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Post by achilles on Jan 15, 2020 10:25:51 GMT
Hallo zusammen, Murray Carter hat vor ein paar Tagen seine vorher nur auf DVD erhältlichen Blade Sharpening Fundamentals für jeden zugänglich auf YouTube veröffentlicht. Vielleicht nicht uninteressant für die Gemeinschaft hier:
Fast drei Stunden. Beste Grüße, Christian
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Post by andreas123 on Jan 15, 2020 13:01:32 GMT
Hallo zusammen, Murray Carter hat vor ein paar Tagen seine vorher nur auf DVD erhältlichen Blade Sharpening Fundamentals für jeden zugänglich auf YouTube veröffentlicht. Vielleicht nicht uninteressant für die Gemeinschaft hier: Blade Sharpening FundamentalsFast drei Stunden. Beste Grüße, Christian
Hi Christian,
vielen Dank für den Link, der sicher viele interessiert.
Ich selbst bin bei den Carter-Schärfideen eher immer etwas "distanziert". Sicher ist das ordentlich und auch zielführend, aber, wenn Du mal 20 Messer neu abziehen willst, brauchst Du 3 Wochen um fertig zu werden. Für reine Handschärfer ist das aber bestimmt ein Wellnessfilm.
LG Andreas
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achilles
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Post by achilles on Jan 15, 2020 23:08:49 GMT
Das ist treffend ausgedrückt. Heute morgen plätscherte die erste Stunde des Videos beruhigend im Hintergrund auf meinem Tablet vor sich hin, während ich das Frühstück zubereitet habe. Gruß, Christian
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Post by marcs on Jan 16, 2020 6:38:42 GMT
Ich finde generell nicht schlecht was er da frei Hand Produziert nur funktioniert das eben am besten mit Messern nach seinem Stil mit Schneidlage aus recht reinem kohlenstoffstahl und eisenflanken. Bei rostfreier standardwahre/stählen die zur exzessiven Grad Bildung neigen ist die Technik mit den Zügen von der schneide weg aber für mich meistens eher weniger erfolgreich gewesen.
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Post by Deleted on Jan 16, 2020 7:26:16 GMT
Wobei ich die Aufnahmequalität schon ziemlich gruselig finde: man sieht ja nix. Die Messer sehen doch bestimmt furchtbar aus, wenn man so halbherzig auf der ganzen Flanke rumschraddelt. Und wirklich ausdünnen kann man mit einem 1000er King auch nicht.
Interessant finde ich die Stelle bei etwa 2:45 (Stunden!): Messer rasiert, schneidet aber nicht in die (Tomaten-)Haut.
Ansonsten habe ich von Carter viel gelernt, finde mittlerweile aber, dass er genau genommen vieles falsch macht. Ich finde ihn aber als Typ sehr sympathisch. Bob Ross für Messerschleifer.
Gruß, Torsten
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Post by Julius on Jan 16, 2020 7:57:59 GMT
Interessant finde ich die Stelle bei etwa 2:45 (Stunden!): Messer rasiert, schneidet aber nicht in die (Tomaten-)Haut. Rein vom Klang her klingt es aber nicht so, als ob es die Haare besonders gut (oder überhaupt?) rasiert. Ansonsten hat mir dieses Video damals zu meinen ersten Durchbrüchen verholfen, auch wenn vieles heute wohl überholt ist... Gruß Julius
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Post by kwie on Jan 16, 2020 17:30:18 GMT
Sehr schön. Danke für den Link. Klar, Carter ist eine Referenz. Jemand an dem man sich orientieen kann, jemand, an dessen Techniken man sich reiben kann. Ich bin ja, wenn ich nicht wetze, Freihandschärfer und kann aus der Erfahrung mit meinen Schärfseminaren sagen, dass die klare Linie mit 7 Schritten für normale Menschen schon wirklich abgehoben ist. Wenn wir (einschließlich meiner Person) hier teils wiederum bezogen auf Carter abgehoben diskutieren dann zeigt das erstens eine gewisse Neugier wirklich alles verstanden zu haben oder zweitens, dass wir hier ganz schön bekloppt sind. Mit Carter bekommt man m.E. jedenfalls jede Peking-Ente in den Topf und jeden Apfel halbiert. Insofern bleibt das ein Tipp. Und: Carter arbeitet mit Licht (reflections, patterns of light)Der Ansatz, die Schneidendicke zwischen Lobster-tails und Tomaten mal eben auf dem Stein anzupassen (23:00 - 23:50) zeigt, um welche Schneidendicke es geht, denn nur feine Schneiden bekommt man in einigen Sekunden wirksam verändert. Schade nur: Ein Hobbykoch hat den Stein nicht gewässert in der Küche stehen und so werden aus Sekunden viele Minuten. Daher werden nur die allerwenigsten Hobbyköche dieser Feinheit folgen. Und meine Alternative? Eine noch feinere Schneidkante mit angepasst ausreichend robusten Winkeln oder einer Mikrofase und splash&go stones und schon geht genau dies Konzept auch in der Hobbyküche! Dann schleift man zwar spätestens alle paar Tage, aber dann ist bei mir der GBB der grobe und der Ohira der feine Stein. Ich liebe ja sehr feine Schärfkonzepte. Das Grundkonzept, über Zeit und Beobachtung ein Gefühl für die Notwendigkeiten des Messers zu entwickeln bleibt das Konzept von Carter. Gruß: KWie
