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Post by Gerd on Dec 5, 2021 18:12:41 GMT
Hallo, Habe neulich ein Video gesehen, in dem einer mittels eines Winkelschleifers ein Messer geschärft hat. Also mit einer herunter geregelter Drehzahl und einer Kunststoff Tellerscheibe ohne Schaumstoff Unterlage. Ging schnell, wenn man das Gequatsche mal rauslässt, und die Schneide war am Ende weder zerkratzt, noch beschädigt. Konnte damit sowohl das Papier problemlos willkürlich schneiden, als auch Haare am Arm abrasieren. Habe schon mehrfach versucht mit Steinen per Hand zu schleifen, aber das Ergebnis war recht eintäuschend. Habs also nicht drauf, aber mit einem Winkelschleifer kann ich schon umgehen. Bräuchte in der Zukunft also bloss nur die Schleifblätter nachkaufen. Also wenn ich bedenke, was die spezielle Ersatzbänder für "Ken Onion Work Sharp" so kosten und die Erstanschaffung an und für sich so kostet. Dann auch noch die Hersteller Bindung, weil die Bänder speziell sind und nur beim Hersteller zu bekommen. Hier wider rum, handelt sich alles bloss um Standard Schleifscheiben. Was haltet ihr generell davon, wenn man die höhe Abtragsleistung mal aussen vor lässt ? Wobei selbst da lässt es sich mit Körnung, Druck und der Geschwindigkeit, mit der die Schleifscheibe über die Schneide gezogen wird, immer persönlich regulieren. Notfalls geht man seichter paar mal mehr drüber. Заточка ножей до бритвенной остроты простой балгаркой
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Post by noclue on Dec 5, 2021 18:44:08 GMT
Abtrag ist das eine....Da hat man die Klinge schneller ausgeglüht als man " noch mehr Wodka " sagen kann.....
Guter Kombistein koste 50.- ....verbraucht man in einem normalen " Schleifleben " nicht ........PUNKT
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Post by BastlWastl on Dec 5, 2021 18:59:57 GMT
Messer schleifen mit nem Winkelschleifer ist schon nahezu unmöglich bei feinen Geometrien, also die Form herausarbeiten. Schärfen mit Drehzahlregelung geht noch bei Rasenmähermessern oder Äxten, bei Küchenmessern ? Naja wenn einem wirklich alles egal ist . Also Nein da halten wir nix davon, also ich zumindest nicht . Ich würde meinen das hier auch so ziemlich alle gegen mit nem Drehzahlregulierten Bandschleifer Messer zu schärfen währen. Grüße Wastl.
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Post by peters on Dec 5, 2021 19:01:46 GMT
> Habe schon mehrfach versucht mit Steinen per Hand zu schleifen, aber das Ergebnis war recht eintäuschend. Üben. Ernsthaft üben. Anders geht es nicht. Wenn du deine Messer umbringen willst, ist der Winkelschleifer schon OK. Ggf. kannst du deine Messer (nach einem halbwegs ordentlichen Grundschliff) auch jahrelang (als gelegentlicher Hobbykoch) mit einem Wetzstahl scharf halten. Aber auch das braucht eine minimale Portion Üben. HTH & VG Peter PS: Chefe BastlWastl war schneller. Aber das Fazit ist (wen wundert?) das selbe...
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Post by suntravel on Dec 5, 2021 19:06:00 GMT
Yo die Russen sind schmerzfrei Der 2. Durchgang gegen die Drehrichtung ist besonders spannend mit nem Messer zwischen den Beinen, aber die spielen ja auch anders Roulette Gruß Uwe
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Post by Gerd on Dec 5, 2021 20:06:29 GMT
Die Reaktion ist jetzt nicht überraschend. Aber ihr könnt das Resultat doch nicht ignorieren, das Messer war scharf. Ist für die Meisten doch bloss ein Werkzeug, ein Mittel zum Zweck. Ich arbeite nicht täglich mehrstündig mit den Messern, schon gar nicht professionell. Ist den nicht aus dem selben Grund auch die Work Sharp und Chef's Choice entstanden ?! Auch die ganzen "winkelgeführten" Bauten. Hier geht es einfach schnell. Die Kosten für Klett- oder Fiberscheiben, sind überschaubar. Auch langfristig berechnend und universell verfügbar. Die Fehler, die der Kerl im Video macht, muss man ja nicht nachmachen. Überhaupt nur, wenn man es sich grundsätzlich zutraut. Aber wenn die "Voraussetzungen" erfüllt sind, was spricht dann ernsthaft dagegen ? Wie viele haben sich über einen viel zu höhen Abtrag bei "Work Sharp" beschwert ? Oder muss es erstmal immer eine "Marke" werden, damit es grundsätzlich akzeptiert wird ? Also abgesehen von dem Aspekt der Sicherheit, habe ich nichts rauslesen können, was wirklich dagegen sprechen würde. Die erstgestellte Frage war ernst gemeint. Sonst werde ich wohl zu so was greifen. Sieht jedenfalls professionell und insgesamt, vergleichsweise, kostengünstig aus. Befürchte jedoch, dass das Teil beim Zoll hängen bleibt. Oder eben japan-messer-shop Schleifstein Starter Set 3teilig samt Böker Cottage Craft. Ich habe schon ein paar günstige Steine. Keine Ahnung ob es an den Steinen, dem Stahl meiner Messer oder wirklich an meinem nicht Können liegt. Aber das Resultat ist doch entscheidend und der war schlecht. Also ist der Kauf anderer Steine ist für mich ein finanzielles Risiko, so zu sagen. Habe Zweifel über Zweifel für was genau ich jetzt das Geld ausgeben soll. Ich kann mir natürlich auch alles sparren und zum professionell Schleifen wegschicken. Aber der Preis von etwa 30€ hat mich davon abgeschreckt.
