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Post by Xerxes on Oct 9, 2018 19:07:50 GMT
Schönes Projekt,
kleine Anmerkung:
- Beim Anlassen ist die Temperatur wichtiger als die Haltezeit. 2x 40 Min sind völlig ausreichend. Bei zu langen Anlasszeiten kann es durch versch. Ausscheidungsprozesse zur Anlassversprödung kommen.
- Man sollte die Klinge vor dem ersten Anassen, wenn möglich, unter die Martensit Finish Temperatur abkühlen. Bei den meisten niedrig- und mittellegierten Werkzeugstählen liegt das bei ~20 Grad. Ansonsten kann es passieren, dass sich teilweise ein Zwischenstufengefüge (unteres Bainit) bildes oder größere Mengen Restaustenit bestehen bleiben.
- Wie kommst Du auf die 10 Min Haltezeit bei dem 1.2519? Meines Erachtens sind bei dem Stahl und der hohen Härtetemperatur 4-5 Min völlig ausreichend. Zu lange Haltezeit kann ebenfalls zu größeren Mengen Restustenit führen.
Gruß Jannis
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Post by severus on Oct 9, 2018 20:05:15 GMT
Schönes Projekt, kleine Anmerkung: - Beim Anlassen ist die Temperatur wichtiger als die Haltezeit. 2x 40 Min sind völlig ausreichend. Bei zu langen Anlasszeiten kann es durch versch. Ausscheidungsprozesse zur Anlassversprödung kommen. - Man sollte die Klinge vor dem ersten Anassen, wenn möglich, unter die Martensit Finish Temperatur abkühlen. Bei den meisten niedrig- und mittellegierten Werkzeugstählen liegt das bei ~20 Grad. Ansonsten kann es passieren, dass sich teilweise ein Zwischenstufengefüge (unteres Bainit) bildes oder größere Mengen Restaustenit bestehen bleiben. - Wie kommst Du auf die 10 Min Haltezeit bei dem 1.2519? Meines Erachtens sind bei dem Stahl und der hohen Härtetemperatur 4-5 Min völlig ausreichend. Zu lange Haltezeit kann ebenfalls zu größeren Mengen Restustenit führen. Gruß Jannis Hallo Jannis Xerxes, die hohe erreichte Härte sollte doch ein starkes Indiz dafür sein, das keine größeren Mengen Restaustenit gebildet wurden, oder? Ansonsten würde ich sagen: diese hohe Härte plus Restaustenität und die damit verbundene erhöhte Zähigkeit, was Besseres kann einem doch kaum passieren, oder? Ist ein geringes Überzeiten des Anlassens bei so niedrigen Temperaturen wirklich ein Problem? Viele Grüße Severus
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Post by Xerxes on Oct 9, 2018 20:37:35 GMT
Ich vermute, die hohe Härte liegt in erster Linie an der sehr niedrig angesetzten Anlasstemperatur.
Ich würde immer versuchen, den Restaustenitgehalt so niedrig wie möglich zu halten. Restaustenit wirkt sich schädlich auf die Schneidkantenstabilitt (weniger im Bezug auf Ausbrüche als vielmehr im Bezug auf plastische Verformung, umlegen der Schneide, Gratbildung etc.) und die Verschleißfestigkeit aus.
Bei zwei Proben gleicher Härte ist jene mit dem niedrigeren Restaustenitgahelt definitiv besser für eine Klinge geeignet.
Wenn man unbedingt eine höhere Härte erreichen will, würde ich das über die Abschreckgeschwindigkeit und ggf. Tiefkühlen und niedrigere Anlasstemperaturen generieren. Gegen das Härten im oberen Härtetemperaturbereich spricht meiner Meinung nach nichts, allerdings verringert sich die ideale Haltezeit mit steigender Härtetemperatur.
Zu lange Anlasshaltezeiten sind in jedem Fall schädlich. Ob das nun in dieser Konstellation bereits spürbare schädliche Auswirkungen hat, kann ich nicht sagen. Aber warum das Risiko eingehen, wenn 30-40 Min mehr als ausreichend sind?
Gruß Jannis
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Post by WundererAmEisen on Oct 9, 2018 21:33:36 GMT
Seit ich von Wastl,seine Anlassempfehlung über 1.2562 bekommen hab, ala weniger is mehr, bin ich diesbezüglich noch mutiger. Da ich zuvor schon unter Datenblatt angelassen hab.
