Post by wesley on Feb 25, 2017 21:55:45 GMT
Wakui V2 KU - Nakiri 180mm - eine Kurzvorstellung
Hallöle ihr Messerwahnsinnigen,
heute möchte ich mal die Gelegenheit ergreifen und das Nakiri vorstellen, das aus der selben Serie stammt wie das Gyuto welches flint und cheesesandwich bereits vorgestellt haben (Review hier).
Diese Serie wird laut Fam. Horie nur für sie gefertigt. Mit einem Preis von momentan 150€ ist das Nakiri nicht so exorbitant teuer, wie manch andere Messer gehypter Hersteller und ist hier zu erwerben.
@mods: Ich habe hier bisher kein Review dazu gefunden. Falls vorhanden bitte dorthin verschieben.
Eines vorweg:
Das ist das mein erstes Review/erster Bericht, also nicht so streng sein
Ebenso ist es mein erstes Nakiri und ich besitze das Messer erst ca. 1 1/2 Wochen, habe also nur ein paar Mahlzeiten damit zubereitet. Dementsprechend kann ich auch noch keine Fragen bezüglich Standzeit, Ausbruchsgefahr oder Performance bei bestimmten Schnittgut beantworten.
Dies soll auch erst einmal so bleiben. Ich werde das Messer erst einmal ruhen lassen. Aus einem ganz speziellen Grund...
Ich nehme am PA zum Schanz Nakiri von Kasimong teil und möchte die beiden Messer vergleichen ohne vorher zu viel beeinflusst worden zu sein und mit beiden Messern fast bei 0 starten.
Das Ergebnis dieses Vergleichs wird dann im entsprechenden Thread zum Schanz Nakiri nachzulesen sein.
Die daraus gewonnen Eindrücke direkt zum Wakui werde ich auch noch einmal hier niederschreiben, ebenso wie weitere Erfahrungen die im Laufe der Zeit sammeln werde.
Nichts desto trotz möchte ich meine ersten Eindrücke hier festhalten.
Ich habe die Anzahl der direkt eingefügten Bilder reduziert und manche nur verlinkt. Für die Tapatalk Nutzer, das schont das mobile Datenvolumen.
Am Ende befinden sich alle Bilder nochmal als Thumbnail.
Jetzt fängts los:
Eckdaten:
Gesamtlänge: 32,5cm [Bild]
Klingenlänge ab Griff: ca.19,6cm [Bild]
Klingenlänge scharf (nutzbare Schneide): ca. 17,7cm [Bild]
Klingenhöhe am Kehl: ca. 5,4cm [Bild]
Balancepunkt: ca. 5,5-6cm vor der Zwinge -> Klingenlastig [Bild]
Gewicht: 167g (Shop-Angabe 180g) [Bild]
Klingenstahl: San-Mai Aufbau mit V2 Schneidlage
Klingenfinish: Kurouchi
(für Mess- und Ablesefehler übernehme ich keine Garantie )
Verarbeitung/F&F:
Das Messer kommt wirklich sauber verarbeitet daher.
Die Hornzwinge ist schön poliert. Der Griff wurde eingebrannt und dann mit Kleber/Harz/Epoxid (oder Ähnlichem) gefüllt und somit Wasserdicht verschlossen. Ein klein wenig des "Klebstoffs" ist aber daneben (unten) gegangen, was man hier recht gut sehen kann.
Das war kein Problem und ist schnell mit einem rauen Spülschwamm und etwas Micromesh behoben. Der Griff weißt einen fühlbaren Übergang zwischen Horn und Holz auf, der aber beim Arbeiten in keinster Weise stört oder zu bemerken ist. Dieser minimale "Grat" ist nur zu spüren, wenn man mit dem Finger vom Griffende in Richtung Zwinge streicht.
Klingenrücken und Kehl sind gebrochen/verrundet, aber nicht poliert, was dem Gesamtbild zuträglich ist, denn ein Kurouchi-Messer mit Poliertem Kehl und Rücken würde irgendwie seltsam aussehen
An der Klingenflanke beginnt unterhalb der schwarzen "Kurouchi-Zunderschicht" ein mattes Kasumi-Finish, welches dann zur Schneide hin in einen polierten Bereich übergeht.
