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Post by flint on Nov 28, 2018 17:04:32 GMT
Servus,
schwieriges Terrain. Ich hatte beide Messer. In diesem Forum gibt es einen Konsens, dass ein gerundeter dicker Rücken mit einem nach vorne schmäler werdenden Griff besonders tauglich ist, wenn man beim Schneiden vorgreift. So habe ich das bis jetzt erfahren und von anderen genauso gelesen.
Beide Messer bringen das nicht ideal rüber. Das 200/8 hat einen kleinen flachen Griff mit wenig Volumen der Hindernisfrei in die Klinge übergeht, also passend besonders für kleine Hände, da größere Hände da nichts mehr zu greifen oder halten haben. Der Rücken ist nicht ideal, da dünn und nicht gerundet. Wer aber einen Besenstielgriff auf einem Laser montiert im Vorgriff verwendet und verwenden kann, der wir ein 200/8, so er kleine Hände hat nur schwer als schlechter empfinden. Hier hätte die richtige Formulierung mit Betonung auf die persönliche Abneigung gegen Griffform und Klinge dem kurzen Fazit besser gestanden. Das Kwie beleidigt reagiert finde ich gar nicht, sondern höchstens mit gehobener Braue, da er sich an der absolut formulierten Aussage von Kasimong genau so gestossen hat wie ich das tue.
Das Herder mir dem fetten Bart/Kropf ist für viele wohl hinderlicher beim Vorgreifen, als die fliessende Form vom 200/8 und die nicht gerundete Rückendicke beim Herder kann das auch nicht ausgleichen. Und bitte es soll mir jetzt keiner kommen und erklären, das Herder liegt ach so perfekt im Vorgriff, weil sonst müsste ja jedes Messer ohne Bart und Kropf weniger prädestiniert sein.
Das ist von mir auch ein bissl provozierend geschrieben, soll aber nur verdeutlich das ein "ich empfinde das so weil" mehr für alle bringt, als einem Messer eine pauschale Pinch-Grip Untauglichkeit zu unterstellen, die ein anderer nicht einmal im Ansatz nachvollziehen kann. Wenn dem so ist, dann wäre eine gute Begründung eine große Hilfe. Wenn es sich nicht rational Begründen lässt, dann ist es eben eine individuell Beurteilung die selbstverständlich rechtens ist, aber als solche auch zu lesen sein sollte.
Verschieben werde ich das, wenn der Faden zur Ruhe gekommen ist und nur noch nachgelesen wird. Solange er aktiv beschrieben wird, ist er mir lebendig lieber.
Gruß, flint
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Post by BastlWastl on Nov 28, 2018 17:16:13 GMT
Ich kann die Kritik vollkommen nachvollziehen.....
Nur muss ich halt auch gestehen das ich zuhause auch mit erheblich billigeren Messern gekocht habe und auch immer noch teils tue.... und ganz ehrlich einen gerundeten Rücken und Kehl ist mir bei 5 min. Schnibbelarbeit wirklich wurscht! Ich tune mir Messer auch selbst, und wenn ich sowas mache dann ggf. neben dem Schliff wird der Rücken etwas gerundet, den Kehl habe ich nur bei Selbstgeschmiedeten gerundet... Ich bin da sicher etwas aussen vor als Berufskoch aber selbst bei schon extrem genutzten Global etc. wird nur über der Wate ausgedünnt und nur bei dünnen Rücken (beim Santoku z.B.) der Rücken gerundet.....
Was hier bleibt ist Stanzblech gegen echtes Messer.... Das eine liegt beschissen in der Hand (sofern man keine fragilen Frauenhände hat!) das andere nun ja liegt auch nicht super in der Hand in aber halt im Auslieferungszustand um längen besser... Von dem her gibt es da nix zu diskutieren....
Grüße wastl.