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jack
Gardemanger
Posts: 110
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Post by jack on Dec 5, 2021 20:31:24 GMT
Moin, Aber wenn die "Voraussetzungen" erfüllt sind, was spricht dann ernsthaft dagegen ? Die Schneide kann bei sowas sehr schnell heiß werden und glüht aus. Damit ist sie weich und hält ihre Schneidphase nicht mehr annährend lange. Deswegen mögen hier viele sowas nicht, sowohl den Worksharp nicht, als auch das Schärfen auf dem Bandschleifer nicht. Bei ~8:45 sieht man auch schön Funken fliegen, das nicht so doll. Befürchte jedoch, dass das Teil beim Zoll hängen bleibt. Dann musst du auch "nur" 19% Einfuhr zahlen. Dafür musst du aber noch passende Steine kaufen, die kosten auch Geld Oder eben japan-messer-shop Schleifstein Starter Set 3teilig samt Böker Cottage Craft. Ich habe schon ein paar günstige Steine. Keine Ahnung ob es an den Steinen, dem Stahl meiner Messer oder wirklich an meinem nicht Können liegt. Aber das Resultat ist doch entscheidend und der war schlecht. Also ist der Kauf anderer Steine ist für mich ein finanzielles Risiko, so zu sagen. Habe Zweifel über Zweifel für was genau ich jetzt das Geld ausgeben soll. Ich kann mir natürlich auch alles sparren und zum professionell Schleifen wegschicken. Aber der Preis von etwa 30€ hat mich davon abgeschreckt. Entweder du willst es einfach haben und auf Dauer teuer, dann schickst die Dinger weg. Je nachdem zu wem du das schickst wird es auch dementsprechend teuer/günstig. Wenn du Eigenleistung erbringen willst, dann kauf dir Schleifsteine oder so ein System. Auf so eine Art von System schärfe ich auch meine Outdoormesser die so bei mir vom Band fallen. Kostet dich initial mehr Geld, aber du hast vielleicht auch Spaß daran und machst was als Hobby oder sowas in der Art selbst. Schärfen ist eine Kunst, die man eben üben muss, meine ersten Versuche waren gelinde gesagt Scheiße. Was hast du denn für Messer? Viele Grüße, Jack
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Post by peters on Dec 5, 2021 20:36:27 GMT
Die Sache ist die: wenn du erst einmal gelernt hast, wie man ein Messer mit einem Stein geschärft bekommt, dann brauchst du nie wieder auch nur über solche schrägen Experimente nachzudenken. Und noch ein Tip: kauf dir einmal einen guten Stein. Von JMS den 1k/4k Kombistein ist der Standardtip. Und eine Granitfließe plus etwas SiC Pulver, um den Stein eben zu halten (kosten vielleicht 25€).
Und klar: genau diese Ratschläge darfst du von uns erwarten. Weil wir (alle ähnlich sozialisiert, was die Messer angeht) da einen unbestrittenen Konsens haben...
