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Post by flint on Mar 8, 2021 8:51:46 GMT
Servus,
mal ne Frage in die Runde, hat es schon einer geschafft Eisenflanken so zu patinieren/präparieren, dass es auch hält, jetzt nicht optisch, dass ist egal, sondern das die Patina nicht immer wieder von säurehaltigen Lebensmittel abgewaschen wird und dann erneut alles beim abwischen im Tuch hängen bleibt?
Gruß, flint
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Post by peters on Mar 8, 2021 9:04:40 GMT
Hm... nicht mal von Zaponnieren kann man wirklich eine Lösung erwarten ( de.wikipedia.org/wiki/Zaponlack#). Also ich denke, dass man beinahe sicher sein kann, dass eine Patina das niemals leisten kann. VG Peter
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Post by Gabriel on Mar 8, 2021 9:25:09 GMT
flint Bevor jetzt die ganzen Leute um die Ecke kommen und sagen "geht nicht" sage ich ein klares "KOMMT DRAUF AN" Ich habe durchaus ein paar Messer mit Eisenflanken, welche nach Jahren der Benutzung einer derart stabile Patina entwickelt haben, dass ich auch ohne Schmerzen Essiggurken, Ananas und Co. damit schneide. Eins wäre z.B. mein Heiji Nakiri (ok da ist auch nur der untere Teil vom Anschliff frei, der Rest wirde geschützt durch das Kurouchi). Ein anderes Messer, welches eigentlich gar nicht mehr reagiert ist mein eines Tritz. Hier habe ich durch die Benutzung mit viel Fleisch eine sehr blaue Patina erzeugt (welche IMHO generell stabiler ist als eine "Obst- & Gemüsepatina"). Aber ja, es sind Ausnahmen. Die meisten Messer werden immer ein klein wenig reagieren. Aber so wie du es schreibst: "sondern das die Patina nicht immer wieder von säurehaltigen Lebensmittel abgewaschen wird und dann erneut alles beim abwischen im Tuch hängen bleibt?" kann ich es eigentlich bei fast keinem meiner länger im Benutzung befindlichen Messer mit Eisenflanken beobachten Ja man merkt ab und an mal einen Anflug von Geruch und manchmal verfärbt sich auch mal eine Zwiebel aber so dramatisch wie von dir beschrieben reagiert kaum ein Messer bei mir. Allerdings halte ich es nach dem Schneiden reaktiver Lebensmittel auch immer kurz einmal unter fließend Wasser. Bei längeren Schneidsessions auch mal zwischendruch. Vielleicht macht das den Unterschied. Gruß, Gabriel
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Post by knifefun on Mar 8, 2021 12:07:49 GMT
Servus flint , wäre das u.U. eine Lösung dafür link ? Unklar ob das Grundmaterial bzw. die Oberflächenstruktur dafür überhaupt geeignet ist ? Die Optik ist dann sicherlich auch Geschmackssache ... VG Bernhard
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Post by flint on Mar 8, 2021 12:45:03 GMT
Servus,
die Grundidee ist so schlecht nicht, ich hab mir bei Varusteleka ein Skrama-Chefmesser gekauft, das ist ( Teflon ) beschichtet. Das flutscht durch die Beschichtung und kleben bleibt da sehr wenig. Wenn das noch geometrieoptímiert wäre...
Und das hält bis jetzt. An einem Japaner würde eine Beschichtung allerdings jeden japanischen Flair auslöschen, wobei ich DLC von Esee-Knives her kenne und das arbeitet sich ab und sieht dann wieder schlimmer aus, als ein fleckige Patina.
Wenn, dann bliebe nur ein dunkles ätzen und das müsste als Basis aber stabil sein. Ansonsten bleibt nur zwischenspülen und abwischen. Zuhause am Rechner habe ich Bilder von dem verdreckten Bauwolltuch, wo die Patina drinnen klebt, zeig ich später.
Gruß, flint
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Post by ipq on Mar 8, 2021 12:46:54 GMT
ich habe es bisher bei keinem meiner Gammelflanken- Messer geschafft, eine stabile Patina zu erzeugen, weder auf natürlichem Weg noch mit Kaffee/Senf etc. Sicherlich mag es Ausnahmen geben, wie Gabriel schreibt. Ich habe für meinen Teile meine Schlüsse gezogen und mache mittlerweile einen Bogen um solche Messer. LG, ipq
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Post by suntravel on Mar 8, 2021 13:56:01 GMT
feines Oberflächenfinish oder Glasperlenstrahlen hilft etwas, künstliche Patina erst geölt nen Tag liegen lassen und dann mit Gundelputz polieren geht auch ganz brauchbar.
