Post by kingdingelling on Nov 27, 2020 18:06:12 GMT
Hallo zusammen,
auch bei mir gibt es einen Neuzugang von Jean-José Tritz zu vermelden. Der eine oder andere wird es auf IG vielleicht schon gesehen haben. Wie es scheint halten wir Herrn Tritz ziemlich beschäftigt. BastlWastl hat ja hier gerade sein Messer vorgestellt und wenn ich diverse Beiträge im Forum richtig beurteile, könnte da bald noch mehr zu sehen sein. Gut so!
Was mir noch gefehlt hat, war ein an meine Vorstellungen angepasstes Sujihiki. Da redet man die ganze Zeit über die letzten zehntel Millimeter bei Gyutos wobei ziemlich untergeht, dass es doch noch ein paar andere Messer gibt, die zwar nicht täglich, aber durchaus regelmäßig zum Einsatz kommen. Das Sujihiki ist so eines bei mir.
Was bei meinen bisherigen Messern in diesem Bereich nicht zusammengepasst hat, und das mag vielleicht etwas verwundern, war das flache Profil und die damit einhergehend tiefe Spitze. Ab einer gewissen Länge ziehe ich beim Zugschnitt den Ellenbogen nach oben. Damit kippt das Messer auf die Spitze wodurch diese übermäßig belastet und nur ein kleiner Teil der Schneide genutzt wird. Vielleicht falle ich hier ja ergonomisch etwas aus dem Rahmen…jetzt könnte man seine Schneidgewohnheit ändern…oder sich ein Custom anfertigen lassen. Wobei dies vielleicht der ausschlaggebende aber natürlich nicht der einzige Grund gewesen ist.
Die Arbeiten von JJT verfolge ich schon länger. Mir gefällt sein Ansatz Messer auf das wirklich Notwendige zu reduzieren und gerade so weit zu bearbeiten bis sie funktionieren. Außerdem stehe ich total auf das rustikale Finish. Nicht zuletzt, und das darf an diese Stelle gerne erwähnt werden, habe ich mich auch durch Gabriel s ganz wunderbarem Sujihiki inspirieren lassen.
Bei meinem letzten Custom habe ich bewusst möglichst wenig Angaben gemacht um Spielraum für Kreativität zu lassen. Das ist ja bekanntermaßen nicht so ausgegangen wie erhofft. Daher bin ich dieses Mal mit meinen Vorgaben sehr ins Detail gegangen. Einzig die Wahl der Außen- und Schneidlage habe ich offen gelassen. Das Sujihiki soll das stabilere Gegenstück zu meinem Yanagiba darstellen. Es kommt also immer dann zum Einsatz wenn eine Kruste und/oder Sehnen, Gräten etc. im Spiel sind. Mein Wunsch war daher ein tendenziell stabilerer Anschliff und ein genügsamer Stahl der eher zur Umformung als zu Ausbrüchen neigt. Geworden ist es am Ende ein San Mai aus Buttereisen und 1.3505. Einer meiner liebsten Stähle. Ich besitze daraus bereits zwei Gyutos, wobei etwas höher gehärtet, und bin damit in jeglicher Hinsicht sehr zufrieden.
Weil das ja gerade an anderer Stelle diskutiert wird. Ich empfinde das Buttereisen als nicht sehr reaktiv. Kein Vergleich zu den Eisenflanken so mancher Japaner. Es lässt sich entspannt arbeiten ohne dass man ständig mit einem Geschirrtuch hinterher rennen muss.
Sämtliche Vorgaben wurden perfekt umgesetzt und das Messer läuft genauso wie ich mir das vorgestellt habe. Wirklich eine ganz hervorragende Arbeit. Schon allein aufgrund seiner Optik einzigartig.
Die gesamte Abwicklung lief absolut vorbildlich. Nach einigen E-Mails zu Beginn, einem Telefonat und ein paar WIP-Whatsapp, konnte ich das Messer ca. 3 Monate später in Empfang nehmen. Man merkt mit welchem Eifer und mit wieviel Herz Herr Tritz seiner Arbeit nachgeht. Die erste Klinge ist zu dünn geraten, auch bei der Zwinge ist zunächst nicht alles glatt gelaufen. Da, wo man als Käufer schon etwas Mitleid wegen der Mehrarbeit bekommt, sieht er diese "Fehlschläge" als besondere Herausforderung an, aufgrund derer erst ein besonderes Messer entsteht. Dabei kann er trotzdem noch die Arbeit daran genießen. Eine sehr erstrebenswerte Einstellung finde ich.
Auch an dieser Stelle nochmal ganz herzlichen Dank für ein wirklich tolles Messer!
Hier die Eckdaten:
• Klingenlänge: 300 mm
• Höhe Kehl: 45 mm
• Gewicht: 267 g
• Balancepunkt: 60 mm hinter Griff
• San Mai: Buttereisen/ 1.3505 mit 60-62HRC
• Griff aus Mooreiche mit Zwinge aus 925er Sterlingsilber
Und noch die obligatorischen Fotos. Ich habe nachträglich ein schnelles Kasumi angebracht und dabei bewusst darauf verzichtet sämtliche Bearbeitungsspuren zu beseitigen um das Messer nicht zu sehr umzugestalten. Zudem würde ein Hochglanzfinish hier eh nicht passen. Die WIP Bilder hat mir Herr Tritz während der Herstellung zugesendet und sich damit einverstanden erklärt, dass ich diese hier zeige.