VG Peter
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Post by severus on Dec 5, 2021 20:52:19 GMT
Moin, Natürlich wird es so scharf, warum auch nicht? Das Problem bei allen schnelllaufenden ungekühlten Schleifmaschinen ist, dass es ausgesprochen schwer bis fast unmöglich ist, den Stahl nicht im direkten Schneidenbereich (sub-mm-Bereich) lokal über ca. 200 Grad zu erwärmen und ihn damit anzulassen. Man führt damit eine lokale Wärmebehandlung durch, die dem Stahl Härte nimmt. Im Endeffekt ist das Messer zwar scharf, muss aber schnell wieder nachgeschärft werden. Dieser Effekt tritt lange vor einer fühlbaren Erhitzung oder gar sichtbaren Verfärbung des Stahls auf. Wie empfindlich Stähle darauf reagieren, ist sehr unterschiedlich. Reine Kohlenstoffstähle sind da eher empfindlich, hochlegierte meist etwas weniger, am wenigsten HSS. Auch mit geregelten Bandschleifern gilt beim Feinschliff der Geometrie: wenig Tempo, wenig Druck, frisches, scharfes, nicht zu feines Band, vielvielviel kühlen! Und geschärft wird nicht auf dem Bandschleifer! simon beispielsweise schleift vor dem letzten Feinschliff mit Winkelführung auf groben Banksteinen beidseitig eine 18-Grad-Fase an und benutzt diese Fase als Orientierung, um keinesfalls auf Null zu schleifen. Die Fase muss überall gleiche Breite haben, darf aber nirgends ganz verschwinden. Das bewirkt, dass das Band nur in Bereichen arbeitet, wo noch etwas „Fleisch“ dahinter ist und die Wärme abfliessen kann. Dass immer nur im Sekundenbereich geschliffen und sofort gekühlt wird, ist selbstverständlich. Das Schärfen auf Null wird erst nach dem Bandschleifer auf Banksteinen gemacht. Ich persönlich halte das Schärfen von Küchenmessern auf derartigen Schleifscheiben vor allem für einen guten Weg, Messer durch schnellen Abtrag oder Härteverlust schnell kleiner zu machen. Als Schärfmethode halte ich es für eher ungeeignet. Nach vielen Jahren rumexperimentieren mit allen möglichen Schleifmitteln und -Maschinen bin ich für Messer wieder bei den Basics gelandet: Banksteinen, mit oder ohne Winkelführung. Viele Grüße Severus
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Post by peters on Dec 5, 2021 21:00:03 GMT
Es ist halt einfach total unnötig, sich auf solche abseitigen Experimente einzulassen. Noch jeder hat lernen können, ein Messer halbwegs ordentlich zu Schleifen. Es braucht ja niemand den paar Cracks, die es hier auch hat, Konkurrenz machen zu können. Das, was für den Hausgebrauch ausreicht, das kann jeder lernen.
VG Peter
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Post by suntravel on Dec 5, 2021 22:23:10 GMT
Ich habe schon ein paar günstige Steine. Keine Ahnung ob es an den Steinen, dem Stahl meiner Messer oder wirklich an meinem nicht Können liegt. Aber das Resultat ist doch entscheidend und der war schlecht. Also ist der Kauf anderer Steine ist für mich ein finanzielles Risiko, so zu sagen Liegt nicht an den Steinen.... ....aber die liegen fest auf ner Unterlage, da ist Messer und Flex freihand halten deutlich komplexer vom Handling her. Handwerkliche Fähigkeiten kann man net kaufen, die muss man sich durch Übung aneignen. Gruß Uwe
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Post by Gerd on Dec 6, 2021 2:13:34 GMT
jack kann, aber ich denke nicht unbedingt. Vereinzelt fliegende Funken, sind kein Beweis fürs Glühen der Schneide. Er hat die Schneide sogar an die Wange gepappt. Darüber hinaus kann man doch die drehzahlgeregelte Winkelschleifer meist bis auf 2.800-3.000 upm herunterregeln. Der ausgeübter Druck dabei und die Geschwindigkeit, mit der man mit dem Schleifteller über die Schneidfase geht, lässt sich doch auch beliebig selbst regulieren. severus nichts für ungut, aber es wäre mir neu dass der Stahl erglüht und dennoch nicht anläuft. Die Verfärbungen müsste man sehen und die Wärme kann auch nicht so schnell aus dem Stahl weg. peters die Sache ist eben, dass es gar nicht zum Hobby unnötig werden soll. Die Messer werden ausschliesslich in der Küche für die Lebensmittel gebraucht. Ich trage gerne Klamotten, aber deshalb mache ich das Waschen der selben und Bügeln nicht gleich zu meinem Hobby. suntravel ändert letztlich nichts daran, dass die Prozedur per Hand recht lange dauert. Die Frage ist ob man alles was einem momentan wichtig erscheint, gleich zum persönlichen Hobby machen muss. Ist man den im Leben nicht auch ansonsten immer bemüht, die Verhältnismässigkeit stets zu beachten ? Hier bedeutet es ja auch nicht lernen während des Prozesses, sondern extra. Bei meinen Hobbys spielen Messer keine Rolle. Mir kommt immer wieder der Vergleich in den Sinn, in dem ich statt vorhandener Schwing- oder Exzenterschleifer, aus ideologischer Überzeugung und entgegen der Vernunft, weiterhin zum Holzklotz und Schleifpapier greife. Vernunft wäre für mich, wenn ich die Messer bereits per Hand ganz gut schleifen kann und deshalb die Anschaffung irgendwelcher Schleifsysteme einfach nur mehr Geld kostet, wenn es weder an der Geschwindigkeit noch am Resultat was deutlich ändert. ....aber die liegen fest auf ner Unterlage, da ist Messer und Flex freihand halten deutlich komplexer vom Handling her. da dran habe ich erhebliche Zweifel, denn hier geht es um 1-3 Züge. Beim händischen Schleifen wie viel, 50, 100 ? Da ist bereits die Wahrscheinlichkeit einen Fehler zu machen höher. Dazu kommt das Ermüden der Hände, die Position der Hände verändert sich ständig, plus die mögliche, aber kaum sichtbare, Unebenheit der Steinoberfläche. *********************************************************************** Letztlich gäbe es doch keinen Bedarf an irgendwelchen Schleif-Systemen, wenn es bei den Meisten gleich zu Anfang auch mit den Banksteinen gut geklappt hätte.
