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Post by flint on Feb 18, 2018 13:56:53 GMT
Servus, ich hab mich heute mal wieder 3 Stunden hingehockt und 8 Messer frisch geschliffen. Bei 5 davon, hatte ich schon auf 36° umgestellt, bei dreien noch den Originalwinkel von ca. 30° oder darunter. In jedem Fall deutlich spitzer als 36° Jetzt waren die Messer nicht so stumpf um mit einem 1k Stein dranzugehen, sondern die Schneiden hatten winzige Chips ( nur mit Mikro zu sehen bzw., eine korrodierte Stelle, direkt an der Schneidenspitze ) ansonsten ok und nur leicht an Schärfe verloren.  Wenn ich jetzt mit 36° anschleife, dann bekomm ich eine "zweite" Facette, da der Winkel ja jetzt stumpfer ist. Das schaut unter dem Mikro wenig professionell aus, aber andererseits sehe ich da wenig Sinn, gleich mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen und das komplett umzuschleifen, da sich nach dem 2ten oder 3ten touch-up der stumpfere Winkel von 36° durchsetzt und gut ist.  Wie macht ihr das? Schleift ihr das komplett um? Ist doch eine Verschwendung! Gruß, flint
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Post by suntravel on Feb 18, 2018 14:10:08 GMT
Moin Flint,
immer nur soviel wie nötig und so wenig wie möglich.
Also wenn die Schneide über all getroffen ist, ist für mich fettich, egal ob noch was von der alten Fase darüber übrig ist.
Mehr macht ja keinen Sinn, sondern schneidet nur schwerer.
Gruß
Uwe
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Post by flint on Feb 18, 2018 14:53:32 GMT
Servus, Moin Flint, immer nur soviel wie nötig und so wenig wie möglich. Also wenn die Schneide über all getroffen ist, ist für mich fettich, egal ob noch was von der alten Fase darüber übrig ist. Mehr macht ja keinen Sinn, sondern schneidet nur schwerer. Gruß Uwe ja, eben. Ich mach das auch so, obwohl es mich aus reiner Pedanterie jucken würde, dass mikroskopisch sauber, in einer Facette durchzuschleifen, aber das findet nur im Kopf statt! Sollte ich mal ein Messer verkaufen, dass zwei Facetten geschliffen hat und der Käufer hat ein Micro, dann ist das keine Schlamperei sondern Schleifökonomie! Gruß, flint
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Post by kwie on Feb 18, 2018 14:56:07 GMT
Ist doch super. Wie vor allem Uwe unter Mikrofase anbringen gezeigt hat, kannst Du die Hauptfase weiterhin pflegen und abtragen, um wirklich bei einer Mikrofase zu bleiben und die Schneidfreude nahe am spitzeren vormaligen Schliff zu halten. Gruß: KWie
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Post by BastlWastl on Feb 18, 2018 15:15:51 GMT
Ja natürlich nur soviel wegschleifen wie nötig.
Meine 1 Fasentheorie baut ja eher darauf auf das ich ein ausgedünntes/frisches Messer bearbeite. Bei meinem Schneidvolumen ist da die 36 Grad Einheitsfase eh schnell beisammen, dann tut sich allerdings weniger.
Grüße Wastl.
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Post by andreas123 on Feb 18, 2018 17:00:42 GMT
Servus, ich hab mich heute mal wieder 3 Stunden hingehockt und 8 Messer frisch geschliffen. Bei 5 davon, hatte ich schon auf 36° umgestellt, bei dreien noch den Originalwinkel von ca. 30° oder darunter. In jedem Fall deutlich spitzer als 36° Jetzt waren die Messer nicht so stumpf um mit einem 1k Stein dranzugehen, sondern die Schneiden hatten winzige Chips ( nur mit Mikro zu sehen bzw., eine korrodierte Stelle, direkt an der Schneidenspitze ) ansonsten ok und nur leicht an Schärfe verloren. Wenn ich jetzt mit 36° anschleife, dann bekomm ich eine "zweite" Facette, da der Winkel ja jetzt stumpfer ist. Das schaut unter dem Mikro wenig professionell aus, aber andererseits sehe ich da wenig Sinn, gleich mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen und das komplett umzuschleifen, da sich nach dem 2ten oder 3ten touch-up der stumpfere Winkel von 36° durchsetzt und gut ist.  Wie macht ihr das? Schleift ihr das komplett um? Ist doch eine Verschwendung! Gruß, flint Ja wa willst Du denn noch?  Das ist eine sehr gute zweite Fase! Basta. Genau so mache ich das zumindest an solchen spitzen Grundfasen auch. Und ich glaube, jeder macht das so, der selber schärft. Die Kante sieht gut aus so. Andreas
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Post by Peter on Feb 18, 2018 17:04:09 GMT
obwohl es mich aus reiner Pedanterie jucken würde, dass mikroskopisch sauber, in einer Facette durchzuschleifen Absolut nachvollziehbarer Ansatz. Ich spinn deine Pedanterie mal zu Ende: Erst ausdünnen und selbstverständlich die Originalkontur beibehalten. Klingenspiegel wie Original herstellen(mit Schmiedehaut nicht ganz einfach  ). "mikroskopisch sauber, in einer Facette durchzuschleifen". Andernfalls mit den Kompromissen, s.O. leben. Quak, Quak P.S. Wenn schon, dann dennschon, Pedant aber richtig.