Viele Grüße
Flo
auch bei mir gibt es einen Neuzugang von Jean-José Tritz zu vermelden. Der eine oder andere wird es auf IG vielleicht schon gesehen haben. Wie es scheint halten wir Herrn Tritz ziemlich beschäftigt. BastlWastl hat ja hier gerade sein Messer vorgestellt und wenn ich diverse Beiträge im Forum richtig beurteile, könnte da bald noch mehr zu sehen sein. Gut so!
Was mir noch gefehlt hat, war ein an meine Vorstellungen angepasstes Sujihiki. Da redet man die ganze Zeit über die letzten zehntel Millimeter bei Gyutos wobei ziemlich untergeht, dass es doch noch ein paar andere Messer gibt, die zwar nicht täglich, aber durchaus regelmäßig zum Einsatz kommen. Das Sujihiki ist so eines bei mir.
Was bei meinen bisherigen Messern in diesem Bereich nicht zusammengepasst hat, und das mag vielleicht etwas verwundern, war das flache Profil und die damit einhergehend tiefe Spitze. Ab einer gewissen Länge ziehe ich beim Zugschnitt den Ellenbogen nach oben. Damit kippt das Messer auf die Spitze wodurch diese übermäßig belastet und nur ein kleiner Teil der Schneide genutzt wird. Vielleicht falle ich hier ja ergonomisch etwas aus dem Rahmen…jetzt könnte man seine Schneidgewohnheit ändern…oder sich ein Custom anfertigen lassen. Wobei dies vielleicht der ausschlaggebende aber natürlich nicht der einzige Grund gewesen ist.
Die Arbeiten von JJT verfolge ich schon länger. Mir gefällt sein Ansatz Messer auf das wirklich Notwendige zu reduzieren und gerade so weit zu bearbeiten bis sie funktionieren. Außerdem stehe ich total auf das rustikale Finish. Nicht zuletzt, und das darf an diese Stelle gerne erwähnt werden, habe ich mich auch durch Gabriel s ganz wunderbarem Sujihiki inspirieren lassen.
Bei meinem letzten Custom habe ich bewusst möglichst wenig Angaben gemacht um Spielraum für Kreativität zu lassen. Das ist ja bekanntermaßen nicht so ausgegangen wie erhofft. Daher bin ich dieses Mal mit meinen Vorgaben sehr ins Detail gegangen. Einzig die Wahl der Außen- und Schneidlage habe ich offen gelassen. Das Sujihiki soll das stabilere Gegenstück zu meinem Yanagiba darstellen. Es kommt also immer dann zum Einsatz wenn eine Kruste und/oder Sehnen, Gräten etc. im Spiel sind. Mein Wunsch war daher ein tendenziell stabilerer Anschliff und ein genügsamer Stahl der eher zur Umformung als zu Ausbrüchen neigt. Geworden ist es am Ende ein San Mai aus Buttereisen und 1.3505. Einer meiner liebsten Stähle. Ich besitze daraus bereits zwei Gyutos, wobei etwas höher gehärtet, und bin damit in jeglicher Hinsicht sehr zufrieden.
Weil das ja gerade an anderer Stelle diskutiert wird. Ich empfinde das Buttereisen als nicht sehr reaktiv. Kein Vergleich zu den Eisenflanken so mancher Japaner. Es lässt sich entspannt arbeiten ohne dass man ständig mit einem Geschirrtuch hinterher rennen muss.
Sämtliche Vorgaben wurden perfekt umgesetzt und das Messer läuft genauso wie ich mir das vorgestellt habe. Wirklich eine ganz hervorragende Arbeit. Schon allein aufgrund seiner Optik einzigartig.
Die gesamte Abwicklung lief absolut vorbildlich. Nach einigen E-Mails zu Beginn, einem Telefonat und ein paar WIP-Whatsapp, konnte ich das Messer ca. 3 Monate später in Empfang nehmen. Man merkt mit welchem Eifer und mit wieviel Herz Herr Tritz seiner Arbeit nachgeht. Die erste Klinge ist zu dünn geraten, auch bei der Zwinge ist zunächst nicht alles glatt gelaufen. Da, wo man als Käufer schon etwas Mitleid wegen der Mehrarbeit bekommt, sieht er diese "Fehlschläge" als besondere Herausforderung an, aufgrund derer erst ein besonderes Messer entsteht. Dabei kann er trotzdem noch die Arbeit daran genießen. Eine sehr erstrebenswerte Einstellung finde ich.
Auch an dieser Stelle nochmal ganz herzlichen Dank für ein wirklich tolles Messer!
Hier die Eckdaten:
• Klingenlänge: 300 mm
• Höhe Kehl: 45 mm
• Gewicht: 267 g
• Balancepunkt: 60 mm hinter Griff
• San Mai: Buttereisen/ 1.3505 mit 60-62HRC
• Griff aus Mooreiche mit Zwinge aus 925er Sterlingsilber
Und noch die obligatorischen Fotos. Ich habe nachträglich ein schnelles Kasumi angebracht und dabei bewusst darauf verzichtet sämtliche Bearbeitungsspuren zu beseitigen um das Messer nicht zu sehr umzugestalten. Zudem würde ein Hochglanzfinish hier eh nicht passen. Die WIP Bilder hat mir Herr Tritz während der Herstellung zugesendet und sich damit einverstanden erklärt, dass ich diese hier zeige.
Viele Grüße
Flo