Post by woka on Sept 27, 2016 17:34:45 GMT
Hallo zusammen,
nachdem ich dieses Messer aber bereits in einem anderen Forum vorgestellt habe, möchte ich auch hier meine Eindrücke niederschreiben.
Zunächst einmal es geht um dieses Messer:
Das Grand Chef Wa Gyuto kommt irgendwo aus Sakai (ggf. Sakai Takayuki), lt. Beipackzettel von Herr Horie wird es bei AOKI hergestellt.
Was sich hinter AOKI und Sakai Takayuki alles verbirgt hat sich mir bis heute noch nicht wirklich erschlossen und da meine japanisch Kenntnisse quasi nicht existent sind, konnte ich auch auf der Internetseite von Aoki leider nicht wirklich etwas recherchieren, weswegen mir nur der Weg blieb noch ein wenig im www zu Suchen bis ich die Lust verlor ...
Hier liest man dass die Schmiede AOKI Hamono Seisakusho Ltd. 1946 gegründet wurde, ... Meisterschmiede, ... Ehrenpreisträger, ...höchste Qualität, ...“besten Messer der Welt“, ... bla bla bla.
Interessant ist aber dass hier SAKAI TAKAYUKI als Produktlinie bezeichnet wird. Insofern verstehe ich den Beipakzettel von Hr. Horie wieder etwas besser.
Hier kann man sich einen etwas in die Jahre gekommenen Produktkatalog als pdf-Datei ansehen, auf Seite 21 der pdf-Datei findet sich auch das Messer wieder, so dass ich davon ausgehe, dass alles vorher geschriebene soweit richtig ist Im Katalog wird übrigens auch eine Stahlangabe gemacht („Sweden uddelholm’s Special alloy Steel“), Messermacher wird nicht angegeben, könnte also auch von einer Maschine hergestellt worden sein.
Auf der vorletzten Seite kann man lesen, dass die Warenmarke „SAKAI TAKAYUKI“ u.a. auch in Deutschland eingetragen wurde, zudem darf Aoki Hamono sich auch die Auszeichnung als „Sakai Wazashu“ ans Revers heften (hierzu gibt es auch noch ein wenig Information und die entsprechende Nummer).
Kurz ein Wort in eigener Sache, wenn mich jemand mal über AOKI informieren könnte, wäre ich ihm zu Dank verpflichtet! Ich blicke da leider immer noch nicht ganz durch, es würde mich aber wirklich interessieren wie z.B. die Schmiede mit dem Unternehmen zusammenhängen!
Genug zur Geschichte hinter dem Messer und zurück zum Messer.
Das gute Stück ist mit 270mm angenehm lang und mit 56mm Höhe am Heft auch angenehm hoch, so dass meine Knöchel beim Schneiden definitiv nicht auf dem Brett aufschlagen. Die Klinge ist schön dünn ausgeschliffen 1mm hinter der Schneide habe ich ca. 0,25mm (Heft) bis 0,2mm (Spitze) gemessen. Am Klingenrücken ist die Klinge nicht dicker als 2mm, eher so bei 1,9mm.
Der Griff ist aus Magnolie mit Büffelhornzwinge ca. 15cm lang und in rokkaku-hanmaru-Form ausgearbeitet (bei JMS steht er als sechskant-Ho-Magnolienholzgriff beschrieben) und soweit sauber gearbeitet. Lediglich die Einpassung der Klinge in den Griff hätte etwas schöner gearbeitet sein können.
Das Klingenfinish ist überwiegend sauber gemacht, nur der Kehl hätte etwas mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt. Die im Auslieferungszustand vorhandene Kante war bei längerem Arbeiten etwas unangenehm, doch etwas Schleifpapier und ca. fünf Minuten Arbeit später war das Problem vorerst gelöst.
Der Anschliff ist IMHO sauber gemacht. OOTB war das Messer anständig scharf, auch wenn ich mittlerweile erkennen muss, dass es da deutlich schärfere Konkurrenz gibt.
Die Schnitthaltigkeit des verwendeten Schwedenstahls ist im Rahmen der mir bekannten Konkurrenten, so das ich davon ausgehe dass bei der Wärmebehandlung nix schief gegangen ist.
Geschnitten wurde damit mittlerweile alles was bei uns in der Küche anfällt und auch in ausreichender Menge, so das ich mir mittlerweile ein Urteil erlaube, welches recht positiv ausfällt. Ich mag das Messer! Es lässt sich problemlos handhaben und macht alles klaglos mit. Der Stahl ist schnell wieder scharf und die Schnitthaltigkeit ist i.O. Mit der Stabilität der Schneide habe ich bis jetzt keinerlei Probleme gehabt, obwohl ich damit auch Kräuter und Nüsse gehackt habe. Ausbrüche gab es bis dato keine.
Da von flint damals nach der Zwinge gefragt wurde, hier nochmal meine damalige Antwort an der ich heute immer noch nichts hinzu zu setzen habe: bis jetzt schlägt sich die Zwinge ganz wacker. Klar gibt es kleinere leichte Kratzer und an einer Stelle eine sehr kleine Macke (Delle), alles in allem bin ich aber sehr zufrieden damit. Stumpf ist sie nach meinem Empfinden auch noch nicht geworden.
Soweit der Text und nun noch ein paar (alte) Bilder.
