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Post by Buddel on Apr 24, 2021 23:36:39 GMT
Liebe Foren-Gemeinde, ich möchte, nachdem ich jetzt wieder verstärkt tätig bin, einen PA anbieten. Es handelt sich um folgendes Messer: www.buddel-messer.de/kuechenmesser/project-one-el8s2-raca4-a6fdd-dtb3c-dg5wy-rf4xy-prd3sIch würde das Messer als Laser mit Hohlkehle bezeichnen. Bitte hier im melden wer Interesse hat, dann organisieren wir alles. Ich würde es gern im Prinzip so halten, wie beim letzten PA: --> Nein, ich werde keinen schriftl. PA Vertrag rumschicken. Nein, ich werde keine Ausweiskopien anfordern. Ich gehe einfach davon aus, dass das Ganze mit minimalen administrativen Aufwand funktioniert. Was ich mir vorstelle: - max. 8 Teilnehmer - Nutzungsdauer je Teilnehmer max. 5 Tage - Wenn es zu zeitlichen Verschiebungen kommt, teilt das der Betroffene so schnell wie möglich mit. - Das Messer wird nur versichert (500,- Euro min.) und ordentlich verpackt versandt - der Versand wird zeitnah gepostet - Jeder Teilnehmer hat eine private Haftpflichtversicherung. - Das Messer wird bestimmungsgemäß eingesetzt (ihr wisst was ich meine) - schärfen, falls nötig, nur die vorher abgestimmten Personen Jeder der teilnehmen möchte und mir seine Adresse schickt, erklärt sich mit diesen wenigen Regularien einverstanden. VG Gabor
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Post by 213 on Apr 25, 2021 12:46:33 GMT
Tipp: die meisten Haftpflicht Versicherungen im Standardtarif greifen nicht bei geliehenen Sachen.
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Post by derjaeger on Apr 25, 2021 18:10:03 GMT
Ich würde sehr gerne teilnehmen.  Gruß, Jäger
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Post by Buddel on Apr 26, 2021 9:20:37 GMT
Danke für dein Interesse. Ich würde sagen, ich lass das mal hier noch bis nächsten Sonntag stehen. Falls sich sonst keiner mehr meldet, schick ich dir das Messer 
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Post by smoothoperator on Apr 29, 2021 15:10:59 GMT
Hi Gabor,
ich bin zwar nicht der Reviewer vor dem Herrn, aber hab inzwischen auch ein bisschen Erfahrung gesammelt. Und wenn noch Plätze übrig sein sollten, dann würde ich mir das Messer gerne anschauen und dir ein Feedback geben. Ich lasse aber gern auch den erfahrenen Kollegen den Vortritt.
Gruß Frank
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Post by Buddel on Apr 29, 2021 16:58:23 GMT
Das freut mich Frank. Keine Sorge, im Moment wird mir nicht die Bude eingerannt (warum auch immer?). Bisher seit Ihr die einzigen zwei Interessenten. Wird also überschaubar.
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Post by BastlWastl on Apr 29, 2021 17:04:51 GMT
Kleiner Tip an alle, Mitmachen, Buddel war wohl der erste der Hohlschliffe (zwar an Rasiermessern) geübt hat von den vielen Küchenmesser Bauern. Ich würd mir das nicht entgehen lassen, habe aber leider keine Zeit und bin eh grad schon in nem PA obwohl ich Corona sei dank kaum was vor das Messer bekomme  ... Grüße Wastl.
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Post by Buddel on May 1, 2021 12:31:26 GMT
Die Interessenten schicken mir mal bitte die Adressen per PM. Ich kläre die Details dann über diesen Weg mit euch ab.
