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Post by 0matic on Nov 19, 2017 13:05:32 GMT
Hi, ich habe auf dem Trödel dieses richtig coole alte Messer gefunden. Laut Verkäuferin (74 Jahre) ist es noch von ihrem Großvater. So wie es aussieht könnte das auch hinkommen. Es ist ein Monster von einem Messer mit 29,5cm Klingenlänge und 436g Gewicht. Der Klingenrücken wird am Kropf mehr als 1 cm dick, die Spitze ist aber so dünn, dass sie tatsächlich flexibel ist. Soviel zur Beschreibung. Ich habe mir Tipps angesehen wie man eine Klinge entrostet und habe mir Schleifpapier besorgt. Nach 2,5 Stunden mit 80er und 150er Papier habe ich immer noch Rostnarben auf dem Klingenspiegel. Wie kriegt man denn diese restlichen Narben weg? Mit weiteren 2,5 Stunden? Oder mit schwererem Gerät als meinen Händen? Ich bin halt gerade etwas frustriert, dass es doch noch so schlecht aussieht nach so viel schrubben. Aber da ihr ja alle auf Bilder steht, bitteschön:
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Post by cor on Nov 19, 2017 13:14:15 GMT
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Post by BastlWastl on Nov 19, 2017 13:17:09 GMT
Schick ein altes Solinger oder Sab aus Thiers..... Nogent Style. Vermutlich Jahrhundertwende. Schlagmesser wahrscheinlich. Ist auf der anderen Seite (die du nicht fotografiert hast ) noch eine Schmiedemarke ? Die verbliebenen Rostnarben nennt mann auch Pitting, das bekommt man nicht weg ohne alles abzuschleifen also alles Drumherum auf`s selbe Niveau bringen.... Das währe aber ein Job für nen Bandschleifer....... Hier mal meine: Grüße wastl.
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Post by BastlWastl on Nov 19, 2017 13:19:11 GMT
Das hilft da nicht mehr, das ist kein Flugrost mehr ...... Das geht teils richtig tief rein und somit sollte auf gar keinen Fall mit irgendwelchen Säuren gearbeitet werden! Grüße wastl.
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Post by 0matic on Nov 19, 2017 13:25:13 GMT
Schmiedemarke ist leider keine drauf. Vielleicht finde ich noch was unter dem Rost. Habe bisher nur die rechte Seite bearbeitet. Also kann man die Pittings einfach so lassen und trotzdem nutzen? Ich poliere dann einfach mal mit immer feinerem Schleifpapier weiter?
Schon mal Danke für die Tipps.
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Post by sturmschwalbe on Nov 19, 2017 18:35:50 GMT
Geiler Fund. Hätte ich auch mal gern unter den Fingern zum Aufmotzen. Und ja. Arbeit ist es auf jeden Fall. Wie Bastl schreibt Bandschleifer hilft! Aber immer auf die Temperatur achten.
Bin gespannt wie das Ding wird.
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Post by 0matic on Nov 19, 2017 19:52:15 GMT
So weit bin ich jetzt. Bis 800er Schleifpapier durch. Das 800er ist aber irgendwie Mist und ich kriege die Querrillen nicht raus. Habe dann . noch mal mit ner Schwabbelscheibe versucht drüber zu polieren. Darf man an der andere Seite mit ner Schleifscheibe auf der Bohrmaschine dran? Habe das bei anderen auf Youtube gesehen und das hätte ich tatsächlich im Gegensatz zu einem Bandschleifer.
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Post by 0matic on Nov 21, 2017 9:19:53 GMT
BastlWastl es kam auf der linken Seite tatsächlich eine Schmiedemarke zum Vorschein. Zumindest Rest davon. Ich habe das Foto mal ausgeschnitten und vergrößert. Lesbar ist leider nichts mehr.
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Post by Togishi on Nov 21, 2017 10:07:47 GMT
Komischer weise haben auch Stähle eine sogenannte Laufrichtung. Beim Schleifen merkt man, dass das Schleifbild in einer Richtung Glanz bringt oder Matt wirkt, in der anderen. Schleife es konsequent immer nur in eine Richtung bis gegen den Schluss. So fallen tiefere Kratzer nicht mehr auf. Tieferen Rost kann man stehen lassen, ist wie der Charakter eines Messers, kannst aber mit Schleifpaste und Lumpen einen Teil heraus schleifen und mit feiner Paste oberflächlich anpolieren. Wirkt dann rustikaler Ach ja, Säure wurde genannt. Kannst es ja mal in Cola stellen Das hilft auch gegen Rost! Also, es rostet nicht weiter und löst nicht alles. Was mir aber gleich aufgefallen ist. Die Schneide ist wellig. Jetzt schon einen schöneren verlauf der Schneide schleifen und wenn es bei der Flanke weiter geht, gegen die Schneide wieder ausdünnen. Auf dem Rücken sind auch noch Macken... Hat der mit dem Ding Holzscheite gespalten und mit Hammer auf den Rücken gebolzt?? Ist viel Arbeit, aber je schöner das Messer am Schluss aus sieht, um so stolzer darfst du sein!
