Post by wern on Oct 23, 2021 16:50:26 GMT
Moin Kollegen,
nachdem ich Henrick in Aschaffenburg kennenlernen durfte (ein sehr netter Kollege übrigens), ergab sich natürlich die Gelegenheit, einige seiner Messer zu verwenden. Eins davon gefiel mir besonders gut und es bot sich die Gelegenheit, es bekommen zu können. Da konnte ich unmöglich nein sagen, und das gute Stück befindet sich jetzt seit einigen Wochen bei uns. Ich will kein riesiges Review schreiben, aber doch ein paar Eindrücke schildern, die sich während der Zeit ergaben. Es handelt sich um folgendes Messer (ich nehme mir die Freiheit, Henricks Bild zu zitieren):
Stahl SC125
Griff vermutlich Eiche, Liner aus schwarzem G10 und schwarzes Horn.
Länge insgesamt: 362 mm
Klingenlänge: 222 mm
Länge scharf: 215 mm
Höhe: 50 mm
Gewicht: 146 g
Messwerte zur Klingendicke an verschiedenen Stellen könnte ich nachliefern.
Schwerpunkt 32 mm vor dem Griff:
Der Griff ist recht schlank und liegt gut in der Hand (sogar meiner Frau, obwohl er ihr eigentlich zu lang ist)
Die Verarbeitung ist gut, Alles gut verrundet und angenehm zu greifen, quasi keine Übergänge am Griff zu spüren, etwas von dem schwarzen Epoxid ist in die Fasern des Holzes gezogen und etwas vom Kleber ist am Übergang zum Griff zu sehen. Das war bei anderen Messern aber schon schlimmer, ich bin damit durchaus zufrieden.
Die Klinge hat einen ordentlichen Flatspot, was mir eigentlich nicht so gefällt, aber wenn man mal vom Geräusch absieht, mit dem sie auf dem Brett aufschlägt, funktioniert Alles gut. Es lädt dadurch sogar zu zaghaften Chopversuchen ein, was ich sonst gar nicht mache. Das geht mit diesem Profil für mich ganz gut, soweit ich es überhaupt beurteilen kann. Dadurch, dass die Klinge wirklich flach auf dem Brett aufliegt, wird Alles gut zertrennt, es bildet sich keine Ziehharmonika, wenn eine Haut am Schnittgut vorhanden ist.
Die Spitze ist recht dünn ausgeschliffen und flext ordentlich, leider scheint sie auch leicht verzogen zu sein (lausig zu knipsen, kann man hoffentlich auf dem Bild zumindest erahnen), ist aber kein Drama.
Die Klinge ist auf beiden Seiten ballig, auf der rechten Seite mehr, als auf der linken.
Das Messer wurde inzwischen für jede Menge verschiedene Schnittgüter verwendet, allerdings nicht für sehr dicke und feste Sachen wie Süßkartoffeln oder Sellerieknollen. Alles funktioniert wirklich gut, nichts pappt übermäßig stark an, es existiert aber auch keine magische Abstoßung, die Alles von der Klinge wegspringen lässt. Meiner Meinung nach eine ordentliche Performance, wie man sie von einer balligen Klinge erwarten kann. Bisher bin ich mit dem Messer also sehr zufrieden, es macht Spaß, damit zu arbeiten. Nur wenige Fotos dazu, ich will den Bericht nicht übermäßig aufpumpen, ihr könnt euch auch garantiert vorstellen, wie das so im Allgemeinen aussieht, wenn man was zerkleinert .
Besonders cool ist die dünne Spitze:
etc., etc.
Eine Sache fiel nach einigen Wochen Benutzung allerdings (leider auch unangenehm) auf. An der meistgenutzten Stelle der Klinge bildete sich eine ordentliche Patina, die inzwischen gefühlt fies bremst. Als letztes waren Staudensellerie dran und das quietschte zum Schluss sogar ganz ordentlich beim Schneiden. Da ich das kaum glauben konnte, zog ich zum Vergleich das Messer meiner Frau aus AEB-L ran und da quietschte und bremste nix. Wenn man bei Henrick´s Messer eine Stelle ohne große Patinabildung verwendet, ist das Phänomen weitestgehend weg. Das bestärkt meine Vorliebe für rostträge Stähle, die rostenden finde ich persönlich nicht so doll.
Die Schnitthaltigkeit ist ok, aber nicht berauschend. Inzwischen war ein Touchup fällig, aber das lief (wie für SC125 bekannt) sehr unspektakulär. Lässt sich supereinfach schärfen und wird auch mit wenigen Durchgängen mit dem Shapton 5K gut scharf.
Alles in Allem ein Messer, das mir gut gefällt und das wirklich gerne genutzt wird. Henrick hat ein sehr schönes Stück abgeliefert. Das gleiche aus AEB-L oder 14C28N oder ähnlich (muss ja gar kein PM Monster sein, obwohl ich die natürlich extrem gern habe ) wäre allerdings noch cooler.
Gruß
Frank
nachdem ich Henrick in Aschaffenburg kennenlernen durfte (ein sehr netter Kollege übrigens), ergab sich natürlich die Gelegenheit, einige seiner Messer zu verwenden. Eins davon gefiel mir besonders gut und es bot sich die Gelegenheit, es bekommen zu können. Da konnte ich unmöglich nein sagen, und das gute Stück befindet sich jetzt seit einigen Wochen bei uns. Ich will kein riesiges Review schreiben, aber doch ein paar Eindrücke schildern, die sich während der Zeit ergaben. Es handelt sich um folgendes Messer (ich nehme mir die Freiheit, Henricks Bild zu zitieren):
Stahl SC125
Griff vermutlich Eiche, Liner aus schwarzem G10 und schwarzes Horn.
Länge insgesamt: 362 mm
Klingenlänge: 222 mm
Länge scharf: 215 mm
Höhe: 50 mm
Gewicht: 146 g
Messwerte zur Klingendicke an verschiedenen Stellen könnte ich nachliefern.
Schwerpunkt 32 mm vor dem Griff:
Der Griff ist recht schlank und liegt gut in der Hand (sogar meiner Frau, obwohl er ihr eigentlich zu lang ist)
Die Verarbeitung ist gut, Alles gut verrundet und angenehm zu greifen, quasi keine Übergänge am Griff zu spüren, etwas von dem schwarzen Epoxid ist in die Fasern des Holzes gezogen und etwas vom Kleber ist am Übergang zum Griff zu sehen. Das war bei anderen Messern aber schon schlimmer, ich bin damit durchaus zufrieden.
Die Klinge hat einen ordentlichen Flatspot, was mir eigentlich nicht so gefällt, aber wenn man mal vom Geräusch absieht, mit dem sie auf dem Brett aufschlägt, funktioniert Alles gut. Es lädt dadurch sogar zu zaghaften Chopversuchen ein, was ich sonst gar nicht mache. Das geht mit diesem Profil für mich ganz gut, soweit ich es überhaupt beurteilen kann. Dadurch, dass die Klinge wirklich flach auf dem Brett aufliegt, wird Alles gut zertrennt, es bildet sich keine Ziehharmonika, wenn eine Haut am Schnittgut vorhanden ist.
Die Spitze ist recht dünn ausgeschliffen und flext ordentlich, leider scheint sie auch leicht verzogen zu sein (lausig zu knipsen, kann man hoffentlich auf dem Bild zumindest erahnen), ist aber kein Drama.
Die Klinge ist auf beiden Seiten ballig, auf der rechten Seite mehr, als auf der linken.
Das Messer wurde inzwischen für jede Menge verschiedene Schnittgüter verwendet, allerdings nicht für sehr dicke und feste Sachen wie Süßkartoffeln oder Sellerieknollen. Alles funktioniert wirklich gut, nichts pappt übermäßig stark an, es existiert aber auch keine magische Abstoßung, die Alles von der Klinge wegspringen lässt. Meiner Meinung nach eine ordentliche Performance, wie man sie von einer balligen Klinge erwarten kann. Bisher bin ich mit dem Messer also sehr zufrieden, es macht Spaß, damit zu arbeiten. Nur wenige Fotos dazu, ich will den Bericht nicht übermäßig aufpumpen, ihr könnt euch auch garantiert vorstellen, wie das so im Allgemeinen aussieht, wenn man was zerkleinert .
Besonders cool ist die dünne Spitze:
etc., etc.
Eine Sache fiel nach einigen Wochen Benutzung allerdings (leider auch unangenehm) auf. An der meistgenutzten Stelle der Klinge bildete sich eine ordentliche Patina, die inzwischen gefühlt fies bremst. Als letztes waren Staudensellerie dran und das quietschte zum Schluss sogar ganz ordentlich beim Schneiden. Da ich das kaum glauben konnte, zog ich zum Vergleich das Messer meiner Frau aus AEB-L ran und da quietschte und bremste nix. Wenn man bei Henrick´s Messer eine Stelle ohne große Patinabildung verwendet, ist das Phänomen weitestgehend weg. Das bestärkt meine Vorliebe für rostträge Stähle, die rostenden finde ich persönlich nicht so doll.
Die Schnitthaltigkeit ist ok, aber nicht berauschend. Inzwischen war ein Touchup fällig, aber das lief (wie für SC125 bekannt) sehr unspektakulär. Lässt sich supereinfach schärfen und wird auch mit wenigen Durchgängen mit dem Shapton 5K gut scharf.
Alles in Allem ein Messer, das mir gut gefällt und das wirklich gerne genutzt wird. Henrick hat ein sehr schönes Stück abgeliefert. Das gleiche aus AEB-L oder 14C28N oder ähnlich (muss ja gar kein PM Monster sein, obwohl ich die natürlich extrem gern habe ) wäre allerdings noch cooler.
Gruß
Frank