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Post by kwie on Feb 9, 2018 13:19:17 GMT
Bis 65°...hmmm. Die Stäbe sind ja so um die 70°, habe ich mal gelesen. Also was spricht denn da gegen höher gehärtete? Dabei geht es überhaupt nicht darum, um wieviel härter der Wetzstahl gegenüber dem Schneidenstahl ist. Es geht darum, ob der Schneidenstahl duktil ist (sinngemäß plastisch verformbar) oder induktil (sinngemäß spröde, versagen durch Bruch bevor sich etwas verformt). Es gibt Klingenstähle, die super für das Wetzen geeignet sind, solche (BastlWastl hat ja die Wassergehärteten genannt) die unwetzbar sind, und auch einen Bereich "weiß nicht so genau". In diesem Bereich bewegen wir uns hier gerade und da gibt es nur noch einzelne Erfahrungen aber wenige sinnvolle pauschale Aussagen. Ich verstehe: Laut meiner Erfahrung geht das bis HRC 65 recht problemlos, man darf halt nicht auf den Stahl knallen mit den Messern... Mit SC125 sowie 1.2442 echt kein Problem. ... als einen sehr wertvollen Erfahrungsbericht, aber nicht als einen Versuch, ein Naturgesetz zu schreiben. Da können wir BastlWastl also nicht drauf festnageln. Gruß: KWie
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Post by schmirgel on Feb 9, 2018 22:26:59 GMT
Da das Thema (UX10 ...) ja auch bissel in der Kaufberatung aufkam: Wie sieht es denn bei den Schwedenstählen aus? Vom Härtungsgrad ist es ja kein Thema, die liegen um ~60-61 HRC. Der im Suisin IH verwendete 19C27 hat ja wohl große Karbide, da habe ich mit dem Wetzstahl bislang nicht ran getraut. Aber der eher gutmütige 13C26 bei Ashi & Co. sollte doch gut gehen, oder?
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Post by satanos on Feb 10, 2018 10:13:20 GMT
Der im Suisin IH verwendete 19C27 hat ja wohl große Karbide, da habe ich mit dem Wetzstahl bislang nicht ran getraut. Kommt auf die Karbide an, die können auch gut und gerne mal härter sein als das eigentliche Grundmaterial. Ist aber dann so, dass sie es entweder mitmachen aufm Stahl, oder halt geringfügig (wenn man drückt wie ein Irrer) ausbrechen und wieder andere Karbide oder anderes Material als "Mikrosäge" freilegen -> das ist nicht schlecht, sondern zweckmäßig, gerade bei diesen Stählen.
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Post by kwie on Feb 10, 2018 11:45:30 GMT
Vom Härtungsgrad ist es ja kein Thema, die liegen um ~60-61 HRC. Je nach Stahl kannst Du bei 61 HRC schon lange nicht mehr wetzen. Das ist 'mal sonnenklar, sonst hätten wir nicht über ein Jahrhundert mit 54 HRC bis maximal 58 HRC geschnitten. Wetzbar bis 65 HRC, siehe oben, gilt nicht allgemeingültig, sondern nur für ausgesuchte Stähle und selbst da nur je WB, denn es gibt für viele Stähle mehrere Wege, auf 65 HRC zu kommen, die dann verschiedene Kerbschlagarbeit. Zähigkeit, Sprödigkeit hervorbringen. Die Stähle sind wohl super, aber wir hängen hier mit einer wissenschaftlichen Frage ohne die nötigen Informationen in der Luft. Letzlich muss Dir der Hersteller beantworten, ob sein WB Prozess für ein wetzbares Messer oder auf höchste Härte eingestellt ist. (Sandvik gibt ja sogar Härteangaben heraus, aber wie härtet Misuno nun und ist es wirklich 19C27?) Vergessen wir das "wissenschaftliche Rätseln ohne Information" und werden praktisch: Praktisch schleifst Du auf aggresive 26°, schnippelst vorsichtig herum und durchsuchst Deine Schneide nach mikroskopischen Umwürfen und Mikroausbrüchen. Schon bei ein und demselben Hersteller und Messertyp kann es zu solchen Unterschieden kommen, das wir hier im Forum wohl Orcas mit Chips kennen und meins, das sich umbiegt, als sei es auf 56 HRC gehärtet. Alles so weit O.K., denn wir gehen hier ja auch an Grenzen. Nur musst Du dann wirklich schauen, wie Du was aus Deiner Klinge herausgeholt bekommst. Gruß: KWie
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Post by jgm on Feb 10, 2018 11:53:39 GMT
 ? Also ich wüsste keinen Messerstahl der bei 60 oder 61 HRC nicht mehr wetzbar wäre..(ob das immer sinnvoll ist ist eine andere Frage..) ..und warum wurde jahrhundertelang mit 54 oder 56 HRC, geschnitten..selbst das gab es im großen und ganzen erst im letzten Jahrhundert..egal, weil sowohl Stahlqualität als auch Verarbeitungsmöglichkeiten sinnvoll nicht mehr hergaben.
