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Post by Orakel on Jun 5, 2021 13:35:40 GMT
Dazu fällt mir dieser Artikel ein => klickDer Artikel ist so schön verallgemeinernd und selbstgefällig, den hätte auch Herr Gauland nicht reißerischer hinbekommen.
Ja, etwas reißerisch ist er, wobei ich den Vergleich mit Herrn Gauland hier nicht herbeigezogen hätte.
Egal, es geht ums Prinzip und an der Plastikverschwendung kann man kaum was verallgemeinern. Es ist leider so, dass man an vielen Plastikverpackungen kaum herumkommt, weil man einige Waren gar nicht ohne bekommt. Ob man dann für solche Zwecke zusätzlich Plastik aus ökologischer Sicht nutzen sollte darf aber doch schon gefragt werden, oder nicht?
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Post by woka on Jun 5, 2021 13:57:38 GMT
Ja, darf grundsätzlich gefragt werden. Trotzdem nervt es mich wenn jedem Hobbykoch grundsätzlich das Vermögen abgesprochen wird auf einem hohen oder vielleicht sogar sehr hohen Niveau zu kochen. Zudem nervt mich die wenig differenzierte Herangehensweise in der Betrachtung wann Sous-vide genutzt wird. Ich bin grundsätzlich dafür Plastik nach Möglichkeit zu vermeiden, leider ist das oftmals schwierig, aber es entwickeln sich Alternativen wie z.B. unverpackt-Läden, worüber ich mich freue und welche ich auch nach Möglichkeit nutze. An dieser Stelle sollte man aber auch abwägen ob man bereit ist mit dem Auto(?) die 3,5km durch die Stadt bis zu dem Laden zu fahren, oder ob es ökologisch gesehen nicht auch da noch Alternativen gibt. In München wäre das z.B. die Isarland-Öko-Kiste, da kommt das meiste unverpackt und die Fahrtstrecken werden optimiert, ... Zurück zum Sous-vide, auch wenn ich hier nur sehr selten solche Sachen zeige(weil ich die Teller warm zu den Gästen bringen möchte und ich eh meistens gut unter Dampf bin vergesse ich immer Fotos zu machen), nutze ich Sous-vide bei Zeiten sehr gerne, damit kann ich nämlich diverse Cremes, Espumas, Pürees, etc. auf Temperatur bringen und halten bis ich das gerade benötige. Der Isi ist übrigens nicht aus Plastik, allerdings brauchst Du die Kartuschen... Wie man es dreht und wendet, irgendwas ist immer... Vielleicht war der Vergleich mit Hr. Gauland nicht ok, oder übertrieben, nun ja, man könnte sagen reißerisch Nur um das klar zu stellen, mir ging es nicht um das politische Gedankengut, mir ging es um die Art und Weise wie der Artikel geschrieben ist und da sehe ich, zumindest ansatzweise, Parallelen. Und dabei belasse ich es jetzt auch bewenden. Beste Grüße, woka
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Post by Gabriel on Jun 5, 2021 14:47:16 GMT
Orakel Als jemand, der in der Kunststoffbranche arbeitet mit dem aktuellen Schwerpunkt der Entwicklung nachhaltiger Alternativwerkstoffe und Ökobilanzierung kann ich dir versichern, dass das Thema wesentlich komplexer ist als es oft scheint. "Plastik böse, ohne Plastik toll" ist nur leider in einigen Fällen richtig, nicht in allen und auch nicht in den Meisten. Wenn man die Sache ganzheitlich betrachtet, gibt es hier sehr positive Beispiele und sehr negative Beispiele, wie in der Gesellschaft damit umgegangen wird. Beispiele Positiv:1. Vermeidung von CoffeeToGo Bechern und Verwendung von Mehrweglösungen... gerade Einwegverpackungen warmer und "feuchter" Speisen und Getränke haben quasi immer einen Mehrlagenaufbau, sind recht ressourcenintensiv und können nur durch die thermische Verwertung (sprich: Verbrennung) genutzt werden am Ende ihres Lebenszyklusses. Ein Recycling ist nicht möglich. 2. Lieferdienste, welche mit optimierten Routen und Verpackungsarm Lebensmittel bringen... jedenfalls wenn die Alternative "Individualfahrt mit dem Auto zum Supermarkt" heißt ... ... gibt natürlich noch viele viele andere... nur keine Zeit mehr aufzulisten...