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Post by smoothoperator on May 24, 2021 11:31:18 GMT
Passaround: Buddels Projekt 007 (In geheimer Möhrchen-Mission)Verehrte Kollegen, zu Anfang dieses Kurzreviews möchte ich mich nochmals bei Buddel für die Möglichkeit bedanken, dieses spannende Messer zu testen. Das entgegengebrachte Vertrauen finde ich super und ich hoffe, dass ich zumindest eine hilfreiche Rückmeldung geben kann. Weiterhin möchte ich bemerken, dass dieses Kurzreview nicht den Anspruch hat absolute Aussagen zu machen sondern meinen persönlichen Eindruck darstellt. Zu Beginn die technischen Daten in aller Kürze: Gyuto von Buddel ( Buddel ) mit rechtsseitiger Hohlkehle 1.2067 mit ca. 61 HRC Steckerl mit Wa-Griff oktagonal aus Walnussmaser/blondes Büffelhorn Länge ca. 23 cm; Schneide ist 21,5 cm lang Höhe / Klingendicke am Kehl: 50 mm / 3,4 mm Gewicht: ca. 195 g Das Messer kam mit einer Saya, die ebenfalls aus Walnussmaserholz besteht. Die Bilder konzentrieren sich darauf, die Eindrücke zu untermauern und entbehren jeden künstlerischen Anspruchs. Ich hoffe ihr könnt damit leben – wie geschnittenes Gemüse aussieht wisst ihr ja Ergonomie:
Das Messer überrascht im ersten Moment mit seinem verhältnismäßig geringen Gewicht, welches auf die recht schlanke und nicht zu lange Klinge zurückzuführen ist. Beim ersten Spielen fällt dann auf, dass der Schwerpunkt relativ weit hinten liegt (siehe Bild). Dies rührt daher, dass der ziemlich große Griff eine gewisse Masse mitbringt, die das Messer hecklastig erscheinen lässt. Für meine großen Pfoten (Handschuh 12) ist er durchaus angenehm und exzellent verarbeitet (dazu mehr in Fit & Finish). Bei meiner Frau kam der Griff weniger gut an, für ihre eher kleinen Hände (Handschuh 5) ist der Griff deutlich zu voluminös. (Vergleich ist ein 240er Mazaki)
Die Kehlhöhe von gut 50 mm ist ausreichend, wenn auch nicht großzügig bei großen Händen. Durch die kompakten Abmessungen ist das Messer sehr wendig. Schnitt:Nun das wichtigste: Wie schneidet das Teil? Vorab: Ziemlich klasse. Erwartungsgemäß kam das Messer top-scharf und einem Rasiermesserexperten würdig bei mir an. Die ersten Schnitte in Karotte und Zwiebel waren spontan überzeugend. Der Schnitt ist nicht ganz so leicht wie bei lustikus Griechen, aber noch vor meinen Kamon/Schanz etc. Die Klinge buckelt vorsichtig über die volle Länge, die Spitze ist sehr fein ausgeschliffen. Wenn ich mich nicht vermessen habe, dann messe ich deutlich unter 0,4 mm nach 5 mm hinter der Spitze. Das fetzt und ist auf dem Brett auch hörbar. Die Geometrie hat relativ wenig distalen Taper, was auf Grund der recht dünnen Klinge aber beim Schnitt nicht störend ist. Klar, ein Spaltschub a la KMS kommt damit nicht auf. Dafür ist der Food-Release super und das Ansaugen der Flanken an pappiges Schnittgut kein Thema. Die Hohlkehle und die ballige Gegenflanke machen einen klasse Job, der den leichten Schnitt fördert und richtig Spaß macht. Ich würde sagen, von der Geometrie ist das Ding ein schöner Zwiebelkiller. Das Problem beim Zwiebel-killen ist nur, dass diese durch den nicht-rostträgen Stahl und die noch nicht ausgeprägte Patina recht schnell oxidieren und metallisch riechen und schmecken. Das Profil läuft gut auf dem Brett (Flatspot ca. 80 mm), durch die kurze Klinge für mich aber ungewohnt (meine Frau hat den Wiegeschnitt aber explizit gelobt, obwohl sie wenig wiegt -  Brüller  ). Ich habe es lieber im ziehenden Schnitt verwendet, denn dort fällt auch die bereits oben erwähnte, hecklastige Gewichtsverteilung weniger auf. Fit & Finish:
Das Walnussmaserholz in Verbindung mit dem blonden Büffelhorn ergeben eine klassische, elegante Kombi und sind fein geschliffen und absolut frei von Spalten oder Überständen. Für kritische Geister sei noch die minimal ungleichmäßige Anfasung der Griffrückseite zu erwähnen, was mich allerdings null stört. Ist eben Handarbeit! Die Einpassung der Klinge in den Griff ist schwer zu beurteilen, da der Griff offenbar nur eingeschlagen und von Buddel, vermutlich mit Wachs, abgedichtet wurde. Das fand ich nicht so hübsch und es passt weniger gut zum schicken Griff. Die Saya ist ebenfalls sehr gut und in liebevoller Handarbeit aus einem tollen Holz hergestellt. Aber ich stehe nicht so auf Saya, daher fließt diese nicht in meinen Eindruck ein Die Holhkehle erscheint mir handwerklich ebenfalls gut gemacht, der Kehl und der Klingenrücken sind sauber verrundet. Im Vergleich zu z.B. Benjamin Kamons Hohlkehlen ist die von Buddel mit einem kleineren Radius geschliffen und nimmt daher in der Höhe weniger Platz ein. Die Klinge ist fein geschliffen und wirkte beim ersten Auspacken fast poliert. Bei genauem Hinsehen fallen dann aber doch deutliche Riefen vom Längsschliff auf. Ich könnte mir vorstellen, dass Buddel den Aufwand für ein PA-Messer schlauerweise nicht übertrieben hat – hinterher ist es eh wieder verkratzt. Gesamteindruck:
Das Messer hinterlässt bei meiner Gattin und mir einen überwiegend positiven Eindruck. Mehr noch, mit einigen vorsichtigen Optimierungen sehe ich das Potential für ein richtiges Top-Messer. Geometrie und Schliff sind schon weit vorne dabei, der Griff ist ebenfalls sehr gut gemacht. Das Hauptpotential sehe ich in der Balance der Klinge, welche aber durch einen etwas dünneren (oder auch evtl. minimal kürzeren) Griff recht einfach zu verbessern wäre. Das würde auch die Ergonomie für den 99%-Kunden noch verbessern, da der Griff schon wuchtig daher kommt. Ein rostträger Stahl und ein etwas kleinerer Griff…ich denke dann wäre Madame wohl schwach geworden. Beim Fit & Finish empfehle ich noch etwas nachzulegen (Satinierung, Abdichtung der Passung), um auch die Feingeister unter den Messerfreunden anzusprechen. Buddel , geiles Messer, tolle Arbeit – vielen Dank fürs Leihen! Ich hoffe, ich trete Dir mit den auch kritischen Äußerungen nicht zu Nahe. Das Teil geht nun weiter auf seine Reise und ich bin gespannt, wie die Rückmeldungen aussehen werden. Weitere Eindrücke:
Im Vergleich zu einem 240er Mazaki Vergleich mit einem Kamon 250er Griffig und bequem
Die Maße Beste Grüße Frank
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Post by derjaeger on Jul 6, 2021 23:04:02 GMT
PA Bericht Buddel Gyuto mit Walnussgriff und Saya
Vielen Dank Buddel für die Möglichkeit, dieses besondere Kochmesser zu testen! Nach vierjähriger Anwesenheit in diesem schönen Forum habe ich mich erstmalig dazu entschlossen, bei einem Passaround teilzunehmen. Meine Erfahrung mit dem Testen von Messern und die Verschriftlichung der Eindrücke hält sich dementsprechend in Grenzen, nichtsdestotrotz werde ich versuchen, die Beschreibung von Frank bestmöglich zu ergänzen. Erster Eindruck
Als ich das Messer aus dem Karton holte, machte es durch die Saya, die wie der Griff aus Walnussmaserholz gefertigt ist, direkt einen sehr edlen und stimmigen Eindruck auf mich. Das blonde Büffelhorn der Zwinge passt ausgezeichnet zum dunklen Holz. Der Sicherungspin bot beim Herausziehen einen angenehmen Widerstand und wirkte, als würde er nicht freiwillig seinen angestammten Platz verlassen wollen. Beim Herausziehen der Schneide aus der Scheide vernahm ich ein beunruhigendes Knirschen und befürchtete schon Schlimmstes, die Klinge war jedoch vollkommen unversehrt. Vielleicht waren noch ein paar Holzspäne in der Saya, die das Geräusch verursacht haben. Da das Messer für den Transport geölt war, reinigte ich das Messer mit heißem Wasser und Spüli. Beim Abwischen des Messers mit einem Spüllappen habe ich wohl ein wenig zu fest angepackt