Auch die Schneidfase ist sehr dünn und glüchmäßig angebracht. Keine mal dünne, mal breite Schneidfase wie bei manch anderen Messern. (z.B. flints TF )
--> Abgesehen von dem kleinen Kleberklecks sehr gutes F&F, das man in dieser Preisklasse nicht immer findet!
Geometrie:
Rückenstärke: Die Klinge misst direkt an der Zwinge ca. 4,6mm. Schnell verjüngt sich der Rücken, misst in der Mitte Klinge ca. 1,9mm um schließlich bei ca. 1,4mm an der "Spitze" zu enden.
Die Klinge ist durchgängig nagelgängig ausgeschliffen. Am Kehl noch knapp über 0,2mm direkt über der Wate, danach darunter (genauere Messwerte machte der Alkoholspiegel nicht möglich)
Den obligatorischen Kehlshot habe ich natürlich auch angefertigt:
Gesamteindruck und "Arbeitsgefühl"
Zuallererst: Das Messer kam sehr scharf bei mir an. Ein sofortiges Testen war ohne Probleme möglich.
Der Griff aus geflammtem Kastanienholz liegt sehr angenehm in der Hand, fühlt sich warm an und ist auch wenn es mal feucht wird durch die Strukturierung nicht rutschig. Auch wenn der ovale Griff nicht meiner Wunschform entspricht, so ist er zumindest Links- und Rechtshänder kompatibel und liegt mir deutlich besser als gedacht.
Das Gesamt-Finish, das ins matte übergeht und anschließend zur Schneide hin poliert ist wirkt sehr stimmig, da sich das Muster ähnlich beim Griff wiederholt ("raue" Kastanie und poliertes Horn).
Trotz des bisher nur kurzen Einsatzes kann ich folgendes attestieren:
Im Prich-Grip lässt sich das Messer wirklich wunderbar führen. Nichts drückt, zwickt, scheuert oder zwingt die Hand in eine unangenehme Haltung.
Hier kann ich Wastl nur zustimmen: ein breiter Rücken an der Zwinge erleichtert das arbeiten!
Die Klingenlastigkeit sorgt dafür, dass das Messer von alleine in Richtung Schnittgut zieht. Das fühlt sich sehr angenehm an, wenn man "das Messer arbeiten lässt"
Reaktivität
Im Gegensatz zu Flints Gyuto zeigte mein Nakiri bereits nach ein paar Paprika ein paar vereinzelte "goldene" Patinaflecken und eine leichte Verfärbung am matten Bereich der Klingenflanke und an der polierten Fläche nahe der Schneide.
Nichts dramatisches, auch keine Verfärbung des Schnittguts. Mal sehen wie es nach längerem Einsatz aussieht
Performance
Tja, dazu kann ich noch nicht sooo viel schreiben. Tomaten gehen super, Karotten wunderbar knackfrei, durch Paprika rauscht es nur so durch , aber wie es z.b. bei Knollensellerie aussieht weiß ich noch nicht.
Hierzu werde ich nach dem Schanz Nakiri PA deutlich mehr schreiben können.
Zwischenfazit
Am liebsten möchte ich das Messer sofort in die Hand nehmen und es weiter testen, aber ich habe mir ja leider selbst dieses "Nakiri-Verbot" bis zum PA auferlegt (kommt mir schon beinahe Masochistisch vor).
Ein so gut verarbeitetes Messer, bei dem aufgerufenen Preis, das optisch wirklich etwas her macht ohne zu viel Schnickschnack (hier hat sich ja der Begriff No-Nonsense durchgesetzt) kann wirklich begeistern.
Ich werde euch auf jeden Fall auf dem laufenden halten, welche Erfahrungen ich mit dem Messer noch so mache.
