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Post by christian on Mar 2, 2019 7:17:30 GMT
Servus,
Qualitätsmerkmal ist der falsche Ausdruck. Dazu würde ich eher Schneideigenschaften, Wärmebehandlung, allgemeines F&F, usw. zählen.
Ein sauber von Hand gemachtes Finish dauert seine Zeit, die der Kunde natürlich bezahlen muss. Jetzt könnte man mutmaßen, dass ein Messermacher, der sich so abmüht die selbe Sorgfalt in allen Bereichen der Herstellung walten lässt und solche Messer Qualitativ hochwertiger sind. Es nutzt aber das schönste Finish nichts, wenn die Klinge schlecht gehärtet wurde und die Schneide nicht hält.
Ich würde sagen, dass es wie so vieles Geschmackssache ist. Vor- und Nachteile sind, meiner Meinung nach, nur theoretischer Natur. Beim Längs- und Querfinish sind die Auswirkungen auf den Food Release im Vergleich zur Geometrie so gering, dass ich behaupten mag, dass man sie vernachlässigen kann.
Viele Grüße
Christian
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Post by Deleted on Mar 2, 2019 7:24:20 GMT
Uwe hat ja grade ein Messer mit Finish von dieser Maschine daheim, daher würd mich interessieren, wie gut das Finish im Vergleich zu handgemachtem Längsfinish ist.
VG Becks
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Post by suntravel on Mar 2, 2019 16:30:03 GMT
Uwe hat ja grade ein Messer mit Finish von dieser Maschine daheim, daher würd mich interessieren, wie gut das Finish im Vergleich zu handgemachtem Längsfinish ist. VG Becks Da sehe ich keinen Unterschied, ganz gerade sind die Riefen auch nicht, etwa so wie bei mir wenn ich mit damit rumärgere. Gibts bessere (geduldigere) die dat wie mit nem Lineal gezogen gerade hinbekommen. Meine Erfahrungen beim ankleben vom Längsfinish: Liegt eher weniger an der Richtung sondern an der Feinheit der Oberfläche. Bei mir hat sich das schon deutlich bemerkbar gemacht zwischen 120er Quer vom Band gegen Längs bis 800er Papier, dat hat deutlich mehr angesaugt. Nach 15min in Fe3CL wars dann aber auch wieder fast so wie vom Band. Gruß Uwe
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Post by henrick on Mar 2, 2019 21:35:41 GMT
Interessant. Aber hätte auch aus reiner Logik behauptet, das eine gröbere Oberfläche weniger ansaugkräfte, wie ich es mal nenne, erlauben. Hat jemand Erfahrung im glasperlenstrahlen dazu? Also verhält es sich äquivalent zu einer feinen Oberfläche?
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Post by christian on Mar 5, 2019 5:33:40 GMT
Das wäre interessant. Mir wurde gesagt, dass mit Glasperlen gestrahlte Alufelgen nicht mehr vernünftig beschichtet werden können, da der Lack nicht gescheit hält. Ich weiß aber nicht, ob man so extrem dünn ausgeschliffene Klingen noch gut stahlen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass die Schneide dabei beschädigt wird.
Gruß Christian
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Post by mmm1294 on Mar 5, 2019 9:52:08 GMT
Finde ich einen interessanten Gedanken, das mit den strahlen. Hab mir aber sagen lassen, dass bei gehärtetem stahl quasi nichts mehr passiert. Vielleicht würde auch eine schnittgaltigkeitssteigernde Kaltverfestigung stattfinden??
Muss ich Mal testen!
Grüße, Marius
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Post by suntravel on Mar 9, 2019 13:38:53 GMT
Finde ich einen interessanten Gedanken, das mit den strahlen. Hab mir aber sagen lassen, dass bei gehärtetem stahl quasi nichts mehr passiert. Vielleicht würde auch eine schnittgaltigkeitssteigernde Kaltverfestigung stattfinden?? Muss ich Mal testen! Grüße, Marius Ich hab früher Ventil- und Fahrwerksfedern in ner extrem leistungsfähigen Schleuderstrahlanlage mit Stahlkugeln gestrahlt. Hat die Federrate schon nen Stück erhöht, nur ist dat nix für dünne Kochmesser die würden dann zerbröseln zumindest an der Schneide und sich vermutlich verziehen da ja nur einseitig in einem Durchgang gestrahlt wird. Mit wenig Druck und feinen Glaskugeln wird ja oft so ein "Schnellkasumi" gestrahlt oder die Damastzeichnung ohne ätzen leicht herausgearbeitet. Also hab mir mal so eine Strahlkabine geordert Gruß Uwe
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Post by henrick on Mar 9, 2019 21:21:08 GMT
Hatte mal in meiner alten Firma die Möglichkeit gehabt. Glasperlen ist was ganz anderes als sonstige Strahlmethoden. Hatte die Erfahrung gemacht, dass man die Klingen ohne weiteres Glasperlenstrahlen kann. Jedoch sollte die Oberfläche schon P180 aufwärts sein. Rostanfälligkeit senkt sich bemerkbar. Wie sich das auf Haftung auswirkt kann ich nicht sagen, weshalb ich ja gefragt hab. Wenn ich zwischen der ganzen Arbeit mal wieder Zeit finde, versuche ich hier noch Bilder nachzutragen.
