Demeyere Edelstahl - Bräter/Pfanne/Sauteuse
Nov 14, 2022 23:38:29 GMT
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Post by peters on Nov 14, 2022 23:38:29 GMT
Servus!
Ein netter Forums-Kollege hat mich die Tage nach meinen Erfahrungen mit der Demeyere-Reine gefragt. Er hat ebenfalls so eine, die er zum scharf Anbraten benutzt - und er kommt mit dem Saubermachen von dem Teil nicht zurecht.
Gleichzeitig ist das Thema Edelstahl-Pfanne wieder aktuell (eigentlich: immer... :-) ), so dass ich die Diskussion nicht in einer privaten Konversation verstecken möchte - und gleichzeitig das Thema aufweiten und über meine Erfahrungen mit Demeyere-Edelstahl reden.
Da hat sich so einiges bei mir angesammelt: Zwei Proline Pfannen in 24 und 28cm, zwei Sauteusen in 20 und 24cm und, nota bene, eben der Bräter in den Abmessungen 26.5*32cm^2 (innen gemessen).
Zunächst zur Reine, oder weniger süddeutsch ausgedrückt, zum Bräter. Der ist aus dem 5-fach Material hergestellt, der der mittleren Linie von Demeyere entspricht (Industry, oder so). Ich habe die Reine im Backofen stehen, benutze sie als (Luxus-)Gefäß zum Auftauen von meinen Frühstücksbrötchen und ab und an um Bratkartoffel drin zu machen. Ich nehme normalerweise rohe Kartoffel her (das ist das Erbe meiner alten Heimat, dem Saarland). Ich wasche die Kartoffelstückchen gründlich in kaltem Wasser und trockne sie ab. Das entfernt anhaftende Stärke - und verhindert, dass die Kartoffel anpappen. Ich brauche nur ganz wenig Rapsöl zum Braten - es funktioniert perfekt. Erst auf 220° hochheizen, Kartoffeln hinein - und die Heizung vom Ofen abschalten. So werden sie ein wenig braun - und sind innen gerade so zwischen cremig und zu fest.
Da backt dann auch nix fest, und ich hab das Ding in einer Minute wieder sauber. Aber das Saubermachen der Reine kann unangenehm sein. Gerade an der Seiten innen und in den Ecken. Bei den runden Pfannen kommt man viel besser hin. Was nicht sauber zu halten ist: die Griffe. Nicht dass sie übel dreckig wären - aber man sieht einfach, dass das ein Gebrauchsgegenstand ist. Die Oberfläche der Griffe ist lange nicht so leicht zu reinigen, wie die eigentliche Reine.
Das ist das gute Stück. Am letzten Samstag, Sekunden nachdem gerade eine Portion Bratkartoffel fertig geworden ist. Nein, war vorher draußen im Gelände. Zeit zum Kochen war (musste ja), Zeit um beim Kochen zu Photographieren war nicht. Wie man sieht: man braucht nur ein wenig Öl. Anpappen tut nix. Die Griffe sind minimal ranzig - der Reine selbst sieht man außer ein paar Kratzspuren nichts an. Das ist für mich perfekt. Aber es ist auch klar, dass die Reine bei mir wirklich nicht hart hergenommen wird. Es mag also für jeden von euch anders aussehen.
Ganz anders geht es bei der Bratpfanne zur Sache.
Stufe 7 auf dem Induktionsherd - da ist richtig Feuer dahinter. Scharf Anbraten... und dann ggf. mit Weißwein (Säure!) ablöschen: Wunderbar.
Die Pfanne wird bis zum äußersten Rand knallheiß. Das ist beim Sauce-Machen sehr angenehm. Oder wenn das Fleischstück nicht so recht in die Pfanne passen will.
Tatsächlich wird die Pfanne über kurz oder lang außen sogar heißer als in der Mitte, wo das Bratgut der Pfanne ja die Hitze entzieht. Das führt dann dazu, dass der Rand der Pfanne deutlich(!) schwerer zu reinigen ist, als die eigentliche Bratfläche. Man kann das am nächsten Bild schön sehen - die Pfanne war da wahrscheinlich schon eine Stunde bei Stufe 7 auf dem Herd (diese beiden Bilder sind am selben Abend aufgenommen).
Da hat man dann nachher schon ein paar Minuten mit Essigessenz und Scheuermilch zu tun. Aber das war auch echt schon ein ziemlich extremer Einsatz. Bis die Küche wieder sauber war, hat es etwas gedauert - da ist die Zeit für die Reinigung der Bratpfanne nicht der entscheidende Anteil gewesen.
Gerade bei der Bratpfanne bin ich mir aber ziemlich sicher, dass es die Konkurrenz nicht viel schlechter macht als Demeyere. Ich hatte davor eine Schulte-Ufer Romana mit Kupferboden, die ich in einer Sonderaktion für 35€ an Land gezogen hatte. Leider ist die nicht induktionstauglich gewesen, so dass ich die Pfanne weitergegeben habe. Die Demeyere ist in der Praxis ein wenig aufwendiger zu Reinigen - und das liegt ausschließlich an dem heißen Rand, wo viel mehr Dreck festbäckt als am Pfannenboden. Ich bin trotz dieser Einschränkung von den Demeyere Proline Pfannen überzeugt.
