Post by eibe on Dec 26, 2023 12:17:20 GMT
Hallo zusammen und Frohe Weihnachten denen dies feiern.
Heute möchte ich euch ein Projekt vorstellen, welches mich letzte Zeit ein wenig umtrieb und für den Ein oder Anderen vielleicht interessant sein mag.
Folgenden (noch) unbekannten Naturstein habe ich vor einiger Zeit bei einem verstorbenen ehemaligen Metzger aus seinem Nachlass gerettet.
Großartig getestet hatte ich ihn bis dato nicht, u.a. da er relativ grobmotorisch, unansehnlich und nicht planparallel mit einer Unmenge an Fugensilikon in einen grobschlächtigen Fichtenholzsockel verklebt war.
Kaum aus seinem wabeligen Sarb befreit erkannte ich, das ein Ausgießen des Sockels in Epoxy aufgrund der zerklüfteten und undefinierten Kanten wohl zum scheitern verurteilt sein wird.
-> Luftpolsterfolie, Karton, Ikeakiste, Schrank, andere Projekte.
Aber es nagt an einem, noch ein angefangenes aber unbeendetes Projekt. Manche Dinge müssen gären bevor sie gelingen.
Langer Rede kurzer Sinn, dass Ding musste eingescannt werden und einen ordentlichen, reversibel zu entfernenden gedruckten Sockel erhalten.
In Ermangelung eines 3D-Scanners hab ich mich endlich mal der Photogrammetrie zu gewandt, welche auch auf meiner Liste der noch ausstehenden Projekte stand.
Eingelesen, Plan gemacht, 68 Bilder unter freiem Himmel auf Stativ mit ner Lumix FZ1000 im manuellen Modus geschossen und einfach mal Meshroom gefüttert.
Rödel, rödel, rödel. Meshroom bricht irgendwann ab, angeblich zu wenig ALLES auf meiner privaten Workstation. Dann halt mehr von Alles auf nem modernen Gerät!
Ratter, ratter, ratter. Relativ fix en passables Mesh mit ca 120MB gehabt. Da umfangreiche Meshs in den gängigen CAD-Programmen i.A. ewig rumeiern und die Performance runterziehen, dass Ganze in Meshlab bereinigt und auf das Wesentliche beschränkt.
Hier das ins CAD importierte, bereinigte Mesh.
Das maschinell gefertigte Brett mit exakt 350mm Länge hat mir hinterher noch den A**** gerettet, denn wie ich festestellen musste sind die Punktewolken / Meshes nicht skaliert.
Daher macht auch die offensichtliche Unebenheit der "Orangenhaut" gar nicht soviel aus wie es den Anschein macht. Wir bewegen uns da bei mittleren Abweichungen um ca. 0,02mm maximal! (Ausreißer ausgefiltert)
Nach Flächeneinpassung ,Skalierung, erneute Flächeneinpassung, planarem Trimmen und Bereinigung erhielt eine zufriedenstellende Halbschale meines Steins. Gut geschätzen Offset von 0,1mm drauf und damit eine Sockel getrimmt.
Oben sieht man in hellblau die Flächenkontur des planen Teils, dunkelblau gezeichnet die maximale Ausdehnung des Steins in Projektionsrichtung.
Den Sockel hab ich noch nach Gefühl getrennt, um ihn trotz der ganzen Hinterschnitte im Stein einpassen zu können.
Zuerst 1/4 gedruckt um die Anschmiegung an den Stein zu testen. Passt saugend, weiter.
Damit das Ganze auch zusammenhält und Sinn ergibt, einen stramm sitzenden Rahmen mit Auswurfbohrungen drummgezimmert.
Sitzt zufriedenstellend mit einer Winkelabweichung von 0,1° in Längsrichtung zur Basisebene. Glück gehabt.
Ein ausreichend massiver Deckel mit Abstandshaltern und Belüftung musste noch her.
Danke fürs Lesen und Grüße
EiBe