Post by derjaeger on Sept 10, 2017 16:53:11 GMT
Hallo, auch wenn das Projekt keine Ausgeburt feiner Messermacherkunst ist, möchte ich es gerne hier vorstellen Auf Ebay habe ich vom Verkäufer "lebenistgut" ein neues Gustav Emil Ern Germanenmesser aus den 70ern für etwa 40 Euro gekauft. Mein Messer hat der Shop nicht mehr im Programm, aber andere neue alte Solinger von GEE sind noch da. Anscheinend hatte GEE mal einen sehr guten Ruf und man sprach vom "Wunderstahl", den er benutzt. Außerdem wurde das Messer mit "blaugepliesstet" und "Solinger Dünnschliff" angeprießen. (Wer sich dafür interessiert, kann ja mal die Angebote von dem Ebayshop ansehen). Ich hatte von Anfang an vor, das Messer mit einem neuen Griff zu versehen und war also durch den ziemlich hässlichen Griff nicht abgeschreckt. Als das Messer dann ankam, war ich allerdings doch ein wenig enttäuscht. Wirklich ausgeprägt war der Solinger Dünnschliff nicht (bzw nicht vorhanden) und die Schneide hatte einige Dellen, die aussahen, als hätte man Nagelproben durchgeführt, bei denen der Stahl nicht zurückgefedert ist. Allerdings war die Klinge nicht nagelgängig. So sah das Messer aus (Ich hoffe das mit dem Upload hat geklappt, das ist das erste Mal dass ich einen Forenbeitrag mit Bildern garniere):
Nichtsdestotrotz habe ich das Projekt weitergeführt und den Griff abgebaut, um ihn durch eine Eigenkonstruktion zu ersetzen. Mein Hauptziel war dabei, größtmögliche Knöchelfreiheit herzustellen, denn im Originalzustand war diese absolut nicht gegeben. Deswegen habe ich einen Klotz Eichenholz genommen und in diesen einen Schlitz gesägt, der den Erl aufnehmen sollte. Danach habe ich den Umriss des Griffes ausgesägt (die Form habe ich mir selbst ausgedacht, zumindest habe ich sie noch nie an einem Messergriff gesehen) und die Löcher für die Messingstifte gebohrt. Diese habe ich dann eingeklopft (leider ist dabei das Holz ein wenig gerissen). Anschließend habe ich den Griff mit einem Messer und einem Exzenterschleifer in Form gebracht. Dabei sitzt der Erl ganz unten im Griff und ist an der Unterseite des Griffs sichtbar. Dann habe ich den Griff mit einem Schnitzfinish versehen. So sah das dann aus:
Als Letztes habe ich die Spalten und Poren mit Bienenwachs versiegelt. Dabei habe ich einen Brenner eingesetzt, was den Griff zusätzlich rustikal flambiert hat. Rückblickend betrachtet hätte ich für die Spalten allerdings Kunstharz verwenden sollen, Bienenwachs ist viel zu weich. Das ist das Endergebnis:
Obwohl das Messer alles andere als perfekt ist und zudem kein bisschen schnitthaltig ist, verwende ich es sehr gerne, auch weil ich den Griff sehr bequem finde. Über positive/negative Kritik, sowie Anregungen oder andere Antworten würde ich mich freuen
Nichtsdestotrotz habe ich das Projekt weitergeführt und den Griff abgebaut, um ihn durch eine Eigenkonstruktion zu ersetzen. Mein Hauptziel war dabei, größtmögliche Knöchelfreiheit herzustellen, denn im Originalzustand war diese absolut nicht gegeben. Deswegen habe ich einen Klotz Eichenholz genommen und in diesen einen Schlitz gesägt, der den Erl aufnehmen sollte. Danach habe ich den Umriss des Griffes ausgesägt (die Form habe ich mir selbst ausgedacht, zumindest habe ich sie noch nie an einem Messergriff gesehen) und die Löcher für die Messingstifte gebohrt. Diese habe ich dann eingeklopft (leider ist dabei das Holz ein wenig gerissen). Anschließend habe ich den Griff mit einem Messer und einem Exzenterschleifer in Form gebracht. Dabei sitzt der Erl ganz unten im Griff und ist an der Unterseite des Griffs sichtbar. Dann habe ich den Griff mit einem Schnitzfinish versehen. So sah das dann aus:
Als Letztes habe ich die Spalten und Poren mit Bienenwachs versiegelt. Dabei habe ich einen Brenner eingesetzt, was den Griff zusätzlich rustikal flambiert hat. Rückblickend betrachtet hätte ich für die Spalten allerdings Kunstharz verwenden sollen, Bienenwachs ist viel zu weich. Das ist das Endergebnis:
Obwohl das Messer alles andere als perfekt ist und zudem kein bisschen schnitthaltig ist, verwende ich es sehr gerne, auch weil ich den Griff sehr bequem finde. Über positive/negative Kritik, sowie Anregungen oder andere Antworten würde ich mich freuen