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Post by suelzkotelett on Jun 20, 2022 14:51:10 GMT
Hallo ihr Lieben und entschuldigt sollte dies das falsche Unterforum sein! Auf dem weg zu mir befindet sich ein Naniwa Pro 1000 und ein Böker Cottage-Craft (c75 ~58? hrc).
Nach Bedienen der Suchmaschine weiß ich, dass so um 3k für dieses Messer Schluss sein wird und man es bestens mit einem Dick Micro in Schuss halten kann. Aaaber, angenommen ich mag nicht auf einem Wetzstahl geigen, sondern
lieber auf einem Stein rumorgeln, wäre es möglich den Dick Micro mit einem Naturstein zu ersetzen? So der Romantik halber, weischt Sprich den Stein ähnlich wie ein Abziehleder benützen?
LG Ulrich
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heutehier
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Post by heutehier on Jun 20, 2022 15:03:42 GMT
Klar ist das möglich. Ist eben mehr Aufwand. Aber wenn es dir das wert ist, spricht nichts dagegen. Aber um nur mal eben ein touch up zu machen ist der 1000er eigentlich zu grob. Da wäre was Feineres besser geeignet. Aber wenn ich es richtig verstehe, willst du dafür ja auch einen "Naturstein", und nicht den 1000er, oder? Also: ja, geht auch! Ein bisschen Romantik kann nicht schaden heutzutage.  Grüße
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Post by suelzkotelett on Jun 20, 2022 15:59:03 GMT
Klar ist das möglich. Ist eben mehr Aufwand. Aber wenn es dir das wert ist, spricht nichts dagegen. Aber um nur mal eben ein touch up zu machen ist der 1000er eigentlich zu grob. Da wäre was Feineres besser geeignet. Aber wenn ich es richtig verstehe, willst du dafür ja auch einen "Naturstein", und nicht den 1000er, oder? Also: ja, geht auch! Ein bisschen Romantik kann nicht schaden heutzutage.  Grüße Tschuldige falls meine Eröffnung ein wenig Kraut-und-Rüben ist. Ich ging davon aus, da hier oftmals erwähnt wurde, der Dick Micro würde in etwa eine Schneidfähigkeit wie vom 1000er aufrechterhalten, dass der 1000er als TU Stein ausreicht und ich mir 'nen 3000er sparen könne. Ich bin (noch?) kein Genussschnippler und kenne auch nur schartige Tchibo Spaltkeile hehe. Angenommen ich kümmere mich nicht um Feinschnitt und polierte Klingen, was würde ich zu meinem 1000er benötigen? (driftet nun wohl doch in Kaufberatung ab) Doch einen 3000er und DANN einen Naturstein fürs abziehen? Und welcher Naturstein würde sich dafür eignen?
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Post by suelzkotelett on Jun 20, 2022 17:21:18 GMT
kochmalscharf.freeforums.net/post/149863Ein wenig herumgestöbert und diesen Eintrag vom werten BastlWastl gefunden. Heißt also ich könnte mit 'nem Naturstein wenn überhaupt entgraten, aber nicht wirklich einen Wetzstahl ersetzen. Schätze es läuft unweigerlich aufs wetzen hinaus. Dann jedoch noch meine Frage bezüglich eines 3k Steins. Ich bin bei Böker auf die "Hard Black Arkansas" gestoßen die dort mit geschätzten 2000 - 3000 angegeben werden. Würde sich so einer als Finisher und TU Stein eignen?
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Post by heutehier on Jun 20, 2022 17:48:18 GMT
Nein, so wie ich das verstehe, reicht dir der 1000er dann doch vollkommen aus. Sorry! „Ich“ (..und es gibt hier andere Experten) würde dir empfehlen, mit deinem Stein zu schleifen, bist du einen Grat fühlst, und dann mit abnehmendem Druck von 10 runter auf 1, und nach jedem Countdown die Seite wechseln, zu schleifen. Ein paar Mal üben und das wird dir sehr gefallen. Falls dir das auf Dauer zu lame ist, kannst du immer noch upgraden. Grüße
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Post by BastlWastl on Jun 20, 2022 18:33:21 GMT
Heißt also ich könnte mit 'nem Naturstein wenn überhaupt entgraten, aber nicht wirklich einen Wetzstahl ersetzen. Nun der Wetzstahl macht ja genau das Gegenteil, er "richtet" den Grad auf, bzw. schiebt ihn hin und her (wobei es ja nicht um den Foliengrad der beim schärfen Entsteht geht sondern um eine umgelegte/plastisch leicht verformte Schneide). Es führen viele Wege nach Rom. Also Arkansas Steine sind ziemlich langsam (im Vergleich zu ähnlichen Synthetischen Körnungen) und fallen somit für Touchups aus meiner Sicht raus. Ist zwar möglich und ich habe keinen Hard Black Arkansas nur Washita die schon schneller sind und normale Hard Arkansas die feiner sind, zudem ist mein feinster Stein überhaupt ein Black irgendwas Arkansas  ). Allerdings alle relativ langsam oder extrem Druck Sensitiv (bei Hobeleisen z.B. mit viel Druck sind Washita Steine dann sehr schnell. Aber Romantik hin Romantik her, der C75 des Cottage Craft ist zum wetzen gemacht, und auch wetzten kann romantisch sein, such dir doch einen schönen "Vintage" DICK Stahl. Grüße Wastl.