Beispiel negativ:Verpackungen meiden, reduzieren oder durch technisch ungeeignetere Lösungen ersetzen, die die Haltbarkeit der Produkte reduziert. D.h. es bringt z.B. gar nichts eine Verpackung, die aus ein paar cm² PE-Folie (was einen übrigens sehr geringen CO2 Footprint hat..) wegzulassen, wenn dadurch die Ausschussquote vom Produkt leidet. In den meisten Fällen, insbesondere bei tierischen Produkten oder bei Früchten mit weiter Transportstrecke fällt das Produkt nämlich viel stärker ins Gewicht. Warum erwähne ich das hier? Ich nutze häufig Vakuumierbeutel zur Aufbewahrung (weniger zum Garen, wenn dann nur in Kombination "weil es eh schon im Beutel ist") von insbesondere Fleisch (teilweise Fisch). IMHO verlängert sich die Haltbarkeit damit deutlich. Reduzierter Aussschuss... ihr seht worauf ich hinaus will... Das gilt natürlich nicht, für die zwei Stück Apfel in einer mit PE-Folie bespannten PS-Box... das ist klar... Und natürlich gilt das auch nicht bei der alleinigen Verwendung von Kochen im Sous Vide Beutel. Hier greift der Haltbarkeitsaspekt natürlich nicht. Daher (und weil SV Kochen für Noobs ist ) mache ich das eher selten und nur bei ganz wenigen Zubereitungen... PS: Ich bin ebenfalls Kunde eines wie von woka genannten Lieferdienstes und bin sehr zufrieden und von der ökologischen Wirkung (zumindest bei dem hier) überzeugt. Gruß, Gabriel
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Post by Orakel on Jun 5, 2021 15:45:56 GMT
Hallo Gabriel, danke für Deinen Beitrag.
Wir verwenden auch Plastikbeutel für verschiedenste Zwecke, es ist schließlich eine praktische Erfindung und ganz ohne werden wir alle wohl kaum auskommen.
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Post by Orakel on Jun 5, 2021 15:47:54 GMT
...Trotzdem nervt es mich wenn jedem Hobbykoch grundsätzlich das Vermögen abgesprochen wird auf einem hohen oder vielleicht sogar sehr hohen Niveau zu kochen. Was Hobbyköche vermögen und das sie auf sehr hohem Niveau kochen können zeigt doch gerade dieses Forum. Vielleicht war der Vergleich mit Hr. Gauland nicht ok, oder übertrieben, nun ja, man könnte sagen reißerisch Nur um das klar zu stellen, mir ging es nicht um das politische Gedankengut, mir ging es um die Art und Weise wie der Artikel geschrieben ist und da sehe ich, zumindest ansatzweise, Parallelen. Auch braune Soße kann man in Plastiktüten vakuumieren.
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Post by BastlWastl on Jun 5, 2021 17:14:38 GMT
Also ich fand den Artikel recht amüsant, stellt euch mal vor da währe es um Messer gegangen ... Sous Vide etc. hat auch nichts mit Spitzenküche zu tun, das ist ein Tool wie viele andere die man mal gut brauchen kann (im übrigen zuhause öfter als in der Arbeit, bei mir zumindest), die aber nicht nötig ist (wenn man es auch anständig lösen kann ), weder in der Gastro noch zuhause. allerdings brauchst Du die Kartuschen. Die sind nun wieder nachhaltig, das ist doch Stahl... Und wenn wir hier über die Nachhaltigkeit von Stahl zu diskutieren anfangen ... Dann weiß ich auch nicht mehr. Grüße Wastl.
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Post by Gabriel on Jun 5, 2021 17:37:54 GMT
BastlWastl Stahl nachhaltig... dünnes Eis braucht ja auch keine Energie Stahl zu schmelzen oder? Abgesehen davon, für funktionell kritische Teile wird fast nie mit 100% Recyclingquote gearbeitet, auch bei Metallen nicht. Die liegt vielmehr eher bei 30-50%. Der Rest ist Neumaterial. Gilt aber natürlich nur für funktionell kritische Bauteile (Lasttragende Struktur von Auto und Flugzeug, Gasdruckbehälter.. etc.) Bei Kunststoffen sind die Quoten zwar ein wenig niedriger (zumeist max. 30%). Aber dafür ist eben auch der Energieeinsatz zur Produktion und Wiederaufbereitug niedriger. Alles nicht so trivial Das nachhaltigste Material ist schließlich das, welches gar nicht benötigt wird...
Aber da lob ich mir doch unsere Kochmesserschmiede, die dann mit 100% Recycling oder sogar Upcycling arbeiten und aus altem Schrott direkt etwas neues machen, anstatt frisches Material dafür zu verwenden. Andererseits... einmal nicht nach Malle in den Urlaub geflogen und dann hat man eh alle Küchenmesser, die man sich kaufen will, wieder raus LCA-technisch
Nicht wie z.B. ein gewisser "Bekannter im Arbeitsleben"... gibt sich super nachhaltig, beschwert sich, wenn ich von der Tomate die nicht so schöne Stelle abschneide weil das ja Verschwendung wäre, kritisiert mein Auto (200PS Allradbenziner, 12 Jahre alt) weil er ja nen Bluemotion fährt usw usw.... ABER (wenn nicht gerade Corona ist) min. 2-3 Fernreisen im Jahr per Flugzeug, wöchentliche Flüge zu Geschäftsreisen und einmal im Jahr zum Heli-Skiing in die kanadischen Rockies... eigentlich müsste ich da aus Spaß mal eine vergleichende CO2 Bilanz machen.
Anderes Beispiel... bekanntes "Hipster"-Pärchen, die angeblich komplett "Plastikfrei und minimalistisch" leben wollen der Umwelt zu Liebe. Dafür aber das gefühlt das halbe Jahr mit ihrem VW Bus durch Europa tingeln oder alternativ nach Südostasien fliegen und ständig alles mögliche verschenken und durch neues ersetzen (Einrichtung, Auto, etc.)
