|
Post by tastebomb on Nov 14, 2016 18:31:21 GMT
Design gefällt mir sehr sehr gut!
|
|
|
Post by jgm on Nov 29, 2016 19:58:20 GMT
Wunderschön!
Versteh ich das recht, du hast also keine ausgehöhlte Zwinge aufgeschoben, sondern ein Stück von der Büffelhornrolle per Hartholzstift mit dem Griff verbunden?
Bin grad selbst am basteln (lustigerweise auch mit Neusilbereinlage + Büffelhorn, aber anderem Holz..)
Die Zwinge bereitet mir da am meisten Kopfzerbrechen, hab schon mit dem Gedanken gespielt mir eine Oberfräse zu kaufen.
|
|
|
Post by christian on Nov 30, 2016 6:11:31 GMT
Servus, ich benutze dafür meine Drehbank und Bohr-/Fräsmaschine. In das Griffholz bohre ich zentrisch ein Loch mit der Bohrmaschine und einem 12,2mm Bohrer (Holz schrumpft wieder um 1-2 Zehntel). Die Büffelhornrolle länge ich mit der Bandsäge ab und drehe sie erst einmal auf beiden Seiten plan und auf die richtige Länge. Dann bohre ich mit einem Zentrierbohrer die Mitte an und mit einem 12mm Bohrer ein Sackloch. Das dient als Führung für einen 12mm Fräser mit dem ich das Sackloch noch tiefer setze und automatisch ein rechtwinkliges Ende der Bohrung bekomme. Diese beiden Griffstücke verbinde ich entweder mit einem 12mm Metallröhrchen, das beim einsetzen der Klinge mit Epoxy vergossen wird oder mit einem mittig geschlitzten 12mm Buchenrundstab. Den Schlitz für den Erl mache ich mit einem kleinen Fräser in die Büffelhornzwinge und passe ihn mit Feilen an. Wenn ich eine Zwischenlage verwende bohre ich diese auch mit 12-12,2mm auf. Für dünnes Blech habe ich mir eine Bohrschablone gemacht, da man dünnes Blech nicht einfach Bohren kann. Die Zwischenlage aus Metall ist aber nicht ganz problemlos. Beim Schleifen des Griffes wird sie sich erhitzen, das hat zwei Nachteile: - Die Klebestelle löst sich auf, da Epoxid nicht besonders hitzebeständig ist.
- Das Holz und das Metall dehnen sich unter der Einwirkung von Hitze unterschiedlich aus. Dadurch steht das Metall nachdem der Griff wieder abgekühlt ist leicht über.
Um diese beiden Probleme zu umgehen benutzte ich zum einen immer wenn es geht Gorilla Glue. Der ist gut hitzefest aber nicht schön zu verarbeiten, da er aufquillt. Außerdem kann er keine größeren Lücken füllen. Zweitens schleife ich zum Schluss hin sehr vorsichtig und langsam und lasse den Griff noch ein paar Tage in der Küche liegen um ihn dann noch ein paar mal fein zu überschleifen. Ganz feine Schlichtfeilen benutze ich auch, wenn die Zwischenlage extrem übersteht. Das ist alles kein Hexenwerk und man bekommt es auch mit einfachen Werkzeugen hin. Es schadet aber nicht, sich schon vorher ein paar Gedanken zu machen. Wenn Du Dir unsicher bist, würde ich auch die Zwischenlage weg lassen oder nicht aus Metall machen. Das vereinfacht die Sache. Gruß Christian
|
|
|
Post by Buddel on Nov 30, 2016 8:28:15 GMT
Hallo Christian, so ähnlich mach ich das im Moment auch. Hier noch ein Video, dass das Prinzip ganz gut beschreibt: www.youtube.com/watch?v=ueHrSoxqoHgAls nächstes möchte ich aber mal das einbrennen des Erls ins Holz probieren. Lötlampe ist schon bestellt. Dann entscheide ich mich, welche Art der Griffbefestigung ich zukünftig wähle. Irgendwie stört mich bei der Epoxy Methode, dass man den Griff nicht mehr zerstörungsfrei entfernen oder wechseln kann. Auch das gefummel mit der Feile in der Hornzwinge erfüllt mich nicht wirklich mit Freude
|
|
|
Post by christian on Nov 30, 2016 13:26:41 GMT
Du musst beim einbrennen tierisch aufpassen, dass dir der Griff nicht reißt. Es kommt sehr auf die Holzsorte an, wie gut oder schlecht das funktioniert.
Du kannst auch versuchen einen Griff mit Holzdübel zu machen und den einzubrennen. So wärst Du unabhängig von der Holzsorte.
|
|
|
Post by jgm on Nov 30, 2016 13:44:31 GMT
Super!!!
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung deiner Vorgehensweise, das macht sicher nicht jeder! Meine Neusilberplatte hat 2 mm Stärke, sollte sich wohl (mit Vorbohren) verzugsfrei bohren lassen. Ja, klar, daß der Abtrag beim Schleifen + Polieren am Neusilber deutlich geringer sein wird, als am Horn + Holz dachte ich mir schon. Wollte die Zwischenlage eigentlich im Vorhinein auf Endmaß fertigen + Schleifen + Polieren und dann den ganzen Rest dieser anpassen + überpolieren.
|
|
|
Post by christian on Dec 13, 2016 9:04:43 GMT
|
|
|
Post by andreas123 on Dec 13, 2016 16:38:02 GMT
Sehr schön diese Bilder mal zu sehen.
Da macht mir mein Messer noch viel mehr Spaß! Dieses Handwerk beherrsche ich leider nicht und kann mich an solchen schönen Bildern der Herstellung einfach immer ergötzen.
Vielen Dank dafür!
Ich glaube, ich muss Dir in Zukunft auch mal das ein oder andere Messer schicken, an denen eines Deiner tollen Griffe muss. Wenn Du sowas als "Messermacher" überhaupt tun würdest.
LG Andreas
|
|
|
Post by christian on Dec 14, 2016 14:41:11 GMT
Servus Andreas,
bei Dir ist es etwas anders gelöst. Deine Kopfplatte hat auch ein 12mm Sackloch. Der "Dübel" ist allerdings nicht aus Holz, sondern aus einem Metallröhrchen, das mit Epoxy ausgegossen wird. Bei Gelegenheit mache ein paar Bilder.
Grundsätzlich kann ich Dir gerne ein paar Griffe machen, sofern das technisch lösbar ist. Du merkst ich bin etwas vorsichtig mit meiner Aussage. Ich habe schon vor längerer Zeit einem Halbintegral-Brotmesser (ich glaube das war ein Schanz) einen neuen Griff verpasst. Das war eine furchtbare Arbeit.
Gruß Christian
|
|