|
Post by cheesesandwich on Nov 3, 2016 14:30:14 GMT
Wie sind eure Erfahrungen im Bezug auf den Verzug? Das liest man leider auch oft bei Bewertungen auf Amazon etc., komischerweise immer bei äußerst günstigen Artikeln! Ausschließen kann man eine Rissbildung natürlich auch bei teureren Brettern nicht, aber ich denke Kiam trifft es 100%ig wenn er auf die beiden Faktoren Holzqualität und Sorgfalt bei der Verleimung hinweist, und wo soll man die herbekommen wenn nicht aus einer Manufaktur. Ecken würde ich auch nur leicht anfasen, je mehr man abrundet desto mehr Fläche verschenkt man, optisch finde ich es jetzt auch nicht besonders ansprechend. Bei querverleimten Brettern ist es eigentlich egal wie groß sie sind. Ich würde sogar behaupten je größer das Brett, umso mehr fällt einem der Verzug auch auf. Das kann auch sein Gutes haben: aus Platzmangel steht bei mir die Waschmaschine in der Küche, und um sie einigermaßen als Abstell-/Arbeitsfläche nutzbar zu machen habe ich dieses günstiges Brett von Ikea draufgelegt. Mit der Zeit hat es sich so verzogen dass es sich der unebenen Waschmaschinenoberfläche optimal angepasst hat VG Philipp
|
|
|
Post by Buddel on Nov 3, 2016 15:38:40 GMT
Genau dieses günstige Ikea Brett ist aktuell auch bei uns in Benutzung. Da es sich auch schon gewellt hat, kann man aber nur noch eine Seite sicher hinlegen, ohne dass es kippelt. Allerdings hat mir meine Regierung mitgeteilt, dass man für den Preis eines Hirnholzbrettes 15-20 solcher Bretter kaufen können. Von daher muss ich erstmal auf eine günstigere Gelegenheit warten, mir was ordentliches zu besorgen
|
|
|
Post by Fabstar on Nov 3, 2016 16:12:00 GMT
Genau dieses günstige Ikea Brett ist aktuell auch bei uns in Benutzung. Da es sich auch schon gewellt hat, kann man aber nur noch eine Seite sicher hinlegen, ohne dass es kippelt. Allerdings hat mir meine Regierung mitgeteilt, dass man für den Preis eines Hirnholzbrettes 15-20 solcher Bretter kaufen können. Von daher muss ich erstmal auf eine günstigere Gelegenheit warten, mir was ordentliches zu besorgen
Das Argument kannst du ja in ähnlicher Form beim nächsten Schuhekauf deiner besseren Hälfte mal vortragen...
|
|
|
Post by JoergD on Nov 3, 2016 17:18:01 GMT
Zum Thema Verzug: Ein Tipp von Peter Schirmar war, beim Spülen beide Seien des Brettes feucht abzuwaschen, damit das Brett gleichmäßig trocknet. Ein weiterer Punkt ist die Dicke des Bretts. Für weniger Verzug muss mit der Größe auch die Dicke des Brettes mitwachsen. Hier kennen sich die Herren vom Fach (Schreiner ) aber bestens aus und können gut beraten. Viele Grüße Jörg
|
|
|
Post by cheesesandwich on Nov 3, 2016 20:11:09 GMT
Allerdings hat mir meine Regierung mitgeteilt, dass man für den Preis eines Hirnholzbrettes 15-20 solcher Bretter kaufen können. Von daher muss ich erstmal auf eine günstigere Gelegenheit warten, mir was ordentliches zu besorgen Das ist doch kein Argument! Mit 20 dieser Bretter kommst du nicht halb so weit wie mit einem richtigen. Oder mag die Regierung alle paar Wochen zu Ikea rennen und dir nebenbei noch deine Messer schärfen?
|
|
|
Post by MathiasM on Nov 3, 2016 20:28:00 GMT
Nabend,
ich habe mir erst kürzlich für kleinere Schnibbelarbeiten zwei Kirschholzbretter, 35x25 und Vesperbrettgröße, von der Firma Löffler gekauft. Da die Bretter dort ja generell recht dünn für Stirnholzbretter sind, wäre die Wahrscheinlichkeit etwas Verzug zu bekommen theoretisch höher als bei Peters Holzmanufaktur, Mitheis und Co. . Auf Nachfrage gab man mir aber ganz gelassen Auskunft, dass Verzug bei ihnen noch nie ein Problem war, wenn die Bretter nach Benutzung für Stirnholz angemessen (d.h. hochkant) gelagert werden. Generell wurde mir geraten, die Bretter einfach dauerhaft hochkant zu lagern, was bei mir z.B. kein Problem ist.
