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Post by Kasimong on Feb 19, 2017 18:34:53 GMT
Aus meinem Archiv:
Moin, ich möchte euch einige Bilder meines neuen JÜRGEN SCHANZ Lucidus N Nakiri 17cm G10 schwarz/orange zeigen. Das Messer wurde wieder mit makellosem Finish geliefert. Es gibt aus meiner Sicht aber auch rein gar nichts zu bemängeln. Das Arbeiten mit dem Messer macht einfach Spaß. Die Schärfe ist natürlich über jeden Zweifel erhaben. Ich bin jedenfalls rundherum zufrieden. Klingenlänge:17cm Klingenrückenbreite: 2,7mm Klingenhöhe: 5,6cm Gesamtlänge: 29cm Gewicht: 245g Rockwellhärte: 61 HRC rostfrei Die Geometrie im Vergleich v.l.n.r kleines Gyuto SLIM LINE, Lucidus N Gyuto und N Nakiri:
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Post by Fabstar on Mar 1, 2017 20:36:14 GMT
Hallo zusammen, an dieser Stelle zunächst ein herzliches Dankeschön an Kasimong für die Möglichkeit, das Messer testen zu dürfen. Ich habe mich vorrangig an der Teilnahme am PA gemeldet, da ich schon immer mal ein Nakiri testen wollte. Es wurde ja schon so viel drüber geschrieben. Insbesondere über den Mehrwert ggü einem Gyuto in bestimmten Einsatzgebieten. Zu den Daten brauche ich mich nicht weiter auslassen, das hat Kasimong in seinem Eingangspost bereits getan. Mangels Equipment habe ich das die Klinge auch nicht vermessen. Ich hoffe, dass da einer der anderen Tester bessere Möglichkeiten zur Verfügung hat. Die Bilder von Kasimong sprechen ebenfalls für sich... Die Verarbeitung des Nakiri ist wie erwartet von Jürgen ohne Beanstandungen ausgeführt. Es ist "wie aus einem Guss" ohne Spalten, Überstände oder scharfe Kanten. F&F-Fetischisten hätten wie immer bei Schanz-Messern ihre wahre Freude. Das Messer kam mit Rasierfähiger Klinge bei mir topscharf an. Ich habe es nicht weiter geschärft, denke aber, dass suntravel als nächster Tester das Messer doch nochmal schärfen wird, um seinen Ansprüchen gerecht zu werden Zum Handling: Das Messer liegt super in der Hand, wobei der Kehl in meinen Augen ein wenig mehr abgerundet hätte sein können. Wenn im Pinchgrip der Mittelfinger im ständigen Kontakt zum Kehl ist, könnte ich mir vorstellen, dass das bei längerem Gebrauch ggf unangenehm werden könnte, wobei das jetzt eher eine Spekulation meinerseits ist. Ich habe dafür einfach keine Langschneiderfahrung sammeln können. Ich empfinde das Nakiri mit seinen 245g als recht schwer in der Hand liegend. Vor allem, wenn man sich die Messergröße vor Augen führt. Der Schwerpunkt ist direkt am Kehl also direkt am Ende des Griffs. Zum Schneiden: Da ich gerade sehr viel Gemüse esse und mittlerweile auch abends häufig koche, konnte ich relativ viel verschiedenes mit dem Messer testen, was auch dem gedachten Einsatz dieser Messerart entspricht. Ich habe versucht in allen möglichen Schnitttechniken zu schneiden. Selbst ein angedeuteter Wiegeschnitt ist durch die deutlich abgerundete Spitze möglich. Wobei ich z.B. bei Zwiebeln nicht so viel Freude hatte, wie erhofft, war beim Choppen. Ein Nakiri soll ja insbesondere zum Choppen prädestiniert sein und besonders Spaß machen. Das kann nun zum einen am Messer selber liegen oder aber an meinen noch nicht so besonderen Fähigkeiten beim Choppen. Mit nem Xerxes Gyuoto gelingt es mir zumindest deutlich besser. Ich könnte mir aber vorstellen, dass das Klingenfinish hier auch eine gewisse Rolle spielt. Die Flanken sind schanztypisch sehr glatt und Schnittgut haftet entsprechend stark an. Somit stellt sich bei der Höhe der Klinge leicht eine leicht bremsende Wirkung ein, der gerade bei höheren Schnittgut wie einer großen Zwiebel zur Geltung kommt. Ansonsten ging alles einwandfrei leicht zu schneiden. Möhren ohne Knack, wobei sich eine Möhre längs nicht mit einem einfachen Zugschnitt teilen ließ. Da musste man schon ein wenig nachdrücken. Wie schon angedeutet ist ein Foodrelease praktisch nicht vorhanden. Hier bin ich durch die Hohlkehle meines Gyutos aber auch für immer und ewig "geschädigt". Es bleibt halt irgendwo die Benchmark und alles, was da nicht rankommt hat bei mir sofort einen negativen Beigeschmack. Ein Nakiri mit Hohlkelhe wäre da echt mal interessant. Xerxes hat sowas nicht zufällig schonmal hergestellt als Custom? Fazit: Wie man vielleicht schon rausgehört hat, ist das Nakiri für mich "ok". Ein Begeisterungssturm entfacht es bei mir nicht. Ob es nun an der Klingenform allgemein oder an diesem Nakiri im speziellen liegt, vermag ich mangels Vergleichsmöglichkeit noch nicht zu beurteilen. Es schneidet gut, jedoch nicht so leicht, wie ein Laser. Die Verarbeitung ist jedoch über jeden Zweifel erhaben. Vielleicht ergibt sich ja noch einmal die Möglichkeit ein anderes häufig empfohlene Nakiri zu testen. Des Weiteren sollte die Klingenlänge auf keinen Fall kürzer sein. Ein 16,5 cm Nikiri würde insofern bei mir schon per se ausscheiden. Da ist denke ich die 18cm Variante schon deutlich interessanter. Vielen Dank nochmal fürs Testen dürfen und den anderen PA-Teilnehmern viel Freude. VG Fabstar
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Post by Gabriel on Mar 1, 2017 22:38:24 GMT
Moin Fabstar,
danke für die Vorstellung! Hm ja... die Sache mit dem Food Release ist natürlich die Schwäche eines solchen Messers... insbesondere im Vergleich zum HK-Gyuto...
