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Post by Patricktk on Jan 7, 2023 9:09:29 GMT
Guten Morgen,
welchen Schlußstein empfielt ihr mir für ein Laser Vg10 Messer um eine gut brauchbare Küchenschärfe zu erhalten.
Der Benutzer geht nicht zimperlich damit um , die Schneidefase ist übersäht von Mikroasubrüchen :-)
Schützt einen höhere Körnung zb. 5K die Schneide besser vor Ausbrüchen. speziell bei VG10?
Welchen Winkel soll ich wählen , normal schärfe ich um 17.5 , ich frage mich jetzt soll ich den Winkel erhöhen?
vg Patrick
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Post by wern on Jan 7, 2023 10:25:58 GMT
Moin Patrick,
ich bin bestimmt kein Experte, aber ich würde mal so sagen:
5K halte ich noch für sinnvoll, das hat dann etwas weniger tiefe Riefen in der Schneide, Wastl nennt die ja auch Sollbruchstellen. Alles darüber hat bei mir keinen Sinn mehr gemacht. Nur bei PM Monstern gehe ich höher. Bei mir haben die Shapton Pro bisher Alles geschafft, vor ein paar Tagen habe ich damit auch völlig problemlos einen Touch Up bei V23 hinbekommen. Ich habe früher auch mit ähnlichen Winkeln gearbeitet (ich vermute mal, Du meinst damit 17,5° pro Seite, also 35° insgesamt). Das habe ich inzwischen bei fast allen Messern drangegeben. Die Dinger waren mir viel zu empfindlich und die zusätzliche Schärfe war nur einen Augenblich lang vorhanden. Inzwischen bin ich bei den meisten bei 38° bis sogar 40° angekommen. Damit sind die Messer nur unwesentlich weniger schneidfreudig (ich behaupte mal nach 5 min merkt man gar keinen Unterschied mehr), aber deutlich unempfindlicher. Wenn man die Messer nicht zimperlich behandelt, wie Du oben schreibst, würde ich tatsächlich 40° vorschlagen.
Grüße Frank
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Post by jay on Jan 7, 2023 12:52:30 GMT
Schleif normal bis zu 5000 hoch und dann setz noch ne Mikrofase dran, bringt erheblich was.
Grüße, Julian
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Post by peters on Jan 7, 2023 13:03:19 GMT
Die gängige Theorie sagt, dass Riefen Schwachstellen darstellen, von denen Ausbrüche bei exzessiver Belastung ausgehen können. Deswegen erscheint es sinnvoll, dass die Klinge direkt oberhalb der Schneidfase so glatt wie möglich ist. Ich würde da mindestens bis 8k schleifen. Am besten aber noch feiner.
Und dann braucht es eine Mikrofase zum Schneiden. Die sollte nicht fein geschliffen sein, damit das Messer noch Biss hat. Als Königsweg gilt: erst bis zum Spiegeln hochschleifen - und dann mit kleinen kreisenden Bewegungen aufrauhen. Ich sehe das bei meinen eigenen Messern etwas entspannter, und mache meine Touch-Ups (oder das Finish nach einem Grundschliff) einfach mit einem JNAT oder einem Thüringer. Das passt dann so.
Das alles bezieht sich auf harte Messer - das sind diejenigen, die ich normalerweise benutze. VG10 fällt normalerweise auch in die Kategorie (wenn das Messer nicht eine total exotische Wärmebehandlung hat, so dass es viel weicher (aber zäher) als normal ist). Ich würde also mit einem kleinen Winkel (8..10°) bis zu meinem feinsten Stein hoch schleifen - und dann mit 18..20° eine Mikrofase mit einem 5..8k Stein anbringen. Vor der Mikrofase würde ich trotzdem versuchen, das Messer so gut zu entgraten, wie es geht (bei VG10 geht das nur mühsam, das ist für mich die eigentliche Crux von VG10 - trotzdem VG10 ist ein guter Stahl).
HTH & VG Peter
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Post by Patricktk on Jan 7, 2023 15:44:19 GMT
Vielen Dank für die Tollen Tips!
vg Patrick
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Post by wern on Jan 8, 2023 11:58:01 GMT
Moin,
ich denke, dass Peter da durchaus Recht hat, aber mal im Ernst, wir reden doch nicht über deine Schmuckstücke, sondern über "fremde" Messer, deren Besitzer nicht pfleglich damit umgeht. Ich persönlich würde in dem Fall den Aufwand nicht übertreiben. Durch entsprechende Behandlung bekommst Du eh Alles kaputt. Ich würde eine Mikrofase mit einem robusteren Winkel dranschleifen und gut. Scharf ist ein Laser damit immer noch, und die Gebrauchsschärfe hält wahrscheinlich sogar länger.
Grüße Frank
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Post by BastlWastl on Jan 8, 2023 12:04:46 GMT
Für Grobe Behandlung, Shapton 8k (mit System) und 40 Grad + Gesamtwinkel. Ab 42 Grad bekommt nicht mal mehr meine Frau Scharten in ihr VG-10 Teil.
Grüße Wastl.
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Post by peters on Jan 8, 2023 12:09:07 GMT
Lieber wern, Danke für deinen Hinweis auf den sinnvollen Aufwand! Der Aufwand explodiert aber vor allem, wenn man sich auf die Wiederherstellung eines makellosen Finishs der Flanken kapriziert. Das muss man nicht. Was ich beschreibe, - also die Flanke unmittelbar oberhalb der Schneidfase glatt zu schleifen - läuft auf ein moderates Ausdünnen heraus. Ja, das ist Arbeit. Aber mit den richtigen Steinen ist es nicht übertrieben viel Arbeit. Ich fange eine solche Aktion mit einem 1k Shapton Pro an. Und passe darauf auf, dass ich mit dem nur in der unmittelbaren Nähe der Schneide schleife. Und danach arbeite ich mit jedem Stein ein klein wenig weiter von der Schneide weg. So räume ich quasi den Müll auf, den ich am Anfang auf der Flanke prodziert hab. Das sieht dann so aus, dass anstelle des originalen Finishs am unteren Ende der Schneide eine spiegelnder Streifen vorhanden ist. Und ein paar Kratzer, denn ich schaffe es normalerweise nicht, über einer halben Stunde Schleifen vollkommen ohne jede ungeschickte Bewegung zu schleifen. Da muss man drüber stehen. Wenn mam das dann doch nicht leiden kann, ist es besser mit Nassschleifpapier die Spuren zu kaschieren. VG Peter
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