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Post by 0matic on Nov 21, 2017 10:38:14 GMT
Ja, wie man sieht hat das Messer ganz schön gelitten. Der breite Rücken direkt hinter dem Griff hat auch ziemlich tiefe Einschläge als ob das jemand mit dem Hammer bearbeitet hätte. Suntravel hat mir angeboten, dass wir das zusammen an seinen Maschinen bearbeiten können, da er auch noch nur 50 km weg wohnt werde ich da wohl mal hinfahren.
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Post by satanos on Nov 21, 2017 10:59:47 GMT
Komischer weise haben auch Stähle eine sogenannte Laufrichtung. Beim Schleifen merkt man, dass das Schleifbild in einer Richtung Glanz bringt oder Matt wirkt, in der anderen. Schleife es konsequent immer nur in eine Richtung bis gegen den Schluss. So fallen tiefere Kratzer nicht mehr auf. Tieferen Rost kann man stehen lassen, ist wie der Charakter eines Messers, kannst aber mit Schleifpaste und Lumpen einen Teil heraus schleifen und mit feiner Paste oberflächlich anpolieren. Wirkt dann rustikaler Ach ja, Säure wurde genannt. Kannst es ja mal in Cola stellen Das hilft auch gegen Rost! Also, es rostet nicht weiter und löst nicht alles. Was mir aber gleich aufgefallen ist. Die Schneide ist wellig. Jetzt schon einen schöneren verlauf der Schneide schleifen und wenn es bei der Flanke weiter geht, gegen die Schneide wieder ausdünnen. Auf dem Rücken sind auch noch Macken... Hat der mit dem Ding Holzscheite gespalten und mit Hammer auf den Rücken gebolzt?? Ist viel Arbeit, aber je schöner das Messer am Schluss aus sieht, um so stolzer darfst du sein! Du meinst vermutlich die Walzrichtung. Das war früher mal ein Thema, heute nichtmehr, passt aber noch bei diesem Messer. Man kann in manchen hochlegierten Stählen auch heute noch die Karbidverläufe und teilweise Seigerungen mit bloßem Auge sehen. Die Querrillen da sind aber eher Schleifriefen von damals, da musst du mit P80 aufwärts dran und du weißt was es heißt ne Klinge zu satinieren
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Post by suntravel on Nov 26, 2017 17:12:33 GMT
Ja mal eben schnell drüberschleifen, das ist dann so auch nix geworden
Also bei der Klinge selber fast schon, nur hat die obwohl insgesamt recht dünn vorn dann doch nicht gut geschnitten.
Ja und noch schnell den Griff überschleifen, dabei kam zu tage das die Zwinge nur ein Stück Dünnblech ist das sofort durch war
Habs dann vorn noch mal richtig ausgedünnt, jetzt schneidet das auch Prima durch Möhren und morgen mach in ne massive Zwinge aus Messing.
Dann sieht das Teil wieder Top aus
Gruß
Uwe
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Post by 0matic on Nov 26, 2017 19:09:18 GMT
Das Profil sah zwischendurch schon genial aus. Aber wie Uwe schon sagte: Leider haben wir den Griff versaut und nach 2 Stunden Arbeit hat es leider noch nicht wirklich gut geschnitten. Aber ich bin gespannt was du da jetzt noch rausholst.
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Post by suntravel on Nov 26, 2017 20:07:09 GMT
so im nachhinein juckt mich das eingentlich kaum noch das das Dünnblech durch ist, war eh nur Schmodder drunter. Jetzt wird's halt mit mehr Aufwand ein Sahneteil das Du noch vererben kannst Gruß Uwe
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Post by Queequeg on Nov 26, 2017 20:59:15 GMT
Frage mich wie du da nen Messingbolster drum bekommen willst oder wird jetzt der Griff auch noch angenommen?
Gespannte Grüße QQ
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