Aber naja, sowas begegnet einem leider öfter als gut ist wenn es um das Thema geht...
Sorry fürs OT... ich hör jetzt auf Gruß, Gabriel
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Post by BastlWastl on Jun 5, 2021 17:45:43 GMT
BastlWastl Stahl nachhaltig... dünnes Eis braucht ja auch keine Energie Stahl zu schmelzen oder? Abgesehen davon, für funktionell kritische Teile wird fast nie mit 100% Recyclingquote gearbeitet, auch bei Metallen nicht. Die liegt vielmehr eher bei 30-50%. Der Rest ist Neumaterial. Gilt aber natürlich nur für funktionell kritische Bauteile (Lasttragende Struktur von Auto und Flugzeug, Gasdruckbehälter.. etc.) Bei Kunststoffen sind die Quoten zwar ein wenig niedriger (zumeist max. 30%). Aber dafür ist eben auch der Energieeinsatz zur Produktion und Wiederaufbereitug niedriger. Alles nicht so trivial Das nachhaltigste Material ist schließlich das, welches gar nicht benötigt wird... Gruß, Gabriel Ja mei, Ohne Stahl bekommst nix geschnitten, ohne den Sous Vide Beutel in ner Eisenpfanne wird das Fleisch aber auch Medium Rare . Ist also unnötig. Mir ist das eh wurst, und ich ess solange es saftig ist auch Fleisch aus dem Beutel ... Und Eisen ist halt wenigstens endlos recyclebar.... Und wird in der Natur wieder zu Fe²O, Plaste wird halt kein Erdöl mehr ... (wobei vielleicht ja schon, dauert halt a bisserl...) Grüße Wastl.
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Post by Gabriel on Jun 5, 2021 17:48:12 GMT
<abbr>U</abbr>nd Eisen ist halt wenigstens endlos recyclebar.... Und wird in der Natur wieder zu Fe²O, Plaste wird halt kein Erdöl mehr ... (wobei vielleicht ja schon, dauert halt a bisserl...) Warte doch bis ich fertig editiert hab
Ähm also ja... Kohlenstoffverbindungen sind eben auch wieder aufzuarbeiten... schau mal bei UBQ nach oder Covestro mit ihrem "Kunststoff aus CO2"
Gibt für alles Lösungen, die Frage ist halt immer nur wie viel Energie/Aufwand/Emissionen etc. die brauchen...
Muss jetzt in die Küche um was mit meinen nachhaltigen Recyclingprodukten zu zerschneiden
Gruß, Gabriel
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Post by suntravel on Jun 5, 2021 17:54:04 GMT
Auch wenn ne Isi Kartusche nicht das Musterbeispiel von Nachhaltigkeit ist, verseucht die nicht die Meere mit Mikroplastik Muss mir da mal nen Adapter für ne 10kg wiederbefüllbare Gasflasche bauen SV kann man ja auch schonend verwenden, halt was man eh einfriert gleich in SV Beutel mit Zeug drin verpacken, glaub ja nicht das jemand in Jute tiefkühlt Und halt das Wasser aus dem SV-Bad dann noch zum spülen nehmen, ist ja schon schön warm Gruß Uwe
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Post by BastlWastl on Jun 5, 2021 17:55:49 GMT
Muss mir da mal nen Adapter für ne 10kg wiederbefüllbare Gasflasche bauen N²O ein Schelm der böses denkt ... Grüße Wastl.
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Post by suntravel on Jun 5, 2021 18:08:37 GMT
N²O ein Schelm der böses denkt ... Hab ich früher von 5kg/min in meinen V8 geblasen Aber da hatte ich ne 40kg Flasche zum nachtanken... ... die Verwendung als Partydroge juckt mich net, gibts besseres Gruß Uwe
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Post by Gabriel on Jun 6, 2021 8:08:46 GMT
suntravel Wo wir wieder beim Thema wären "so einfach ist es dann halt doch eben nicht..."
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Post by Orakel on Jun 6, 2021 11:45:14 GMT
... die Verwendung als Partydroge juckt mich net, gibts besseres Du alter Stahl-Junkie schnupperst doch den ganzen Tag an den heißen Spähnen Deiner Drehmaschine.
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Post by andreas123 on Jun 15, 2021 17:00:34 GMT
Nun ist ein Behälter und ein Gestell gelandet. Auch nicht optimal isoliert, aber besser als vorher. Das ist doch ein GN1/2, oder? Dann hol Dir doch noch eine Styropor-Box dazu?! Gibt es passend z.B. bei der Metro... Bist Du mit dem Gestell zufrieden? LG woka Nochmal zum Gerät: Sitzt, passt wackelt und hat Luft. Styroporkiste ist bestellt und sollte heute kommen, aber i wart auf des Brummen von Dame Liesels Diesel, abers brummt ned..., brummt ned, brummt ned... Zum Gestell kann ich nach einmaliger Benutzung noch nichts sagen, gerostet hat da jetzt nichts. LG Andreas
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