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Post by Peter on Nov 28, 2018 17:46:36 GMT
Von dem her gibt es da nix zu diskutieren.... Ja. Interessant fände ich noch warum gerade die kleine Hand mit den Winzgriffen beim Sabatier Probleme im Pinchgrip bekommt? Das ein 200/8 mit seinem dünnen Rücken auf Dauer unabhängig der Handgröße nicht sonderlich bequem ist bestreiten glaube nur wenige. JJB
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Post by kup on Nov 28, 2018 18:14:16 GMT
Hallo zusammen, ehrlich gesagt kann ich mit dem kurzen....sehr kurzen passaround Bericht von Kasimong nichts anfangen. Das Fazit besteht aus einem Satz. Eine pinch grip Untauglichkeit des K-Sab wird festgestellt. Punkt ohne Komma und Begründung. Kleine Hände hin oder her, ich habe auch kleine Hände, aber hier hätte ich mir doch etwas mehr Substanz gewünscht. Das K-Sab kann IMHO intuitiv nur im pinch grip gegriffen werden, weil der Griff viel zu kurz ist. Es lädt den Benutzer geradezu dazu ein. Die Antwort von kwie war für mich die logische Reaktion auf den Bericht. Was ich aber bei allen bisher veröffentlichen passaround Berichten nicht verstehe ist die bessere Schneidfähigkeit, die dem K-Sab durch die Bank weg attestiert wird. Ich habe es damals ( ist zwar schon Jahre her ) ganz anders empfunden. Habe ich das richtig in Erinnerung das beide Messer gebraucht sind also keine out of the Box Ware ? Gruß, kup
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Post by Linguini on Nov 28, 2018 18:20:10 GMT
BastlWastl gerade von dir als Vorbild (und Mitverfasser der Forumsregeln) würde ich mir des öfteren eine weniger homophobe Sprache wünschen!
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Post by BastlWastl on Nov 28, 2018 18:26:20 GMT
BastlWastl gerade von dir als Vorbild (und Mitverfasser der Forumsregeln) würde ich mir des öfteren eine weniger homophobe Sprache wünschen! Da hast du recht, ich habe es umgeschrieben, danke für den Hinweis. Grüße Wastl.
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Post by Kozuka on Dec 10, 2018 9:15:29 GMT
Finale Runde: Nach einer Woche täglich im Ring mit beiden Kontrahenten konnte ich ein Urteil fällen. Ich werde hier mal ganz klassisch eine Pro und Contra erstellen. Aufsteigende Gewichtung. PRO K-Sab: - Schneidfreudig - Tolle Form und optisch schön - Keine Reaktion des Stahls CONTRA K-Sab: - Extremer Flex - Griff teilweise unsauber verarbeitet PRO Herder: - Schneidfreudig - Tolle Form und optisch schön - Sehr stimmig, viel Charakter durch den Bart und vermittelt Wertigkeit durch die "Schwere" - 1A verarbeitet (1-2 Stellen am Griff minimalst unsauber) CONTRA Herder: - Stahl fällt negativ auf, sehr reaktiv ohne Patina (meins kam blitzeblank von Uwe), kann sich mit der Zeit legen - Wirkt bei filigranem Schnittgut sehr Fett Gewinner nach Punkten: Herder 1922 Anmerkung: Ein klares K.O. kann ich nicht aussprechen. Einige Zeit lagen beide gleich auf und sogar das K-Sab lag kurz vorne. Dann ist mir jedoch bei einer längeren Kochsession der extreme Flex des K-Sabs negativ aufgefallen. Damit kam ich garnicht zurecht. Ich hatte bei schwererem Schnittgut ab dem Zeitpunkt immer ein ungutes Gefühl und Angst etwas kaputt zu machen. Natürlich quatsch, aber wenn man einmal dieses Gefühl im Kopf hat, wird man es schwer wieder los. Ihr mögt es von euch selber kennen. Deshalb ist für mich der Gewinner das Herder 1922.
Links Herder Zwiebeln (verfärbt), Rechts K-Sab schneeweiß
Tolle Patina am Herder
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Post by kwie on Dec 10, 2018 17:49:35 GMT
Jetzt bin ich aber 'mal wirklich gespannt, was da zu mir unterwegs ist. der extreme Flex des K-Sabs negativ aufgefallen. Damit kam ich garnicht zurecht. Ich hatte bei schwererem Schnittgut ab dem Zeitpunkt immer ein ungutes Gefühl und Angst etwas kaputt zu machen. Natürlich quatsch, aber wenn man einmal dieses Gefühl im Kopf hat, wird man es schwer wieder los. Ihr mögt es von euch selber kennen. Das Gefühl kenne ich ganz genau von meinem antiken 11" Wüsthof Schätzchen. Es zeigt wieder einmal, wie verschieden unsere Wahrnehmungen sein können und wie viel wir uns gegenseitig entsprechend zugestehen sollten. Bei meinem Exemplar des 200-8 Sabatier würde ich nicht einmal auf die Idee kommen, auch nur von Semi-Flex zu sprechen. Beim 11" Wüsthof, das ich zwischen Flex und Semi-Flex einordne, kann man beim Schiebeschnitt im vorderen Viertel das Gefühl haben, das es ausknicken könnte wie eine Fuchsschwanzsäge, die man danach nur noch wegwerfen kann. Gruß: KWie
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Post by suntravel on Dec 10, 2018 17:57:43 GMT
Aus meiner Sicht ist das 1922er schon steifer, aber nen störender Flex ist mir beim 200/8 nicht aufgefallen.