Dass das Choppen nicht so läuft, kann aber auch am recht weit hinten liegenden Schwerpunkt liegen. IMHO ein Nachteil der westlichen Griffkonstruktion bei kurzen Klingenlängen und bei der Konstruktionsweise wohl kaum vermeidbar.
Optisch betrachtet und vom F&F aber ein sehr schönes Messer.
Gruß, Gabriel
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Post by Deleted on Mar 2, 2017 5:32:58 GMT
Moin Farbstar
Auch von mir ein Danke !!
Ich kann persönlich mit der Klingenform nix anfangen.....vorne rund...macht für meine Art des schneidens....keinen Sinn Choppen mach ich eh kaum...
gruss
Micha
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Post by tomdoe on Mar 2, 2017 14:52:38 GMT
Moin Fabstar , besten Dank für das Review. Ich sehe das ähnlich wie Gabriel und glaube, daß sich das "richtige" Nakiri-Feeling bedingt durch den neutralen Balancepunkt nicht entwickelt. Bei meinem 180mm Wakui Nakiri mit Wa-Griff liegt die Balance so ca. 55mm vor der Hornzwinge. Noch ein paar Worte zum "Mehrwert" gegenüber eines Gyutos. It depends... Wenn Du ein Gyuto mit viel Flatspot besitzst sind kurze, leichte Nakiris eigentlich überflüssig. Was ich an meinem Wakui Nakiri mag ist, daß es deutlich mehr Klingenhöhe mitbringt als die üblichen 210mm Gyutos und somit bei Aufgaben wie Kohl "hobeln" für mich mehr Kontrolle ermöglicht (die Klinge bleibt bei hohem Schnittgut länger an den Fingerknöcheln). Zudem finde ich das Nakiri im Druck/Schiebeschnitt "wendiger" als ein 270er Gyuto bei ähnlicher Klingenhöhe. Es schiebt sich durch die Kopflastigkeit und den dünnen Anschliff auch gefühlt fast von selber durchs Schnittgut. Letztlich hängt alles von Vorlieben und Schneidgewohnheiten ab, für mich gehört ein Nakiri ins Sortiment. Und btw, choppen mag ich meinem Nakiri nicht antun Gruß Thomas
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Post by Fabstar on Mar 2, 2017 14:57:59 GMT
Hi,
das bestätigt dann einmal mehr, dass ich noch den Vergleich eines anderen "klassischen" Nakiris benötige, um mir ein finales Bild von der Klingenform machen zu können. Vielleicht ergibt sich ja nochmal die Möglichkeit für einen PA eines anderen Nakiris.
VG Fabstar
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Post by jgm on Mar 2, 2017 17:03:08 GMT
Moin!
Ich bin da ganz bei Gabriel + tomdoe, ein Nakiri sollte recht klingenlastig sein.
Genau dieses Schanz-Nakiri hatte ich mal im Auge, bin aber wegen des, schon im Verhältnis zu anderen Schanz-Serie (die auch alle recht schwere Micarta/Holz-Westerngriffe haben) nochmals erhöhten Gewichts (..das ja nur griffbedingt zustande kommen kann), davon abgekommen.
Zum Zwecke der Vergleichbarkeit könnte ich, so Interesse besteht, einen PA mit 2, meiner Meinung nach, sehr tauglichen Nakiris anbieten.
Als da wären:
Kamo-To (neue Serie) Kirime, Aogami 2 mit Reineisenflanken:
Sehr dünn, relativ leicht, mehr Rtg. Laser, Griff Ho-Holz mit Hornzwinge
Gewicht 125g Schneidenlänge 175mm Klingenlänge 198mm Gesamtlänge 330mm Balancepunkt ca. 45mm vor Griff
Sakai Yusuke, Gingami 3 + Flanken aus rostträgem Edelstahl:
Eher die normale Nakiriform, mehr Rtg. Workhorse, Griff ebenfalls Ho-Holz mit Hornzwinge
Gewicht 179g Schneidenlänge 170mm Klingenlänge 180mm Gesamtlänge 310mm Balancepunkt ca. 50mm vor Griff
Ich choppe zu 80-90% mit beiden.