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Post by Deleted on Jan 17, 2020 6:25:34 GMT
Der Ansatz, die Schneidendicke zwischen Lobster-tails und Tomaten mal eben auf dem Stein anzupassen (23:00 - 23:50) zeigt, um welche Schneidendicke es geht, denn nur feine Schneiden bekommt man in einigen Sekunden wirksam verändert. Das ist aber schon etwas unrealistisch. Abgesehen davon, sieht man in der Szene ganz gut, was ich meine, damit, dass er vieles falsch macht. Ich will kein Denkmal einreißen aber bei der Seitenansicht eiert er mit dem Messer schon ziemlich auf dem Stein herum. Ein möglichst gleicher Winkel beim Schleifen ist da nicht auszumachen. Außerdem braucht er teilweise viel zu lange und zu viele Bewegungen, was die Fehlerquote erhöht. Mit Carter bekommt man m.E. jedenfalls jede Peking-Ente in den Topf und jeden Apfel halbiert. Insofern bleibt das ein Tipp. Das ist sehr richtig und m.M nach auch der Ansatz, den man bei allem Nerd-Wissen hier nie außer Acht lassen sollte. Rein vom Klang her klingt es aber nicht so, als ob es die Haare besonders gut (oder überhaupt?) rasiert. Das kriege ich aber auch hin. Gerade ab 8000er Körnung ist das eigentlich kein Problem. Gruß, Torsten
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Post by Julius on Jan 17, 2020 7:38:42 GMT
Rein vom Klang her klingt es aber nicht so, als ob es die Haare besonders gut (oder überhaupt?) rasiert. Das kriege ich aber auch hin. Gerade ab 8000er Körnung ist das eigentlich kein Problem. Gruß, Torsten Haare rasieren? Das sollte schon ab 1000er Körnung gehen. Aber wenn du ein Messer produzieren kannst, das Haare rasiert aber Tomaten ganz und gar nicht, das fände ich interessant. BastlWastl hat mir ja damals erklärt, dass ein Belgischer Brocken finish gut rasiert aber schlecht Tomaten schneidet. Aber nach dem King 6000 (ist es der? Habe das Video jetzt nicht nochmal ganz geguckt.) sollte so etwas eigentlich nicht der Fall sein. Übrigens, was ich an dem Video wirklich gut finde, dass es sich so viel Zeit nimmt und den ganzen Prozess in einem und immer wieder sehr detailliert zeigt. Das machen die wenigsten Youtube Videos und gerade am Anfang hilft das sehr, wenn man quasi mit Murray gemeinsam schärfen kann. Ich hatte es damals gekauft, schön, dass er es jetzt einfach so auf Youtube teilt. Gruß Julius
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Post by BastlWastl on Jan 17, 2020 7:54:59 GMT
Das kriege ich aber auch hin. Gerade ab 8000er Körnung ist das eigentlich kein Problem. Gruß, Torsten Haare rasieren? Das sollte schon ab 1000er Körnung gehen. Aber wenn du ein Messer produzieren kannst, das Haare rasiert aber Tomaten ganz und gar nicht, das fände ich interessant. BastlWastl hat mir ja damals erklärt, dass ein Belgischer Brocken finish gut rasiert aber schlecht Tomaten schneidet. Aber nach dem King 6000 (ist es der? Habe das Video jetzt nicht nochmal ganz geguckt.) sollte so etwas eigentlich nicht der Fall sein. Übrigens, was ich an dem Video wirklich gut finde, dass es sich so viel Zeit nimmt und den ganzen Prozess in einem und immer wieder sehr detailliert zeigt. Das machen die wenigsten Youtube Videos und gerade am Anfang hilft das sehr, wenn man quasi mit Murray gemeinsam schärfen kann. Ich hatte es damals gekauft, schön, dass er es jetzt einfach so auf Youtube teilt. Gruß Julius Das ist schon ganz leicht möglich, dazu muss man nur das Messer per Hand und feiner Progression schärfen, mit z.B. nem Naniwa SS 10k... Rasiert super, aber reife Tomaten.... Nur ganz kurz... Die Wackeltechnik, die hat er halt in Japan gelernt. So schärfe ich auch meine Japanischen Messer... Schärfen + Thrash Kasumi in einem . Grüße Wastl.