Fast noch besser ist die Sauteuse. Ich hatte mir zuerst die 24iger zugelegt - das ist ein Drum mit über 3 Liter Fassungsvermögen. Genial um z.B. erst eine Tomatensauce zu machen - und dann die Nudeln noch ein paar Minuten mit der Sauce köcheln zu lassen. Am letzten Samstag hatte ich in der kleinen Sauteuse (20cm) ein Kalbsfilet gebraten...
(das Bild zeigt wieder die Situation nach dem Essen (Vorher: keine Zeit, siehe oben). Theoretisch sollte es über den hohen Rand weg ein klein weniger Spritzen. Praktisch ist die Wahl der Pfannen aber von der Größenbeschränkung des Kochfelds getrieben. Wobei ich für das Gemüse Eisenpfannen bevorzuge. Und sooo viele Edelstahlpfannen hab ich dann auch wieder nicht.
Rechts vorne die 20iger Sauteuse und dahinter die 24iger Stur-Pfanne für gebratenen Fenchel. In der Eisenpfanne war Brokkoli, im Kochtopf Karotten. Plus die Bratkartoffel aus dem Backofen. Manchmal muss es halt etwas weniger sein. Aber nur manchmal.
Wie man deutlich sieht: Demeyere hin, Demeyere her: Auf die Eisenpfannen möchte ich ebenfalls nicht verzichten. Einzig die zwei beschichteten Pfannen, die noch da sind - auf die könnte ich (zur Not!) verzichten.
VG
Peter
PS: wenn es eng wird auf dem Kochfeld, dann sind die Stur-Pfannen ein Platz-Wunder. Sie haben einen sehr steilen Rand, so dass der unbenutzbare Überstand wirklich nur minimal ist. Die 08/15 Eisenpfanne (Amazon Basics, oder sowas, als 28cm Pfanne gekauft) ist da nicht gut - sie hat definitv weniger Bratfläche als die 24iger Stur. Die Demeyere Prolines haben mit ihrem super breiten Rand ebenfalls viel Überstand. Deswegen hab ich die 24iger Pfanne öfters auf dem Herd als die 28iger. Die 28iger ist außerdem ausgesprochen schwer. Der Gegengriff ist eindeutig notwendig.
Ein netter Forums-Kollege hat mich die Tage nach meinen Erfahrungen mit der Demeyere-Reine gefragt. Er hat ebenfalls so eine, die er zum scharf Anbraten benutzt - und er kommt mit dem Saubermachen von dem Teil nicht zurecht.
Gleichzeitig ist das Thema Edelstahl-Pfanne wieder aktuell (eigentlich: immer... :-) ), so dass ich die Diskussion nicht in einer privaten Konversation verstecken möchte - und gleichzeitig das Thema aufweiten und über meine Erfahrungen mit Demeyere-Edelstahl reden.
Da hat sich so einiges bei mir angesammelt: Zwei Proline Pfannen in 24 und 28cm, zwei Sauteusen in 20 und 24cm und, nota bene, eben der Bräter in den Abmessungen 26.5*32cm^2 (innen gemessen).
Zunächst zur Reine, oder weniger süddeutsch ausgedrückt, zum Bräter. Der ist aus dem 5-fach Material hergestellt, der der mittleren Linie von Demeyere entspricht (Industry, oder so). Ich habe die Reine im Backofen stehen, benutze sie als (Luxus-)Gefäß zum Auftauen von meinen Frühstücksbrötchen und ab und an um Bratkartoffel drin zu machen. Ich nehme normalerweise rohe Kartoffel her (das ist das Erbe meiner alten Heimat, dem Saarland). Ich wasche die Kartoffelstückchen gründlich in kaltem Wasser und trockne sie ab. Das entfernt anhaftende Stärke - und verhindert, dass die Kartoffel anpappen. Ich brauche nur ganz wenig Rapsöl zum Braten - es funktioniert perfekt. Erst auf 220° hochheizen, Kartoffeln hinein - und die Heizung vom Ofen abschalten. So werden sie ein wenig braun - und sind innen gerade so zwischen cremig und zu fest.
Da backt dann auch nix fest, und ich hab das Ding in einer Minute wieder sauber. Aber das Saubermachen der Reine kann unangenehm sein. Gerade an der Seiten innen und in den Ecken. Bei den runden Pfannen kommt man viel besser hin. Was nicht sauber zu halten ist: die Griffe. Nicht dass sie übel dreckig wären - aber man sieht einfach, dass das ein Gebrauchsgegenstand ist. Die Oberfläche der Griffe ist lange nicht so leicht zu reinigen, wie die eigentliche Reine.