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Post by suelzkotelett on Jun 20, 2022 18:47:17 GMT
Ich danke vielmals für die Antworten!
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Post by peters on Jun 22, 2022 18:09:19 GMT
Wenn du einen Naturstein für einen schnellen Touchup haben willst, dann brauchst du etwas schnelles - was dann in aller Regel eher mittel-fein ausfällt. Es hat durchaus JNATs, die gut für sowas geeignet sind. Einige Suitas gehen gut - andere überhaupt nicht (weil zu langsam). Bei den Steinen von der Insel (Llyn Melynllyn oder so) kenne ich mich nicht aus. Was deutsche Steine angeht (lies: Thüringer oder Franken): da geht nix. Viel zu fein, viel, wirklich: sehr viel, zu langam. Es hat noch Sandsteine (Anröchter oder so), aber die finde ich als total grausam. Und die sind langsam und gleichzeitig zu grob.
Was ich damit sagen will: du kannst entweder viel Geld in die Hand nehmen, und hier im Mitgliederhandel nach einem schnellen (J)NAT suchen - oder du verabschiedest dich von der (Schnaps)Idee NAT und legst dir einen guten 3k..5k Stein zu. Ein 3k Naniwa Pro ist ein super Stein für einen schnellen Touchup (wenn man kein ultrahartes Messer hat, dann wäre er etwas zu grob). Wenn langes Wässern akzeptabel ist (und noch längeres Trocknen!), dann ist auch ein Suehiro Rika perfekt. Ein 3k oder 4k Glass Stone ist auch nicht schlecht. Ich würde einen von denen nehmen. Das sind gute Steine, bei denen man nicht gleich von irgendwelchen Widrigkeiten eines zickigen Steins frustriert wird.
VG Peter
PS: Von den Belgiern, also GBB (selten, teuer, schwer einen guten zu erwischen) oder BBB (normalerweise langsam), würde ich auch die Finger lassen. Die sind nicht optimal für Kochmesser, wo man es gerne giftig scharf hat. Durch die eher runden Granate fehlt den damit geschliffenen Schneiden der Biss. Was nicht sagen soll, dass die Schneiden nicht scharf würden. Aber halt nicht bissig.
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Post by BastlWastl on Jun 22, 2022 18:44:02 GMT
lies: Thüringer oder Franken): da geht nix. Viel zu fein, viel, wirklich: sehr viel, zu langam. Sorry da muss ich widersprechen, bei Thüringern hast du absolut recht aber Franken sind sehr viel Schneller als alle JNats die ich getestet habe. Von der Insel gäbe es Lyn Idwal die sind den Franken recht ähnlich aber auch nicht so schnell. Aber für das Messer ist ein DICK Micro einfach nicht zu schlagen, ich hatte auch so eines und da ist ein Naturstein vergebene Liebesmüh. Grüße Wastl.
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Post by suelzkotelett on Jun 22, 2022 18:47:15 GMT
"... oder du verabschiedest dich von der (Schnaps)Idee NAT und legst dir einen guten 3k..5k Stein zu." Erstmal vielen Dank für deinen umfassenden Beitrag.
Der Zahn wurde mir gezogen. Durch weiteres Suchfunktionenbedienen über die klingensparenden Vorzüge des Wetzens gelesen, da machste halt nüscht als vernunftbegabtes Wesen. Welchen 3 - 5k Stein würdest du mir denn empfehlen? Und macht es bei meinem Messer (c75, angeblich 60 hrc) Sinn über 3k hinaus zugehen? Vorweg muss ich anmerken, für die 3k+ Naniwas bin ich zu geizig, vorallem da ich über Rissbildung gelesen hab. Bin auf das PA zu den Arkandos gestoßen und du schienst ja mit den feineren Steinen zufrieden. Welcher der beiden, 1000 oder 2000er Arkandos, käme bei einem zuvor 1k angewandten Naniwa Pro Anschliff in Frage?
Gruß Ulrich
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Post by peters on Jun 22, 2022 21:34:51 GMT
Sorry da muss ich widersprechen, bei Thüringern hast du absolut recht aber Franken sind sehr viel Schneller als alle JNats die ich getestet habe. Ja, wenn ich jemals so einen Franken an Land ziehen könnte... Vom Hörensagen sind das wahre Wundersteine. Und entsprechend selten. Leider. Also abgesehen von meiner Enttäuschung, dass ich noch keinen finden konnte, sind die sicher auch keine allgemeine Empfehlung. Die Verfügbarkeit. VG Peter
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Post by peters on Jun 22, 2022 22:06:17 GMT
Welchen 3 - 5k Stein würdest du mir denn empfehlen? Und macht es bei meinem Messer (c75, angeblich 60 hrc) Sinn über 3k hinaus zugehen? Vorweg muss ich anmerken, für die 3k+ Naniwas bin ich zu geizig, vorallem da ich über Rissbildung gelesen hab. Bin auf das PA zu den Arkandos gestoßen und du schienst ja mit den feineren Steinen zufrieden.