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Post by flint on Feb 18, 2018 18:19:04 GMT
Servus, war eigentlich eine ziemlich blöde Frage von mir, weil wir diese "Facettenfragen" ja schon abgehandelt haben. Unter dem Mikro schaut das halt unprofessionell aus, weil eine spitz geschliffene Facette breiter ist und die zweite, stumpfere Facette jetzt nicht als Mikrofase durchgeht, weil ich ja die Korrosion wegschleifen musste. Eine Mikrofase ist ja deutlich feiner. Das es der praktikablere Weg ist, hält zu Glück den Pedanten in mir auf Distanz. Ich werde mich jetzt mal in gezieltem Facettenschleifen üben und mal drei verschiedene Winkel anschleifen, völlig sinnfrei und nur zum Spaß, ob man das auf einer 1/10 breiten Facette gewollt hinbekommt! Gruß, flint
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Post by dieter on Feb 18, 2018 18:26:40 GMT
flint Natürlich muss man nur so viel wegschärfen wie nötig. Jedoch von von Dir gezeigter Seite wurde Schneidenspitze mit dem letzten Stein nicht erreicht.
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Post by andreas123 on Feb 18, 2018 18:28:45 GMT
flintDa kannste auch 5 Winkel dranschleifen... Geht alles. Locker. LG Andreas
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Post by andreas123 on Feb 18, 2018 18:30:08 GMT
flint Natürlich muss man nur so viel wegschärfen wie nötig. Jedoch von von Dir gezeigter Seite wurde Schneidenspitze mit dem letzten Stein nicht erreicht. Ich glaube, dass der obere Winkel der letzte war, als quasi Mikrofase. Dann wäre er ja drangekommen... Aber die Schneidenkante sieht nicht getroffen aus, da hast Du recht, dieter. Andreas
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Post by dieter on Feb 18, 2018 18:35:06 GMT
Ich schärfe auch besonders fremde Messer nicht bis zur Gratbildung, kontrolliere die Schneide bei guter Beleuchtung mittels Lichtreflexionen (die Methode ist sehr genau und ohne Mikroskop sehr sicher) ggf. mit Edding. IMHO Verschleiß muss man soweit wies geht verringern.
Es gibt jedoch Fälle wo man mehr an Stahl beseitigen muss: Kato-Messer gehört dazu- und da habe ich jetzt keine Probleme mit Rissen.
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Post by Linguini on Feb 20, 2018 9:01:33 GMT
Ich schärfe auch besonders fremde Messer nicht bis zur Gratbildung, kontrolliere die Schneide bei guter Beleuchtung mittels Lichtreflexionen (die Methode ist sehr genau und ohne Mikroskop sehr sicher) ggf. mit Edding. Kann man irgendwo mehr über die Kontrolle mittels Lichtreflexion lesen/lernen? Worauf kommt es da genau an? Wonach wird geschaut?
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Post by kwie on Feb 20, 2018 9:28:30 GMT
Kann man irgendwo mehr über die Kontrolle mittels Lichtreflexion lesen/lernen? Worauf kommt es da genau an? Wonach wird geschaut? Das Menschliche Auge kann erheblich kleinere Gegenstände wahrnehmen, als es der Auflösung des Auges entspricht, wenn sie hell genug leuchten (Sterne zum Beispiel). Eine gute harte (bei mir Halogenspot oder direkte Sonne im Innenraum) Beleuchtung und ein wenig "herumspielen" mit der Klinge um mögliche Reflexionswinkel zu treffen genügen, um die "Silberlinie" zu sehen. Wenn man hier Erfahrung aufgebaut hat, braucht man kein Mikroskop. Gruß: KWie
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Post by Peter on Feb 20, 2018 9:31:20 GMT
Nimm ein billiges Messer und laufe Schlittschuh auf einem groben Stein oder stelle es dir einfach vor. Sprich du hast statt einer spitzen Schneide eine Fläche, sozusagen. Wenn du die im richtigen Winkel ins Licht hältst, dann spiegelt diese Fläche das Licht, so wie auch die Flanken des Messers. Jetzt schleifst du dein Messer, bis die Spiegelung auf der ganzen Schneide verschwunden ist, eine spitze Schneide spiegelt nicht. Bei ausreichend Licht(richtig hell) und Übung funktioniert das erstaunlich gut. Erspart z.B. auf den Grat zu warten.
Quak, Quak
P.S. Kannst auch deine Messer auf diese Art betrachten, Fehlstellen und stumpfe Schneiden zeigen sich dann.
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