Gruß
Markus
PS: Zum Abschluss noch ein Blick aus meinem Küchenfenster (wenn auch die Qualität nicht so dolle ist):
Alle bisher gemachten Bilder als Thumbnails zum Öffnen:
Hallöle ihr Messerwahnsinnigen,
heute möchte ich mal die Gelegenheit ergreifen und das Nakiri vorstellen, das aus der selben Serie stammt wie das Gyuto welches flint und cheesesandwich bereits vorgestellt haben (Review hier).
Diese Serie wird laut Fam. Horie nur für sie gefertigt. Mit einem Preis von momentan 150€ ist das Nakiri nicht so exorbitant teuer, wie manch andere Messer gehypter Hersteller und ist hier zu erwerben.
@mods: Ich habe hier bisher kein Review dazu gefunden. Falls vorhanden bitte dorthin verschieben.
Eines vorweg:
Das ist das mein erstes Review/erster Bericht, also nicht so streng sein
Ebenso ist es mein erstes Nakiri und ich besitze das Messer erst ca. 1 1/2 Wochen, habe also nur ein paar Mahlzeiten damit zubereitet. Dementsprechend kann ich auch noch keine Fragen bezüglich Standzeit, Ausbruchsgefahr oder Performance bei bestimmten Schnittgut beantworten.
Dies soll auch erst einmal so bleiben. Ich werde das Messer erst einmal ruhen lassen. Aus einem ganz speziellen Grund...
Ich nehme am PA zum Schanz Nakiri von Kasimong teil und möchte die beiden Messer vergleichen ohne vorher zu viel beeinflusst worden zu sein und mit beiden Messern fast bei 0 starten.
Das Ergebnis dieses Vergleichs wird dann im entsprechenden Thread zum Schanz Nakiri nachzulesen sein.
Die daraus gewonnen Eindrücke direkt zum Wakui werde ich auch noch einmal hier niederschreiben, ebenso wie weitere Erfahrungen die im Laufe der Zeit sammeln werde.
Nichts desto trotz möchte ich meine ersten Eindrücke hier festhalten.
Ich habe die Anzahl der direkt eingefügten Bilder reduziert und manche nur verlinkt. Für die Tapatalk Nutzer, das schont das mobile Datenvolumen.
Am Ende befinden sich alle Bilder nochmal als Thumbnail.
Jetzt fängts los:
Eckdaten:
Gesamtlänge: 32,5cm [Bild]
Klingenlänge ab Griff: ca.19,6cm [Bild]
Klingenlänge scharf (nutzbare Schneide): ca. 17,7cm [Bild]
Klingenhöhe am Kehl: ca. 5,4cm [Bild]
Balancepunkt: ca. 5,5-6cm vor der Zwinge -> Klingenlastig [Bild]
Gewicht: 167g (Shop-Angabe 180g) [Bild]
Klingenstahl: San-Mai Aufbau mit V2 Schneidlage
Klingenfinish: Kurouchi
(für Mess- und Ablesefehler übernehme ich keine Garantie )
Verarbeitung/F&F:
Das Messer kommt wirklich sauber verarbeitet daher.
Die Hornzwinge ist schön poliert. Der Griff wurde eingebrannt und dann mit Kleber/Harz/Epoxid (oder Ähnlichem) gefüllt und somit Wasserdicht verschlossen. Ein klein wenig des "Klebstoffs" ist aber daneben (unten) gegangen, was man hier recht gut sehen kann.
Das war kein Problem und ist schnell mit einem rauen Spülschwamm und etwas Micromesh behoben. Der Griff weißt einen fühlbaren Übergang zwischen Horn und Holz auf, der aber beim Arbeiten in keinster Weise stört oder zu bemerken ist. Dieser minimale "Grat" ist nur zu spüren, wenn man mit dem Finger vom Griffende in Richtung Zwinge streicht.
Klingenrücken und Kehl sind gebrochen/verrundet, aber nicht poliert, was dem Gesamtbild zuträglich ist, denn ein Kurouchi-Messer mit Poliertem Kehl und Rücken würde irgendwie seltsam aussehen
An der Klingenflanke beginnt unterhalb der schwarzen "Kurouchi-Zunderschicht" ein mattes Kasumi-Finish, welches dann zur Schneide hin in einen polierten Bereich übergeht.
