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Post by pietje on Nov 23, 2021 13:19:16 GMT
Hallo Forum! Ich habe seit Kurzem eine Tormek T8 und damit meine Küchenmesser geschliffen. Vor 4 Tagen wurde mein japanischer Wasserstein geliefert. Also alle bereits geschärften Messer geholt und mit dem Wasserstein bearbeitet. So weit so gut. Beim anschließenden Wattebauschtest konnte ich aber nach dem Schleifen keinen Grat feststellen. Ist das normal? Dann kann ich ja Filz- oder Lederscheibe weglassen. Wenn Ihr mit einem 4000er Stein (JIS) eine Schneide bearbeitet, entsteht dabei Grat?
Trifft es zu, dass 4000 JIS in etwa 1200 FEPA entspricht?
Einen schönen Tag noch Pietje
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Post by severus on Nov 23, 2021 14:24:10 GMT
Hallo Forum! Ich habe seit Kurzem eine Tormek T8 und damit meine Küchenmesser geschliffen. Vor 4 Tagen wurde mein japanischer Wasserstein geliefert. Also alle bereits geschärften Messer geholt und mit dem Wasserstein bearbeitet. So weit so gut. Beim anschließenden Wattebauschtest konnte ich aber nach dem Schleifen keinen Grat feststellen. Ist das normal? Dann kann ich ja Filz- oder Lederscheibe weglassen. Wenn Ihr mit einem 4000er Stein (JIS) eine Schneide bearbeitet, entsteht dabei Grat?
Trifft es zu, dass 4000 JIS in etwa 1200 FEPA entspricht?
Einen schönen Tag noch Pietje
Moin, nach einem 4000er Bankstein fühle ich auch keinen Grat mehr, dafür bin ich nicht sensibel genug. Ob du den Polierschritt weglassen kannst? Probier es doch aus! Ich schleife übrigens meine Küchenmesser nicht mehr auf der Tormek. Der Grund ist, dass jeder Schliff auf der Tormek die Gratbildung als Kontrolle braucht, ob man wirklich bis zur Schneide durchgeschliffen hat, denn die Einstellung der Führung ist nicht präzise genug reproduzierbar (bzw. Mit Filzstift und Lupe mühsam und fummelig). Damit ist jeder Schliff ein Grundschliff und man nimmt damit relativ viel Material weg. Da man gleichzeitig nur vorn an der Schneide schleift, wird die Fase relativ schnell breit und das Messer muss ausgedünnt werden. Ausdünnen wiederum geht mit der Tormek nicht gut, da man schlechte flache Winkel einstellen kann. Und das freihändige Schleifen auf der Fläche der Klinge geht mit der Tormek gar nicht gut, das ist eine Mischung aus ungenügendem Abtrag und dem Produzieren grober Kratzer und Furchen. Außerdem schleift die Tormek immer konkav und zerstört damit einen balligen Anschliff, der m.E. unabdingbar ist für eine optimale Kochmessergeometrie. Ich habe eine Tormek mit umfangreicher Ausstattung und benutze sie nur noch wenig. Meiner Meinung nach eine gute Maschine zum Nachschärfen von Schnitz- und Drechseleisen, Äxten, meinetwegen noch Stecheisen und Hobeleisen. Für Küchenmesser finde ich sie suboptimal. Viele Grüße Severus
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Post by pietje on Nov 24, 2021 7:15:52 GMT
Hallo severus! Sensibel? Deshalb nehme ich Watte. Fuseln sehen geht noch ganz gut. Blutet auch weniger. Die von Dir beschriebenen Nachteile hatte ich beim Horl Rollenschleifer.
Mit der Frontbase habe ich gerade eine 0,2mm Fase nachgeschliffen. Na ja, Hauptsache scharf.
Beim Bearbeiten des Messers mit dem japanischen Wasserstein geht Messermaterial verloren??
Einen schönen Tag noch Pietje
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Post by severus on Nov 24, 2021 9:24:17 GMT
Beim Bearbeiten des Messers mit dem japanischen Wasserstein geht Messermaterial verloren Moin, es geht relativ viel Material weg, wenn man, egal mit welchem Stein, bei jedem Schärfen bis zur Gratbildung schleift. Auf der Tormek geht es nach meiner Einschätzung kaum anders und es entspricht ja auch den Gebrauchshinweisen des Herstellers. Besonders bei der Rundung im Spitzenbereich, wo man ja nicht mehr rein geführt schleift, sondern das Messer anheben muss, braucht man zur Kontrolle den Grat. Damit kann man ja noch leben, wenn man zum Touchup wetzt oder Handschliff auf Banksteinen macht und die Tormek wirklich nur zum Grundschliff nutzt. Das Killerkriterium ist aber für mich, dass der konkave Schliff die Balligkeit zerstört, die ich bei meinen hochwertigen Messern sehr schätze. Bei flach geschliffenen Messern ist dieses Argument natürlich hinfällig. Für mich hat sich der Schliff auf Banksteinen mit Winkelführung als der bessere Weg erwiesen. Übrigens auch für Stech- und Hobeleisen, wo die obigen Argumente nicht greifen. Hier ist für mich der Schliff mit Veritas-Führung und Banksteinen einfach schneller und kontrollierter: kein minutenlanges Wässern des Steins, kein Rumplantschen mit Wasserbehältern, keine Verrundung durch die Lederscheibe, … Viele Grüße Severus
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