|
Post by silvester on Oct 24, 2021 17:28:50 GMT
Vergesst Vanadium und Co., die Zukunft der Messerklingen liegt im Holz! Ok, vielleicht auch nicht , aber tatsächlich interessant fand ich folgenden Artikel darüber, dass es Forschern gelungen ist, Holz so zu behandeln, dass es um ein vielfaches härter (23x) wird: Wie hart (in hrc) das gehärtete Holz dann wirklich wird, steht im Spiegel-Artikel nicht und ist vielleicht im "Matter"-Artikel enthalten, der aber hinter einer Paywall ist. Da explizit Edelstahl als Vergleichsmaßstab genannt wird, dürfte aber sowas um die 57-58+ HRC drin sein, vermute ich.
Eine Krux bei der Geschichte wird im Artikel angerissen: "Allerdings ist nicht bekannt, wie oft die Messer nachgeschärft werden müssen. Denn qualitativ gute Messer zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie ihre Schärfe lange halten." Wie oft und vor allem wie, stellt sich mir als Frage. Mir ist unklar, ob so behandeltes Holz normalem Holz noch ähnelt oder dann tatsächlich schon eher einem Stahl ähnelt von seinen Materialeigenschaten her. Wobei ich mir stand jetzt nicht wirklich vorstellen kann, irgendwann einmal ein Holzmesser zu wetzen Wenn ich mir überlege, dass die Bearbeitung vom Holz - also das Ausschleifen der Schneide usw. - evtl. relativ einfach vor dem Härteprozess erfolgen kann, könnte das aufgrund der geringen Kosten und des Nachhaltigkeitsaspekts vielleicht wirklich irgendwann mal zur Serienreife kommen.
Wie dem auch sei, dachte mir, dass das hier vielleicht den einen oder anderen auch interessieren könnte.
|
|
|
Post by suntravel on Oct 24, 2021 18:12:54 GMT
Da explizit Edelstahl als Vergleichsmaßstab genannt wird, dürfte aber sowas um die 57-58+ HRC drin sein, vermute ich. Edelstahl gibts auch in Butterweich Tafelmesser liegen oft unter HRC50. Mittleres Holz liegt bei unter 30 N/mm², das * 23 = 690 N/mm² Die HRC skala fängt bei 20 an, was 770N/mm² entspricht Gruß Uwe
|
|
|
Post by silvester on Oct 24, 2021 18:56:44 GMT
Habe gerade einen Blick auf die Grafik geworfen, die im Matter-Artikel zu sehen ist (jetzt erst aufgefallen): 1,32 Brinell von Lindenholz werden auf 31,21 gesteigert. Das ist ja mal sowas von weich, wenn ich mir vor Augen führe, dass ich den Wert nochmals mal zehn nehmen müsste, um bei 34 hrc zu landen... So gesehen schätze ich, dass selbst so etwas wie Wüsteneisenholz mit dieser speziellen Behandlung nicht in den Bereich von 50 hrc kommen wird ... Wenn das Holz scharf ausgeschliffen wird, ist die Schärfe also schon wieder weg, sobald die Holzklinge eine Karotte nur anschaut bzw. sich beide im selben Raum befinden?
|
|
|
Post by silvester on Oct 24, 2021 19:36:35 GMT
Gerade noch nach der Härte weiterer Holzarten geschaut. Ebenholz kommt als sehr hartes Holz wohl auf rund 84 N/mm². Das mal 23 gibt 1.932 N/mm² was so rund 54 hrc entspricht. Mit sehr hartem Holz wäre also gerade mal durchschnittliche Chrom-Molybdän-Härte möglich - und das auch nur, wenn davon ausgegangen wird, dass jede Holzsorte in gleichem Maße in der Härte gesteigert werden kann. Es ist ja aber auch gut möglich, dass die Steigerung je nach Holzart auch deutlich geringer ausfällt. Die letzten Stunden des Stahls als Hauptmaterial für Messer sind wohl doch noch nicht gekommen
|
|
|
Post by suntravel on Oct 25, 2021 8:00:37 GMT
Ich bin mir sicher das bei Ebenholz nicht Faktor 23 rauskommt wie bei Lindenholz in dem Beispiel Gruß Uwe
|
|
|
Post by Togishi on Oct 25, 2021 11:16:54 GMT
Dann würde ich mal das gute Bongossi (Lophira alata) Holz ins Auge fassen. Da ist schon Knüppel hart. Es wird da gesagt es hätte Härte 55 nach Brinell. Ich kenne das aus dem Iaido und man sagt; wenn du ein Treffer damit kassierst, dann hätte es auch ein Stahlrohr sein können, so hart ist der Prügel. Das noch stabilisiert und du kannst echt ein Messer schnitzen mit
|
|