Auch die Schneidfase ist sehr dünn und glüchmäßig angebracht. Keine mal dünne, mal breite Schneidfase wie bei manch anderen Messern. (z.B. flints TF )
--> Abgesehen von dem kleinen Kleberklecks sehr gutes F&F, das man in dieser Preisklasse nicht immer findet!
Geometrie:
Rückenstärke: Die Klinge misst direkt an der Zwinge ca. 4,6mm. Schnell verjüngt sich der Rücken, misst in der Mitte Klinge ca. 1,9mm um schließlich bei ca. 1,4mm an der "Spitze" zu enden.
Die Klinge ist durchgängig nagelgängig ausgeschliffen. Am Kehl noch knapp über 0,2mm direkt über der Wate, danach darunter (genauere Messwerte machte der Alkoholspiegel nicht möglich)
Den obligatorischen Kehlshot habe ich natürlich auch angefertigt:
Gesamteindruck und "Arbeitsgefühl"
Zuallererst: Das Messer kam sehr scharf bei mir an. Ein sofortiges Testen war ohne Probleme möglich.
Der Griff aus geflammtem Kastanienholz liegt sehr angenehm in der Hand, fühlt sich warm an und ist auch wenn es mal feucht wird durch die Strukturierung nicht rutschig. Auch wenn der ovale Griff nicht meiner Wunschform entspricht, so ist er zumindest Links- und Rechtshänder kompatibel und liegt mir deutlich besser als gedacht.
Das Gesamt-Finish, das ins matte übergeht und anschließend zur Schneide hin poliert ist wirkt sehr stimmig, da sich das Muster ähnlich beim Griff wiederholt ("raue" Kastanie und poliertes Horn).
Trotz des bisher nur kurzen Einsatzes kann ich folgendes attestieren:
Im Prich-Grip lässt sich das Messer wirklich wunderbar führen. Nichts drückt, zwickt, scheuert oder zwingt die Hand in eine unangenehme Haltung.
Hier kann ich Wastl nur zustimmen: ein breiter Rücken an der Zwinge erleichtert das arbeiten!
Die Klingenlastigkeit sorgt dafür, dass das Messer von alleine in Richtung Schnittgut zieht. Das fühlt sich sehr angenehm an, wenn man "das Messer arbeiten lässt"
Reaktivität
Im Gegensatz zu Flints Gyuto zeigte mein Nakiri bereits nach ein paar Paprika ein paar vereinzelte "goldene" Patinaflecken und eine leichte Verfärbung am matten Bereich der Klingenflanke und an der polierten Fläche nahe der Schneide.
Nichts dramatisches, auch keine Verfärbung des Schnittguts. Mal sehen wie es nach längerem Einsatz aussieht
Performance
Tja, dazu kann ich noch nicht sooo viel schreiben. Tomaten gehen super, Karotten wunderbar knackfrei, durch Paprika rauscht es nur so durch , aber wie es z.b. bei Knollensellerie aussieht weiß ich noch nicht.
Hierzu werde ich nach dem Schanz Nakiri PA deutlich mehr schreiben können.
Zwischenfazit
Am liebsten möchte ich das Messer sofort in die Hand nehmen und es weiter testen, aber ich habe mir ja leider selbst dieses "Nakiri-Verbot" bis zum PA auferlegt (kommt mir schon beinahe Masochistisch vor).
Ein so gut verarbeitetes Messer, bei dem aufgerufenen Preis, das optisch wirklich etwas her macht ohne zu viel Schnickschnack (hier hat sich ja der Begriff No-Nonsense durchgesetzt) kann wirklich begeistern.
Ich werde euch auf jeden Fall auf dem laufenden halten, welche Erfahrungen ich mit dem Messer noch so mache.
Gruß
Markus
PS: Zum Abschluss noch ein Blick aus meinem Küchenfenster (wenn auch die Qualität nicht so dolle ist):
Alle bisher gemachten Bilder als Thumbnails zum Öffnen: