Herstellerempfehlungen Shapton Professional / Kuromaku

OMG, die Tabelle ist komplett zusammengewürfelt.
Sag uns, was du schleifen willst. Und ob du ein System hast (unwahrscheinlich) oder nicht (wahrscheinlicher). Und dann geht hier die große Diskussion los, was du am besten hernimmst. Nur soviel: 12k und 30k sind zum Freihand-Schleifen einer Schneide vollkommen ungeeignet. Und Flanken zu schleifen, ist ein uferloses Thema und eine Beschäftigung, die nur von den größten Masochisten hier praktiziert wird.

Also: wir müssen wissen, welche Art von Messer du schleifst (harte, spröde Japaner - oder Solinger Weicheisen). Ob du jemals (moderat) ausdünnen willst. Und wie ungefähr dein Level beim Schleifen aussieht.

Wenn du die klassischen deutsche Kochmesser hast, dann würde ich sagen: 2k + 5k sind genug. Vielleicht auch 1k + 5k. Eine zu dichte Progression ist kontraproduktiv, weil man den Winkel nicht genau genug reproduzieren kann.

Ich mag den Shapton Pro 5k nicht allzu gerne. Man könnte einen 4k Glass Stone nehmen. Der ist gut. Oder einen Arashiyama (6k). Oder vielleicht sogar einfach einen Shapton Pro 8k. Der ist auch sehr gut. Und ziemlich schnell. Oder einen Kitayama (8k). Mit den Shapton Pro 1k (die Fräse) und 2k (schnell, top Schleifgefühl) macht man in jedem Fall nichts verkehrt. Und die kosten auch nicht die Welt. Du kannst dich ja vertrauenvoll an Marco Japanische-Kochmesser.ch wenden. Der ist in CH die beste Quelle für Messer und alles drumherum.

VG
Peter


PS: wenn du nicht das Copyright für die Tabelle hast, dann gibt es Ärger. Einen Link zu setzen löst das Problem.

PS2: Steine unter 1k sind schwierig. Sie neigen dazu stumpf zu werden. Und eigentlich muß man alle paar Minuten kurz auf SiC, um sie wieder scharf zu bekommen. Wenn man das nicht in letzter Konsequenz durchziehen will, dann sind der Naniwa Pro 400 oder auch der 500er Glass Stone (gibt es in extra dicker Ausführung) die besten Alternativen (soweit ich das bisher durchprobiert hab). Der Pink Brick wird auch nicht stumpf - aber der wird derart krass schnell hohl, dass man den auch nicht empfehlen kann. Ich hab meinen verkauft (und das hätte ich vielleicht besser nciht getan). Manche schwören auf eine grobe Diaplatte. Ich kann das verstehen, auch wenn mich das Schleifen mit der Diaplatte so abtörnt, dass ich es konsequent bleiben lasse.

OK, dann will ich nur noch einmal betonen, dass ich diese Tabelle für höheren Blödsinn halte. Vorsichtig formuliert.

VG
Peter

Ja, schon. Aber die Tabelle sieht mir ziemlich zusammengewürfelt aus. Und so verteilt, dass man zum Schärfen von drei verschiedenen Messern ganz bestimmt einen kompletten Satz an Steinen braucht. Nehmen wir mal die klassische, japanische Kombo: Deba + Usuba + Yanagiba. Dann braucht man: 120, 320, 1.5k, 5k, 8k, 30k. Das würden wir hier so nie empfehlen.

Oder nehmen wir ein westliches Duo: Petty + Gyuto. Dann wären fällig: 220, 320, 1.5k, 2k, 12k. Auch das würden wir so niemals empfehlen.

Und deswegen kommt es mir so vor, als ob die Punkte in der Tabelle ganz bewußt so verteilt wären, daß man eine möglichst große Anzahl an Steinen braucht. Die Interpretation Reparaturstein + Schärfstein + Finisher ist natürlich absolut in Ordnung. Je nach Engagement kann auch ein Setup mit vier Steinen empfehlenswert sein. Aber im Detail empfehlen wir eindeutig anders als die Tabelle nahelegt. Wir dürfen davon ausgehen, dass eine allgemeine Empfehlung von Freihand-Schleifen ausgeht. Und in dem Fall empfehlen wir _nie_ die ultra feinen Finisher. Am unteren Ende sind wir auch sehr viel zurückhaltender. Wenn jemand Ausbrüche zu reparieren hat, raten wir eher zu einem entsprechend mit Maschinen ausgestatteten Dienstleister (jeder, der sowas mal von Hand gemacht hat, versteht direkt, was ich meine...). Und moderates Ausdünnen bekommt man mit dem 1k Stein eigentlich ganz gut hin. Aber OK, darüber, ob man einen ganz groben Stein dabei haben will, kann man diskutieren.

Dann haben wir noch die Mitte der Tabelle, also den Schäfstein. Da raten wir _nie_ zu dem 1.5k Stein, sondern eigentlich immer zum 1k oder 2k Stein. Der 1.5k Stein ist ein Hund, der die Nachteile vom 1k (grob, mässiges Schleifgefühl) hat, ohne dass er die Feinheit des 2k Steins bietet. Ich hab den 1.5k Stein zuhause. Und ich hab ihn auch einige Male ausprobiert. Man kann ihn gut mit dem 5k zu einem "worst of Shapton-Pro"-Set kombinieren... (ggf. mit dem 220iger unten)

Also langer Rede kurzer Sinn: Ich sehe sehr wohl die richtige Idee in der Tabelle, aber mir scheint sie vom Marketing optimiert zu sein. Und das stößt mich so ab, daß ich mich zu der harschen Reaktion darauf hab hinreisen lassen.

VG
Peter

:-)

Ja, ich liebe es, Steine zu kaufen*).

Und was die feinen Steine angeht: Schau mal, wie oft da der 12k und der 30k Stein vorkommt. Der 30k Stein ist super, wenn man mit dem System den JNAT vorbereitet. Und er ist genauso super, wenn man eine bereits absolut eben geschliffene Flanke zum Spiegeln bringen will. Vielleicht ist es für Rasiermesser sinnvoll, die man flach auflegen kann (da kenne ich mich überhaupt nicht aus). Oder für die Ura-Seite eines einseitigen Japaners (das kann man machen, hat aber nichts mit dem eigentlichen Schärfen zu tun). Also bei den beiden Steinen sehe ich die Tabelle (die ich im Übrigen gerne angesehen habe!) kritisch. Die heißen Diskussionen, ob man freihand lieber bei 5k oder bei 8k aufhören sollte... geschenkt.

Wie siehst du das: Kann "stropping on stones", also das Grat abziehen mit der gezogenen Schneide, auf den ultra-feinen Steinen funktionieren? Ich hab mit dem Beurteilen des Grats oft schon mal Probleme, auch weil ich den Grat in aller Regel nicht mit dem Mikroskop sehen kann.

VG
Peter

*) oft denke ich mir: Verdammt, den einen blöden Stein, der in der Sammlung noch fehlt, den kannst du doch auch noch kaufen. Selbst wenn du denkst, dass er nix taugt...