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Post by suntravel on Mar 29, 2019 10:36:28 GMT
Das ist schnelles Härteol und riecht halt wie technisches Oel. Wenn man schnell eintaucht und bis unter 200° nicht zwischendurch rauszieht qualmt und stinkt das fast garnicht.
Nur die Sachen mit Folie bei knapp unter 500° rausgenommen machen Qualm und Gestank, da hab ich aber Glück für Durchzug in den Garten sorgen zu können.
Gruß
Uwe
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Post by christian on Apr 2, 2019 4:30:08 GMT
Servus, es war hier länger nichts los, da ich letzte Woche krank war. Eine Kleinigkeit kann ich aber zeigen. Nachdem ich die Klingen normalisiert und ein feines Gefüge eingestellt habe, arbeite ich momentan die Konturen heraus, setze den Erl ab und runde Rücken, sowie Kehl. Das Gyuto von peters hat diesen Arbeitsschritt schon hinter sich. Die anderen beiden folgen die Tage. Die Schneide ist ein wenig über 240mm lang, um nach dem Härten etwas Material abschleifen zu können. Der Rücken verläuft in einer sanften Kurve ab Erl, da peters ausdrücklich keinen "Orca-Buckel" haben möchte. Die Schneide ist ebenfalls eine leichte Kurve ohne Flatspot, auch wenn es auf dem Foto ziemlich gerade aussieht. Bei der Klingenbreite habe ich ebenfalls noch Spielraum, um Randentkohlung zu entfernen oder den Verlauf der Schneide stärker zu krümmen.
Viele Grüße
Christian
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Post by Dr. Rock on Apr 26, 2019 12:02:17 GMT
Danke erstmal für die vielen Hinweise. Ist immer wieder erfrischend hier reinzuschmöckern.
Grüße DrRock
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Post by christian on Apr 27, 2019 6:34:14 GMT
Servus, Dr. Rock : Mach ich gern und freu mich auch über jeden Kommentar hier. Gestern war es nicht so erfreulich. Ich hab mir zur Brotzeit ein Stück von meinem selbst Geräuerten abschneiden wollen. Die Schwarte ist mittlerweile schon extrem hart. Ich bemerkte schon beim Schneiden, dass der Schnitt nicht gerade nach unten läuft, sondern zur Seite ausweicht. Die nagelgängige Klinge konnte sich noch etwas verformen und ist kurz vor Schluss mit einem kleinen aber markdurchdringenden klack ausgebrochen. Weil ich es nicht glauben konnte, hab ich es an einer weiteren Stelle nochmal probiert, mit dem selben Ergebnis.
Die Klinge ist aus 1.2510 und buckelt(e) über 2/3 der Schneide. Die Schneide selbst misst ca. 1/10mm Der obere Bereich des Ausbruchs hat 3/10mm. Die Höhe des Ausbruchs beträgt 2,7mm.
Man kann vermuten, wie sich der Bruch zugetragen hat. Die Schneide konnte sich irgendwann nicht mehr elastisch verformen und kam in den Bereich der plastischen Verformung. Als auch dieser Bereich am Ende war folgte der Bruch.
Bei verschleißfesterem Stahl oder schlechter WB wäre der plastische Bereich nicht oder nur kaum vorhanden und die Klinge würde sofort brechen. Mit dem Unterschied, dass im Fall der schlechten WB nur sehr wenig Kraft nötig ist. Bei guter WB ist deutlich mehr Kraft aufzuwenden.
Da fällt mir jetzt eine Analogie zum Motorradfahren ein: Man könnte beim obigem Vorgang vom Grenzbereich sprechen, in dem man sich bewegt. Selbigen gibt es auch bei Motorrädern und Autos. Ist er groß, kann man sich entspannt darin bewegen und hat viel Spaß, ist aber nicht der schnellste auf der Strecke. Ist er recht schmal, kann, wenn es der Fahrer im Kreuz hat, die Rundenzeit fallen. Übertreibt es der Fahrer, brauchts im besten Fall eine neue Verkleidung, Lenkerstummel und Fußrasten.
