Bildervorstellung Herder 1922 Kochmesser 23cm - Ootb.
Jan 23, 2018 20:04:06 GMT
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Post by Spitzweg on Jan 23, 2018 20:04:06 GMT
Hallo!
"... die Länge möchte ich nicht mehr missen" - so, oder so ähnlich hört man es hier öfter mal an verschiedenen Ecken.
Das macht natürlich neugierig bzw. nagt ein wenig an der Reputation der vorhandenen, aber eher kürzeren, Messer.
Und was macht man dann, wenn das probieren aber das bisherige "Lieblingsmesser" eigentlich dabei gar nicht austauschen möchte? Genau: Man besorgt sich das Gleiche, nur halt eine ganze Nummer größer.
Also bei mir also dann Upgrade vom Herder 1922 in 18cm auf jetzt neu die 23cm-Version.
Naja, voll gleich sind beide nicht. Dazu später mehr.
Nachfolgend möchte ich gar nicht etwas zu den sonstigen/technischen Eckdaten wie Stahl, Anschliff, Geometrie, Schneidverhalten etc. sagen - dazu gibt es bereits genügend Berichte im Netz zu finden.
Sondern vielmehr ich will hier meine Eindrücke/Bilder teilen, wenn es dann frisch aus der Box nach einem Online-Kauf (oha, Herder weitestgehend "blind" online, nicht ganz ohne...) eingetrudelt ist.
Alle folgenden Bilder sind wirklich Ootb. Es wurde noch nichts dran gemacht, nicht einmal die Klinge wurde entfettet oder der Griff geölt.
Also zuerst einmal die mehr oder weniger wahrscheinlich allseits bekannte besagte Box:
Da sichtbar auch schon der erste Unterschied zu meinem bisherigen 1922: Diesmal ist es anstelle der Pflaumen- nun die Variante Walnussgriffholz geworden. Ich hatte vor Kauf die Möglichkeit mir die in Frage kommenden Griffe per schnellem Handybild anzuschauen, in dieses Stück mit seiner sehr lebendigen Zeichnung hab ich mich dann gleich mal verknallt - da gab´s dann eh kein Zurück mehr
Nun zuerst aber das Wichtigste, die Klinge.
Ein allererster, kritischer Blick auf den Rücken:
Wie man auf diesem Foto erkennen kann weichen die letzten Zentimeter zur Spitze hin einen Ticken vom digitalen Lineal ab. Allerdings ist das auch ein wenig dem geschuldet, dass ich bei dem Schuss den Rücken nicht voll senkrecht frontal erwischt habe und mit der ganz leichten Seitenansicht muss es hier logischerweise eine Abweichung geben.
Zusammengenommen sieht es aber demnach für mich auch mit strengem Blick voll OK aus.
Eine Seitenansicht:
Der Kropf ist in einem kurzen Bogen in der Höhe von der Schneide zurückgenommen. Wie das hier aussieht gibt es also noch genügend Reserven für Nachschliffe etc. - also ohne Gefahr eines sich dann frühzeitig einstellenden Overgrinds an dieser Stelle.
So sollte das bei Messern mit Kropf auch gelöst sein.
Ein Detailbild vom spitz zulaufenden Kropf selbst (dieser ist übrigens schmaler als bei meinem kürzeren 1922, allerdings nicht so schmal wie bei den historischen Herder):
Soweit OK, eine kleine Unregelmäßigkeit im Schleifbild. Aber das ist dann wieder nur etwas für Ober-Pingel.
Ansonsten (davon habe ich jetzt keine Bilder) ist der Schliff der Flanken komplett tadellos, keine sichtbaren Unregelmäßigkeiten oder Sprünge.
Das praktisch fast flatspotlose Profil läuft ohne jegliche Unregelmäßigkeit harmonisch rund.
Alle Kanten an Rücken/Kropf etc. sind bereits etwas gebrochen (also nicht mehr unangenehm scharfkantig) allerdings auch nicht verrundet.
