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Post by BastlWastl on Jan 31, 2024 15:54:51 GMT
Um es auch noch in den Raum geworfen zu haben: Abnehmender Anpressdruck beim Entgraten erleichtert die Gratentfernung ungemein. Dabei die Schneidenkrümmung beachten. Bereiche mit starker Krümmung oder gar die Spitze haben weniger Auflagefläche wie leicht gekrümmte oder gerade. Grüße EiBe f Sehr guter Einwand, klar das gehört dazu, habe ich aber schon zig mal geschrieben und wird dann oft vergessen, ist ja meist schon genug Text. Iwasaki hat mal eine grandiose Schärfanleitung für Kamisori verfasst die mit einem Stein und verschiedenen (Mikawa) Nagura arbeitet und auch als vorletzten Schritt Chromoxid auf Balsaholz beinhaltet . Dabei wird am Anfang extrem viel Druck verwendet (Botan Nagura Slurry), es wird von 16kg Druck gesprochen... Das kann aber auch ein Übersetzungsfehler sein. und am Ende nach dem Chromox Balsa wird mittels Tomo Nagura nur noch wenige mm in Wechselschüben gegen die Schneide gearbeitet. Aber Vorsicht, gerade mit Slurry/Schlamm gibt es sog. Slurry Dulling Effekte (bei einigen Belgiern zu beobachten die sehr große Granate beinhalten). Nicht das der Eindruck entsteht ich würde da auf Perfektion pochen, jeder soll so schärfen das er halt scharfe Messer hat, die für die gestellten Aufgaben ausreichend scharf sind und bleiben. Es ist so ein, ich sag mal großes Thema, das es unmöglich allumfänglich beantwortet werden kann. Wenn ich hier schreiben würde wie ich verschiedene Messer von mir oder Schärfkunden individuell behandle um das Bestmögliche raus zu kitzeln würdet ihr mich eh für Verrückt halten. Ist wie in der Arbeit, heute gab es in der Schulmensa einen schnöden Milchreis mit Beerenkompott, und Coq au Vin... In den Milchreis kommen Orangen-, Limetten- und Zitronenzesten, ein Hauch Zimt, ein bischen Kardamom, Vanilleschoten, ein bisschen Rohrohrzucker, die Beeren werden mit Limettensaft und karamellisiertem Rohrzucker und einem Hauch Minze gepimpt... Das Coq au Vin ist total pervers, da kommen eingefrorene Bratensäfte von Hunderten gebratenen Hähnchen rein und zum Ablöschen der Soße nur Selbstgemachte Hühnerbrühe, dazu haufenweise Kräuter, Knoblauch Schalotten und doppelt angebratenes Wurzelgemüse, selbstverständlich auch guter französischer Rotwein und ausgewählter Essig. Wenn das keine leider so langen Haltezeiten hätte und schön angerichtet werden würde könnte man damit nen Stern kochen, oder zumindest ein paar Hauben . Wichtig ist und bleibt das es einem Spaß macht, und ein Hobby wie dieses hier ist davon abhängig nicht abzudriften (das tun viele leider) und Kosten und Nutzen in Relation zu halten. Will sagen, wenn jemand mit nem auf Diamantpasten Riemen finierten Standart Solinger Messer zufrieden ist, dann ist das doch gut. Da gibt es viele die ein paar tausender versenken und keinen Spaß mehr haben weil die Messer nicht lange schneiden oder nicht Überperfekt sind (so das wieder was neues her muss), selbst mit den besten Steinen und Schärfsystemen überfordert bzw. einfach nur gefrustet sind, erlebe ich tagtäglich im Schärfservice, da kommen Messer knallscharf für eine Analyse und schärfen, schärfer bekomme ich die teils auch nicht aber es hält halt einfach länger wegen der Grundsätze die ich einfach beachte. Ist einfach ein komplexes Thema, und nur der Nutzer kann entscheiden was er will und braucht. Grüße Wastl.
