Vorstellung Gusseisenstahlpfanne Ronneby Bruk Ultra Light
Feb 26, 2021 23:14:11 GMT
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Post by Spitzweg on Feb 26, 2021 23:14:11 GMT
Hallo!
An dieser Stelle vorgestellt/gezeigt mein Neuerwerb im Bratpfannenfuhrpark, und zwar diesmal eine aus einem Segment, welches zumindest ich noch nicht so voll "auf dem Zettel" hatte: Eine Carbon-Eisenpfanne, aber nicht aus Walzstahl-Blech (ggf. dann noch schmiedebehandelt) oder Gussstahl emailliert, sondern eine aus Roh-Gussstahl, dann aber ohne jegliche Oberflächenbeschichtung.
Nach nur drei Tagen war sie da. Direkt aus Schweden - was allem Anschein nach eh auch das Mutterland für eben diese Sorte Bratpfannen zu sein scheint.
Der Hersteller ist Ronneby Bruk, vielleicht ist das aber auch nur eine Label - das konnte ich nicht so herausfinden.
(Konkret geht es folgend um eine in der 26cm-Version, dieses Format hat sich in der Vergangenheit als die bei uns im Haushalt mit Abstand am häufigsten verwendete Größe erwiesen.)
Bestellt habe ich sie nach einem Tipp/Hinweis von simdreams /Uwe in diesem Strang, weil nach ersten Recherchen zwei Dinge für mich interessant waren:
a) Sie soll auch erhitzt ohne Aussenverwölbung satt auf dem Kochfeld aufsitzen.
b) Sie ist ist für eine Gussstahlpfanne - wie der Produktname auch schon sagt - sehr leicht.
Zu a): Das hatte mich bei meiner bisherigen Carbon-Pfanne in dieser Größe, eine Turk Professionell - schwere Ausführung (Wandstärke 3mm) immer schon etwas gestört: Die liegt kalt weitestgehend plan/satt auf in dem Falle Ceran-Kochfeld (ok, das ist natürlich arschglatt - kann ich aber nicht ändern ...) auf, bei Betriebstemperatur dann aber verwölbt sich der Boden leicht aber doch schon so stark konvex nach außen, dass dann nur leichte Stöße an den Griff ausreichen um das Ganze in´s Kreiseln zu bringen. Auch Wenden etc., ohne mit einer Hand den Griff zu halten, war immer hier etwas hampelig.
Damit konnte man sich zwar im Laufe der Zeit arrangieren bzw. dran gewöhnen, aber so richtig dolle fand ich das nie.
Zu b): Bei praktisch gleichen Dimensionen (die Ronneby Bruk hat aufgrund der etwas steileren Wände einen Ticken mehr Bodenfläche) und vergleichbaren Griffen wiegt die Turk gemessen etwas mehr als 1.700 gr., die Ronneby Bruk jetzt hingegen knapp 1.450 gr..
Das ist auf dem Papier vielleicht eine nicht so hohe Differenz, allerdings, gerade etwas weiter außen am Stiel gegriffen, macht sich das im Handling dann doch schon mit einem deutlicheren Unterschied bemerkbar.
Nun aber erst einmal zur Pfanne, wie sie dann ankam. ->
Zur Verarbeitung/Finishing: Absolut tadellos. Keine Macken, Unsauberkeiten, der einfache Griff zB. ist nicht nur entgratet sondern alle Kanten sind richtig verrundet, hier muss überhaupt gar nichts gemacht werden, alles vom Eindruck her sehr wertig.
Was natürlich sofort auffällt ist die Oberflächenbeschaffenheit des Pfannenkörpers selbst: Durchgehend sehr rau, eine Mischung aus offener Gusseisenstruktur und nachträglicher Schleif (oder Fräs?) - Behandlung. ->
Das ist dann wohl auch schon eine Besonderheit: Es ist nicht nur ein roher Gusskörper, sondern alle Flächen sind maschinell nachträglich behandelt, in finale Form gebracht.
Auch läßt sich keine einheitliche Wandstärke ermitteln. Der obere Rand zB. hat eine höhere Materialstärke als die Seitenwände, und ganz deutlich wird es dann auch in den Details beim Boden: Der ist auf der Unterseite zur Mitte hin deutlich konkav, umgekehrt innen konvex, allerdings hier dann in einer viel schwächeren Ausprägung, d.h. der Boden ist in seiner Stärke mit Sicherheit nicht planparallel. Das dürfte vorbeugend bzgl. der Wärmeausdehnung geschuldet sein. ->
Zudem auffallend ist natürlich die schon ab Werk schwärzliche Färbung des Körpers. Dafür aber eine einfache Erklärung: Lt. Aussage des Herstellers ist die Pfanne bereits mit pflanzlichen Ölen eingebrannt, sozusagen gleich voll gebrauchsfertig.