Hier steckt der Rest der Klinge. Man erkennt wie der Schnitt nach links ausgewandert ist. Der elastische Bereich der Schneide konnte dem Verlauf des Schnittes folgen bis die Querkraft schließlich zu viel wurde.
Glück im Unglück: Die Klinge war diejenige, die mir schon beim Richten gebrochen ist und war für keinen Kunden bestimmt. Somit wird einfach umgeschliffen und ich mach mir ein Messer zum Versorgen meiner geangelten Fische daraus. Da ist eine schmale Klinge von Vorteil.
Viele Grüße
Christian
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Post by Dr. Rock on Apr 29, 2019 12:42:46 GMT
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Da fällt mir jetzt eine Analogie zum Motorradfahren ein: Man könnte beim obigem Vorgang vom Grenzbereich sprechen, in dem man sich bewegt. Selbigen gibt es auch bei Motorrädern und Autos. Ist er groß, kann man sich entspannt darin bewegen und hat viel Spaß, ist aber nicht der schnellste auf der Strecke. Ist er recht schmal, kann, wenn es der Fahrer im Kreuz hat, die Rundenzeit fallen. Übertreibt es der Fahrer, brauchts im besten Fall eine neue Verkleidung, Lenkerstummel und Fußrasten.
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Ich denke, das bringt es auf den Punkt!
Auch wenn hier im Forum ja grundsätzlich schon zigfach hinsichtlich japanischer Messer dikutiert wurde. Eines möchte ich dabei doch herausstellen: die extreme Spezialisierung einzelner japanischer Messer ist klar auf den Anwendungszweck getrimmt. Mit dem Ergebnis, dass Du bei Deinem Speck eher mit einem robusten Messer hättest arbeiten sollen, als mit einem nagelgängigen!?
Das Ein-für-Alles gibt es nicht. Nicht bei Messern - nicht bei Motorrädern.
(ich ärgere mich immer noch über einige Kritiken zu Usubas bzw. Nakiris, dass diese durch die fehlende Spitze nicht zum Einschneiden von Zwiebeln geeignet sind. Sorry Jungs, aber das ist sowas von daneben. )
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Post by christian on May 2, 2019 4:54:30 GMT
Servus,
Du hast völlig Recht. Ich war wohl keinen Laser mehr gewohnt. Meine sonstigen Klingen machen so etwas ab ca. der Mitte problemlos mit.
Das Universalmesser, das alles überlegen kann gibt es natürlich nicht. Dennoch versuche ich meine Messer so zu konzipieren, dass man in einer normalen Küche zu 90%-95% mehr als zufriedenstellend damit arbeiten kann. Mit einer feinen Workhorsegeometrie, die nach hinten stabiler wird ist das in meinen Augen der Fall. Nur die Spitze ist mir persönlich bei den von mir ausprobierten Messern meist zu robust. Hier opfere ich etwas Sicherheitsreserve, um gerade Zwiebeln leicht einschneiden zu können.
Viele Grüße
Christian
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Post by flint on Jun 7, 2019 17:44:28 GMT
Servus, hier ist schon länger nix los, jetzt hat mir das zu fehlen begonnen. Christian, ich hoffe es ist alles ok bei dir und wir sehen bald wieder was aus deiner Werkstatt.... Gruß, flint
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Post by christian on Jun 11, 2019 5:33:01 GMT
Servus flint, ja momentan ist privat viel los. Mir steht auch eine OP an der Halswirbelsäule bevor. Diese Umstände werden wohl dazu führen, dass es um mich etwas ruhiger werden wird. Aber dazu schreibe ich etwas in einem extra Thema. Vielen Dank für Deine Nachfrage. Du warst übrigens nicht der Einzige, dem das aufgefallen ist. Schön, dass hier so ein freundschaftliches, fast schon familiäres Miteinander herrscht. Viele Grüße Christian
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