Also ich hebel nix mit Küchenmessern, wat sich beim schneiden nicht nach einer Seite wegdrückt ist für mich ausreichend steif.
Viel Flex:
www.youtube.com/watch?v=ZFr3aiL9rkg
Gruß
Uwe
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Post by Kozuka on Dec 10, 2018 18:07:46 GMT
Aus meiner Sicht ist das 1922er schon steifer, aber nen störender Flex ist mir beim 200/8 nicht aufgefallen.
Also ich hebel nix mit Küchenmessern, wat sich beim schneiden nicht nach einer Seite wegdrückt ist für mich ausreichend steif.
Ja beim Buchen-Scheitel ging's noch. Bei Kiefer wurde es dann grenzwertig...
Hätte ich vielleicht doch warten sollen bis alle durch sind. Jetzt haben die Folgenden die Erwartung im Kopf.
Nachtrag: Ich geben zu bedenken das meine sonstigen Kochmesser alle null Flex haben. Und für mich "extremer Flex" vielleicht für den ein oder anderen, an Dünnblech gewöhnten, Schnibbler "absolut kein Flex" ist ;-)
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Post by suntravel on Dec 10, 2018 18:12:06 GMT
Aus meiner Sicht ist das 1922er schon steifer, aber nen störender Flex ist mir beim 200/8 nicht aufgefallen.
Also ich hebel nix mit Küchenmessern, wat sich beim schneiden nicht nach einer Seite wegdrückt ist für mich ausreichend steif.
Ja beim Buchen-Scheitel ging's noch. Bei Kiefer wurde es dann grenzwertig...
Hätte ich vielleicht doch warten sollen bis alle durch sind. Jetzt haben die Folgenden die Erwartung im Kopf.
Nachtrag: Ich geben zu bedenken das meine sonstigen Kochmesser alle null Flex haben. Und für mich "extremer Flex" vielleicht für den ein oder anderen, an Dünnblech gewöhnten, Schnibbler "absolut kein Flex" ist ;-)
Ja danke für die Erklärung.
Was mich mehr interessiert ist ob dir der Flex beim schneiden oder beim Flextest aufgefallen ist und bei welchen Schnitten falls ersteres, der gestört hat.
Gruß
Uwe
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Post by kwie on Dec 10, 2018 22:06:42 GMT
Ist doch alles im grünen Bereich. Sprache ist halt immer interessant, weil teils eben auch individuell verschieden. Hätte ich vielleicht doch warten sollen bis alle durch sind. Jetzt haben die Folgenden die Erwartung im Kopf. Ich bin ja der folgende (und warte auf die Athleten so schnell ich kann!). Es geht hier also bloß um die Wortauswahl, denn natürlich hat das 200-8 im Vergleich zu wirklich steifen Messern eine höhere Flexibilität. Das kann man auch spüren, wenn man das "so richtig anpackt". Ein einziges Mal, ich glaube es war beim Schneiden eines verdächtig vertrockneten und biestig zähen Krustenbrots, habe ich es angepackt wie nie vor- oder nachher und habe eine spürbare elastische Verformung vom 200-8 bemerkt: Die Frage war halt nur: Was wollen wir "extremen Flex" nennen? Da muss sich eine Gruppe wie so ein Forum immer auch ein wenig "kalibrieren". Gruß: KWie
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Post by Kozuka on Dec 11, 2018 8:08:33 GMT
Ja beim Buchen-Scheitel ging's noch. Bei Kiefer wurde es dann grenzwertig...
Hätte ich vielleicht doch warten sollen bis alle durch sind. Jetzt haben die Folgenden die Erwartung im Kopf.
Nachtrag: Ich geben zu bedenken das meine sonstigen Kochmesser alle null Flex haben. Und für mich "extremer Flex" vielleicht für den ein oder anderen, an Dünnblech gewöhnten, Schnibbler "absolut kein Flex" ist ;-)
Was mich mehr interessiert ist ob dir der Flex beim schneiden oder beim Flextest aufgefallen ist und bei welchen Schnitten falls ersteres, der gestört hat.
