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Post by manni00001 on Jan 27, 2017 13:46:18 GMT
Liebe Messerfreunde,
soeben habe ich mich vorgestellt (kochmalscharf.freeforums.net/thread/737/hallo-aus-dem-kreis-unna) und schon muss ich Euch um Eure geschätzten Ratschläge und Fachwissen bitten.
Ja, aller Anfang ist schwer und da ich gerade überhaupt meine ersten Erfahrungen im Themenbereich japanische Messer mache, gehören wahrscheinlich auch negative dazu? Wie im Vorstellungsthread berichtet, habe ich mich aufgrund von naiver Euphorie ob des Eden Kanso Santokus, zu einem anderen Lustkauf hinreißen lassen.
Bei diesem Lustkauf handelt es sich um ein 240mm Tanaka Yanagiba mit Damastoptik. Über Geschmack lässt sich nicht streiten, jedenfalls gefiel es mir optisch schon ganz gut (zumindest was die Bilder im Netz versprachen), den Einsatzzweck konnte ich für mich rechtfertigen und nach allem was ich mir zum Thema Stahlarten angelesen hatte, passte dieses Messer grundsätzlich erstmal in mein Beuteschema. Als ich dann zufällig einen enormen Preisunterschied zwischen amerikanischen Shops (ca. 185$ - 205$) und einem deutschem Händler (Kochland 79,20€) ausmachte, war die Entscheidung schnell gefallen und der Bestellbutton gedrückt.
Heute kam das Messer an und mir als Laie stellt sich nach dem ersten Blick die Frage, ob die Qualitätsanmutung akzeptabel ist oder ob ich das Teil zurücksende....
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Sorry für die suboptimalen Fotos. In Ermangelung einer Fotokamera musste die Handykamera meiner Frau dienen... Leider habe ich das Yanagiba selbst noch nicht in Augenschein nehmen können und kann mir mein Urteil auch erstmal nur anhand der Fotos bilden, die mir meine Frau zugesendet hat.
Ich hoffe Ihr erkennt aber was ich meine und was mir spontan durch den Kopf ging als ich die Fotos gerade sah! Mir geht es im speziellen um das "Spaltmaß zwischen Erl(?) und Griff. Da ich mit den Fachbegrifflichkeiten noch nicht bewandert bin, weiß ich mich leider nicht besser auszudrücken. Ich bin jedenfalls der Ansicht (zu Recht?) das der Erl doch weiter in den Griff reingehört oder nicht?
Meine Frage als Anfänger hierzu ist natürlich ob:
1. Das normal bzw. akzeptabel ist? 2. Ich das Messer zurückschicken soll? 3. Es ggfs. lohnenswert wäre, einen anderen Griff montieren zu lassen? 4. Wer oder wo man so eine Änderung machen lassen kann? 5. Mit welchen Kosten man rechnen muss?
Ich würde mich über Eure geschätzte Meinung sehr freuen!
Vielen Dank schon einmal!
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Post by manni00001 on Jan 27, 2017 13:51:15 GMT
Sorry, irgendwie funktioniert das noch nicht mit den Fotos....ich bitte um ein klein wenig Geduld....!!!
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Post by brawler on Jan 27, 2017 14:09:46 GMT
Für den Preis soweit alles im grünen Bereich. Der offene Bereich des Rundlochs sollte noch gefüllt werden, um Eindringen von Wasser zu vermeiden, beispielsweise mit Bienenwachs oder moderner mit Epoxidkleber. Der kurze sichtbare Bereich des Erls ist bei klassischen japanischen Messern üblich und nennt sich glaube ich tsukamoto. Soweit ich weiß dient das als Reserve, um gegebenenfalls den Griff weiter aufklopfen zu können, sollte er sich lockern.
Profis bitte schreien, sollte ich da Blödsinn schreiben..
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Post by woka on Jan 27, 2017 14:21:14 GMT
Hallo manni00001, ich würde an Deiner Stelle das Messer sofort zurückschicken, es ist eindeutig zu kurz!!! Nee, Spaß beiseite, schau es Dir erstmal in natura an, bilde Dir eine Meinung und entscheide dann. Das mit dem sichtbaren Absatz des Erls ist, wie brawler schon geschrieben hat, auch meiner Meinung nach so gewollt und kein Mangel. Das Erlloch würde ich an Deiner Stelle mit Bienenwachs füllen, dann hast Du auch die Chance den Griff ggf. mal ohne großen Kraftaufwand zu wechseln. Viele Grüße, woka
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Post by Julius on Jan 27, 2017 14:27:26 GMT
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Post by manni00001 on Jan 27, 2017 14:33:52 GMT
Vielen Dank für die schnellen Antworten, die mich ja doch schon ein wenig beruhigen ;-) Zumindest scheine ich ja schonmal kein Geld zum Fenster rausgeworfen zu haben.
