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Post by mmm1294 on Jan 21, 2019 6:05:44 GMT
Hallo Marius, die höhere Härte wird bei niedrigerer Anlasstemperatur erreicht - sollte das nicht immer so sein? Hi Simdreams, Danke für den Hinweis, irgendwie hab ich mich da wohl verlesen... So herum ergibts ja auch deutlich mehr Sinn! Die 5°C Unterschied in der Anlasstemperatur machen aber auch keine 3 HRC Unterschied aus. Das mit dem Sekundärhärtemaximum hat severus ja schon erzählt - beruht darauf, dass extrem hochlegierte Stähle bei hohen Temperaturen feinste karbide ausscheiden die die Härte nochmals stark ansteigen lassen (HSS und so Zeugs gehört dazu). B2T: verdammt geiler stahl und ich bin echt Mal auf einen Vergleich mit 2562 gespannt Grüße, Marius
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Post by woka on Jan 27, 2019 19:57:59 GMT
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Post by Togishi on Jan 28, 2019 13:33:44 GMT
Im Kantei würde man das noch als lebendiges Hada bezeichnen. Für uns ist das eine feine Zeichnung auf der Klinge. Da sticht der Griff schon mehr heraus beim ganzen Messer, aber die Funktion ist da schon wichtiger... ein Karottenkiller bleibt ein Karottenkiller Hast du gut angeleitet die Dame mit einem tollen Ergebnis (Däumchen nach oben.. beide!)
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Post by Marco Guldimann on Jan 31, 2019 20:07:24 GMT
Vielen Dank Euch allen für die netten Worte! woka Die Zeichnung/ Musterung ist aus meiner Sicht nie abschliessend erklärt worden. Es gibt jedoch verschiedene Beschreibungsversuche und Annäherungen an die tatsächlichen Zusammensetzungen der hell-dunkel-Zonen der Maserierung. Im englischsprachigen Raum wird das als alloy-banding bezeichnet. Das besondere daran ist, dass unter dem Mikroskop (NITAL Ätzung) diese Musterungen nicht zu sehen sind. Es bleibt spannend:-) Frohe Grüsse Marco
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Post by christian on Feb 1, 2019 6:11:52 GMT
Servus,
sehr schönes Messer und top gemacht.
Da ich zur Zeit versuche mich etwas intensiver mit dem Thema Stahl zu beschäftigen, möchte ich eine Vermutung bezüglich des alloy-bandings äußern.
Ich denke, dass das nicht am Stahl, sondern an Deiner Art liegt diesen zu verarbeiten. Du Normalisierst, glaube ich, nicht, sondern feinst das Korn während der Warmverformumg in Deiner Presse. Ich habe gelesen, dass alloy-banding auftritt, wenn wiederholt der Bereicht um die Umwandlungstemperatur durchschritten wird. Wenn der Stahl im Ausgangszustand und nach klassischem Normalisieren dieses Muster nicht mehr hat, könnte das eine Erklärung sein.
Außerdem würde mich allgemein interessieren, wie es bei solch einer geringen Austenitisierungstemperatur zu so einer relativ hohen Härte kommt. Ich vermute die Antwort liegt nicht beim Stahl, sondern ebenfalls im Herstellungsprozess der Klinge.
Viele Grüße
Christian
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Post by Xerxes on Feb 1, 2019 7:19:43 GMT
Hi Christian, ein spannendes Thema. Ich antworte mal darauf und dann kann Marco entscheiden, ob ihn dieser Diskussionsfaden in seinem Thread stört. Ggf. wäre das auch etwas für einen eigenen Thread. Die Annahme, dass das Aloy Banding nur auftritt, wenn die Klinge "thermoplastisch" umgeformt wird, kann ich nicht bestätigen. Das folgende Bild zeigt eine grob vorgeschliffene Klinge von mir vom März 2011. Damals hab ich die Klingen immer von Hand geschmiedet und anschließend klassisch normalisiert. Ich hab mich mal mit jemanden aus der Werkstoffprüfung in der Automobilbranche unterhalten. Er meinte, das Aloy Banding sei im Grunde nichts anderes als Seigerungen, nur in sehr geringer Ausgeprägung und ohne die dramatischen Auswirkungen (Graphitausscheidung etc.). Dafür spricht, dass man das Aloy Banding bei niedrigen Glühtemperaturen nicht wirklich beseitigen kann. Beim Diffusionsglühen verschwindet das Muster aber in der Regel. Welche Gefügebestandteile tatsächlich für die Mustergebung verantwortlich sind, ist noch eine andere Sache. Gruß Jannis
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Post by billy on Feb 1, 2019 7:39:32 GMT
Ich hab zwar NULL Ahnung
aber, tritt das zufällig auf oder kannst du das provozieren, also bei Wunsch so herstellen ?
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Post by Xerxes on Feb 1, 2019 9:14:46 GMT
Hi billi,
nein, erzwingen kann ich das nicht.
Gruß Jannis
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Post by BastlWastl on Feb 1, 2019 9:24:55 GMT
Bei mir ist das auch schon des öfteren aufgetreten (bei SC 125 und SC 145, aber auch 1.2008)
War es nicht so das dieses "Phänomen" bei den genannten SC Stählen bei San Mai Konstruktionen verschwunden ist ?
Grüeß Wastl.
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Post by Xerxes on Feb 1, 2019 9:51:52 GMT
Hohe Temperaturen und längere Haltezeiten scheinen dieses Muster tatsächlich aufzulösen. Aber auch nicht immer. Das von mir gepostete Bild ist die Seitenlage einer Klinge aus 1.2767 nach dem Feuerschweißen.
Gruß Jannis
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Post by Gabriel on Feb 1, 2019 9:52:41 GMT
Also Alloy Banding hatte ich auch schon bei vielen meiner Messer... Beispiele: Koraat 1.3505, Koraat SC145 Honyaki, Catcheside (am meisten!) SC125 Honyaki und auch ein paar anderen sicher...
Gruß, Gabriel
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Post by Marco Guldimann on Feb 3, 2019 9:48:56 GMT
Hallo zusammen Ich kann Jannis beipflichten und würde ergänzen, dass diese Musterung durch ein Schmieden rund um den Umwandlungspunkt verstärkter auftreten kann. Auch der Umformgrad beeinflusst die Musterung, wenn nun innerhalb einer Sanmai-Klinge diese nicht mehr sichtbar sein sollte, liegt es oftmals am Ätzverfahren. Je feingliedriger die Strukturen sind, desto weniger aggressiv darf das Ätzmedium sein; Beispiel NITAL Ätzung für die metallographische Untersuchung. christian Die hohe Härteannahme liegt primär an der Zusammensetzung (Mangan, Cr, usw.) und sekundär Gefügezustand! Je feiner das Gefüge, desto weniger Energie wird für eine Austenitisierung benötigt... Grüsse Marco
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