Ja. :-P
Also bei beidem. Flextest schön und gut, aber der sagt Dir nicht wie sich die Klinge bei Schnittgut X mit Technik Y verhält. Das kann Welten auseinandergehen. Bemi K-Sab beobachtet, da im Flextest absolut in Ordnung für mich. Und wie schon gesagt lag es mir nur bei schwererem Schnittgut nicht, a la Sellerie/Kürbis/Ananas/etc oder wenn Mann mal die Schale rund getrennt hat von z.B. einer Orange, da war es dann jedoch wiederum ein bisschen hilfreich - ich mochte den Flex jedoch trotzdem nicht.
Immerhin habe ich so für mich durch den PA herausgefunden, dass ich eher der steife Typ bin.
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Post by kwie on Dec 18, 2018 3:52:08 GMT
Herzlich willkommen zurück in der Wiener Arena Nova zur Übertragung der 6. Runde Schmeling gegen Halimi.
und... in der oberen Ringecke : R.Herder 1922 RF ( kwie ) aka Henry Maske, 208 g, Halbschwergewicht in der unteren Ringecke : R.Herder 1799 ( kwie ) aka Sven Ottke, 175 g, Mittelgewicht in der mittleren Ringecke : K Sabatier 200/8 ( kwie ) aka Robert Cohen, 154 g, Bantamgewicht So weit wir beobachten konnten wurden in der überlangen Pause 1) von Juroren des Weltboxverbandes die Handschuhe vor allem von Schmeling und Maske sehr genau untersucht. Doch jetzt kann der Kampf hoffentlich wieder aufgenommen werden. Wir erfahren soeben, dass die Handschuhe unserer beiden Schwergewichtler knapp über 12 oz gewogen wurden, was letztlich aber mit der Schweißaufnahme während der ersten Runden erklärt wurde, so dass die Ausrüstung nach langer Diskussion knapp als Regelkonform freigegeben wurde 2). GONG ~~~
Ein wenig verhalten gehen die Athleten die 6. Runde an. Cohen und Ottke, vor allem aber Schmeling schlagen gelegentlich einen rechten oder linken Haken während Halimi von Anfang an vor allem mit wirksamen Geraden auffällt und punktet 3). Henry Maske hält sich auffallend zurück und sucht eher die Ringecke, als den Gegner 4). Während wir Maske noch nie so enttäuschend gesehen haben normalisiert sich das Bild bei den anderen Athleten. Cohen, Ottke und Schmeling kontern die Treffer von Halimi und beginnen ebenfalls mit wirkungsvollen Geraden zu punkten 5). Das Boxgeschehen wird nun sehr kleinräumig. Kurze Haken, Klammern, wieder kurze Haken 6). Die Distanz lässt keinen Jab mehr mehr zu. Halimi und Cohen nehmen dabei eine völlig andere Haltung ein, als im normalen leichtfüßigen tänzelnden Sparring. So kurios unterschiedlich, wie die Kämpfer in dieser Phase wirken, so ausgeglichen gestaltet sich dennoch der Kampf 7). Die Distanz wird wieder unmerklich größer, was vor allem bei Halimi und Cohen auffällt, die hier zu einer unvergleichlich leichten Fußarbeit auflaufen und mit der flinken Art eines Bantamgewichtlers mehr Treffer landen, als vor allem der etwas langsamere Schmeling8). Vollkommen ausgeglichen verläuft die Runde weiter 9). Aber was ist Das?Nach einem Jab setzt Halimi sofort zwei - drei sehr kurze schnelle tiefe Haken nach und trifft den völlig überraschten Schmeling, der diesem schnellen Stakkato nichts entgegenzusetzen hat. Auch Maske und Ottke gehen auf die Bretter. Die drei Deutschen Boxer liegen flach auf dem Rücken. 6 Schulterblätter berühren den Boden und jeder Ringkampf wäre in dieser Sekunde vorbei! Aber beim Boxen darf der Athlet wieder aufstehen und den Kampf fortzusetzen. Steh auf, Max! Der Ringrichter will gerade anzählen, als Schmeling aufsteht und unmissverständlich die Fortsetzung des Kampfes sucht 10). " La Petite Terreur", wie Halimi nicht zu unrecht genannt wird, und Cohen tänzeln sich in ihren Ecken locker. Sie wissen, dass sie nun auf diese bis dahin recht ausgeglichene Runde hoffen können, wenn sie nur schwere Wirkung bis zum Gong von sich abwehren können. Genau auf diese schwere Wirkung scheint der schwergewichtige Schmeling nun 11) auch zu setzen. Der Kampf wird für einen Moment spannend, wie ein Krimi. Zurückhaltung, Deckung, einzelne wuchtige Schläge, heftiges Klammern prägen das Bild, doch