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Post by kwie on Feb 10, 2018 12:37:13 GMT
Wir schauen in ein Härtediagramm für 1.4110 ohne Tiefkühlung, den Klingenstahl der Victorinox Taschenmesser. Siehe WB Anleitungen für 1.4034.
Gruß: KWie
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Post by jgm on Feb 10, 2018 13:29:27 GMT
Die Victorinox Taschenmesserklingen werden so weit ich weiß auf 54 HRC gehärtet..
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Post by cor on Feb 10, 2018 13:47:18 GMT
Vom Härtungsgrad ist es ja kein Thema, die liegen um ~60-61 HRC. Je nach Stahl kannst Du bei 61 HRC schon lange nicht mehr wetzen. Das ist 'mal sonnenklar, sonst hätten wir nicht über ein Jahrhundert mit 54 HRC bis maximal 58 HRC geschnitten. rein interessehalber ... welcher stahl is bei 61 hrc nicht mehr wetzbar ?
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Post by kwie on Feb 10, 2018 14:23:34 GMT
Die Victorinox Taschenmesserklingen werden so weit ich weiß auf 54 HRC gehärtet.. Kommt hin. Wetzstähle wurden bei Dick seit dem auslaufenden 19. Jahrhundert produziert (1873). Wir haben das 21. Jahrhundert. Weiß zufällig jemand mehr über die Erfindung des Wetzstahls? cor, Siehe oben und: Ich kann keine Versuchsreihe starten um zu klären, warum AISI 1075 normalerweise auf 56 - 58 HRC gehärtet wird. Nach allem was ich weiß wird es dann oberhalb zu spröde -> nicht wetzbar. Gruß: KWie
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Post by dieter on Feb 11, 2018 8:05:00 GMT
 ? Also ich wüsste keinen Messerstahl der bei 60 oder 61 HRC nicht mehr wetzbar wäre..(ob das immer sinnvoll ist ist eine andere Frage..) ..und warum wurde jahrhundertelang mit 54 oder 56 HRC, geschnitten..selbst das gab es im großen und ganzen erst im letzten Jahrhundert..egal, weil sowohl Stahlqualität als auch Verarbeitungsmöglichkeiten sinnvoll nicht mehr hergaben. Hi, jahrhundertelang mit 54 oder 56 HRC wurde geschnitten, weil z.B. für Zuhause das voll ausreichend ist. Und (sehr) billig. Natürlich wenn man solche Klingen, besonders Rostende, täglich anwendet, gehen die in 5-10 Jahren kaputt (Schneide rostet durch, mehrere Risse von ständigem hin- und her beim Wetzen). Dann kauft man einfach was Neues.
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Post by andreas123 on Apr 22, 2018 7:51:51 GMT
Moin,
da ich nie Interesse an einem Stahl hatte, habe ich diesen Thread auch jetzt erst intensiv studiert. Ich will auch mal Stahl testen. Vor allem auch, weil ich die Schärfe aus den ausschließlich gewetzten Klingen vom Sabatier PA seht gut fand. Ich bin mir nur unsicher, ob ich den Micro oder den polish nehmen soll. Ihr wisst, dass ich relativ fein ausschärfe. Am liebsten hätte ich, wie Bastl schrieb, einen gebrauchten Micro.
Was würdet Ihr mir empfehlen? (Bevor ich mal im MH anfrage) Ich tendiere ja zum Micro. Oder beide nacheinander?
LG Andreas
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Post by cor on Apr 22, 2018 8:25:40 GMT
Moin, da ich nie Interesse an enem Stahl hatte, habe ich diesen Thread auch jetzt erst intensiv studiert. Ich will auch mal Stahl testen. Vor allem auch, weil ich die Schärfe aus den ausschließlich gewetzten Klingen vom Sabatier PA seht gut fand. Ich bin mir nur unsicher, ob ich den Micro oder den polish nehmen soll. Ihr wisst, dass ich relativ fein ausschärfe. Am liebsten hätte ich, wie Bastl schrieb, einen gebrauchten Micro. Was würdet Ihr mir empfehlen? (Bevor ich mal im MH anfrage) Ich tendiere ja zum Micro. Oder beide nacheinander? LG Andreas beide nacheinander ist natürlich das non plus ultra .... micro reicht aber vollkommen aus ( gebrauchter micro nonplusultra )
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Post by Banjoko on Apr 22, 2018 10:05:47 GMT
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Post by andreas123 on Apr 22, 2018 11:32:00 GMT
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Post by suntravel on Apr 22, 2018 13:48:25 GMT
Takamuras R2 geht super mit dem Dick Mikro, bei weichen Solingern die missbraucht werden ist was gröberes vorher noch besser.
Gruß
Uwe
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