und angezogen, die Klinge löste sich aus der Erlbohrung. Vermutlich wurde das Wachs, was zum Verbinden von Griff und Klinge verwendet wurde, durch das Wasser warm und weich. Die Verarbeitung des Messers ist bis auf dieses Detail gut. Die Klinge ist längssatiniert und spiegelt, teilweise sieht man gröbere Spuren und auch einige schwarze „Grübchen“, was den optischen Gesamteindruck nicht trübt, da diese winzigen „Macken“ sowieso durch die Patina überlagert werden. Nur die Hohlkehle ist nicht satiniert und weist ein gleichmäßiges Bandschleiferfinish auf, welches einen angenehmen Kontrast zur glatten Restoberfläche bildet. Der Griff wirkt rein optisch etwas überdimensioniert auf mich, das liegt vermutlich daran, dass ich meistens alte europäische Küchenschwerter verwende, die einen viel kleineren Grifflänge/Klingenlänge Quotienten und geringere Griffdurchmesser besitzen. Was für mich die Optik minimal beeinträchtig hat ist, dass die breiteste Stelle der Klinge nicht am Kehl, sondern weiter vorne verortet ist. Ansonsten finde ich das Messer schön und außergewöhnlich, wozu natürlich auch die Hohlkehle maßgeblich beiträgt.         Ergonomie
Wider Erwarten lag das Messer sehr gut in meiner nicht übergroßen Hand, nach wenigen Minuten fühlte sich die Handhabung des Messers angenehm und natürlich an. Ich hatte den Eindruck, dass ich das Messer ein wenig aktiver führen musste als Messer, die aufgrund von stark getaperter Klinge und Erl besonders viel Masse in Schwerpunktnähe konzentrieren. Während des Testens lernte ich die für mich eher geringe Klingenlänge zu schätzen, eine willkommene Abwechslung zu meinen Küchenschwertern. Für mich könnte die Höhe am Kehl etwas größer sein, dadurch, dass sich der Griff zum Ende hin verdickt und parallel zum Flatspot ausgerichtet ist, wurde es manchmal gefühlt ein wenig eng zwischen Hand und Brett bei manchen Haltungen. Es kam nie zu Ermüdungserscheinungen, entspanntes Arbeiten war immer für die gesamte Dauer möglich, allerdings habe ich mit dem Messer auch nur für maximal vier Personen gekocht. Geometrie/Schnitttest
Ich habe das Messer mal mit dem Messschieber vermessen und hoffe, die relevanten Punkte erwischt zu haben (auch das erste Mal, dass ich das mache).  Auf den folgenden Bildern kann man denke ich ganz gut die Geometrie des Messers sehen.    Die rechte Klingenflanke ist mit der Hohlkehle versehen, während die linke Klingenflanke ganz leicht ballig ist. Die Wirksamkeit der Hohlkehle war für mich recht schwer einzuschätzen, da ich bisher noch kein Messer mit Hohlkehle getestet hatte. Ich hatte den Eindruck, dass die Schnittgutfreisetzung beim PA Messer bei einigen Schnittgütern (Kartoffeln für Pommes, Karottenscheiben) im Vergleich zu ballig geschliffenen Messern überlegen war. Beim Schneiden von Zutaten in kleine Würfel (zB. Zwiebeln und Knoblauch) konnte ich keinen Unterschied feststellen. Beim Schneiden von Rote Beete in Scheiben haftete die linke Klingenflanke relativ stark an, vielleicht würde da ein wenig mehr Balligkeit und ein gröberes Finish helfen. Die Leichtigkeit des Schnittes hat mir bei den meisten Schnittgütern mit allen Schnitttechniken sehr gut gefallen. Ich habe Zugschnitt, Schubschnitt und Wiegschnitt getestet, alles hat sehr gut funktioniert, der Schubschnitt hat sich für mich als am besten geeignet für das Messer angefühlt. Zwiebelschneiden hat mühelos funktioniert, die Spitze ist dünn genug, um gut durch die Zwiebel wischen zu können. Die Klinge buckelt vorsichtig konstant über die ganze Klingenlänge. Ich hatte nie das Gefühl, besondere Vorsicht walten lassen zu müssen, das Messer vermittelte stets einen soliden Eindruck. Die Reaktivität empfand ich als relativ stark ausgeprägt, nach dem Zwiebelschneiden bildeten sich schnell Patinaflecken, das stört mich allerdings nicht, nur Fruchtsalat würde ich nicht unbedingt mit diesem Messer zubereiten.   