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Post by zollinger on Mar 20, 2017 9:46:09 GMT
zollinger Wenn die Optik so bleiben soll wäre eine Möglichkeit mit 8° oder weniger zu schleifen und dann eine kleine Mikrofase mit 18-20° setzen. Ja, so werde ich es wohl machen, wenn ohnehin ein neuer Grundschliff ansteht und außerdem die Spitze gezielt etwas ausdünnen. Mal schauen, ob mich das zufriedenstellt. Optimal wäre natürlich ein gleichmäßiges Ausdünnen an der Wate, aber da habe ich momentan mit Steinen keinen Bock drauf. Die Tapete beginnt bei dem Messer zum Teil bereits 2mm über der Wate. Ich habe mich entschieden, sie entweder gar nicht anzugreifen oder radikal auszudünnen. Aber auch wenn ich sonst gar kein Freund dieses Damast-Tapeten-Designs bin, kann ich mich bei diesem Messer nicht zu einer Schanz-Kur durchringen. Viele Grüße, zollinger
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Post by Gabriel on Mar 20, 2017 10:15:07 GMT
Moin, vielen Dank für deine Eindrücke! Wirklich ein schönes Messer das Meiji. Aber... ...In der Klingenmitte gemessen beträgt die Klingenstärke am Rücken ca. 2,45mm, 10mm über der Wate: 0,89mm, 5mm über der Wate: 0,46; direkt über der Wate sind es leider aber ca. 0,24mm. Das stört mich als verwöhnten Laser-Fanatiker vor allem beim Einschneiden von Zwiebeln und fällt natürlich beim Möhren-Test etwas auf. In diesem Bereichen schneidet es vergleichbar mit einem klassischen Kai Shun, evtl. sogar minimal schlechter. 0,24mm über der Wate? Das ist doch ein wirklich guter Wert für einen Allrounder! Damit ist es schon mal dünner an der Wate als die meisten nicht nachträglich ausgedünnten Schanz Lucidus der Normal-Reihe die ich in der Hand hatte... so zum Vergleich. Sehe ich ehrlich gesagt keinen Grund das als Negativ-Punkt anzuführen... Ok, dass es kein superdünner Laser ist, dürfte ja anhand der technischen Daten schon klar sein. Schreibst du ja auch selbst schon. Gruß, Gabriel
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Post by zollinger on Mar 20, 2017 17:00:43 GMT
Moin Gabriel,
ja, das hast Du natürlich Recht. Ich habe nochmal genau nachgemessen: Der Wert schwank zwischen 0,24 und 0,26mm. Bei meinem Kai Shun Kochmesser messe ich ca. 0,17mm. Und richtig fällt es mir eigentlich nur beim Einschneiden von Zwiebeln auf. Da nervt es mich aber, wenn das nicht flutscht und ich mich bei größeren Gemüsezwiebeln bemühen muss, diese zusammenzuhalten. Früher wäre mir das nicht aufgefallen, aber man ist da eben auf alle Zeiten laser-kontaminiert. Ansonsten trifft die Bezeichnung "Allround-Messer" das Meiji sehr gut. Und das Profil ist wirklich klasse, weil wir hier einen recht langen Flat-Spot in Kombination mit einem äußerst wiegefreundlichen Profil haben. Nett ist es auch, Knoblauch mit der Klinge zerdrücken zu können. Das mache ich mit einem Ashi nicht.
Vielen Grüße!
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Post by Gabriel on Mar 21, 2017 9:08:23 GMT
Moin, ja das ist dann natürlich ein wenig unbefriedigend. Es ist natürlich schade wenn ein Messer nicht ganz den gestellten Erwartungen entspricht. Das Meiji klingt aber dennoch nach einem sehr schönen Allrounder und auch dafür lassen sich ja immer gute Anwendungen finden in der Küche Mein ZKramer Carbon geht ja in eine ähnliche Schiene. Gruß, Gabriel
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Post by zollinger on Mar 21, 2017 14:41:55 GMT
Mein ZKramer Carbon geht ja in eine ähnliche Schiene. Gruß, Gabriel Moin, Wie sieht es da vorne mit der Spitze aus? Irgendwo habe ich gelesen, die Verjüngung zur Spitze sei bei der Carbon-Variante ausgeprägter. Viele Grüße, zollinger
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Post by Gabriel on Mar 22, 2017 11:25:42 GMT
Mein ZKramer Carbon geht ja in eine ähnliche Schiene. Gruß, Gabriel Wie sieht es da vorne mit der Spitze aus? Irgendwo habe ich gelesen, die Verjüngung zur Spitze sei bei der Carbon-Variante ausgeprägter. Bei meinem so (hat etwas mehr Verzug...): Gruß, Gabriel
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Post by zollinger on Mar 22, 2017 14:08:22 GMT
Vielen Dank, Gabriel!