Nicht wenige meiner Kunden stellen den Normalhaushalt dar, die von mir dünnste Geometrien auf Null benutzen.
Ich hab diesbezüglich keine Reklamationen.
Was Uwe hier zeigt und macht, ist für mich der Beweis und Bestätigung das mit Hirn und Herz mehr geht als uns manche Bücher sagen können.
Lg Mike
Ps Ich brauch jetzt an Härtetester( falls wer was weiß........)
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Post by WundererAmEisen on Oct 9, 2018 23:26:53 GMT
Rich i ein Menschlein😍
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Post by suntravel on Oct 10, 2018 4:29:02 GMT
Schönes Projekt, kleine Anmerkung: - Beim Anlassen ist die Temperatur wichtiger als die Haltezeit. 2x 40 Min sind völlig ausreichend. Bei zu langen Anlasszeiten kann es durch versch. Ausscheidungsprozesse zur Anlassversprödung kommen. - Man sollte die Klinge vor dem ersten Anassen, wenn möglich, unter die Martensit Finish Temperatur abkühlen. Bei den meisten niedrig- und mittellegierten Werkzeugstählen liegt das bei ~20 Grad. Ansonsten kann es passieren, dass sich teilweise ein Zwischenstufengefüge (unteres Bainit) bildes oder größere Mengen Restaustenit bestehen bleiben. - Wie kommst Du auf die 10 Min Haltezeit bei dem 1.2519? Meines Erachtens sind bei dem Stahl und der hohen Härtetemperatur 4-5 Min völlig ausreichend. Zu lange Haltezeit kann ebenfalls zu größeren Mengen Restustenit führen. Gruß Jannis Moin Jannis,
www.bartschgmbh.de/media/wysiwyg/pdf/1.2510_1.2842/Waermebehandlung_Haerteanleitung_1.2510_1.2842.pdf
www.bohler-edelstahl.com/media/productdb/downloads/K460DE.pdf
Das mit der Haltezeit hab ich da her und bei den Proben kam bei 3 und 5min Haltezeit jeweils 1-3 HRC weniger Endhärte raus.
Bei der Temperatur vor dem ersten anlassen muss ich auch noch mehr testen, aber bisher bin ich mir fast sicher das entweder bei so um die 60-80° schon anlassen, oder alternativ auf -79° Tiefkühlen eher eine stabilere und zähere Schneide bringt als auf RT abkühlen. Ist aber nur Trial an Error ohne metallurgische Erklärung Wird aber von den Herstellern auch empfohlen mit Restwärme direkt anzulassen.
Bei der Anlassversprödung ist mein bisher nur theoretischer Kenntnisstand das bei viel Cr und V der Bereich zwischen 400 und 500° zu vermeiden ist und da schnelles abkühlen zwischen dem Anlassen dem entgegenwirkt wie auch Mo und V in der Legierung.
Gruß
Uwe
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Post by christian on Oct 10, 2018 4:32:49 GMT
Servus, ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass mir beim 1.2510 eine Haltezeit von ca. 10 Min am unteren Ende des empfohlenen Härtetemperaturbereichs verschleißfestere Schneiden beschert. Das führe ich auf auf höhere Härte zurück, habe aber keine Möglichkeiten diese zu Messen.
Man darf sich bei diesem Sachverhalt nicht nur an der Stahlsorte und somit den Legierungselementen und deren Menge orientieren, sondern muss auch das Gefüge vor dem Härten im Auge haben, da nicht jedes Gefüge gleich gut in Lösung geht. Am besten lässt sich Martensit austenitisieren. Im Gegensatz dazu weichgeglühtes Material (kuglige Karbide), so wie es meist vom Lieferanten kommt.
Durch das Schmieden kann ich mich gut darauf einstellen und den Rest macht der Elektroofen. Bei Stockremoval hat man zwar Stahl, der sich leicht bearbeiten lässt, aber etwas Haltezeit beim Härten benötigt.
Viele Grüße
Christian
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Post by Xerxes on Oct 10, 2018 5:04:51 GMT
Naja, man muss immer gucken, an wen sich die Härteempfehlungen richten. Häufig geht es weniger darum, die absolut höchste Leistungsfähigkeit zu erzielen als vielmehr ein Verfahren anzubieten, das im industriellen Maßstab eine gleichbleibende/wiedderholbare Leistung garantiert.