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Post by mmm1294 on Mar 10, 2019 11:28:54 GMT
Finde ich einen interessanten Gedanken, das mit den strahlen. Hab mir aber sagen lassen, dass bei gehärtetem stahl quasi nichts mehr passiert. Vielleicht würde auch eine schnittgaltigkeitssteigernde Kaltverfestigung stattfinden?? Muss ich Mal testen! Grüße, Marius Ich hab früher Ventil- und Fahrwerksfedern in ner extrem leistungsfähigen Schleuderstrahlanlage mit Stahlkugeln gestrahlt. Hat die Federrate schon nen Stück erhöht, nur ist dat nix für dünne Kochmesser die würden dann zerbröseln zumindest an der Schneide und sich vermutlich verziehen da ja nur einseitig in einem Durchgang gestrahlt wird. Mit wenig Druck und feinen Glaskugeln wird ja oft so ein "Schnellkasumi" gestrahlt oder die Damastzeichnung ohne ätzen leicht herausgearbeitet. Also hab mir mal so eine Strahlkabine geordert Gruß Uwe Sau cool! Auch gestrahltes Griffmaterial könnte interessant sein. Mal gucken. Hast du nen Link zu deiner Box? Würde mich Mal interessieren. Kompressor mit bis zu 10 bar hab ich schon günstig geschossen Grüße, Marius
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Post by suntravel on Mar 10, 2019 11:34:44 GMT
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Post by mmm1294 on Mar 10, 2019 12:17:12 GMT
Hi Uwe, Bin Mal gespannt wie die sich schlägt, hatte ich auch schon ins Auge gefasst. Kannst ja Mal berichten Bei den Glasperlen muss man sich Mal mit den Körnungen durchprobieren, gibt's ja wie Sand am Meer (no pun intended ). Grüße, Marius
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Post by Xerxes on Mar 10, 2019 18:10:50 GMT
Hi,
also, gehärteten Stahl kann man schon strahlen. Aber dafür braucht man ein anderes Strahlmittel. Z.B. Granat oder Korund. Mit Glasperlen kommt man da nicht weit. Mit der fein ausgeschliffenen Schneide muss man natürlich vorsichtig sein aber die kann man gut abkleben. Einfach etwas Isolierband auf die Schneide kleben. Auf nachgebenden, gummiartigen Materialien hat das Strahlmittel kaum Auswirkungen. Man kann dann auch mir ordentlich Druck arbeiten.
Mein persönlicher Eindruck ist, dass eine gestrahlte Oberfläche, im Vergleich zu einer fein gefinishten Oberfläche, den FR nicht sonderlich verbessert. Da kommt es tatsächlich mehr auf die Geo an.
Allerdings habe ich auch den Eindruck, dass eine fein gefinishte Oberfläche einen spürbar schlechteren FR hat, als eine Klinge mit grobem Bandschleiferfinish. Gleichzeitig habe ich aber den Eindruck, dass ein grobes Querfinish die Schneidfreudigkeit etwas reduzieren kann. Bezüglich des Finishs muss wohl jeder Messermacher seinen Weg finden. Für mich persönlich gehört zu einem hochwertigen handgefertigten Messer auch ein sauberes Längsfinish. Und meistens verbessert sich der FR ja auch, wenn sich eine gewisse Patina gebildet hat.
Gruß Jannis
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Post by suntravel on Mar 10, 2019 18:38:06 GMT
Hi Jannis, ja bei gehärtetem Stahl tut sich mit Perlen nicht viel, außer ne gleichförmigere Oberfläche. Der Trick den ja viele Japaner anwenden ist ja mit Glasperlen nur bei SanMai oder Damast die weicheren Schichten zu bearbeiten ohne das sich die polierte harte Schneidlage großartig verändert. Scharfkantige Strahlmittel haben sicher mehr Wirkung, aber nach meiner Erfahrung (keine Messer bisher) machen die die Oberfläche sehr rauh was die Rostbildung extrem begünstigt. Ist halt Top zum lackieren aber weniger für Messer. Mein Werkzeugbauer strahlt alles mit Glasperlen nach der WB, wat ne schön seidenmatte Oberfläche auch bei ca. HRC60 bringt. Mir gehts ja primär drum die Optik von gestrahlen Reiskochern nach dem ausdünnen wieder herstellen zu können Für meinen eigenen Kram bevorzuge ich immer noch Quer vom Band, weils am besten funzt nach meiner Erfahrung. Gruß Uwe
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