Schnitthaltigkeit/Schärf- und WetzbarkeitDas Messer kam gut scharf bei mir an, es zeigte unter dem Mikroskop nur wenige plastische Verformungen, keine Mikroausbrüche. Nachdem die Schärfe nach intensiver Nutzung nachließ, zeigten sich unter dem Mikroskop weiterhin ausschließlich plastische Verformungen, was mich dazu verleitete, das Messer mit einem Dick Micro zu wetzen. Das stellte sich allerdings als keine gute Idee heraus, das Messer scheint dafür zu hart zu sein, die Schneide sah danach unter dem Mikroskop relativ zerfleddert aus und das Messer war nach dem Wetzen auch nicht so scharf wie weichere Messer, zudem nahm die Schärfe schnell wieder ab. Das folgende Bild zeigt die Schneide nach dem Wetzen: Also habe ich das Messer mit Steinen geführt geschärft. Aufgrund der Beschädigungen durchs Wetzen habe ich erst ein paar Züge mit dem Shapton Pro 2k gemacht bis die Schneidkante erreicht war und habe dann mit dem Shapton Pro 5k gefinished. Das ging völlig problemlos mit sehr angenehmem Schleifgefühl. So sah die Schneide danach aus:  Küchenkrepp schneiden ging danach problemlos. Fazit
Alles in allem halte ich das Messer für sehr tauglich, es zeugt vom großen handwerklichen Können von Buddel. Ein paar Eigenschaften des Messers entsprechen nicht meinen persönlichen Vorlieben aber gerade deswegen habe ich am PA teilgenommen, um mal ein Messer zu testen, was ganz anders ist als die, die sich in meinem Besitz befinden. Das Testen des Messers hat mir sehr viel Freude bereitet und hat meinen Erfahrungsschatz vergrößert. Gebt mir gerne Feedback zum Review, sodass ich folgende Berichte besser verfassen kann. Gruß, Jäger
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Post by Buddel on Jul 10, 2021 14:46:59 GMT
Hallo in die Runde, frisch aus dem Urlaub zurück möchte ich mich bei derjaeger und smoothoperator herzlich bedanken. Zum einen für den entspannten und vollkommen problemlosen PA und noch viel mehr für die tollen, hilfreichen und ausführlichen Reviews. Es tut mir etwas leid für euch, dass der Aufwand, denn Ihr euch mit den Reviews gemacht habt, scheinbar nicht sonderlich gewürdigt wurde. Ich tue das hiermit ausdrücklich! Ein paar zusammenfassende Worte/Erklärungen zum Messer und mir möchte ich auch noch abgeben: 1. Das der Griff bei derjaeger abgefallen ist, geht gar nicht. So etwas darf nicht passieren und ist tatsächlich auch noch nie passiert. Wirklich nachvollziehen kann ich die Gründe noch nicht, werde da aber dran bleiben. Meine erste Vermutung ist folgende: Da ich das Problem bisher noch nie hatte, kann es sein, dass ich zu wenig Wachs zur Befestigung dieses Griffes verwendet habe. Durch das Rütteln beim Transport und vielleicht hohen Temperarturen im Postfahrzeug könnte es dann zum besagten Problem gekommen sein. Die Temperatur beim Abspülen unter warmen Wasser sollte keinerlei Auswirkungen auf das Wachs haben. Das mache ich mit meinen Messern ständig und da gab es noch nie Probleme. Das würde ich als Grund ausschließen wollen. 2. Die Größe des Griffes ist quasi das größte, was ich an dem Messer anbringen würde. Der Gedanke ist folgender: Ich weiß ja nicht, wer das Messer kaufen wird (Handschuhgröße 11 oder 5). Von daher ist der Griff bewusst voluminös und lang gelassen. Wenn der Käufer einen schmaleren/kürzeren Griff wünscht, kann ich das problemlos umsetzen. Vielleicht hat der Käufer ja auch schon die gewünschten Abmessungen parat. Einen schmalen Griff vergrößern kann ich demgegenüber nicht, da müsste ich dann einen komplett neuen fertigen und dieser wäre für die Tonne. 