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Post by suntravel on Dec 6, 2021 4:29:07 GMT
2800 min-1 ist eine Umfangsgeschwindigkeit von 16,85 m/s bei ner kleinen Flex, das ist ein Vielfaches von dem Speed mit dem z.B. Worksharp schleift Ich schärfe seit 40 Jahren Messer und hab da schon jeden Scheiß ausprobiert und diverse Schärfgeräte gebaut. Eins davon ist mit ner drehenden Scheibe D 250mm die von 0-250 min-1 regelbar ist und eine Wasserkühlung hat. Aber nimm ruhig ne Flex, kurbelt ja den Umsatz an neuen Messern und Pflastern an Gruß Uwe
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Post by peters on Dec 6, 2021 8:58:02 GMT
@ @bertdasbrot Der Overgrind wäre eines echten KMS-Messers würdig. SCNR... VG P
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Post by Gerd on Dec 6, 2021 10:54:17 GMT
@ bertdasbrot Es ist aber schon eine unfaire und übertriebene Gegenüberstellung. Nach einem Schub über den Bankstein, bekommst du doch am Messer kaum was abgetragen. Es kann sich doch in die Länge ziehen und irgendwann will man einfach nur schnell fertig werden. Geschaut wird erst, wenn gefühlt was abgetragen wurde und das werden wohl mehrere Dutzend Schübe am Stück werden. Und da man weiss, dass die Maschine mehrfach mehr pro Zug bzw. Schub abträgt, schaut man auch öfter was man da geschliffen hat. Erst recht am Anfang, wenn man sich unsicher ist. Was hindert einen es so auch zu tun ? Für mich persönlich, stellt sich so eine Frage gar nicht erst, ist eine Selbstverständlichkeit.
Ich bezweifle, dass man mit einer Work Sharp am Stück so viel abtragen kann. Zuerst einmal ist es ganz klar eine falsche Handhabung gewesen. Zum anderen, liesse sich etwas ähnliches auch auf den Banksteinen erzielen. Man schleift das Messer doch segmentweise. Es besteht also auch da die Chance des Verschliffs. Meinen habe ich nämlich irgendwann auf so eine Art bereits versaut. So oft versucht, dass es aus einem breiten Kochmesser ein schmales, fast schon ein Office Messer geworden ist. Erst recht, wenn es darum geht das letzte Drittel zu recht zu schleifen, da wo die Schneide anfängt rund zu werden. Man bekommt diesen Abschnitt nicht komplett am Stück aufgelegt und geschliffen. Man muss also noch während man das Messer schiebt, den Winkel und Haltung dabei verändern. Vor dem Problem wird zwangsläufig jeder Anfänger stehen, weil die meisten Messer nun mal die Form haben. Da erscheint es mir deutlich einfacher, mit einem Winkelschleifer in einem Zug über die gesamte Schneide zu gehen. Auch am Work Sharp ist es einfacher, da man dort das Messer zum Ende hin bloss etwas anheben muss.
Die Problematik sehe ich eher in der Stabilität der Schneide und zwangsläufig enstehende Vibrationen durch Winkelschleifer selbst. Zu der Spitze hin, könnte das Messer anfangen stark zu vibrieren. Und die ganzen dünnen Messer, wird man wohl auf die Weise gar nicht schleifen können, wie etwa dünne Universal-Messer, Ausbeinmesser. Da wird man gezwungen sein das Messer vorher, über die gesamte Länge, zu fixieren.
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