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Post by cjscharf on May 20, 2021 9:55:27 GMT
Yesterday we used the uncomfortable weather and after what felt like an eternity we straightened stones again Arkansas, Franke, Thuringian, Mustang, LI, CF and even more from the island. The more interesting ones I show the days :-)LG Carsten
Thanks for the encouragement! Also, I don’t know why, but a collection of square stones is so beautiful. Lovely collection.Thanks a lot!
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Post by andreas123 on May 20, 2021 14:19:16 GMT
Servus andreas123 ...Klugscheissermodus an... Die Steine kommen aus Gesteinsabfolgen aus dem Ordovizium, genauer v.a. aus den sogenannten Phycodenschichten. Bei diesen Gesteinen handelt es sich um schwach metamorph ueberpraegte Schiefer und Quarzite. Diese Schiefer wurden urspruenglich als Ton- bis Siltsteine und die Quarzite als Sandsteine abgelagert in flachmarinen Bereichen. So, und hier kommt der Knackpunkt: In der Natur ist reines Schwarz und Weiss sehr selten, eigentlich ist alles ein Sammelsurium schoenster Grautoene. Bedeutet hier konkret: Stell Dir mal so Flachwasserbereiche vor in Kuestennaehe oder meinetwegen auch grosse, maeandrierende Flusssysteme. Da gibt es zahlreiche Abfolgen sowohl vertikal, als auch horizontal von den ganzen Korngroessen, also z.B. feinste Tonlagen, die langsam oder auch abrupt in Feinsande uebergehen, oder von groeberen Kiespaketen abgeloest werden. Warum? Naja, weil halt z.B. Fliesrichtungen und -staerken sich oft aendern und so dementsprechend andere Materialien bzw. Korngroessen transportiert und/oder abgelagert werden koennen. So ist das auch in diesen Phycodenschichten, da gibt es: in der Phycodenquarzit-Formation: Sandstein, quarzitisch, laminiert, unten plattig, oben bankig, hellgrau; mit Zwischenlagen aus Tonschiefer, siltig, grau bis graugrün, gelbgrau; und in der Phycodenschiefer-Formation: Ton- und Siltschiefer, z.T. sandig laminiert, mittelgrau, grünlich, bläulich Und weil in der Realitaet alles eh noch komplizierter sein kann, ist dies nur ne kleine, unvollstaendige Aufzaehlung moeglicher Phycodenteilchen... Hat schon seinen Grund, warum Geologen sich konkret nur unter gewissen Vorbehalten oder Annahmen aeussern Gruss, Lothar
Du hast vergessen den Klugscheißermodus auszuschalten...
Vielen lieben Dank lieber Lothar! So etwas interessiert mich sehr. Ich hatte mal, als die DOB hier aufkamen, auch etwas mehr bei hatzicho und doorsch sowie im Netz recherchiert bezüglich der Thüringer. Leider finde ich meine Aufzeichnung nicht wieder, aber genau diese geologischen Voraussetzungen haben mich fasziniert und auch dazu gebracht, dass der DOB eben kein "Thüringer" sein kann, als den wir die kennen. Thüringer sind, so weit ich mich erinnere Tonschiefer und der DOB mit seinen Schichten eben nicht. Oder anders halt .
Vielen Dank noch einmal. Ich verzehre solche Erklärungen. Aber aufgrund meines mangelndes geologischen Verständnisses muss ich alles mühsam anlesen und vergesse es dann auch noch wieder.
LG Andreas
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Post by cjscharf on May 20, 2021 20:53:59 GMT
Zwei Steine die so im Set aus den USA kamen. Von der Haptik, dem Schleifgefühl, Härte sieht das sehr nach Novaculite aus ob aus Arkansas oder... - who knows .