3. Fit und Finish: Ja, ich kenne meine Baustelle. Ich bin da dran und werde weiter an mir und den Messern arbeiten. Ich bin aber ehrlich, eine gute Geometrie ist mir persönlich viel wichtiger, als ein perfektes Längsfinish. Aber ja, wie schon gesagt, ich werde dem noch mehr Augenmerk schenken. 4. Länge der Klinge: Ich bin überrascht, dass beide Tester scheinbar mit eher langen Messern arbeiten. Von Testern/Interessenten hier vor Ort bekomme ich eigentlich immer die Rückmeldung, dass bereits diese Messerlänge zu lang wäre und man lieber etwas Kürzeres nehmen wöllte. Für mich persönlich liegt der "Sweetspot" zwischen 21 und 23 cm Klingenlänge. Die längsten Klingen, die ich in meinen Härtofen bekomme dürften so maximal um die 25 cm Klingenlänge haben. Mehr kann ich leider nicht herstellen. Und wer die Preise für Härtöfen (auch gebrachte) verfolgt, wird wissen, dass ich daran kurzfristig nichts ändern kann. 5. Reaktivität: Ja die ist bei einem "jungfräulichen" nicht rostfreien Messer schon hoch  Ich kann das Messer aber auch vorpatinieren, so dass sich das Thema, wenn es denn so sehr stört, deutlich reduziert. Rostfreie Stähle wird es von mir bis auf weiteres nicht geben. Zum einen bin ich persönlich immer noch nicht von diesen Überzeugt und zum anderen (der Hauptgrund) hab ich nicht das Equipment, um diese Stähle adequat zu härten/wärmebehandeln. Mein Ofen kommt nur bis max. 1000 Grad und Tiefkühlen etc. ist auch mit meinen Mitteln schwer umsetzbar. Die Klingen außer Haus härten lassen möchte ich aber auch nicht. Da ist es mir wichtiger, dass ich das selber unter Kontrolle habe. 6. Wetzbarkeit: Hätte mich überrascht, wenn das bei ca. 61-62 Rockwell noch gut gegangen wäre. Aber versuchen kann man es ja mal. 7. Was mich stolz macht: Wenn das Messer leichter schneidet als ein Kamon/Schanz, dann bin ich persönlich stolz drauf. Wenn es in allen Schnittarten funktioniert und wenn die Schnittgutfreisetzung so funktioniert, dass man gut arbeiten kann, wenn man Zwiebeln killt aber trotzdem nie das Gefühl hat, besondere Vorsicht walten lassen zu müssen, dann ist das genau das, was ich mit meinen Messern erreichen möchte. Ich freue mich, dass das funktioniert und auch bemerkt wurde. Fazit: Ich war ja letztes Jahr etwas weniger aktiv und hab jetzt wieder etwas stärker angefangen Messer zu machen. Im Moment macht das auch wieder richtig Spaß. Leider scheint das Interesse aber an meinen Messern nicht besonders hoch zu sein. Das hat man an der Anmeldung zum PA gemerkt und leider für die Tester auch an den Rückmeldungen zum PA. Ich hatte mir unter anderem vom PA versprochen, dass ich mehr Klarheit darüber erhalte, was ich noch tun muss, um das Interesse an meinen Messern zu erhöhen. Das hat nun für mich leider auch nicht so recht funktioniert, da ich nicht den entscheidenden Punkt finden konnte. Ich möchte daher die Frage gern noch mal ans Forum stellen. Sind die Messer zu teuer? Zu langweilig? Woran liegt es? (Gern auch als PN, falls ihr das hier nicht diskutieren wollt.) Noch mal vielen Dank für das Interesse und vor allem an derjaeger und smoothoperator Buddel
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Post by derjaeger on Jul 10, 2021 15:07:59 GMT
Freut mich sehr, wenn das Feedback hilfreich war Buddel, nochmal danke für die Möglichkeit, das Messer zu testen, hat mir viel Spaß gemacht! @flint vielleicht könnte man die Reviews in den PA Berichte Bereich oder den Review Bereich verschieben, vielleicht sind sie da sichtbarer. Gruß, Jäger
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Post by flint on Jul 10, 2021 15:10:05 GMT
