Sinn oder Unsinn von Lupe und Mikroskop beim Schleifen
Feb 18, 2022 21:50:06 GMT
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Post by TK-"Koch" on Feb 18, 2022 21:50:06 GMT
Moin,
hier wurden in der Vergangenheit immer mal wieder Mikroskopaufnahmen von Schneiden gezeigt. Das fand ich immer spannend.
Als Dauer-Schlechtwetter-Bastelei habe ich nun einen Tubus hergestellt, so dass ich Mikroskopobjektive direkt an die schon ältere digitale SLR anschließen kann.
Jetzt stellt sich mir die Frage, welchen Nutzen das überhaupt hat.
Bei harter Beleuchtung senkrecht auf die Schneide leuchtet die Schneide immer! Das sieht fast so aus wie ein stumpfes Messer, das mit freiem Auge im Sonnenlicht betrachtet wird. (Die Kamera "blickt" dabei auf die Schneidfase. Also fast rechtwinklig zur Beleuchtung)
Die gar nicht so fein wirkende, aufleuchtende Linie wird ca. 8 Pixel breit abgelichtet, was bei dem 10x Mikroskopobjektiv in etwa 3 µm entspricht.
Ich denke, dass das wohl legierungsbedingt das Limit des Stahls (x50CrMoV15) ist. Das Bild dieser fein leuchtenden Line ändert sich jedenfalls oberhalb etwa des Shapton Glass 6000 nicht mehr gravierend. Auch nicht mit 0,25µ Diamantemulsion auf 1µ AlOx-Lapping-Film. Nur die Fase wird "Popo-glatt" - praktisch ohne erkennbare Kratzer. Die schärfe ist dabei weit jenseits von allem, was ich "brauche".
Ja, ich kann nun Dinge sehen die bisher verborgen blieben. Die Schneide ist je nach Schleifmittel auf der Fase unterschiedlich "verkratzt". Einen praktisch relevanten Nutzen sehe ich da nun aber eigentlich nicht mehr.
Hier hätte bzw. hat mich das Mikroskop eher dazu verleitet unnütz weiter zu schleifen.
Wie seht ihr das? Wie verwendet ihr Lupen/Mikroskope und welchen konkreten Nutzen habt ihr davon? Vielleicht gehe ich ja falsch an die Sache heran.
vG
H.T.
PS:
Bei dieser Spielerei ging es mir nicht um die Sinnhaftigkeit dieses Schliffs bei diesem Stahl, sondern darum, die Möglichkeiten des Mikroskops und den eventuellen Erkenntnisgewinn aus den Aufnahmen auszuloten.
In der Praxis habe ich mir die Schneide zuletzt eigentlich gar nicht mehr angesehen. Dank Schleifdings ist ein Touchup in kürzester Zeit reproduzierbar möglich. Meine Messer sind aber in der Masse aus Feld-, Wald- und Wiesenstahl. Da bringt mehr Aufwand kein fühlbar besseres Ergebnis. (Nach Lektüre diverser interessanter Threads und eigener praktischer Erfahrung nicht mehr überraschend)
hier wurden in der Vergangenheit immer mal wieder Mikroskopaufnahmen von Schneiden gezeigt. Das fand ich immer spannend.
Als Dauer-Schlechtwetter-Bastelei habe ich nun einen Tubus hergestellt, so dass ich Mikroskopobjektive direkt an die schon ältere digitale SLR anschließen kann.
Jetzt stellt sich mir die Frage, welchen Nutzen das überhaupt hat.
Bei harter Beleuchtung senkrecht auf die Schneide leuchtet die Schneide immer! Das sieht fast so aus wie ein stumpfes Messer, das mit freiem Auge im Sonnenlicht betrachtet wird. (Die Kamera "blickt" dabei auf die Schneidfase. Also fast rechtwinklig zur Beleuchtung)
Die gar nicht so fein wirkende, aufleuchtende Linie wird ca. 8 Pixel breit abgelichtet, was bei dem 10x Mikroskopobjektiv in etwa 3 µm entspricht.
Ich denke, dass das wohl legierungsbedingt das Limit des Stahls (x50CrMoV15) ist. Das Bild dieser fein leuchtenden Line ändert sich jedenfalls oberhalb etwa des Shapton Glass 6000 nicht mehr gravierend. Auch nicht mit 0,25µ Diamantemulsion auf 1µ AlOx-Lapping-Film. Nur die Fase wird "Popo-glatt" - praktisch ohne erkennbare Kratzer. Die schärfe ist dabei weit jenseits von allem, was ich "brauche".
Ja, ich kann nun Dinge sehen die bisher verborgen blieben. Die Schneide ist je nach Schleifmittel auf der Fase unterschiedlich "verkratzt". Einen praktisch relevanten Nutzen sehe ich da nun aber eigentlich nicht mehr.
Hier hätte bzw. hat mich das Mikroskop eher dazu verleitet unnütz weiter zu schleifen.
Wie seht ihr das? Wie verwendet ihr Lupen/Mikroskope und welchen konkreten Nutzen habt ihr davon? Vielleicht gehe ich ja falsch an die Sache heran.
vG
H.T.
PS:
Bei dieser Spielerei ging es mir nicht um die Sinnhaftigkeit dieses Schliffs bei diesem Stahl, sondern darum, die Möglichkeiten des Mikroskops und den eventuellen Erkenntnisgewinn aus den Aufnahmen auszuloten.
In der Praxis habe ich mir die Schneide zuletzt eigentlich gar nicht mehr angesehen. Dank Schleifdings ist ein Touchup in kürzester Zeit reproduzierbar möglich. Meine Messer sind aber in der Masse aus Feld-, Wald- und Wiesenstahl. Da bringt mehr Aufwand kein fühlbar besseres Ergebnis. (Nach Lektüre diverser interessanter Threads und eigener praktischer Erfahrung nicht mehr überraschend)