Der kleine zumindest sieht aus wie ein Ouachita (washita) kein Finisher aber erstaunlich schnell dabei einem einfachen Kochmesser im Nullkommanix eine bissige, für die meisten völlig ausreichende Schärfe zu verleihen. Gekauft habe ich die beiden jedoch wegen des grösseren Steins, hab mir gedacht auch wenn das nur eine Fliesen Sockelleiste ohne jegliche abrasive Fähigkeit ist, ich muss sie haben weil sie geil aussieht. Naja auf dem Gruppenbild vor ein paar Tagen sah sie auch noch toll aus, leider wollte ich gestern mal wieder die Gravitationsgesetze bestätigt haben und der Stein war in zwei Stücke zerbrochen. Wenn jetzt tatsächlich nur eine Sockelleiste gewesen wäre hätte ich sagen können Newton hatte recht und ich bin ein Idiot und das Ganze wäre abgehakt.
Leider habe ich den Stein als er noch eins mit sich und der Umgebung war aber mal das Testmesser nach dem vermeintlichen Quachita ein paar Schübe über den 'Schönen' gezohen und holla die Waldfee nix mit schleifuntauglich. Trotz der Feinheit nimmt der noch ordentlich Material ab also poliert nicht nur sondern Schärft auch noch weiter.
Also Umdenken und den Stein retten, geklebt und den kleinen Ausbruch gefüllt, trocknen lassen und wieder allles abplanen und hoffen dass keine toxische Linie zurückbleibt. Glücklicherweise ist die Bruchkante überhaupt nicht mehr zu spüren der 'Schönling mit Narben' voll einsatzbereit
LG Carsten
Oushita
Schönling (ehemals )
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Post by andreas123 on May 21, 2021 12:27:27 GMT
Deinen Schönling (ehemals) habe ich schon mal gesehen. Imho etwas anderes als Quashita oder so. Kannst Du mal auf die Unterseite einen kleinen Tropfen Essigessenz geben?
Mich interessiert, ob das reagiert.
LG Andreas
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Post by cjscharf on May 21, 2021 13:03:45 GMT
Kannst Du mal auf die Unterseite einen kleinen Tropfen Essigessenz geben?
Hi Andreas, nein das ist kein Marmor oder ein anderes carbonathaltiges Gestein (reagiert null auf Säuren wie die Essigessenz) sondern entspricht von der Struktur in 40facher Vergrösserung wie auch in Härte, Dichte und dem Schlefgefühl einem Hornstein (wahrscheinlich Novaculit) aus kryptokristallinem Quarz wie eben die Arks. Auch nach Entfernen der Essigessenz-Lache vom Stein sieht man keinerlei Veränderung weder von der Struktur noch der Farbe. LG, Carsten
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Post by andreas123 on May 21, 2021 13:12:13 GMT
Danke!
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Post by cjscharf on May 21, 2021 15:05:31 GMT
Gerne doch, bin selbst nicht auf die Idee mit der Säure gekommen
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Post by cjscharf on May 22, 2021 16:33:41 GMT
Schwedenstein, etwas häter und schneller als die 'normalen' Thüringer die ich habe erzeugt aber auch schnell den schönen cremigen Slurry wie diese. Entspricht von der Feinheit her in etwa den blauen Thuringern. Macht richtig Spass das Teil
LG Carsten
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Post by cjscharf on May 24, 2021 11:53:23 GMT
Brasilianischer Mustang-Schiefer. Über den wurde hier ja schon ausführlich berichtet. Interessant fand ich dass er so wie ich ihn bekommen habe fast null Schleifwirkung hatte, als ich ihn dann aber mit SiC bis zu ganz fein abgerichtet habe zeigte er sein Potenzial als feiner Polierer. Erinnert mich an bestimmten Novaculite wie die Arks die erst eingebrochen werden müssen.
LG, Carsten
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Post by cjscharf on May 24, 2021 12:50:48 GMT
Zwei alte Walliser die gerne in einem Atemzug genannt werden oder auch verwechselt werden, der Dragon Tongue (DT) und der Llynn Melynlynn.
In meiner Erfahrung sind sie doch ziemlich unterschiedlich, den DT der ja immer noch abgebaut und neu zu beziehen ist empfinde ich als viel langsamer und dennochweit weniger fein als den schnelleren LM der auch noch ein viel samtigeres Schleifgefühl vermittelt.