Ich würde dir nie einen Naniwa Stein empfehlen, wenn ich nicht voll dahinter stehen würde. Der 3k neigt nach meinem besten Wissen und Gewissen _nicht_ zur Rissbildung. Was die Naniwa Pro 5k und 10k angeht: die sind sauteuer - und bekommen offenbar Risse. Das passt für mich überhaupt nicht zusammen. Ich würde diese beiden Steine niemals im Leben empfehlen. Meine beiden sind OK - aber ich verwende sie total selten, so dass sie entweder so gründlich trocknen können, dass nix passiert - oder dass ich sie so selten benutze, dass es einfach noch nicht soweit ist. Also von daher: Die beiden sind raus. Den 3k benutze ich zwar auch nicht oft - aber bei dem habe ich noch nie Klagen gehört. Dito beim 1k (kann ich nicht leiden, weil er mir zuviel Schlamm macht), 800 (ich bevorzuge den sehr ähnlichen Shapton Pro 1k) und 400 (verwende ich oft, funktioniert sehr gut). Also ich kann beim 3k ein Problem mit Craquelee nicht zu 100% ausschliessen - aber ich kann es mir kaum vorstellen. Die anderen Steine, die ich noch für gut halte, stehen oben drin. Da stehe ich auch dahinter (selbst wenn z.B. die Glass Stones nicht die Standardempfehlung sind). Die Arkandos sind unter bestimmten Bedingungen brauchbar. Aber Spitzensteine sind sie nicht. Wenn die Arkandos gehen würden (auch das sind notorische Säufer), dann kann ich dir den Suehiro Rika ans Herz legen. Der Unterschied zwischen 3k und 5k ist nicht besonders groß. Der Rika ist auch nicht besonders teuer. Was auch noch gehen würde: der Shapton Pro 2k (oder der gleich gute Glass Stone, hier immer: harte Bindung, die weißen Steine). Wenn du mit einem Stein gut zurecht kommst, ist der Unterschied im Kaufpreis - wir reden hier immer von Kunststeinen - vollkommen irrelevant. Ein guter 85€ Stein ist allemal besser als ein schlechter 35€ Stein. Die Euros für den Stein sind in einem Monat vergessen. Ob du mit einem Stein besser oder schlechter schleifen kannst, bleibt, solange du den Stein hast. Wir reden hier, nota bene, von _einem_ Stein. Und nicht von einem ganzen Set. VG Peter
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Post by suelzkotelett on Jun 22, 2022 23:57:55 GMT
Ein guter 85€ Stein ist allemal besser als ein schlechter 35€ Stein. Bin ich voll bei dir, hab darum auf gut dünken den Naniwa gewählt. Ich schloss den Naniwa 3k aus, da fälschlicherweise angenommen er würde ebenfalls reißen, nicht etwa unterstellend, du würdest den jedem ans Herz legen oder dergleichen. Entschuldige bitte, sollte dies falsch angekommen sein. Es war kein Angriff sondern ignorantes Vorgreifen. Ob du mit einem Stein besser oder schlechter schleifen kannst, bleibt, solange du den Stein hast. Da hast du völlig recht, komme wohl ums Steine sammeln nicht ganz herum. Ich find die Shapton Glass Stones ästhetisch sehr ansprechend. Es ist recht wenig Stein, aber ich werde vermutlich auch wenig schleifen. Da hilft nur sich durchzuprobieren. Fürs erste ordere ich den Rika. Herzlichsten Dank für deine Beratung.
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Post by peters on Jun 23, 2022 17:23:25 GMT
Servus suelzkotelett , nein, ich kann dich beruhigen: Ich fühle mich nicht so leicht angegriffen. Ich versuche zu helfen, und nehme an, dass das rüberkommt. Also bleibe ich ganz cool. :-) Der Rika ist ein hervorragende Wahl. Ich lege dir nur ans Herz, ihn _mindestens_ eine halbe Stunden einzuweichen. Er funktioniert dann spürbar besser. Braucht kaum mehr nachwässern, setzt sich nicht zu, und greift schön. Und allzu teuer ist er auch nicht. Wenn nur das Trocknen nicht wäre. Musst ihn halt irgendwo abstellen, wo er nicht im Weg ist. VG Peter
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natto
Küchenschabe
Posts: 2
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Post by natto on Jun 25, 2022 14:41:04 GMT
Bei Naturstein statt Wetzstahl muss ich an meine Oma denken. Die hat den Boden von Porzellantellern genutzt.Es gab Werkzeuge zum feinen Schärfen aus Porzellan. Die sind aber schon eine Weile vom Markt verschwunden.
Die Körnung liegt ungefähr bei 3000-6000. Das reicht um dünne Schneiden scharf zu halten. Bei ihr war es ein Schälmesser von Herder. Für ausgewachsene Messer sind Platten zum servieren praktisch. Könner kriegen das natürlich auch auf Untertassen hin.
Wenn man sich erst einmal eingefuchst hat, funktioniert das verblüffend schnell und zuverlässig.
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