspannung in meiner Hobelzwinge ist beim Abklopfen nicht stramm genug und so gibt es ein paar Kratzerspuren auf dem oberen, satinierten Teil des Klingenspiegels.
So oder ...
... so rum montieren, Robert? - Punktsymmetrisch soll es sein!
Bilder vom Aufbohren und Auffeilen spare ich mir. Bei minimal über 2mm Klingenstärke ist das immer so eine Sache mit dem passgenau. Aber es gelingt recht gut.
Zum Formen dann an den Telelrschleifer. Irgendwie bin ich nicht der Winkeleinstellmensch und durch - auch wenn es so einfach sein könnte.
Aber so viele von den Dingern hab´ ich noch nicht gemacht, dass ich genaue Verhältnisse habe oder kenne, und muss meinen Weg erst erspüren und gehe dabei lieber nach Augenmaß vor.
Dann geht es Schritt ...
... für Schritt voran.
Eine weitere Komponente ist die "Handarbeit"
Nach Verfeinern von Hand sind die Geometrien ...
... halbwegs da, wo ...
... sie meinem Gefühl nach hinsollen.
Also weiter zur Klinge!
Wer Sauerei macht, macht sie auch wieder weg.
Die Spuren auf dem Klingenspiegel versuche ich per Hand wegzusatinieren. Klappt zwar, aber schafft die nächste Sauerei, da ich an manchen Stellen über die Kante zum gestrahlten Teil gekommen bin, was einfach beschissen aussieht und direkt ins Auge fällt.
Also nochmal Wegmachen. Wenn´s gut werden soll ist das mit einiger Arbeit verbunden.
Um nicht wieder mehr zu versauen, das Gute sauber abkleben und dann nachstrahlen - wobei, wenn wir schon dabei sind, können wir auch gleich noch ein wenig an der Optik drehen und den Kontrast der Schneidlage mit Eisen-III-Chlorid etwas auffrischen.
Wer genau arbeitet hat mitunter weniger zu tun.
Mittels Ohrstäbchen wird etwas von der Chemikalie aufgetupft und färbt sogleich die Schneidlage dunkel wie auch den Bereich aus Edelstahl oberhalb der Trennlage.
Mittels Ohrstäbchen wird etwas von der Chemikalie aufgetupft und färbt sogleich die Schneidlage dunkel wie auch den Bereich aus Edelstahl oberhalb der Trennlage.
Im Licht gehalten erkennt man teilweise ordentliches Alloybanding - aber das wäre dann doch etwas zuviel des Guten bei nem eigentlichen Griffumbau - Potenzial ist aber vorhanden.
Beim Anschließenden Strahlen merke ich, dass es doch länger dauert als gedach um die dunklen Bereiche aus dem Edelstahlabschnit herauszustrahlen und dabei auch wieder ein wenig das Dunkel der Schneidlage verblasst.
Also noch ein Durchgang mit genauerem Auftragen und ebenso genauerem Abtragen.
Lernprozesse haben immer damit zu tun, dass man etwas in kürzer Zeit hinbekommt und/oder das Ergebnis in gleicher Zeit besser wird.
Zum Schluß halte ich dann ein richtig tolles Messer aus japanischer Fertigung mit starken europäischen Tuning-Einflüssen in der Hand.
Mehr davon kann man hier betrachten: kochmalscharf.freeforums.net/thread/5674/makoto-ryusei-suntravel-sturmschwalbe-gyuto?page=1&scrollTo=153971
Es war ein weiteres schönes Projekt im Rahmen des Forums, das zwar Arbeit, aber vielmehr Spaß gemacht hat, gerade wenn man sich die Wandlung anschaut.
Zudem hat es den Kontakt zu einem Forumsmitlied vertieft.
Und diese sind nach meinen bisherigen Erfarungen durchweg positiv, was insgesamt auch irgendwo für die Gemeinschaft hier spricht.
Schöne Grüße
Mike