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Post by Xerxes on Sept 8, 2018 13:50:50 GMT
Zwei Fragen hab ich noch.
Bei langen dünnen Klingen ist es immer ein Spagat die richtige Klingendicke zu finden. Zu dick und die Schneidfreude leidet, zu dünn und die Klinge wird zu flexibel. Wie seht ihr das, muss die Klinge wirklich richtig steif sein oder reicht es, wenn sie nicht so "wabbelig" wie ein Filetiermesser sind?
Soll die runde "Spitze" ebenfalls geschärft werden? Natürlich nicht mit Wellenschliff aber z.B. ein 50/50 Anschliff mit 40 Grad Gesamtwinkel?
Gruß Jannis
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Post by BastlWastl on Sept 8, 2018 13:54:08 GMT
Zwei Fragen hab ich noch. Bei langen dünnen Klingen ist es immer ein Spagat die richtige Klingendicke zu finden. Zu dick und die Schneidfreude leidet, zu dünn und die Klinge wird zu flexibel. Wie seht ihr das, muss die Klinge wirklich richtig steif sein oder reicht es, wenn sie nicht so "wabbelig" wie ein Filetiermesser sind? Soll die runde "Spitze" ebenfalls geschärft werden? Natürlich nicht mit Wellenschliff aber z.B. ein 50/50 Anschliff mit 40 Grad Gesamtwinkel? Gruß Jannis Die Klinge darf nur so flexibel sein das sie sich nicht irgendwo anfängt zu biegen, also ein Flex auf die gesammte Länge ist nicht ganz so tragisch, allerdings ist steif schon besser. Die runde "Spitze" darf natürlich angeschärft sein, keine Frage!. Für Brot zwar nicht erforderlich, es soll aber freaks geben die damit dann doch noch nebenbei was anderes schneiden mit dem gleichen Messer..... grüße Wastl.
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Post by xraywolf on Sept 8, 2018 13:57:52 GMT
hallo Jannis!
meinen Vorlieben nach darf die Klinge gerne etwas flexibel sein, die Spitze (ca 1 cm ohne Zähne) sollte geschliffen sein um eventuell auch mal einritzen zu können und die Klinge sollte ein wenig zum Spitzenende hin getapert sein.
ich sehe schon es wird. Super!!
LG Gerald
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Post by BastlWastl on Sept 8, 2018 16:49:42 GMT
Zwei Fragen hab ich noch. Bei langen dünnen Klingen ist es immer ein Spagat die richtige Klingendicke zu finden. Zu dick und die Schneidfreude leidet, zu dünn und die Klinge wird zu flexibel. Wie seht ihr das, muss die Klinge wirklich richtig steif sein oder reicht es, wenn sie nicht so "wabbelig" wie ein Filetiermesser sind? Soll die runde "Spitze" ebenfalls geschärft werden? Natürlich nicht mit Wellenschliff aber z.B. ein 50/50 Anschliff mit 40 Grad Gesamtwinkel? Gruß Jannis Moin Jannis Hier geht es um " sägen" Mach dir mal den Spaß und nimm ne wabbelige Holzsäge z.B einen Fuchs und dann eine stabile Säge . Nach meiner Erfahrung ist eine stabilere Klinge einfacher für einen geraden Schnitt. Gerade bei Brotsorten wie ein richtiges Vollkorn Sauerteigschwarzbrot..das richtig saftig ist...ist eine stabilere Klinge für mich die bessere Wahl. Es spaltet etwas besser und pappt nicht so schnell fest. Wenn Du mal nasses Holz gesägt hast....weißt Du was ich meine. Eine geschäfte Spitze wie Dubeschrieben hast finde ich gut... Gruss Micha von "Handwerkerking" zu "Handwerkerking" ... Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, Stell dir ein Brot ohne Kruste vor dann währe es echt egal, aber je dicker die Schneide ist desto mehr Aufwand muss her um durch das Brot zu kommen (alle anderen negativen Auswirkungen mal aussen vor).... Es währe ja so wie wenn um das Holz (mit dem Säge vergleich) ein Schutzmantel währe aus Stahl.... (Die Kruste). Und ausserdem schneidet man viele Hölzer mit ner total labbrigen Japan Zugsäge eh viel besser, genauer, gerader, also kein Argument. grüße wastl.
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Post by BastlWastl on Sept 8, 2018 16:58:45 GMT
Moin Wastl Bei Grau und Weisbrot geh ich mit... Nicht bei Vollkornbrot...ich meine richtiges Vollkorn Du kannst aber auch schneiden...Drück mal einem deiner Schüler eine Japansäge in die Hand...und sag nicht wie es geht....lol...viel Spaß Gruss Micha Deswegen schreibe ich ja so dünn wie möglich aber möglichst ohne Flex..... . grüße wastl.
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Post by Xerxes on Sept 25, 2018 7:40:23 GMT
Dieses Messer ist von der Form eher ungewöhnlich für mich (Trompetengriff).
Das Messer bietet aber eine Besonderheit, zu dessen Erklärung ich etwas weiter ausholen muss.
