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Post by flint on Oct 16, 2016 14:44:28 GMT
Servus, die Frage von Karnstein nach der progressiven Anwendung von Schleifmittel um den Kehl sauber polieren und verrunden zu können, hat mich zu einer sonntäglichen Schleif und Polier-Session ermuntert. Ich bin halt gleich paar Schritte weiter und habe die Flanken und den Rücken auch gleich "erneuert"! Das "Killer-Kehl-Kamo ist jetzt fit für den Vergleich mit dem Dalman von Karnstein! Mal zur Orientierung, so hat das Kamo vorher ausgesehen: Killer-Kehl-Shot: Und jetzt in seiner ganzen aufgearbeiteten Pracht: Hier als Pärchen: Die Kornprogression: 400/800/1200 Gruß, flint
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Post by Julius on Oct 16, 2016 19:37:10 GMT
Wow, sieht echt schön aus! Wie hast du das genau gemacht?
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Post by flint on Oct 16, 2016 20:53:53 GMT
Servus, Wow, sieht echt schön aus! Wie hast du das genau gemacht? zuerst mit 400er Schleifpapier den Rücken und den Kehl so lange geschliffen und die Kanten gebrochen, bis so gut wie alle Macken draussen waren, anschliessend mit 800er nachgearbeitet. Die Flanken mit Helios Stahlreiniger erstmal von der Patina befreit, dann alles was übrig geblieben ist und nicht durch die feinen Schleifpartikel vom Reiniger zu entfernen war mit 1200er Mikromesh in vorgegebener Schleifrichtung so lang geschliffen, bis alles weg war. Kehl und Rücken hab ich auch noch mal mit 1200er überschliffen. Am Kehl sieht man, wenn man ganz nah rangeht noch zwei Punkte, die ziemlich tief gehen, die habe ich belassen, da man sie mit freiem Auge kaum sieht. Hat vielleicht eine Stunde gedauert, das alte räudige Kamo in diesen Zustand zu versetzen! Da die Aussenlagen sehr reaktiv sind, war die Mühe an den Flanken nur für die Bilder, nach ein paar Tagen im Einsatz, ist wieder alles beim Alten, nur Kehl und Rücken sind jetzt in einem Zustand der mir genügt! Die leicht dunkle Färbung der Schneidlage ( Patina ) habe ich belassen, weil sie sowieso beim ersten Benutzen wieder patiniert. Dann noch am Honyama aufgefrischt und mein schneidfähigstes Messer ist jetzt wieder ansehnlich geworden und wartet auf Konkurrenz aus Schweden! Das Kamo-To ist übrigens das einzige Santoku das ich noch habe! Gruß, flint
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Post by kup on Oct 16, 2016 21:45:06 GMT
Servus, Das "Killer-Kehl-Kamo ist jetzt fit für den Vergleich mit dem Dalman von Karnstein! Killer-Kehl-Shot: Und jetzt in seiner ganzen aufgearbeiteten Pracht: Hier als Pärchen: Die Kornprogression: 400/800/1200 Gruß, flint Servus nach Österreich, das sieht absolut fantastisch aus, was du aus dem Kamo optisch rausgeholt hast. Ein riesen Kompliment dafür. Ich glaube das Kamo wird nach allem was ich bis dato von dem Messer gehört habe etwas besser schneiden. Aber du tust gut daran deine Geheimwaffe für diesen ultimativen Vergleich aus der Trickkiste zu holen. Ich bin sehr gespannt was dein Review ergeben wird. Grüße aus Köln, kup
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Post by Gabriel on Oct 17, 2016 9:35:32 GMT
Moin, sieht super aus, gefällt mir deutlich besser als vorher. Jetzt noch ein schönes Kasumi ab der Shinogi... Bin gespannt auf den Vergleich! Gruß, Gabriel
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Post by flint on Oct 17, 2016 15:20:53 GMT
Servus, Jetzt noch ein schönes Kasumi ab der Shinogi...
ich muss mir noch mal ganz genau den Geometrieverlauf anschauen, weil ich glaube das der Schliff von der Shinogi-Linie zur Schneidenspitze minimal hohl verläuft, was ja die enorme Schneidfähigkeit begünstigt und auch erklären würde, weil selbst nach einigen Millimetern über der Schneide noch Messwerte anliegen die fast unglaublich sind und ich noch bei keiner anderen Klinge erlebt habe.
Wenn ich da die Klinge von der Shinogi-Linie an, flach auf dem Stein bis zur Schneidenspitze durchschleife ist der originale Schliff dahin. Ich schätze der ist mit einem riesigen rotierendem Schleifstein gemacht worden, der einen leichten Hohlschliff erzeugt! Die Schleifrichtung ab der Shinogi-Linie ist ja quer zur Klinge, während bis zur Shinogi-Linie der Schliff längs der Klinge verläuft!