Wenn ich mir nach dem baldigen Umzug ein deutlich größeres Walnussbrett von Peters Holzmanufaktur anfertigen lasse, darf es aber ruhig etwas dicker sein. Desto länger hat man was davon, wenn man das Brett gelegentlich auch mal abschleift.
Grüße, Mathias
|
|
|
Post by cheesesandwich on Nov 3, 2016 20:48:13 GMT
Nabend, ich habe mir erst kürzlich für kleinere Schnibbelarbeiten zwei Kirschholzbretter, 35x25 und Vesperbrettgröße, von der Firma Löffler gekauft. Da die Bretter dort ja generell recht dünn für Stirnholzbretter sind, wäre die Wahrscheinlichkeit etwas Verzug zu bekommen theoretisch höher als bei Peters Holzmanufaktur, Mitheis und Co. . Auf Nachfrage gab man mir aber ganz gelassen Auskunft, dass Verzug bei ihnen noch nie ein Problem war, wenn die Bretter nach Benutzung für Stirnholz angemessen (d.h. hochkant) gelagert werden. Generell wurde mir geraten, die Bretter einfach dauerhaft hochkant zu lagern, was bei mir z.B. kein Problem ist. Wenn ich mir nach dem baldigen Umzug ein deutlich größeres Walnussbrett von Peters Holzmanufaktur anfertigen lasse, darf es aber ruhig etwas dicker sein. Desto länger hat man was davon, wenn man das Brett gelegentlich auch mal abschleift. Grüße, Mathias Hi Mathias, Ich lagere mein Brett gar nicht, sondern es steht Tag und Nacht auf seinen Gummifüßen. Trotzdem kein Problem mit Verzug, und das wird denke ich auch so bleiben. 4cm sind schon vernünftig, 5 noch besser. Die Bretter bei Löffler weisen in der Tat eine deutlich geringere Stärke auf und spielen preislich dennoch ganz weit oben mit... Daher würde ich mir von dort auch nur kleinere (Vesper)bretter holen! Zum Thema Abschleifen: im MF schrieb mir mal jemand dass man das sein lassen sollte, da das Schleifmedium vom Schmirgelpapier sich z.T. im Brett festsetzt und dann im Essen landet. Man solle das mit einem speziellen Stirnholzhobel regeln, und laut Wastl dies vom Profi machen lassen da der Laie kaum eine Chance hat das sauber hinzubekommen. Seitdem bin ich auch etwas ratlos wie man denn Bretter anständig in Eigenregie ölen soll. Bei Holzölen soll man ja i.d.R. vor Applikation bis Körnung 240-360 schleifen? VG Philipp
|
|
|
Post by JoergD on Nov 4, 2016 7:37:00 GMT
Ich öle meine Bretter regelmäßig mit Walnussöl, wenn sie mir nicht mehr "hübsch genug" erscheinen. Das Öl braucht zwar theoretisch Wochen zum kompletten Durchhärten, aber das ist in der Praxis vollkommen egal. Sollte man beim Spülen etwas von dem nicht ausgehärtetem Öl auswaschen, dann wird einfach nur das Holz schneller wieder weniger wasserabweisend und man muss früher nachölen.
Ich habe mich zur Sicherheit bei den Schreinern (Roland Löffler und Peter Schirmer) erkundigt und sie meinten, das Vorgehen wäre vollkommen ok.
Walnussöl nehme ich, weil mir ein 100%ig natürliches Produkt lieber ist als etwas mit Zusätzen, aber das ist nur mein persönlicher Spleen und kein unbedingtes Muss. Leinöl wäre eine vergleichbare Alternative, aber zum einen mag ich den Geruch von Walnussöl lieber und zum anderen habe ich das für Salate sowieso in der Küche.
Bei meinem großen Brett von Löffler hatte ich übrigens tatsächlich einmal minimalen Verzug, aber Brett einschicken, abrichten lassen und alles war wieder in Ordnung.
Wenn man sein Brett - wie auch immer - einmal so zurichtet, dass man selber nicht weiterkommt, dann überarbeiten die Hersteller das natürlich professionell für einen angemessenen Preis (bei mir waren es 25 €).
Selber abschleifen bei tieferen Schnitten im Holz kann man machen (240er oder besser 320er Schleifpapier), aber bei meinen Brettern war das bisher nicht nötig. Ich selber würde meine Bretter aber lieber vom Profi schleifen lassen, falls das irgendwann einmal gemacht werden muss. Vor dem Nachölen muss man definitiv nicht schleifen.