So, das jetzt mal viele Vorworte, nun Eindrücke aus den allerersten Nutzungen:
- Gleich nachdem ausgepackt gleich mal auf den Herd: Liegt gut auf , angeheizt , einfaches Raps-Bratöl rein, auf Mitte bis zum Rauchpunkt erhitzt, kurzer Stupser an den Griff, nix kreiselt/dreht sich, liegt immer noch gut auf.
Sehr gut.
- Abends wollte sich mein Jüngster Nudeln anbraten, die frisch gekocht rein, nix bleibt kleben.
Erstaunlich, hätte ich so wirklich (noch) nicht erwartet.
- Ich selbst dann später abends Schweinenackenkoteletts, schärfer angebraten, auch hier kreiselt nix.
Und es klebt auch schon hier nichts, die Röststoffe bleiben da wo sie hingehören und landen nicht am Pfannenboden.
Insgesamt kam sie mir merwürdigerweise auch eine ganze Ecke "heißer" vor als die Turk, aber vielleicht dafür eine einfache Erklärung: Wo mehr Auflagekontakt da wohl auch bessere Wärmeübertragung.
Im Handling das Ganze wie gesagt alles insgesamt auch leichtgewichtiger und somit angenehmer.
Die Reinigung ist, wie schon vorher bei der Turk, denkbar einfach: Kurz abkühlen lassen, warmes Wasser rein, etwas einwirken lassen, unter fließendem Warmwasser mit der Bürste ohne Spülmittel gründlich ausbürsten, auf der Ablage abtrocknen lassen. Fertig.
Macht alles irgendwie Spaß.
Und das bei einem Ding das, wenn richtig behandelt, wörtlich ewig hält.
Zu den Kosten: Was man so online findet sind diese Pfannen gemeinhin schon eher im gehobeneren Preissegment anzufinden, allerdings nicht hier in diesem schwedischen Shop , das möchte ich einfach mal nicht vorenthalten, zumal da ja auch die Abwicklung völlig problemfrei und die Lieferzeit extrem kurzfristig war.
(Allerdings möchte ich ausdrücklich betonen, dass es sich bei dieser Vorstellung noch ohne jegliche Langzeiterfahrung nicht um eine Kauf-Empfehlung handelt, dazu weiß ich, dass die Bedürfnisse und Geschmäcker rund um eine Pfanne viel zu unterschiedlich sind. Und ich habe zudem natürlich auch keine Ahnung über eine eventuelle Serienstreuung, ich weiß nicht wie es bei anderen Größen aussieht usw. ...)
Wie dem auch sei: Mir gefällt das erst einmal ehrlich gesagt richtig, richtig gut und passt wie die Faust aufs Auge was ich für mich in etwas besser haben wollte.
Viele Grüße,
Christian
An dieser Stelle vorgestellt/gezeigt mein Neuerwerb im Bratpfannenfuhrpark, und zwar diesmal eine aus einem Segment, welches zumindest ich noch nicht so voll "auf dem Zettel" hatte: Eine Carbon-Eisenpfanne, aber nicht aus Walzstahl-Blech (ggf. dann noch schmiedebehandelt) oder Gussstahl emailliert, sondern eine aus Roh-Gussstahl, dann aber ohne jegliche Oberflächenbeschichtung.
Nach nur drei Tagen war sie da. Direkt aus Schweden - was allem Anschein nach eh auch das Mutterland für eben diese Sorte Bratpfannen zu sein scheint.
Der Hersteller ist Ronneby Bruk, vielleicht ist das aber auch nur eine Label - das konnte ich nicht so herausfinden.
(Konkret geht es folgend um eine in der 26cm-Version, dieses Format hat sich in der Vergangenheit als die bei uns im Haushalt mit Abstand am häufigsten verwendete Größe erwiesen.)
Bestellt habe ich sie nach einem Tipp/Hinweis von simdreams /Uwe in diesem Strang, weil nach ersten Recherchen zwei Dinge für mich interessant waren:
a) Sie soll auch erhitzt ohne Aussenverwölbung satt auf dem Kochfeld aufsitzen.
b) Sie ist ist für eine Gussstahlpfanne - wie der Produktname auch schon sagt - sehr leicht.
Zu a): Das hatte mich bei meiner bisherigen Carbon-Pfanne in dieser Größe, eine Turk Professionell - schwere Ausführung (Wandstärke 3mm) immer schon etwas gestört: Die liegt kalt weitestgehend plan/satt auf in dem Falle Ceran-Kochfeld (ok, das ist natürlich arschglatt - kann ich aber nicht ändern ...) auf, bei Betriebstemperatur dann aber verwölbt sich der Boden leicht aber doch schon so stark konvex nach außen, dass dann nur leichte Stöße an den Griff ausreichen um das Ganze in´s Kreiseln zu bringen. Auch Wenden etc., ohne mit einer Hand den Griff zu halten, war immer hier etwas hampelig.
Damit konnte man sich zwar im Laufe der Zeit arrangieren bzw. dran gewöhnen, aber so richtig dolle fand ich das nie.