es gelingt Schmeling trotz der soliden 12 oz an den Händen nicht, sich einen Vorteil zu erkämpfen. Mit langen Geraden halten Halimi und Cohen trotz der nur 11 oz Schmeling wirksam außer Reichweite und wirken dabei sogar zunehmend locker 12). Maske übernimmt für den wohl doch ein wenig angeschlagenen Schmeling und liefert eine angenehme Überraschung indem er nun doch zum zweiten mal in dieser Runde punktet, wie Halimi und Cohen13). GONG~~~ So ist das Leben meine sehr geehrten Damen und Herren. Eine Boxrunde dauert drei Minuten und nicht länger. Ein Niederschlag in einer sonst trotz der verschiedenen Boxstile recht ausgeglichenen Runde: Das dürfte eine klare Entscheidung geben und tatsächlich haben die Punktrichter nicht lange gebraucht: Die 6. Runde geht UD (einstimmig) 10 - 8 an Halimi. Gruß: KWie
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Post by redox on Dec 27, 2018 14:11:25 GMT
PA 1922 vs 200/8Zunächst ein Dank an cor und Linguini diese beiden Messer im direkten Vergleich testen zu dürfen! Da ich in meinem Testzeitraum nur einmal dazu gekommen bin, mit dem beiden Messer etwas aufwändiger zu kochen, sind meine Eindrücke dementsprechend eher oberflächlich. Trotzdem gab es für mich einen klaren Gewinner nach Punkten. Dazu im folgenden mehr: Herder 1922:Im direkten Vergleich recht Schwer und gefühlt nicht so agil wie sein Kontrahent, jedoch fühlt es sich wertiger und nach “mehr Messer” an. Auch überzeugt die sauberere Verarbeitung. Nagel-gängig war es für mich nicht wirklich (jaja, ich Weichei!). Der Schnitt ging auch nicht so leicht von der Hand, wie beim Sabatier. Außerdem habe ich den Eindruck gewonnen, dass Schnittgut stärker anklebt. Sabatier 200/8:“Was ein kleiner Griff“ war meine Reaktion, als ich das Messer zum ersten Mal befingert habe. Trotz meiner großen Hände war der Griff beim arbeiten im Pinch Grip für mich vollkommen in Ordnung. Ja sogar mehr als nur in Ordnung, da der Griff perfekt zum Rest des Messers passt und dieses sehr leicht und agil wirken lässt. Trotz dieser Leichtigkeit ist mir kein großartiger Flex aufgefallen. Die Schnittgutfreisetzung gefiel mir besser als beim Herder. Auch war dieses Exemplar wesentlich Nagel-gängiger, was IMHO auch für den leichteren Schnitt mitverantwortlich ist. Dies fiel mir insbesondere beim horizontalen Einschneiden von Zwiebeln auf. Einzig der Klingenrücken hat sich bei mir im Pinch Grip negativ bemerkbar gemacht, da er unangenehm Druckstellen hinterließ. Das Sabatier kam schärfer als das Herder bei mir an, was auch nach dem Wetzen beider Messer nicht geändert wurde. Das Sabatier schnitt Küchenrolle gerade noch so, das Herder überhaupt nicht. Fazit:Insgesamt würde ich das 200/8 jederzeit vorziehen, weil ich bei diesem Herder zu wenig Schneidfreude empfunden habe. Selbst die Spitze vom Herder war für meine persönlichen Vorlieben nicht dünn genug ausgeschliffen, sodass horizontal durch Zwiebeln “zischen“ nicht uneingeschränkt möglich war. Ob dies lediglich bei diesem Exemplar so ausgeprägt vorhanden ist, oder Serienstreuung ist, kann ich nicht beurteilen. Meine aber zwischen den anderen Kommentaren herauszulesen, dass es auch Schneidfreudigere Exemplare geben mag. Wie zimperlich das 200/8 auf Vollkontakt mit Nüssen, Rosmarin, Schokolade und ähnlichem reagiert, konnte/wollte ich nicht testen. Dies wäre die einzige Einschränkung, welche ich aktuell treffen würde um dieses Messer als vollen Allrounder zu empfehlen. Wer sich mit der Aussage “form follows function” identifizieren kann, bekommt beim 200/8 viel (bzw. eher wenig in Gramm) Messer für wenig Geld. Trotzdem bleibt das Herder 1922 für mich einfach ein schönes Messer, welches mit moderatem Ausdünnen das Zeug hat dem Sabatier das Wasser zu reichen. Unter Berücksichtigung des Preises kann es in seiner Gesamtheit für mich jedoch nicht mit dem Sabatier mithalten, weswegen das Sabatier einen knappen Sieg nach Punkten einfährt.
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