Die LM sind für mich sehr schöne Finisher mit einem fast unschlagbarem Preis-Leistungsverhältnis (naja zumindest vor dem Brexit )
LG, Carsten
Links DT rechts LM
DT
LM
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Post by cjscharf on May 24, 2021 14:37:57 GMT
Der feinste Llynn Idwal den ich je gesehen habe - unglaublich dicht und homogen, Dabei fühl er sich beim Abziehen des Messers darauf überhaupt nicht hart an ja fast schon seidig. Ist wider Erwarten nicht gähnend langsam wie sonst viele LI sondern eher schnell.
Ein echter Glücksgriff
LG Carsten
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Post by BastlWastl on May 24, 2021 17:41:29 GMT
Llynn Idwal hatte ich immer nur recht schnelle Exemplare, irgendwie wie Franken fand ich. aber nen ticken weniger fein und langsamer.
Ich hab noch nen ganz komischen grünen von der Insel, der dürfte so ziemlich das feinste sein was ich aus UK hab, und neben den Silkstones auch mit zu den feinsten insgesammt zählen.
Grüße Wastl.
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Post by cjscharf on May 24, 2021 18:05:29 GMT
Llynn Idwal hatte ich immer nur recht schnelle Exemplare, irgendwie wie Franken fand ich. aber nen ticken weniger fein und langsamer. Ich hab noch nen ganz komischen grünen von der Insel, der dürfte so ziemlich das feinste sein was ich aus UK hab, und neben den Silkstones auch mit zu den feinsten insgesammt zählen. Grüße Wastl. Langsamer als Franken, da gebe ich dir auf jeden Fall recht, die sind ja aber auch extrem. Von der Feinheit hab ich ganz unterschiedliche Franken wie auch llyn Idwals. Der ist aber mit Abstand der feinste LI und auch deutlich feiner als der feinste Franke den ich habe. Vergleichbaram ehesten mit meinem feinsten alten Transark aber gefühlt deitlich samtiger oder den besten Charnley Forest. Grüße Carsten
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Post by BastlWastl on May 24, 2021 18:12:58 GMT
Llynn Idwal hatte ich immer nur recht schnelle Exemplare, irgendwie wie Franken fand ich. aber nen ticken weniger fein und langsamer. Ich hab noch nen ganz komischen grünen von der Insel, der dürfte so ziemlich das feinste sein was ich aus UK hab, und neben den Silkstones auch mit zu den fe :Dsinsten insgesammt zählen. Grüße Wastl. Langsamer als Franken, da gebe ich dir auf jeden Fall recht, die sind ja aber auch extrem. Von der Feinheit hab ich ganz unterschiedliche Franken wie auch llyn Idwals. Der ist aber mit Abstand der feinste LI und auch deutlich feiner als der feinste Franke den ich habe. Vergleichbaram ehesten mit meinem feinsten alten Transark aber gefühlt deitlich samtiger oder den besten Charnley Forest. Grüße Carsten Ist halt problematisch die Feinheit von Natursteinen zu quantifizieren... Ich hatte beispielsweise keinen LI der für ne Gesichtsrasur getaugt hätte (als Finsiher fürs RM ). Franken hingegen schon obwohl die unter Micro nicht so toll aussehen die Schneiden. Franken z.B. können ein stumpfes RM so gut finishen wie ein Arkansas ein mit 30k vorbereitetes. Also Rasur ATG (Gegen den Strich) . Deshalb muss man da vorsichtig sein. Könnte allerdings auch sein das mein grüner super feiner (der gefühlt noch feiner ist als ein guter Escher) auch ein halt langsamer LI ist . Oder halt ein mystischer Cutlers Green.... Grüße Wastl.
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Post by cjscharf on May 24, 2021 18:41:33 GMT
Ich liebe meine Franken und Escher und übrigen Thüringer aber mit am liebsten sind mir als Finisher die schönen uralten (meine das Abbaudatum ) Charnley Forest wie diesen hier
Unglaublich fein mindestens fo wie meine feinsten Thüringer aber deutlich schneller.
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