- Wenn man einen "konventionellen" Schweißmusterstahl (ugs. Damaststahl) herstellt, nimmt man dazu in der Regel mind. zwei Stähle, die sich im Mangan- und Nickelgehalt unterscheiden. Manganhaltige Stähle werden von Säuren stärker angegriffen, nickelhaltige Stähle weniger stark. Dadurch ergibt sich nach dem Ätzen der hell-dunkel Kontrast. Allerdings sind die nickelhaltigen Stähle nicht korrosionsbeständig und bilden mit der Zeit ebenfalls eine Patina. Der "Damast" verfärbt sich also mit der Zeit und das kann (je nach Pflege und Nutzung) so weit gehen, dass sich die ganze Klinge nach einigen Monaten/Jahren grau gefärbt hat und der Kontrast zwischen den Lagen sehr gering ist. Als Anmerkung sei gesagt, dass es viele Leute gibt, die diese natürliche Patinabildung mögen und außerdem lässt sich der Kontrast einer solchen Klinge auch wieder auffrischen.
- Möchte man einen farbbeständigeren "Damast" haben, so gäbe es die Möglichkeit, auf einen rostfreien Damast zurückzugreifen. Rostfreie "Damaststähle sind in der Fertigung in der Regel aufwändiger, weil beim Feuerschweißen kein Sauerstoff an die zu verschweißenden Flächen gelangen darf. Man hat nun die Wahl zwischen martensitischen (härtbaren) rostfreien "Damaststählen" und ferritischen oder austenitischen (nicht härtbaren) rostfreien "Damaststählen". Zwar werden auch hier die unterschiedlichen Stahlkomponenten unterschiedlich stark von Säuren angegriffen, allen diesen rostfreien "Damaststählen" ist aber gemein, dass alle Komponenten eine hohe Beständigkeit gegen Säuren aufweisen. Deshalb müssen solche rostfreien "Damaststähle" sehr lange in sehr aggressiven Säuren geätzt werden, um einen schönen Kontrast zu erzeugen.
- Das ist der Grund, warum es äußerst ungünstig wäre, einen rostfreien "Damaststahl" für die Seitenlagen einer San-Mai Klinge zu verwenden, sofern man für die Schneide einen nicht rostfreien Stahl verwenden möchte. Bei den langen Ätzzeiten, die nötig sind, um einen schönen Kontrast zu erzeugen, würde die Schneide massiven Schaden nehmen.
- Deshalb habe ich vor einer Weile angefangen "Zierdamaste" herzustellen, bei denen nur die hellen Lagen aus rostfreiem Stahl bestehen. Die dunkeln Lagen des Damaststahls sind aus konventionellen Bau- oder Werkzeugstählen. Das hat einerseits den Vorteil, dass die so hergestellten Klingen nur so lange geätzt werden müssen, wie konventioneller "Damaststahl", zum anderen werden die hellen Lagen auch bei jahrelangem Gebrauch keine Patina ansetzen. Selbstverständlich eigenet sich so ein "Zierdamast" nur für die Seitenlagen einer San-Mai Klinge und nicht als Schneidenstahl.
Dieses ist das erste so von mir gefertigte Messer.
Schneidenlänge: 238mm
Max. Klingenhöhe: 56mm Gesamtlänge: 375mm
Klingenstärke am Kehl: 3,0mm
Klingenstärke in der Mitte: 2,3mm
Klingenstärke 20mm vor der Spitze: 1,0mm
Schneidenstahl: 1.2562
Griffmaterial: Rot stabilisiertes Rüster (Ulme), Neusilber und schwarzes Fiber
Schwerpunkt: Ca. 32mm vor der Abschlussscheibe
Gewicht: 230g
Die Klinge stellt für mein persönliches Empfinden den optimalen Kompromiss aus Gewicht und Schneidfreudigkeit dar. Ich mag es, wenn die Klinge etwas mehr Eigengewicht hat und den Schnitt etwas unterstützt. Gleichzeitig bin ich kein Freund von einer zu ausgeprägten Balligkeit im Bereich nahe der Wate. Dieses Messer ist auf den ersten 20-30mm ausgehend von der Wate fast flach geschliffen. Erst ab ca. der halben Klingenhöhe wird der Anschliff immer balliger. Die Schneidenlinie ist auf der ganzen Länge gebogen, allerdings ist die Krümmung auf den ersten ca. 110mm nur schwach ausgeprägt. Das Messer ist für alle Schnitttechniken geeignet. Die Angel ist mit der Abschlussscheibe verlötet. Die Schneide nagelt auf der ganzen Länge.
Preis: 995,00 Euro inkl. MwSt. zzgl. Versand Reserviert!
Viel Spaß beim Gucken
Gruß Jannis
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Post by metalmonkeyknives on Sept 25, 2018 17:39:23 GMT
Mensch Jannis,
was für ein tolles Messer und was für eine tolle Idee mit der Stahlkombination. Fantastisch!!!
Gruß Tobi
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Post by BastlWastl on Sept 25, 2018 17:43:30 GMT
Da denkt man sich, es kann nix neues kommen und dann sowas ... Grandios Jannis! Mir als Patina Liebhaber ist das ja nicht so wichtig, aber hey eine Geile Idee, die sicher ihre Freunde finden wird. Und ja das ist ja eigentlich Premiere weil sowas habe ich noch nicht gesehen? Ihr ? Grüße wastl.
