Moin Kollegen,
ich kann zu meinem Messer auch gerne was schreiben, war gestern mit Jörg,
joschlot , bei Uwe, um das gute Stück abzuholen. Jörg, falls Dir das hier nicht recht ist, bitte melden, dann mache ich einen eigenen Thread auf.
Dieses Messer geisterte schon seit ca. 2 Jahren in meinem Kopf rum und ich habe mit Uwe häufiger darüber diskutiert. Ausgangspunkt war die sensationelle Aktion von Hannes,
lustikus , der damals sein Messer von Uwe freundlicherweise als Leihgabe zur Verfügung stellte. Die Aktion findet ihr hier
link und die Entstehung könnt ihr noch mal hier sehen
linkDer Grieche hat mir als Gesamtpaket bis heute tatsächlich am besten von allen Messern gefallen, die ich in der Hand hatte. Es sollte also ein Messer sein, das diesem möglichst ähnlich ist. Dabei kamen einige Randbedingungen heraus:
- Doppelte Hohlkehle.
- Länge um die 250 mm.
- Western Griff.
- So dünn wie möglich ausgeschliffen, sowohl die Schneide wie auch die Spitze.
- Trotz des dünnen Anschliffs ballig über der Schneide.
- Oberhalb der Hohlkehlen Walkschliff.
- Wiegefreundliches Profil, kein Flatspot.
- Es sollte nicht unbedingt ein Leichtgewicht sein, wie sonst bei Lasern üblich. Etwas Masse (der Grieche wiegt über 250 g, wenn ich nicht irre) ist willkommen.
- Design gucken wir mal (das war auch gut so, weil mein Geschmack sich in der Zeit durchaus geändert hat). Es wurde dann am Ende ein maximal reduziertes und cleanes Design mit WEH und verdeckten Pins ohne jedes weitere Element wie sichtbare Pins oder Liner. Das Material und das Messer sollten für sich alleine stehen.
- Stahl sollte damals Vanadis 4E sein, im Lauf der Zeit haben wir uns dann aber auf CPM 3V verständigt, weil das ähnliche Eigenschaften hat, aber nicht so schwierig zu bearbeiten ist. Das Zeug muss so stabil und zäh wie möglich sein, um einen entsprechend dünnen Schliff zu ermöglichen, ohne dass die Schneide sofort zerbröselt.
- Ich habe keine Eile
Meine Überlegung dabei war, die Eigenschaft leichter Schnitt zu optimieren und dabei auch durchaus auf größte Robustheit und perfekten Foodrelease zu verzichten. Mir reicht es immer aus, wenn ich das Schnittgut leicht abstreifen kann, mehr brauche ich nicht. Für einen Job, für den das Messer zu empfindlich ist, nimmt man halt ein Anderes, daraus entstand dann übrigens der V23 Klopper als robuste Alternative. Das macht für meinen Geschmack mehr Sinn, als zu versuchen, alle möglichen Eigenschaften in einem Messer zu vereinigen. Das wird in keiner Einzeldisziplin wirklich Top sein, weil es lauter Kompromisse gibt.
Dann verging eine recht lange Zeit. Das Ergebnis seht ihr hier und Uwe hat ja auch schon eine Menge (viel besserer) Bilder gepostet.
Mein Messer gleicht grundsätzlich dem von Jörg, ist aber deutlich dünner geschliffen. Interessanterweise wiegt es etwas mehr (280 g), ich behaupte mal, weil das WEH viel schwer als Walnuss ist. Dadurch liegt der Schwerpunkt auch etwas weiter hinten, als bei dem anderen Messer (siehe weiter unten).
Zu den Eigenschaften kann ich noch nicht viel sagen, das folgt hoffentlich etwas später. Erste Amtshandlung war ein schnöder Salat, und eine pink Grapefruit zu filetieren ging schon mal gut
. Der Rest war natürlich auch kein Ding.
Hier noch ein Bild von meinen beiden Spezialisten fürs leichte Schneiden und das Grobe, und mal im Ernst, das ist doch einfach ein grandioses Set. Vielen Dank an Uwe, dass er so viel Geduld hatte und auf jede Spinnerei einging. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen.
Grüße
Frank