Viele Grüße Jörg
|
|
|
Post by Buddel on Nov 4, 2016 8:02:51 GMT
Zum Thema Abschleifen: im MF schrieb mir mal jemand dass man das sein lassen sollte, da das Schleifmedium vom Schmirgelpapier sich z.T. im Brett festsetzt und dann im Essen landet. Man solle das mit einem speziellen Stirnholzhobel regeln, und laut Wastl dies vom Profi machen lassen da der Laie kaum eine Chance hat das sauber hinzubekommen. Seitdem bin ich auch etwas ratlos wie man denn Bretter anständig in Eigenregie ölen soll. Bei Holzölen soll man ja i.d.R. vor Applikation bis Körnung 240-360 schleifen? VG Philipp Ich glaube (nicht wissen!), dass hier die Qualität des Schleifpapiers maßgeblich ist. Der billige Scheiß aus dem Baumarkt verliert mehr Schleifköper, als er Material abträgt. Wenn ich gutes nass/trocken Schleifpapier benutze, wie es auch bei der Lackaufbereitung im PKW bereich benutzt wird, da lößt sich da gar nichts. Ich verwende mit super Ergebnissen das hier: www.kochundschroeder.de/schleifen-und-polieren/produkte/3m-314-schleifpapier.php
|
|
|
Post by flint on Nov 4, 2016 8:59:53 GMT
Servus,
das Abschleifen mit Schleifpapier oder anderen abtragenden Materialien, die Schleifkörper ans Brett abgeben, sind mit Vorsicht zu geniessen! Die winzigen abgelösten Schleifkörper könnten trotz abspülen und peniblem säubern im Brett verbleiben und dadurch das Holz "verunreinigen", in dem Sinne, dass die Schneiden dann durch diese im Brett zurückgebliebenen Schleifkörper sehr rasch abgestumpft werden. Dazu hat es im MF mal eine Diskussion gegeben. Auf der sicheren Seite ist man nur, wenn man die ramponierte obere Schicht vom Brett spanabhebend entfernt, also abhobelt oder ein Schleifmedium verwendet, das keine Schleifpartikel ans Holz abgibt!
Gruß, flint
|
|
|
Post by hans0r on Nov 4, 2016 11:37:09 GMT
Hey zusammen,
schön zu sehen wie viele hier Ihre Erfahrungen mit Brettern teilen.. Derzeit sieht der Status wie folgt aus: ich bin mit Peter Schirmer in Kontakt und muss heut Abend nur noch einmal final messen! :-) Angefragt habe ich ein 60 x 40 x 4 Stirnholz Kirsche. Ob es letztlich bei den Maßen bleibt kann ich noch nicht genau sagen.. Amerikanische Kirsche wurde mir angeboten, ich denke das sollte soweit passen. Griffmulden und eine 2-fache Ölung wären dabei.
Stay tuned..
Gruß Hannes
|
|
|
Post by cheesesandwich on Nov 4, 2016 11:49:41 GMT
Angefragt habe ich ein 60 x 40 x 4 Stirnholz Kirsche. Ob es letztlich bei den Maßen bleibt kann ich noch nicht genau sagen.. Amerikanische Kirsche wurde mir angeboten, ich denke das sollte soweit passen. Griffmulden und eine 2-fache Ölung wären dabei. Hi Hannes, Darf ich fragen was Herr Schirmer für o.g. Maße verlangt? Amerikanische Kirsche ( black cherry) ist übrigens tendenziell nochmal weicher als europäische. Weißt du ob er beides anbietet? VG Philipp
|
|
|
Post by hans0r on Nov 4, 2016 11:56:19 GMT
Hi Philipp,
ich hoffe das es ok ist hier die Preise zu nennen... Aber es soll ja eigentlich jeder wissen was einen erwartet. Für die 60 x 40 x 4 würde ich 240€ bezahlen. Ob er auch europäische Kirsche hat kann ich nicht sagen, frage jedoch einmal nach.
Gruß Hannes
|
|
|
Post by cheesesandwich on Nov 4, 2016 12:24:27 GMT
Vielen Dank für die Info! Das klingt doch noch sehr human.
|
|
|
Post by Spitzweg on Nov 4, 2016 13:53:57 GMT
Hallo Hannes, und so sehen übrigens üblicherweise die Griffmulden von Peter Schirmer aus -> Sie haben eine Höhe von 2cm (Achtung: mein Brett selbst ist auf meinen Sonderwunsch hin dünner als normalerweise, nämlich 3cm) Ganz praktisch und mindestens empfehlenswert, wenn man das Brett zweiseitig nutzen bzw. auf Standfüße verzichten möchte. Viele Grüße, Christian
|
|