Viele Grüße,
woka
nachdem ich dieses Messer aber bereits in einem anderen Forum vorgestellt habe, möchte ich auch hier meine Eindrücke niederschreiben.
Zunächst einmal es geht um dieses Messer:
Das Grand Chef Wa Gyuto kommt irgendwo aus Sakai (ggf. Sakai Takayuki), lt. Beipackzettel von Herr Horie wird es bei AOKI hergestellt.
Was sich hinter AOKI und Sakai Takayuki alles verbirgt hat sich mir bis heute noch nicht wirklich erschlossen und da meine japanisch Kenntnisse quasi nicht existent sind, konnte ich auch auf der Internetseite von Aoki leider nicht wirklich etwas recherchieren, weswegen mir nur der Weg blieb noch ein wenig im www zu Suchen bis ich die Lust verlor ...
Hier liest man dass die Schmiede AOKI Hamono Seisakusho Ltd. 1946 gegründet wurde, ... Meisterschmiede, ... Ehrenpreisträger, ...höchste Qualität, ...“besten Messer der Welt“, ... bla bla bla.
Interessant ist aber dass hier SAKAI TAKAYUKI als Produktlinie bezeichnet wird. Insofern verstehe ich den Beipakzettel von Hr. Horie wieder etwas besser.
Hier kann man sich einen etwas in die Jahre gekommenen Produktkatalog als pdf-Datei ansehen, auf Seite 21 der pdf-Datei findet sich auch das Messer wieder, so dass ich davon ausgehe, dass alles vorher geschriebene soweit richtig ist Im Katalog wird übrigens auch eine Stahlangabe gemacht („Sweden uddelholm’s Special alloy Steel“), Messermacher wird nicht angegeben, könnte also auch von einer Maschine hergestellt worden sein.
Auf der vorletzten Seite kann man lesen, dass die Warenmarke „SAKAI TAKAYUKI“ u.a. auch in Deutschland eingetragen wurde, zudem darf Aoki Hamono sich auch die Auszeichnung als „Sakai Wazashu“ ans Revers heften (hierzu gibt es auch noch ein wenig Information und die entsprechende Nummer).
Kurz ein Wort in eigener Sache, wenn mich jemand mal über AOKI informieren könnte, wäre ich ihm zu Dank verpflichtet! Ich blicke da leider immer noch nicht ganz durch, es würde mich aber wirklich interessieren wie z.B. die Schmiede mit dem Unternehmen zusammenhängen!
Genug zur Geschichte hinter dem Messer und zurück zum Messer.
Das gute Stück ist mit 270mm angenehm lang und mit 56mm Höhe am Heft auch angenehm hoch, so dass meine Knöchel beim Schneiden definitiv nicht auf dem Brett aufschlagen. Die Klinge ist schön dünn ausgeschliffen 1mm hinter der Schneide habe ich ca. 0,25mm (Heft) bis 0,2mm (Spitze) gemessen. Am Klingenrücken ist die Klinge nicht dicker als 2mm, eher so bei 1,9mm.
Der Griff ist aus Magnolie mit Büffelhornzwinge ca. 15cm lang und in rokkaku-hanmaru-Form ausgearbeitet (bei JMS steht er als sechskant-Ho-Magnolienholzgriff beschrieben) und soweit sauber gearbeitet. Lediglich die Einpassung der Klinge in den Griff hätte etwas schöner gearbeitet sein können.
Das Klingenfinish ist überwiegend sauber gemacht, nur der Kehl hätte etwas mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt. Die im Auslieferungszustand vorhandene Kante war bei längerem Arbeiten etwas unangenehm, doch etwas Schleifpapier und ca. fünf Minuten Arbeit später war das Problem vorerst gelöst.
Der Anschliff ist IMHO sauber gemacht. OOTB war das Messer anständig scharf, auch wenn ich mittlerweile erkennen muss, dass es da deutlich schärfere Konkurrenz gibt.
Die Schnitthaltigkeit des verwendeten Schwedenstahls ist im Rahmen der mir bekannten Konkurrenten, so das ich davon ausgehe dass bei der Wärmebehandlung nix schief gegangen ist.
Geschnitten wurde damit mittlerweile alles was bei uns in der Küche anfällt und auch in ausreichender Menge, so das ich mir mittlerweile ein Urteil erlaube, welches recht positiv ausfällt. Ich mag das Messer! Es lässt sich problemlos handhaben und macht alles klaglos mit. Der Stahl ist schnell wieder scharf und die Schnitthaltigkeit ist i.O. Mit der Stabilität der Schneide habe ich bis jetzt keinerlei Probleme gehabt, obwohl ich damit auch Kräuter und Nüsse gehackt habe. Ausbrüche gab es bis dato keine.
Da von flint damals nach der Zwinge gefragt wurde, hier nochmal meine damalige Antwort an der ich heute immer noch nichts hinzu zu setzen habe: bis jetzt schlägt sich die Zwinge ganz wacker. Klar gibt es kleinere leichte Kratzer und an einer Stelle eine sehr kleine Macke (Delle), alles in allem bin ich aber sehr zufrieden damit. Stumpf ist sie nach meinem Empfinden auch noch nicht geworden.
Soweit der Text und nun noch ein paar (alte) Bilder.
Viele Grüße,
woka