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Post by dieter on Apr 26, 2018 22:06:35 GMT
Schleifkorn hat je nach Druck unterschiedliche Wirkung: 1)Bei ganz wenig Druck- nur elastische Verformung der Oberfläche ohne bleibenden Spuren.
Weiter wenn Druck wächst: 2) Plastische Verformung der Oberfläche ohne Stahlabtrag. 3) Stahl wird abgetragen. 4) Mikrorisse.
Scharfe Stahlkörner (Diamanten)- eckige Schärf- (schleif)-spuren wo die tiefste Schleifspurstelle etwa V-artig aussieht. Es gibt Schleifmedien, die U-artige (nicht so scharfkantig) Spuren hinterlassen.
Erhöht man (Druck, Geschwindigkeit) weiter, bilden sich Mikrorisse, die etwa Y-artig aussehen. Also wenn eine Schneide nach Bandschleifer Ausbrüche zeigt und nach 2-3 mal Umschleifen plötzlich stabiler wird (ohne Winkelerhöhung), dann wäre die o.g. Ursache denkbar. Natürlich trotz Kühlung können solche Schaden entstehen, da die mehr mit Schleifkorn, Bindung und angewandten Kräften beim Schärfen und sogar beim auf 0 Ausschleifen entstehen können.
Beim Schleifen/Schärfen je näher zu Schneide kommts- desto feiner müssen Schleifkorn und weniger Druck/Geschwindigkeit sein. Schärfen wo man mit "groben Korn" Schneidenspitze erreicht wird ist um einiges schneller, danach kommen aber die Folgen (z.B. durchgeschnittene Schneidenspitze), die an sich ganz gerne mit Ausbrüchen erinnern.
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Post by dieter on Apr 30, 2018 18:32:31 GMT
Nun wie kann man bestimmen, wie viel „Stoff“ nach einem Bandschleiferschliff abgetragen werden muss? Ich mach folgendes. Zuerst muss man klären, wie tief Risse bzw. tiefe Schleifspuren durchgedrungen sind. Man kann sich das so vorstellen, dass die Schleifspuren ganz gut maskiert sind. Ganz gut kann man grobe Schleifspuren durch „leicht überschleifen“ mit einem feineren Band verdecken. Es kann soweit gehen, dass die Klingenoberfläche beginnt zu spiegeln. Um zu klären wie tief die Schleifspuren nach Bandschleifer tatsächlich sind nehme ich sowas (bzw. ich denke, dass ich die Steine habe): www.japanesenaturalstones.com/kiita-fingerstones/Die Steine sind weich- also nehmen schnell die Form einer Klingenflanke an bzw. die Steine passen sich zu einer Klingenoberfläche an. Und die beseitigen sanft „den Maskierschicht“ nach einem feinen Band: jetzt sieht eine Klingenoberfläche richtig schrecklich aus: die besteht aus groben bis extrem groben Kratzer (von Bandschleifer). Das Besondere ist: die Steine ätzen Oberfläche: jetzt sieht man auch, dass die grobsten Kratzen bzw. Risse vorher „perfekte“ Schneide und auch Schneidenspitze erreichen. Es ist gelegentlich erstaunlich, wie tief die bandschleifspuren durchdringen: man trägt wirklich viel von der Klingenoberfläche an und die Spuren sehen gleich ggf. noch intensiver aus. Irgendwann werden die aber verschwinden…
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Post by Deleted on Jun 2, 2018 8:30:43 GMT
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Post by christian on Jun 5, 2018 6:31:08 GMT
Alle Quellen die du dazu mit großer Sicherheit benutzt beziehen sich auf Steinzeitbandschleifer und Gedanken von Menschen, das ganze wurde und kann auch nicht nachgewiesen, mit dem Funkenflug (der nicht existent ist wenn man nicht wie gesagt schnell und hart schleift), geschmolzenem Metall und explodierendem Kohlenstoff. Wenn man nicht mit 20-30m/s und zärtlich am Bandschleifer mit wenig Geschwindigkeit und vernünftigen Bändern arbeitet, passiert da garnichts. Dieser Religion nach sind übrigens alle Messer die ungekühlt geschliffen werden schon kaputt. Von daher, mehr sog i auch ned, das kannste getrost vergessen. Es geht um das schärfen! nicht das schleifen (auch da kann mann natürlich den Stahl überhitzen!, aber wenn man mit seinem Gerät umgehen kann sehe ich da keine Probleme) der Flanken. Wenn man ein Band langsam laufen lässt, frische Bänder und zwischen kühlt ist das natürlich möglich. Und bei den von mir angesprochenen Herstellern wird eben meist mit schnell laufenden Bändern abgezogen. Die allermeisten Klingen werden nach einem anständigen Grundschliff incl. abstumpfen also zurücksetzen der Schneide Schnitthaltiger, was natürlich z.B. bei ein paar handgemachten Japanern auch daran liegt (wenn sie von Hand verschweißt werden also San Mai Konstruktionen) das es beim verschweißen zu Kohlenstoffverlust an den Rändern kommt (Randentkohlung).... Diese werden ja meist am rotierenden (gekühlten) Stein geschärft. Grüße wastl. Servus wastl,
ich bin zwar nicht der Japan-Experte, habe aber gefühlt das komplette Youtube-Japaner-schmiedet-Messer-Programm schon dreimal angesehen. Ich vermute Randschichtentkohlung spielt bei japanischen San-Mai Klingen keine Rolle. Die Klingen werden meistens mit großzügigem Übermaß geschmiedet und dann lauwarm mit der Blechschere zurecht geschnitten und grob am Schleifbock in Form gebracht. Danach wird eigentlich nur noch wenig und bei geringer Hitze geschmiedet. Ich war allerdings noch nie bei einem Japaner in der Schmiede und es kann sein, dass auf Youtube nur die Hälfte gezeigt wird.
Ob Mikrorisse, wie sie Dieter beschreibt für das Phänomen verantwortlich sind, kann ich nicht sagen. Das hört sich für mich aber plausibel an. Auch ein Ausglühen der Schneide halte ich trotz Wasserkühlung für möglich, da teilweise doch beträchtlich Funken sprühen.
Viele Grüße
Christian
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Post by suntravel on Jun 5, 2018 7:54:55 GMT
Klar geht das locker mit Wasserkühlung beim schleifen zu überhitzen, nur dauert das halt länger als trocken. In der Firma kühlen wir beim Drehen mit 1-4 KW Kühlmittelpumpen, trotzdem kommen je nach Werkstoff noch dunkel violette Späne raus, bzw. wenn die Schneide stumpf wird sieht man es unter dem Kühlmittel glühen An den Schleifmaschinen halt unter dem Kühlmittel funken wenn mans mit dem Abtrag übertreibt. Gruß Uwe
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Post by suntravel on Jun 5, 2018 9:25:58 GMT
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Post by christian on Jun 5, 2018 13:01:50 GMT
Gute Info. Danke.
Gruß Christian
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Post by suntravel on Jun 7, 2018 10:40:26 GMT
Ich die Beiträge zur WB mal in einen extra Thread verschoben.
Gruß
Uwe
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