Zu b): Bei praktisch gleichen Dimensionen (die Ronneby Bruk hat aufgrund der etwas steileren Wände einen Ticken mehr Bodenfläche) und vergleichbaren Griffen wiegt die Turk gemessen etwas mehr als 1.700 gr., die Ronneby Bruk jetzt hingegen knapp 1.450 gr..
Das ist auf dem Papier vielleicht eine nicht so hohe Differenz, allerdings, gerade etwas weiter außen am Stiel gegriffen, macht sich das im Handling dann doch schon mit einem deutlicheren Unterschied bemerkbar.
Nun aber erst einmal zur Pfanne, wie sie dann ankam. ->
Zur Verarbeitung/Finishing: Absolut tadellos. Keine Macken, Unsauberkeiten, der einfache Griff zB. ist nicht nur entgratet sondern alle Kanten sind richtig verrundet, hier muss überhaupt gar nichts gemacht werden, alles vom Eindruck her sehr wertig.
Was natürlich sofort auffällt ist die Oberflächenbeschaffenheit des Pfannenkörpers selbst: Durchgehend sehr rau, eine Mischung aus offener Gusseisenstruktur und nachträglicher Schleif (oder Fräs?) - Behandlung. ->
Das ist dann wohl auch schon eine Besonderheit: Es ist nicht nur ein roher Gusskörper, sondern alle Flächen sind maschinell nachträglich behandelt, in finale Form gebracht.
Auch läßt sich keine einheitliche Wandstärke ermitteln. Der obere Rand zB. hat eine höhere Materialstärke als die Seitenwände, und ganz deutlich wird es dann auch in den Details beim Boden: Der ist auf der Unterseite zur Mitte hin deutlich konkav, umgekehrt innen konvex, allerdings hier dann in einer viel schwächeren Ausprägung, d.h. der Boden ist in seiner Stärke mit Sicherheit nicht planparallel. Das dürfte vorbeugend bzgl. der Wärmeausdehnung geschuldet sein. ->
Zudem auffallend ist natürlich die schon ab Werk schwärzliche Färbung des Körpers. Dafür aber eine einfache Erklärung: Lt. Aussage des Herstellers ist die Pfanne bereits mit pflanzlichen Ölen eingebrannt, sozusagen gleich voll gebrauchsfertig.
So, das jetzt mal viele Vorworte, nun Eindrücke aus den allerersten Nutzungen:
- Gleich nachdem ausgepackt gleich mal auf den Herd: Liegt gut auf , angeheizt , einfaches Raps-Bratöl rein, auf Mitte bis zum Rauchpunkt erhitzt, kurzer Stupser an den Griff, nix kreiselt/dreht sich, liegt immer noch gut auf.
Sehr gut.
- Abends wollte sich mein Jüngster Nudeln anbraten, die frisch gekocht rein, nix bleibt kleben.
Erstaunlich, hätte ich so wirklich (noch) nicht erwartet.
- Ich selbst dann später abends Schweinenackenkoteletts, schärfer angebraten, auch hier kreiselt nix.
Und es klebt auch schon hier nichts, die Röststoffe bleiben da wo sie hingehören und landen nicht am Pfannenboden.
Insgesamt kam sie mir merwürdigerweise auch eine ganze Ecke "heißer" vor als die Turk, aber vielleicht dafür eine einfache Erklärung: Wo mehr Auflagekontakt da wohl auch bessere Wärmeübertragung.
Im Handling das Ganze wie gesagt alles insgesamt auch leichtgewichtiger und somit angenehmer.
Die Reinigung ist, wie schon vorher bei der Turk, denkbar einfach: Kurz abkühlen lassen, warmes Wasser rein, etwas einwirken lassen, unter fließendem Warmwasser mit der Bürste ohne Spülmittel gründlich ausbürsten, auf der Ablage abtrocknen lassen. Fertig.
Macht alles irgendwie Spaß.
Und das bei einem Ding das, wenn richtig behandelt, wörtlich ewig hält.
Zu den Kosten: Was man so online findet sind diese Pfannen gemeinhin schon eher im gehobeneren Preissegment anzufinden, allerdings nicht hier in diesem schwedischen Shop , das möchte ich einfach mal nicht vorenthalten, zumal da ja auch die Abwicklung völlig problemfrei und die Lieferzeit extrem kurzfristig war.
(Allerdings möchte ich ausdrücklich betonen, dass es sich bei dieser Vorstellung noch ohne jegliche Langzeiterfahrung nicht um eine Kauf-Empfehlung handelt, dazu weiß ich, dass die Bedürfnisse und Geschmäcker rund um eine Pfanne viel zu unterschiedlich sind. Und ich habe zudem natürlich auch keine Ahnung über eine eventuelle Serienstreuung, ich weiß nicht wie es bei anderen Größen aussieht usw. ...)
Wie dem auch sei: Mir gefällt das erst einmal ehrlich gesagt richtig, richtig gut und passt wie die Faust aufs Auge was ich für mich in etwas besser haben wollte.
Viele Grüße,
Christian