Definitiv mehr distal taper als beim Meiji
Gruß!
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Post by zollinger on Apr 4, 2017 19:01:42 GMT
Hallo,
auch angesichts der aktuellen Diskussion über Zwilling hier mal ein Update: Ich habe die Spitze am Wochenende leicht ausgedünnt und einen neuen Anschliff mit niedrigerem Schleifwinkel gesetzt. Im Spitzenbereich habe ich den optischen Verlust der Damasttapete in Kauf genommen und stattdessen spiegelpoliert, dafür geht jetzt auch die Zwiebel so, wie ich es mir vorstelle. Mit etwas Nacharbeit habe ich nun ein Allroundmesser im besten Sinne des Wortes, das ohne Knacken durch eine Möhre geht und für alle Aufgaben nutzbar ist. Da der ominöse Stahl dergleiche ist wie bei der aktuell heiß diskutierten Zwilling-Reihe, dazu noch ein Wort: Ich bin - auch im direkten Vergleich mit anderen Schwedenstählen (Ashi, Konosuke) - recht angetan davon. Der Stahl lässt sich begeisternd gut schleifen und die erreichbare Schärfe ist nach meinem Gefühl enorm. Zur Zwilling-Debatte von mir nur dieses: Ich finde das Marketing und auch die Preispolitik von Zwilling (enorme UVP und dann doch - bei Großhändlern oder direkt - verramschen) peinlich bis zum Kotzen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass die Zwilling Diplome-Serie bei dem vorgestellten Angebot ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet. Der Stahl ist klasse und die herstellerseitig angegebene Schleifwinkel liegt noch unter dem des Meiji. Wenn das 24er Gyuto gleichauf mit dem Meiji ist, halte ich es bei dem Angebotspreis definitv für eine absolute Kaufempfehlung.
Viele Grüße
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Post by Gabriel on Apr 5, 2017 9:03:59 GMT
Moin zollinger, ...Ich habe die Spitze am Wochenende leicht ausgedünnt und einen neuen Anschliff mit niedrigerem Schleifwinkel gesetzt. Im Spitzenbereich habe ich den optischen Verlust der Damasttapete in Kauf genommen und stattdessen spiegelpoliert, dafür geht jetzt auch die Zwiebel so, wie ich es mir vorstelle. Könnte man davon ein Foto sehen? Stelle ich mir ganz ansprechend vor irgendwie. Funktionell gesehen auf jeden Fall eine sinnvolle Maßnahme und umso besser, wenn du jetzt zufrieden mit deinem Messer bist! Kannst du was zur Standzeit des Stahls sagen? Probleme mit Ausbrüchen und Co.? Gruß, Gabriel
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Post by zollinger on Apr 5, 2017 9:31:16 GMT
Hallo Gabriel, hier nur schnell ein schnelles Photo. Kann man sicher noch deutlich akkurater machen und müsste nochmal kurz mit dem Tuch rüberpolieren, aber mir ging es auschließlich um die Funktionalität und die Spiegelpolitur an der Spitze ergab sich aus der notwendigen Anpassung an den Rest. Jetzt schneidet es jedenfalls so wie es soll: Habe, seitdem ich es hier vorgestellt habe und nachdem ich es Freitagabend ausdünnte, ausschließlich dieses Messer benutzt und es bewusst auch etwas stärker gefordert: keinerleich Ausbrücke, Standzeit ausgezeichnet. Den Stahl habe ich hier nur so hervorgehoben - nicht weil ich intensive Tests mit Mikroskop und Co. gemacht hätte, sondern weil er mir auf Basis meiner persönlichen Erfahrungen die ganze Zeit als äußerst positiv im Hinblick auf Schleifbarkeit, erreichbare Schärfe, Stabilität und Standzeit aufgefallen ist. Gruß
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Post by Gabriel on Apr 5, 2017 9:39:16 GMT
Moin, danke dir! Sieht doch garnicht schlecht aus! Danke auch für die Rückmeldung zum Stahl! gruß, Gabriel
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