Aber an zwischendurch abwischen und nie feucht liegen lassen führt kein Weg vorbei bei unlegiertem Stahl.
Gruß
Uwe
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bolle
Küchenschabe
Posts: 8
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Post by bolle on Mar 8, 2021 14:54:59 GMT
Man kann ein Messer auch brünieren. Künstlich Rost provozieren und dann in kochendes Wasser legen, bis Fe2O3 in Fe3O4 umgewandelt ist. Das ist säurebeständig und mechanisch stabil, so wie der Zunder/die Schmiedehaut, die auch im wesentlich aus Eisen-drei-Oxyd besteht.
Den Prozeß muss an solange wiederholen bis eine geschlossene schwarze Schicht auf dem Werkstück entstanden ist. Danach Leinöl aufbringen, trockenen lassen, polieren und fertig. Das ist das klassische Verfahren, mit dem man Schusswaffen vor Witterung schüzt.
Die Farbe muss man natürlich mögen. Und mit montierten Griff etwas schwieg durchzuführen.
LG Daniel
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Post by flint on Mar 8, 2021 15:05:19 GMT
Servus, na einiges an Vorschlägen ist ja gekommen. So schaut der Schmodder aus, den ich da zwischendurch abwische: Gruß, flint
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Post by BastlWastl on Mar 8, 2021 15:26:27 GMT
Zunder ist nicht Säurebeständig.... Eine Kurouchi Schicht im Wortsinn dagegen schon, die ist aber nicht verzundert, die ist mit Öl Schwarz gebrannt. Nashji währe ne mittels Säure abgelöste Zunderschicht.
Grüße Wastl.
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Post by suntravel on Mar 8, 2021 15:30:12 GMT
Zunder ist nicht Säurebeständig Jep der ist mir schon mal verschwunden als ich Löskaffee mit Zitronensäure "beschleunigt" hatte Gruß Uwe
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Post by BastlWastl on Mar 8, 2021 15:33:51 GMT
Zunder ist nicht Säurebeständig Jep der ist mir schon mal verschwunden als ich Löskaffee mit Zitronensäure "beschleunigt" hatte Gruß Uwe Nach dem Schmieden/normalisieren weichglühen, beseitigt man zunächst den Zunder denn der Frisst Bänder ...... Dies macht man mit z.B: ZitronenSäure.... Ich frag mal den Waffenschmied wie man Brüniert ohne ätzende Chemie... Grüße Wastl.
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Post by suntravel on Mar 8, 2021 15:48:44 GMT
Ich frag mal den Waffenschmied wie man Brüniert ohne ätzende Chemie... Brünieren ist halt mit Brüniersalz im heißen Wasser und weil wir in Deutschland sind nach DIN 50938 genormt Alternativ geht schwarzbrennen mit Leinoel, benötigt aber 400° Ne polierte Fe3Cl Ätzung funzt aber auch nicht übel und gibt nen hellen Grauton. Gruß Uwe
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Post by flint on Mar 8, 2021 15:55:38 GMT
Servus Ne polierte Fe3Cl Ätzung funzt aber auch nicht übel und gibt nen hellen Grauton. gilt das auch für Eisenlagen, dessen Zusammensetzung niemand kennt? Ist dieses rostende, weiche Eisen nicht viel "patinainstabiler" als ein Monostahl? Gruß, flint
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Post by Gabriel on Mar 8, 2021 16:17:19 GMT
Servus, na einiges an Vorschlägen ist ja gekommen. So schaut der Schmodder aus, den ich da zwischendurch abwische: Gruß, flint Naja ich würde einfach mal versuchen weiter zu schneiden bis sich eine einigermaßen ausgeprägte Patina gebildet hat (die Klinge sieht ja fast noch jungfräulich aus...) und die nicht direkt wieder abwischen.
Nach ein paar längeren Schneidsessions sollte sich das Problem IMHO eigentlich von selbst lösen.
Früher hab ich immer einmal Zwiebelkuchen gemacht und danach war das Problem gelöst Mach ich heute nicht mehr aber wenn es anders nicht geht, dann wäre ein derartiges "einfahren" (ohne zwischendurch abzuwischen!) wohl mal es wert probiert zu werden.
Wiegesagt ist es jedenfalls bei mir so.
Gruß, Gabriel
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