Scheint wohl so, als ob ich da eine typisch dumme Anfängerfrage gestellt habe. Es bleibt wohl noch einiges zu lernen...aber das macht ja auch den Spaß irgendwo aus!
Werde mal das Messer in der Praxis begutachten und vor allen Dingen erproben! Darauf freue ich mich schon echt sehr!
Falls es von Interesse sein sollte, kann ich dann mal zu gegebener Zeit aus Anfängersicht berichten.... :-)
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Post by Nakiriman on Jan 27, 2017 14:40:30 GMT
Hallo Diese Lücke zwische Griff und Klinge ist bei japanischen messern ganz normal und sogar Absicht. Traditionell haben diese Messer sehr einfache Griffe, aus Ho-Holz das sehr saugfähig und rutschfest ist. Dafür leben die nicht lange und sind auch nicht übermässig formstabil. Das auch nicht notwendig ist, denn die Griffe werden von zeit zu Zeit ausgetauscht. Daher die Klopfreserve... Günstige Griffe zu selbstdrankleben gibt es bei Dictum am 7 Euro: www.dictum.com/de/materialien/holz/halbzeuge-aus-holz?=&followSearch=9852&p=2&n=12&o=1Wenn Du mir hier eine kleine Anmerkung erlaubst: Kudos, das Du mit einem Yani einsteigst! Cheers Benjamin
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Post by manni00001 on Jan 27, 2017 14:49:01 GMT
Wenn Du mir hier eine kleine Anmerkung erlaubst: Kudos, das Du mit einem Yani einsteigst!
Und noch eine dumme Frage von mir: Was ist damit gemeint?
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Post by Nakiriman on Jan 27, 2017 15:21:36 GMT
Es handle sich ja um ein ziemliches specialinterest Messer mit begrenztem Einsatzgebiet und besondere Schnitttechnik. Selbst die Harcorefreaks hier im Forum machen häufig einen Bogen um solche Messer (Usubas, richtige Kiritsukes oder eben Yanagibas sieht man hier relativ selten).
Ausser dem ist Schleifen solcher Messer eine Wissenschaft für sich. Nicht das Schleifen an sich. Du kannst Das auch auf einen Stein legen und losrubbeln, wird auch scharf. Aber die "gängigen" Schärfmittel, wie z.B. Durchziehschärfer oder Wetzstab gehen hier nicht. Nicht jedefals, wenn man nicht die Geometrie nicht verhunzen will. Oder Du machst gleich eine Mikrofase dran..
Was die eigendliche Herrausvorderung ist, ist das Schleifen und Herausarbeiten der Stahlstruktur und der Shinogilinie. Da gibts recht gute Videos, z.B. von Korin.
Aber, und das ist die gute Nachricht, Du hast da ein gutes Messer, das man mit einfachen mitteln sehr, sehr einfach, sehr sehr scharf bekommen kann..
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Post by Gabriel on Jan 27, 2017 15:47:30 GMT
Moin, also wiegesagt, die Machi (der Begriff, der mir dafür geläufig ist) ist normal und gewollt. Allerdings schließe ich mich woka an... ein Yanagiba darf ruhig etwas länger sein Eher so in Richtung 300mm.... Für den Preis sehe ich sonst nichts zu meckern! Viel Spaß damit! Gruß, Gabriel
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Post by krassi on Feb 1, 2017 18:16:55 GMT
Moin! Ach quatsch! mein 3tes Messer war auch ein Yangiba! Das Teil ist halt mein 100%tiges Sashimi/Sushi Fischzerkleinerer. Was anderes mache ich damit auch nicht weil die Klinge mega empfindlich ist normalerweise. Schleifen geht in so Fern recht gut weil man keine Probleme mit Winkeln hat.. Flach drauf und flach drauf.. nur klingt das wieder pauschaler als es ist und die Wissenschaft beginnt das extrem zu finishen. Banksteine sind Pflicht und die müssen 100% pplan sein, sonst wirds halt Mehhh Keine Sorge mein Messer war ein mörder teures Kejiro Doi Yanagiba von Aoki.. und ich habs schon mehrmals vom Finish her komplett zu Grunde gerichtet Geht alles wieder.. also keine Sorge und Filetieren von weichem Zeug ist damit die Superlative. LG Daniel
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