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Post by Julius on Sept 25, 2018 17:51:17 GMT
Wow, das Messer gefällt mir in jeglicher Hinsicht sehr gut. Danke für die Vorstellung und ausführliche Erklärung dazu.
Grüße Julius
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Post by metalmonkeyknives on Sept 25, 2018 17:54:30 GMT
Da denkt man sich, es kann nix neues kommen und dann sowas ... Grandios Jannis! Mir als Patina Liebhaber ist das ja nicht so wichtig, aber hey eine Geile Idee, die sicher ihre Freunde finden wird. Und ja das ist ja eigentlich Premiere weil sowas habe ich noch nicht gesehen? Ihr ? Grüße wastl. Ich hab sowas noch nie nicht gesehen...
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Post by Banjoko on Sept 25, 2018 19:27:48 GMT
F&F ist ja mal richtig gut. Die Erklärung und Sichtweise zur Damastherstellung finde ich auch sehr informativ. Nur die Griffform ist optisch so garnicht meins.
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Post by Xerxes on Sept 25, 2018 20:34:30 GMT
Hi Leute, das freut mich wirklich, dass euch das Konnzept gefällt. Natürlich ist es Geschmacksache, ob man nun Damastklingen mit Patina mag oder nicht. Bei mir persönlich ist es mal so mal so. Manche Klingen profitieren eindeutig davon, wenn sie eine natürliche Patina bekommen. Bei Andern würde ich mir wünschen, dass sie sich nicht mehr verändern...
@ Banjoko: Ja, das kann ich gut verstehen. Meine Intention bei der Fertigung des Griffes war erstmal nur, etwas anderes zu machen. Zuerst konnte ich gar nicht sagen, ob mir die Griffform gefällt oder nicht. Inzwischen finde ich das Messer insgesamt sehr passend und ansprechend und der Griff gefällt mir immer besser. Aber Messer wirken live auch immer anders als auf dem Foto.
Gruß Jannis
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Post by schmirgel on Sept 25, 2018 21:02:43 GMT
Hi Jannis,
sehr spannendes Messer, das auf den ersten Blick etwas erstaunt, auf den zweiten Blick aber perfekt wirkt. Auch, oder speziell mit dem ungewöhnlichem Griff. Die "Damast-Idee" finde ich ebenso interessant wie gelungen. Da bin ich auch bei dir: Generell mag ich all meine Messer "patinös" und stehe mit meinen rostfreien Messern gerade etwas auf "Kriegsfuß" - aber so ein Damast sieht ohne Patina schon geil aus.
Kompliment, lg André
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Post by Xerxes on Sept 27, 2018 7:34:12 GMT
Hi Leute,
dann nochmal ein kleines Update zu den Brotmessern.
Ich warte noch immer auf die Wellenschliffscheibe, aktuell sieht es so aus, dass ich die Messer irgendwann in der ersten Oktoberhälfte zum Kauf anbieten kann. Insgesamt werde ich 5 Brotmesser und 3 Gyutos aus SB1 anbieten. Preislich zwischen 380 und 470 Euro.
Dieses mal werde ich folgendermaßen vorgehen. Ich werde alle Messer mit allen nötigen Daten und dem Preis posten. Dann könnt Ihr euch die Messer 24 Stunden in Ruhe angucken. 24 Stunden später werde ich den Beitrag dann bearbeiten, groß "lets go" hineinschreiben und jedes Messer mit einer Nummer versehen. Sobald dies geschehen ist, kann bestellt werden. Nur wenn die korrekte Nummer in der Bestellung steht, wird die Bestellung angenommen. Damit will ich verhindern, dass irgendjemand einfach nach 24 Stunden seine Bestellung abschickt, ohne auf den Startpost zu warten.
Natürlich heißt es auch hier, wer zuerst bestellt gewinnt. Trotzdem denke ich, dass dies die fairste aller Varianten ist.
Gruß Jannis
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Post by Kozuka on Sept 27, 2018 7:47:13 GMT
Dieses mal werde ich folgendermaßen vorgehen. Ich werde alle Messer mit allen nötigen Daten und dem Preis posten. Dann könnt Ihr euch die Messer 24 Stunden in Ruhe angucken. 24 Stunden später werde ich den Beitrag dann bearbeiten, groß "lets go" hineinschreiben und jedes Messer mit einer Nummer versehen. Sobald dies geschehen ist, kann bestellt werden. Nur wenn die korrekte Nummer in der Bestellung steht, wird die Bestellung angenommen. Damit will ich verhindern, dass irgendjemand einfach nach 24 Stunden seine Bestellung abschickt, ohne auf den Startpost zu warten. Natürlich heißt es auch hier, wer zuerst bestellt gewinnt. Trotzdem denke ich, dass dies die fairste aller Varianten ist.
Schöner Kompromiss aus Fairness und Aufwand für Dich, auch mit der Idee der zufälligen Nummern die stimmen müssen. Ich freu mich drauf!
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