Nach den "hard facts" nun die "soft skills" der Klinge.
Und siehe da:
Bingo!, buckelt!
Ebenfalls der Bereich an der Spitze ist sehr schön dünn ausgeschliffen, die Spitze selbst hat einen leichten Flex.
(OK, lässt sich auf dem Bild nur erahnen, aber im Wort ist das so. Ich wollte nur nicht so bescheuert sein für ein "tolles" Forums-Foto zur Erheiterung aller mir mal gleich einen Spitzenbruch einzuhandeln. )
Fazit Klinge: Alles OK bis super, gerade die letzten beiden Punkte habe ich bei meinem älteren 1922 erst nach mühseligen Nachbearbeitungen (per Hand...) ansatzweise hinbekommen, und das ganz sicher auch nicht in dieser professionellen Ausführung.
Nun zum Griff, hier insbesondere die Verarbeitung. *Trommelwirbel*
Das sieht schon mal sehr gut aus:
Das aber auch!:
Hier eine Unregelmäßigkeit mit auch offenbar Einsatz von ein wenig Füllmasse. Allerdings ist hier alles ohne Fuge geschlossen und glatt verschliffen, im Fingergefühl ist das so ein absolut glatter Übergang:
Auch an der Stelle kam dann offenbar Füllmasse zum Einsatz, aber auch hier: Geschlossen, kein fühlbarer Spalt:
Aha, nun aber jetzt endlich, tatsächlich eine "Macke"!:
Unter der mittleren Niete sieht man noch leichte Spuren vom Vorschliff. Riesenskandal!
... nein, ganz ehrlich, das war´s auch schon.
Wirklich kein ernsthafter Mist auszumachen, im Gegenteil. Ich werde hier nur noch wenig an "Optimierungen" dran machen wollen. Und das heißt bei mir schon etwas.
Ich bin tatsächlich echt sehr zufrieden.
So, aber erst einmal gehe ich jetzt lernen mit so einem richtigen Kochmesser überhaupt umzugehen!
Viele Grüße,
Christian
"... die Länge möchte ich nicht mehr missen" - so, oder so ähnlich hört man es hier öfter mal an verschiedenen Ecken.
Das macht natürlich neugierig bzw. nagt ein wenig an der Reputation der vorhandenen, aber eher kürzeren, Messer.
Und was macht man dann, wenn das probieren aber das bisherige "Lieblingsmesser" eigentlich dabei gar nicht austauschen möchte? Genau: Man besorgt sich das Gleiche, nur halt eine ganze Nummer größer.
Also bei mir also dann Upgrade vom Herder 1922 in 18cm auf jetzt neu die 23cm-Version.
Naja, voll gleich sind beide nicht. Dazu später mehr.
Nachfolgend möchte ich gar nicht etwas zu den sonstigen/technischen Eckdaten wie Stahl, Anschliff, Geometrie, Schneidverhalten etc. sagen - dazu gibt es bereits genügend Berichte im Netz zu finden.
Sondern vielmehr ich will hier meine Eindrücke/Bilder teilen, wenn es dann frisch aus der Box nach einem Online-Kauf (oha, Herder weitestgehend "blind" online, nicht ganz ohne...) eingetrudelt ist.
Alle folgenden Bilder sind wirklich Ootb. Es wurde noch nichts dran gemacht, nicht einmal die Klinge wurde entfettet oder der Griff geölt.
Also zuerst einmal die mehr oder weniger wahrscheinlich allseits bekannte besagte Box:
Da sichtbar auch schon der erste Unterschied zu meinem bisherigen 1922: Diesmal ist es anstelle der Pflaumen- nun die Variante Walnussgriffholz geworden. Ich hatte vor Kauf die Möglichkeit mir die in Frage kommenden Griffe per schnellem Handybild anzuschauen, in dieses Stück mit seiner sehr lebendigen Zeichnung hab ich mich dann gleich mal verknallt - da gab´s dann eh kein Zurück mehr
Nun zuerst aber das Wichtigste, die Klinge.