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Post by Deleted on Jan 17, 2020 8:53:38 GMT
Aber wenn du ein Messer produzieren kannst, das Haare rasiert aber Tomaten ganz und gar nicht, das fände ich interessant. Ja, das kann ich (siehe Wastl). Aber genau genommen ist das doch das Prinzip des Rasierens: Haare weg, Haut heil - also im besten Fall. Ein Rasiermesser zu schärfen hat daher ja auch andere Ziele als ein Küchenmesser. Mein Freihand-Schärfprinzip: - wenig Progression (max. 3 Steine) - erste Stein so grob wie nötig und damit so kurz wie möglich schleifen (Grat-Bildung) - mit dem feinsten und letzten Stein leicht steiler schleifen bis die Kante der Schneide sauber poliert ist (Mikrophase) - nicht wackeln, es sei denn ich will eine ballige Schneide. Dann ist es aber eher eine Art Wellenbewegung und kein undefiniertes Rumgeeier. Gruß, Torsten
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Post by BastlWastl on Jan 17, 2020 9:05:11 GMT
Mein Freihand-Schärfprinzip: - wenig Progression (max. 3 Steine) - erste Stein so grob wie nötig und damit so kurz wie möglich schleifen (Grat-Bildung) - mit dem feinsten und letzten Stein leicht steiler schleifen bis die Kante der Schneide sauber poliert ist (Mikrophase) - nicht wackeln, es sei denn ich will eine ballige Schneide. Dann ist es aber eher eine Art Wellenbewegung und kein undefiniertes Rumgeeier. Gruß, Torsten Ja so macht man das ohne System. Auch an dieser Stelle möchte ich jedem der sich mit dem Thema beschäftigt mal nur zum Üben ein Rasiermesser (altes Solinger aus der Bucht oder vom Flohmarkt) ans Herz legen. Mann muss es ja nicht zum rasieren verwenden... Einfach nur um die Systematik beim Schärfen zu verinnerlichen. Einfach mal probieren einen HHT-5 zu erzeugen... Wenn das erledigt ist kennt man die Basics, die man dann wunderbar auf Küchenmesser anwenden kann. Auch für Systemschärfer wärmstens zu Empfehlen. Grüße Wastl.
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Post by matchbox on Jan 17, 2020 9:16:40 GMT
@bastlwastl Rasiermesser zu schärfen ist sicher interessant um mal die Systemmatik zu verinnerlichen - so bei mir geschehen. Bei Küchenmessern Freihand schärfen bin ich noch ein Neuling. Was mir hier immer äußerst schwer fällt, ist die Einhaltung des richtigen Winkels. Das ist beim Freihand schärfen sicherlich mit Abstand das schwierigste, so dass ich diesbezüglich für Tipps dankbar wäre!
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Post by BastlWastl on Jan 17, 2020 9:21:20 GMT
@bastlwastl Rasiermesser zu schärfen ist sicher interessant um mal die Systemmatik zu verinnerlichen - so bei mir geschehen. Bei Küchenmessern Freihand schärfen bin ich noch ein Neuling. Was mir hier immer äußerst schwer fällt, ist die Einhaltung des richtigen Winkels. Das ist beim Freihand schärfen sicherlich mit Abstand das schwierigste, so dass ich diesbezüglich für Tipps dankbar wäre! Ja das ist sicher das schwerste. Der einfachste Tip, den du sicher schon kennst ist die sog. "Edding Methode" (Einfach die Schneidkante mit Wasserfestem Edding anpinseln, und gucken wo man schärft, ggf. mit ner billigen Einschlaglupe z.B. kontrollieren. ) Am Anfang nur ganz wenige Steine Nutzen, am besten nur einen. Der Stein muss fest fixiert sein, Körperhaltung sollte immer gleich bleiben und man kann sich auch z.B. Holzkeile im Richtigen Winkel zur Kontrolle anfertigen. Ganz wichtig, und ohne geht es nicht!, ist allerdings die Übung... Üben Üben Üben... Das dauert halt. Grüße Wastl.
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Post by awda on Jan 17, 2020 11:03:15 GMT
Also die erwähnte Holzkeilkontrolle muss ich ein paar extra-Plusse geben (bei mir warens halt zerschnittene alte Kreditkarten), für mich hat das einen riesen Unterschied gemacht. Ich hab's am Anfang wirklich alle 5 Halbzüge kontrolliert, bis ich überissen hab, wie meine Hand permament den Winkel flacher machen will... und ich hatte mich immer gewundert, wie andere in 3 Minuten ein scharfes Messer haben können, und ich eine ganze Stunde fuddeln musste. Tsssst. Warum wohl nur, absolut unerklärlich.
Ich brauch aber immer noch länger als drei Minuten :-(
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