Das ist das gute Stück. Am letzten Samstag, Sekunden nachdem gerade eine Portion Bratkartoffel fertig geworden ist. Nein, war vorher draußen im Gelände. Zeit zum Kochen war (musste ja), Zeit um beim Kochen zu Photographieren war nicht. Wie man sieht: man braucht nur ein wenig Öl. Anpappen tut nix. Die Griffe sind minimal ranzig - der Reine selbst sieht man außer ein paar Kratzspuren nichts an. Das ist für mich perfekt. Aber es ist auch klar, dass die Reine bei mir wirklich nicht hart hergenommen wird. Es mag also für jeden von euch anders aussehen.
Ganz anders geht es bei der Bratpfanne zur Sache.
Stufe 7 auf dem Induktionsherd - da ist richtig Feuer dahinter. Scharf Anbraten... und dann ggf. mit Weißwein (Säure!) ablöschen: Wunderbar.
Die Pfanne wird bis zum äußersten Rand knallheiß. Das ist beim Sauce-Machen sehr angenehm. Oder wenn das Fleischstück nicht so recht in die Pfanne passen will.
Tatsächlich wird die Pfanne über kurz oder lang außen sogar heißer als in der Mitte, wo das Bratgut der Pfanne ja die Hitze entzieht. Das führt dann dazu, dass der Rand der Pfanne deutlich(!) schwerer zu reinigen ist, als die eigentliche Bratfläche. Man kann das am nächsten Bild schön sehen - die Pfanne war da wahrscheinlich schon eine Stunde bei Stufe 7 auf dem Herd (diese beiden Bilder sind am selben Abend aufgenommen).
Da hat man dann nachher schon ein paar Minuten mit Essigessenz und Scheuermilch zu tun. Aber das war auch echt schon ein ziemlich extremer Einsatz. Bis die Küche wieder sauber war, hat es etwas gedauert - da ist die Zeit für die Reinigung der Bratpfanne nicht der entscheidende Anteil gewesen.
Gerade bei der Bratpfanne bin ich mir aber ziemlich sicher, dass es die Konkurrenz nicht viel schlechter macht als Demeyere. Ich hatte davor eine Schulte-Ufer Romana mit Kupferboden, die ich in einer Sonderaktion für 35€ an Land gezogen hatte. Leider ist die nicht induktionstauglich gewesen, so dass ich die Pfanne weitergegeben habe. Die Demeyere ist in der Praxis ein wenig aufwendiger zu Reinigen - und das liegt ausschließlich an dem heißen Rand, wo viel mehr Dreck festbäckt als am Pfannenboden. Ich bin trotz dieser Einschränkung von den Demeyere Proline Pfannen überzeugt.
Fast noch besser ist die Sauteuse. Ich hatte mir zuerst die 24iger zugelegt - das ist ein Drum mit über 3 Liter Fassungsvermögen. Genial um z.B. erst eine Tomatensauce zu machen - und dann die Nudeln noch ein paar Minuten mit der Sauce köcheln zu lassen. Am letzten Samstag hatte ich in der kleinen Sauteuse (20cm) ein Kalbsfilet gebraten...
(das Bild zeigt wieder die Situation nach dem Essen (Vorher: keine Zeit, siehe oben). Theoretisch sollte es über den hohen Rand weg ein klein weniger Spritzen. Praktisch ist die Wahl der Pfannen aber von der Größenbeschränkung des Kochfelds getrieben. Wobei ich für das Gemüse Eisenpfannen bevorzuge. Und sooo viele Edelstahlpfannen hab ich dann auch wieder nicht.
Rechts vorne die 20iger Sauteuse und dahinter die 24iger Stur-Pfanne für gebratenen Fenchel. In der Eisenpfanne war Brokkoli, im Kochtopf Karotten. Plus die Bratkartoffel aus dem Backofen. Manchmal muss es halt etwas weniger sein. Aber nur manchmal.
Wie man deutlich sieht: Demeyere hin, Demeyere her: Auf die Eisenpfannen möchte ich ebenfalls nicht verzichten. Einzig die zwei beschichteten Pfannen, die noch da sind - auf die könnte ich (zur Not!) verzichten.
VG
Peter
PS: wenn es eng wird auf dem Kochfeld, dann sind die Stur-Pfannen ein Platz-Wunder. Sie haben einen sehr steilen Rand, so dass der unbenutzbare Überstand wirklich nur minimal ist. Die 08/15 Eisenpfanne (Amazon Basics, oder sowas, als 28cm Pfanne gekauft) ist da nicht gut - sie hat definitv weniger Bratfläche als die 24iger Stur. Die Demeyere Prolines haben mit ihrem super breiten Rand ebenfalls viel Überstand. Deswegen hab ich die 24iger Pfanne öfters auf dem Herd als die 28iger. Die 28iger ist außerdem ausgesprochen schwer. Der Gegengriff ist eindeutig notwendig.