Ein allererster, kritischer Blick auf den Rücken:
Wie man auf diesem Foto erkennen kann weichen die letzten Zentimeter zur Spitze hin einen Ticken vom digitalen Lineal ab. Allerdings ist das auch ein wenig dem geschuldet, dass ich bei dem Schuss den Rücken nicht voll senkrecht frontal erwischt habe und mit der ganz leichten Seitenansicht muss es hier logischerweise eine Abweichung geben.
Zusammengenommen sieht es aber demnach für mich auch mit strengem Blick voll OK aus.
Eine Seitenansicht:
Der Kropf ist in einem kurzen Bogen in der Höhe von der Schneide zurückgenommen. Wie das hier aussieht gibt es also noch genügend Reserven für Nachschliffe etc. - also ohne Gefahr eines sich dann frühzeitig einstellenden Overgrinds an dieser Stelle.
So sollte das bei Messern mit Kropf auch gelöst sein.
Ein Detailbild vom spitz zulaufenden Kropf selbst (dieser ist übrigens schmaler als bei meinem kürzeren 1922, allerdings nicht so schmal wie bei den historischen Herder):
Soweit OK, eine kleine Unregelmäßigkeit im Schleifbild. Aber das ist dann wieder nur etwas für Ober-Pingel.
Ansonsten (davon habe ich jetzt keine Bilder) ist der Schliff der Flanken komplett tadellos, keine sichtbaren Unregelmäßigkeiten oder Sprünge.
Das praktisch fast flatspotlose Profil läuft ohne jegliche Unregelmäßigkeit harmonisch rund.
Alle Kanten an Rücken/Kropf etc. sind bereits etwas gebrochen (also nicht mehr unangenehm scharfkantig) allerdings auch nicht verrundet.
Nach den "hard facts" nun die "soft skills" der Klinge.
Und siehe da:
Bingo!, buckelt!
Ebenfalls der Bereich an der Spitze ist sehr schön dünn ausgeschliffen, die Spitze selbst hat einen leichten Flex.
(OK, lässt sich auf dem Bild nur erahnen, aber im Wort ist das so. Ich wollte nur nicht so bescheuert sein für ein "tolles" Forums-Foto zur Erheiterung aller mir mal gleich einen Spitzenbruch einzuhandeln. )
Fazit Klinge: Alles OK bis super, gerade die letzten beiden Punkte habe ich bei meinem älteren 1922 erst nach mühseligen Nachbearbeitungen (per Hand...) ansatzweise hinbekommen, und das ganz sicher auch nicht in dieser professionellen Ausführung.
Nun zum Griff, hier insbesondere die Verarbeitung. *Trommelwirbel*
Das sieht schon mal sehr gut aus:
Das aber auch!:
Hier eine Unregelmäßigkeit mit auch offenbar Einsatz von ein wenig Füllmasse. Allerdings ist hier alles ohne Fuge geschlossen und glatt verschliffen, im Fingergefühl ist das so ein absolut glatter Übergang:
Auch an der Stelle kam dann offenbar Füllmasse zum Einsatz, aber auch hier: Geschlossen, kein fühlbarer Spalt:
Aha, nun aber jetzt endlich, tatsächlich eine "Macke"!:
Unter der mittleren Niete sieht man noch leichte Spuren vom Vorschliff. Riesenskandal!
... nein, ganz ehrlich, das war´s auch schon.
Wirklich kein ernsthafter Mist auszumachen, im Gegenteil. Ich werde hier nur noch wenig an "Optimierungen" dran machen wollen. Und das heißt bei mir schon etwas.
Ich bin tatsächlich echt sehr zufrieden.
So, aber erst einmal gehe ich jetzt lernen mit so einem richtigen Kochmesser überhaupt umzugehen!
Viele Grüße,
Christian