Wenn PA, bitte Verwendung ausschließlich auf Holzbrettern.
Grüße Jürgen
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Post by wesley on Mar 2, 2017 17:46:33 GMT
nAbend allerseits, ihr tobt euch hier ja schon richtig aus . Lasst nochn bisschen Raum für die Berichte, sonst gibts ja nichtsmehr zu berichten *g* Aber ja, der vorgezogene Schwerpunkt ist wirklich das was ich an meinem Nakiri liebe! Moin! Zum Zwecke der Vergleichbarkeit könnte ich, so Interesse besteht, einen PA mit 2, meiner Meinung nach, sehr tauglichen Nakiris anbieten. +1 fürn PA, falls es einen gibt . Bin gerade voll aufm Nakiri-Trip . Wenn ein PA zustande kommt und ich in den erlesenen Teil der Teilnehmer aufgenommen würde, dann könnte ich wieder direkt mit meinem Wakui V2 KU vergleichen. Evtl. hätte ich bis dahin auch schon das 21er Toyama, das mich juckt. Dann hätte ich quasi fast den totalen Nakiri-Rundumschlag! Immerhin hätte ich dann fast sämtliche Geometrien und fast alle Klingenoberflächen (leider kein Najishi) mal in der Hand gehabt und könnte vergleichen. An dem Kamo bin ich sowieso sehr interessiert, wie das schneidet. Bin lange drum herum geschlichen, aber als mein Geldttopf wieder aufgefüllt war, war es leider schon ausverkauft. Gruß Markus
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Post by Fabstar on Mar 2, 2017 18:52:25 GMT
Hi jgm, Interesse ist auf jeden Fall vorhanden. Das Kamo würde mich auch einen Ticken mehr interessieren... VG Fabstar
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Post by jgm on Mar 2, 2017 19:09:52 GMT
Gut, gut, das sind ja schon mal 2.
Ich setz das dann mal als eigenen Thread rein und laß es noch 3-5 Tage stehen, mal schaun ob dann noch was an Rückmeldungen kommt + dann kanns von mir aus losgehen.
Gruß Jürgen
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Post by suntravel on Mar 2, 2017 19:12:32 GMT
nen super schneidfreudiges Nakiri in der Leichtgewichtstklasse hab ich ja auch, nur kann das null gegen meine schweren Gyutos anstinken.....
Gruß
Uwe
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Post by suntravel on Mar 4, 2017 16:15:11 GMT
Ist heute bei mir angekommen.... Die Verarbeitung ist top, da gibt's aus meiner Sicht nix zu meckern. Die Handlage ist nur am Griff bequem, Pinchgripp mit Fingern auf der Klinge geht gar nicht, da drückt der Kehl schon beim anfassen, aber wie im ersten Foto ist ok, da fühlt sich der Schwerpunkt auch gut an. Die Schärfe finde ich eher schlecht, Küchenpapier schneiden geht null, ne Tageszeitung wird nur zerrissen. So wie die Schneide aussieht auch kein Wunder... ... hab aber grad nachgelesen schärfen darf ich ja, werde ich auch machen bevor es in die Küche kommt. Wie lange ist das nicht mehr geschärft worden? Gruß Uwe
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Post by suntravel on Mar 4, 2017 17:13:38 GMT
Frisch geschärft ist schon, das geht ja easy im Vergleich zu Wastls SC125, ich würde schätzen 5 mal so schnell. Ausbrüche sind weg und ne hängende Tageszeitung geht locker, Küchenpapier ohne rupfen und Tomatenschärfe ist auch da, also dem Küchendienst steht nix mehr im Wege.... Gruß Uwe
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Post by BastlWastl on Mar 4, 2017 17:18:10 GMT
Mhhhh... Das kann ich so nicht bestätigen, der SC125 lässt sich sowas von schnell auf eine gute Schärfe bringen... klar der ist schon ein paar Nummern härter wie der Niolox von Schanz, der sich ja auch gut schärfen lässt, aber das sollte beim SC125 schon schneller gehen.... Komisch...
Grüße WAstl.
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Post by suntravel on Mar 4, 2017 17:48:07 GMT
Bei deinem SC125 kommt erst nach ca. 5-10 Schüben Abrieb auf den Steinen, beim SB1 nach 1-2, bei dem Nakiri hat der Grundschliff grad mal 5min gedauert, also 1k, 4k und 8k. Bei Deinem SC125 brauche ich ca. 8min pro Körnung bis sich ein Grat beidseitig bildet ist zwar länger die Klinge hat dafür aber eine viel kleinere Fase. Und bei so einem Ruck-Zuck-Schliff kommt auch ne bessere Schärfe bei rum Gruß Uwe
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