Servus, du hast völlig recht. Zum Einen hat deine Arbeit hier mehr Feedback verdient und zum Zweiten der PA als solcher. Ich kann dir gerne sagen, warum mich dieser PA nicht gereizt hat. Ich bin überreizt und habe mich mit meinen kombinierten Vorlieben selbst in eine dermaßen exotische Ecke befördert aus der ich nicht mehr rauskomme. Hier ein Beispiel was mich noch reizt: kochmalscharf.freeforums.net/thread/6404/scheepersbuild-feather-surface-grind-garniertEs sind nicht die geometrischen Kniff's alleine, sondern Finish und Oberflächenbearbeitung und die Art der Herstellung die mich reizt. Dafür kannst du natürlich nix, aber ich denke es geht nicht nur mir so, die Meisten hier, die viel posten, sind überreizt und satt an guten Messern und oft überhaupt zu faul geworden eine ausführliches Review zu schreiben. Ich nehme mich da nicht aus und schreibe selbst viel seltener und der Link ist eigentlich die Ausnahme geworden, nur war hier das Bedürfnis der Gemeinschaft was neues zu zeigen größer, als meiner Faulheit die Oberhand zu gewähren. Mein Feedback aus der Ferne: Der Griff sollte proportional zur Klinge passen, wenn das Messer keine Custom mit Mitsprache ist. Zudem sollte der Griff konischer zur Klinge laufen und weniger eckig sein. Geometrisch schon super, die Oberfläche würde ich nicht so glatt finishen. Die Passungen am Erl sollten präziser werden. Das war's von mir und ich hoffe es kommt noch viel an Meinungen nach, weil jemand der hier einen PA startet, hat sich mehr Aufmerksamkeit verdient. Ich nehme mich in Zukunft selbst bei der Nase. Gruß, flint
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Post by Shamo on Jul 10, 2021 16:59:06 GMT
Moin Moin, also ich fühle mich sowieso nicht kompetent genug und schneide zu wenig um an Passarounds teilzunehmen. Und hab noch ein paar mehr Gründe nicht teilzunehmen aber ich habe das hier auch verfolgt und möchte nun auch mal Feedback geben. Ich schreibe einfach mal warum mich das Messer nicht reizt, wie gesagt damit ich an nem Passaround teilnehme müsste ich schon richtig umgehauen werden. Erstmal generell Danke für die Möglichkeit des Passarounds und danke den Teilnehmern für die Berichte. Zum Messer: Zuallererst einmal mag ich keine japanischen oder japanisch angehauchten Griffe und habe Subjektiv das Gefühl das die Beliebtheit generell abgenommen hat. Für mich muss es schon Flacherl sein oder was anderes eher ergonomisch/modern aussehendes. Der Griff selbst hat schöne Materialien und sieht halt auch echt überdimensioniert aus. Das Finish der Klinge sieht etwas lieblos aus, die Form der Klinge sieht irgendwie komisch aus mit dem Kehl der nicht die höchste Stelle der Klinge ist. Das finde ich persönlich einfach unästhetisch. Und dann ist in diese Klingenform schnurgerade eine Hohlkehle eingeschliffen die scheinbar nicht versucht sich irgendwie in das Gesamtbild einzufügen, die Linienführungen passen für meine Geschmack nicht zusammen. Die Klingenlänge ist soein Thema, das Forum war mal ziemlich von einer Gigantomanie betroffen 25 cm scheint Forenstandard geworden zu sein (auch bei mir) wobei nach meinem Gefühl der Trend etwas zurück geht. Mich stört die Länge jetzt nicht so, die Hohlkehle selbst finde ich in der Form eigentlich schön, nur nicht an dem Messer und so reaktive Stähle mag ich auch. Also insgesamt reizt mich das Messer aus oben genannten Gründen generell nicht und könnte mir vorstellen das es vielen so geht. Dieses Forum ist eine ziemliche Goldgrube an Informationen, dadurch ist der Anspruch an die Schneidleistung überdurchschnittlich hoch aber genauso ist der Anspruch an die Optik, es gibt so viele Messermacher und auch schöne Serienmesser. Für mich zumindest ist Schneidfähigkeit das erste Kriterium aber ich gebe kein Geld aus für etwas das mir nicht gefällt und das darf sich optisch auch gerne abheben. Beste Grüße und wenn ich jetzt nicht viel positives gesagt habe ist das überhaupt nicht böse gemeint.  und wenn das irgendwo lieblos oder kurz angebunden klingt liegt das daran das ich vom Handy geschrieben habe.