Der Schliff von diesen Kamo's ist schon sehr speziell!
Ich schau mir das Beizeiten mal genau mit Lineal und Gegenlicht an, dann werden wir sehen was Sache ist!
Gruß, flint
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Post by Gabriel on Oct 17, 2016 16:06:25 GMT
Hm ja die Vermutung mit dem Hohlschliff trifft wahrscheinlich zu. Sieht man ja oft (um nicht zu sagen meistens bei Messern dieser Bauart). Alternative: Micromesh bis zur Politur und danach Naturscheinschlamm? Gruß, Gabriel
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Post by BastlWastl on Oct 17, 2016 18:55:52 GMT
Im MF habt ihr mir nicht geglaubt! Natürlich haben die Kamo To Messer einen Hohlschliff! Ich hatte mein Kenyo ausgedünnt und es war etwas Arbeit die Höhlung rauszubekommen. Der FR wird etwas schlecher und die Schnitteigenschaften ändern sich zwar kaum aber doch merklich. Das Beste Lasermesser das ich je hatte war ein billig Blech Teil aus dem Asia Markt, mit 1mm Klingenstärke und doppelhohlschliff......... Grüße Wastl.
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Post by Julius on Oct 18, 2016 0:28:13 GMT
Danke für die ausführliche Erklärung, flint. Das Kamo-To ist übrigens das einzige Santoku das ich noch habe! Gruß, flint Ich hab auch nur ein Santoku, ein einfaches Herder Carbon Santoku. Zu Beginn interessierte ich mich nur für Santokus, da ich diese kannte und mochte, aber als dann das Takamura R2 Santoku ausverkauft war, und ich stattdessen das 210 Gyuto bestellte, verblich mein Interesse für Santokus schnell.
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Post by Karnstein on Oct 18, 2016 6:33:18 GMT
Na wie das Kamo von flint gegen mein Dalman abschneidet, darauf bin ich auch schon gespannt. Ich selber hab übrigens gar kein Santoku mehr, es gibt aber im Familienfundus ein K5.
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Post by flint on Oct 18, 2016 7:59:43 GMT
Servus, Na wie das Kamo von flint gegen mein Dalman abschneidet, darauf bin ich auch schon gespannt.
ich bin selber gespannt wie sich die beiden Messer im Vergleich "anfühlen" und wie sich das in Zahlen & Messwerten ausdrückt! Ich hab mir den Schliff noch mal ganz genau angesehen. Im hinteren Klingendrittel kann man mit viel gutem Willen von einem zarten Hohlschliff sprechen, ein wenig Licht kommt unter dem Lineal durch, je weiter die Klinge zur Spitze hin dünner und dünner wird, desto flacher wird auch der Schliff!
Also mir ist bis auf mein Kamo so ein Schliff noch nicht untergekommen, zumindest wäre mir das nicht aufgefallen. Weiß du ein paar Beispiele, wo der Schliff Längs und Quer ausgeführt wird und eine leicht hohle Komponente eingeschliffen ist?
Gruß, flint
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Post by Gabriel on Oct 18, 2016 9:16:30 GMT
Hm ja die Vermutung mit dem Hohlschliff trifft wahrscheinlich zu. Sieht man ja oft (um nicht zu sagen meistens bei Messern dieser Bauart).
Also mir ist bis auf mein Kamo so ein Schliff noch nicht untergekommen, zumindest wäre mir das nicht aufgefallen. Weiß du ein paar Beispiele, wo der Schliff Längs und Quer ausgeführt wird und eine leicht hohle Komponente eingeschliffen ist?
Na dann leg mal irgendein Messer mit Shinogi auf den Stein Bisher waren eigentlich alle, bei denen ich das mal bemacht hab (Aoki Tokujho, TF, Kanso, Takeda, Aritsugu sowie ausnahmslos alle meine einseitig geschliffenen Japaner außer Shigefusa) ein wenig hohlgeschliffen. Ist ja auch nicht verwunderlich, da sie ja in der Regel auf rotierenden Steinen in Form geschliffen werden. Ein leichter Hohlschliff ist mit der Methode ja unvermeidbar. Ob der Klingenspiegel dann längs, diagonal (also schräg) oder quer gefinishet wurde oder das Messer eben ein Kurouchifinish aufweist ist dann ja eigentlich egal, da dies ja ein vor (oder vielleicht nach-)gelagerter Arbeitsschritt und somit davon unabhängig ist. BastlWastl Ich habe das nie angezweifelt!
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