Ich versuche nochmal die entsprechenden Stellen im Rapatz zu finden...
Schade, dass wir Zähigkeit und Verschleißfestigkeit nur unzureichend testen können. Ansonsten würde ich mal einen Rohling zum Testen/Vergleichen ins Rennen werfen.
Gruß Jannis
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Post by suntravel on Oct 12, 2018 5:55:43 GMT
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simon
Gardemanger
Posts: 153
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Post by simon on Nov 24, 2018 17:20:02 GMT
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Post by suntravel on Nov 24, 2018 17:29:43 GMT
Von der Spiegelung sehen 2 und 3 schon mal top aus Die Cola-Form der Griffe nach Foto wäre mir jetzt hinten zu dünn, müsste ich aber mal befingern, aber sackstarke Messer werden das sicher Gruß Uwe
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Post by flint on Nov 24, 2018 19:10:05 GMT
Servus, vielleicht proportional. Ich denke der Griff wird beim Vorgreifen satt in der Hand liegen. Würde mich interessieren wie sich das Greift. Sind ja nicht alle Hände und deren Wahrnehmung von bequem und passend gleich. Sobald man einen Besenstielgriff verlässt und Konturen schleift wird es immer kontrovers werden. Gruß, flint
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simon
Gardemanger
Posts: 153
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Post by simon on Nov 27, 2018 21:38:56 GMT
Die Cola-Form der Griffe nach Foto wäre mir jetzt hinten zu dünn, Moin Uwe, danke für das Feedback erstmal. Optisch kann ich dir da nur zustimmen. Haptisch ist das Messer mit Pflaume noch ok, aber für Menschen mit großen Händen im Faustgriff eher zu klein. Das mit Walnuss hat für meine Verhältnisse einen eher großen Griff. Generell ist diese Form aber eher für Vorgreifen oder Pinchgrip geeignet. Ich habe brauche beim Schleifen irgendwie immer zu viel Material, um alles symmetrisch hinzubekommen, daher ist die Form so ausgeprägt. Für die nächsten Griffe werde ich mal versuchen, nicht einfach die Rollen der Planschleifplatte zu verwenden, die sind nämlich gerundet, sondern stattdessen auf die 50er Radiusrolle zu wechseln. Damit sollte sich der Materialabtrag besser vorhersehen lassen. Eine etwas andere Grifform habe ich mir auch schon überlegt, die probiere ich dann demnächst mal aus. Grüße simon
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Post by Queequeg on Nov 28, 2018 6:17:05 GMT
Wenn schon die Analogie der Colaflasche angewandt wird, dann ist mir die Flasche am Hals deutlich zu weit (von oben betrachtet). Der Übergang zur Taille ist ungewohnt, modern, frisch, mutet nordisch an und erscheint nur deshalb so dünn, weil das Ende zu viel Material und Raum hat. Hier sind zwei Stilrichtungen vereint und darum wirkt es so.
Überlege dir mal, wie der Griff aussehen könnte, wenn du das Ende auch reduzierst
Gruß Q
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Post by BastlWastl on Dec 16, 2018 16:04:14 GMT
Servus, vielleicht proportional. Ich denke der Griff wird beim Vorgreifen satt in der Hand liegen. Würde mich interessieren wie sich das Greift. Sind ja nicht alle Hände und deren Wahrnehmung von bequem und passend gleich. Sobald man einen Besenstielgriff verlässt und Konturen schleift wird es immer kontrovers werden. Gruß, flint Ich darf die ja gerade testen und die Idee dahinter ist schon mal als sehr gut zu bezeichnen..... Da könnte man von der Optik her noch was dran feilen aber in der Hand (Pinchgrip) liegen die mal Astrein. Auch ordinär gegriffen nicht so übel ..... Also sicher noch Potential nach "oben" aber so wie sie mir vorliegen schon fast ne Benchmark.... Der Rest ist für Simons Alter eh surreal...... (mit marginalen Kritikpunkten die ich aber erstmal verifizieren muss . Nächstes WE gibt es mehr infos wenn ich das mal in der Arbeit getestet habe, zuhause schonmal absolute Spaßgeräte! Grüße wastl.
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