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Post by Buddel on Jul 10, 2021 18:12:31 GMT
Moin Moin, also ich fühle mich sowieso nicht kompetent genug und schneide zu wenig um an Passarounds teilzunehmen. Und hab noch ein paar mehr Gründe nicht teilzunehmen aber ich habe das hier auch verfolgt und möchte nun auch mal Feedback geben. Ich schreibe einfach mal warum mich das Messer nicht reizt, wie gesagt damit ich an nem Passaround teilnehme müsste ich schon richtig umgehauen werden. Erstmal generell Danke für die Möglichkeit des Passarounds und danke den Teilnehmern für die Berichte. Zum Messer: Zuallererst einmal mag ich keine japanischen oder japanisch angehauchten Griffe und habe Subjektiv das Gefühl das die Beliebtheit generell abgenommen hat. Für mich muss es schon Flacherl sein oder was anderes eher ergonomisch/modern aussehendes. Der Griff selbst hat schöne Materialien und sieht halt auch echt überdimensioniert aus. Das Finish der Klinge sieht etwas lieblos aus, die Form der Klinge sieht irgendwie komisch aus mit dem Kehl der nicht die höchste Stelle der Klinge ist. Das finde ich persönlich einfach unästhetisch. Und dann ist in diese Klingenform schnurgerade eine Hohlkehle eingeschliffen die scheinbar nicht versucht sich irgendwie in das Gesamtbild einzufügen, die Linienführungen passen für meine Geschmack nicht zusammen. Die Klingenlänge ist soein Thema, das Forum war mal ziemlich von einer Gigantomanie betroffen 25 cm scheint Forenstandard geworden zu sein (auch bei mir) wobei nach meinem Gefühl der Trend etwas zurück geht. Mich stört die Länge jetzt nicht so, die Hohlkehle selbst finde ich in der Form eigentlich schön, nur nicht an dem Messer und so reaktive Stähle mag ich auch. Also insgesamt reizt mich das Messer aus oben genannten Gründen generell nicht und könnte mir vorstellen das es vielen so geht. Dieses Forum ist eine ziemliche Goldgrube an Informationen, dadurch ist der Anspruch an die Schneidleistung überdurchschnittlich hoch aber genauso ist der Anspruch an die Optik, es gibt so viele Messermacher und auch schöne Serienmesser. Für mich zumindest ist Schneidfähigkeit das erste Kriterium aber ich gebe kein Geld aus für etwas das mir nicht gefällt und das darf sich optisch auch gerne abheben. Beste Grüße und wenn ich jetzt nicht viel positives gesagt habe ist das überhaupt nicht böse gemeint.  und wenn das irgendwo lieblos oder kurz angebunden klingt liegt das daran das ich vom Handy geschrieben habe. Danke, kein Thema. Wer fragt, muss auch mit den Antworten leben können Flacherl scheidet meiner Meinung nach aus. An reaktiven Stählen finde ich Flacherl einfach unpraktisch und unhygienisch. Das schmodert immer und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich auch der beste Epoxy löst und sich zwischen Holz und Erl Rost bildet. Andere Griffform wurde verstanden, ich experimentiere schon mit anderen Formen, bin da aber noch nicht ganz wo ich hin will. Was haltet ihr davon? YouTube VideoKehl nicht die höchste Stelle - ist mir ehrlich gesagt nicht aufgefallen. Wird aber gefixt, kein Ding. Das Messer wird so oder so noch mal überarbeitet. Danke für den Hinweis. Bei der Hohlkehle weiß ich nicht so recht was du meinst? Die hat bezüglich der Positionierung, das gebe ich gern zu, nur funktionale Hintergründe. Wie sollte die den deiner Meinung nach ästhetisch platziert oder positioniert werden?
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