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Post by patrick2 on Jan 31, 2024 16:31:03 GMT
Vote for Bastl 2 Std Schärf Erklär Video Vote for Bastl Schärfseminar 🤣
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Post by BastlWastl on Jan 31, 2024 16:48:58 GMT
Vote for Bastl 2 Std Schärf Erklär Video Vote for Bastl Schärfseminar 🤣 Ja gerne, Schärfkurse biete ich regelmäßig an, sogar bei mir an der Schule bringe ich jeden Montag Kindern den richtigen Umgang mit Messer incl. Pflege/Gesetzeslage/schärfen mit großem Erfolg bei. Danach können die besser schärfen freihand als viele Freaks in Foren . Einfach mal melden ich bin hier in Benediktbeuern, und mache auch für Interessierte mal schnelle Videos über Whatsapp, aber halt immer sehr spezialisert, ich hätte z.B. schärfen von Apex Ultra mit Venev, Shapton und Naturstein (gemacht für Marco Guldimann noch im Programm), aber das ist schon sehr speziell und geht halt noch weiter, incl. Schärfrichtung für bestimmte Anwendungszwecke etc... . Habe auch für z.B. Rasiermesser Freaks Kurse gemacht, und das Grundverständnis nach ein wenig Theorie hat alle bisher dazu gebracht nicht mehr 3 Stunden an nem Messer zu sitzen und zu verzweifeln mit nem Halbguten Ergebnis, sondern das innerhalb von max. 15min. fertig zu haben, mit nur ihrem mitgebrachten Stein, sofern der tauglich war. Es ist einfach so das man mit persönlichem Kontakt und Einflussmöglichkeit viel mehr, viel schneller lernt. Grüße Wastl.
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eibe
Lehrling
Posts: 80
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Post by eibe on Jan 31, 2024 18:51:12 GMT
Um es auch noch in den Raum geworfen zu haben: Abnehmender Anpressdruck beim Entgraten erleichtert die Gratentfernung ungemein. Dabei die Schneidenkrümmung beachten. Bereiche mit starker Krümmung oder gar die Spitze haben weniger Auflagefläche wie leicht gekrümmte oder gerade. Grüße EiBe f Sehr guter Einwand, klar das gehört dazu, habe ich aber schon zig mal geschrieben und wird dann oft vergessen, ist ja meist schon genug Text. Iwasaki hat mal eine grandiose Schärfanleitung für Kamisori verfasst die mit einem Stein und verschiedenen (Mikawa) Nagura arbeitet und auch als vorletzten Schritt Chromoxid auf Balsaholz beinhaltet . Dabei wird am Anfang extrem viel Druck verwendet (Botan Nagura Slurry), es wird von 16kg Druck gesprochen... Das kann aber auch ein Übersetzungsfehler sein. und am Ende nach dem Chromox Balsa wird mittels Tomo Nagura nur noch wenige mm in Wechselschüben gegen die Schneide gearbeitet. Aber Vorsicht, gerade mit Slurry/Schlamm gibt es sog. Slurry Dulling Effekte (bei einigen Belgiern zu beobachten die sehr große Granate beinhalten). Nicht das der Eindruck entsteht ich würde da auf Perfektion pochen, jeder soll so schärfen das er halt scharfe Messer hat, die für die gestellten Aufgaben ausreichend scharf sind und bleiben. Es ist so ein, ich sag mal großes Thema, das es unmöglich allumfänglich beantwortet werden kann. Wenn ich hier schreiben würde wie ich verschiedene Messer von mir oder Schärfkunden individuell behandle um das Bestmögliche raus zu kitzeln würdet ihr mich eh für Verrückt halten. Ist wie in der Arbeit, heute gab es in der Schulmensa einen schnöden Milchreis mit Beerenkompott, und Coq au Vin... In den Milchreis kommen Orangen-, Limetten- und Zitronenzesten, ein Hauch Zimt, ein bischen Kardamom, Vanilleschoten, ein bisschen Rohrohrzucker, die Beeren werden mit Limettensaft und karamellisiertem Rohrzucker und einem Hauch Minze gepimpt... Das Coq au Vin ist total pervers, da kommen eingefrorene Bratensäfte von Hunderten gebratenen Hähnchen rein und zum Ablöschen der Soße nur Selbstgemachte Hühnerbrühe, dazu haufenweise Kräuter, Knoblauch Schalotten und doppelt angebratenes Wurzelgemüse, selbstverständlich auch guter französischer Rotwein und ausgewählter Essig. Wenn das keine leider so langen Haltezeiten hätte und schön angerichtet werden würde könnte man damit nen Stern kochen, oder zumindest ein paar Hauben . Wichtig ist und bleibt das es einem Spaß macht, und ein Hobby wie dieses hier ist davon abhängig nicht abzudriften (das tun viele leider) und Kosten und Nutzen in Relation zu halten. Will sagen, wenn jemand mit nem auf Diamantpasten Riemen finierten Standart Solinger Messer zufrieden ist, dann ist das doch gut. Da gibt es viele die ein paar tausender versenken und keinen Spaß mehr haben weil die Messer nicht lange schneiden oder nicht Überperfekt sind (so das wieder was neues her muss), selbst mit den besten Steinen und Schärfsystemen überfordert bzw. einfach nur gefrustet sind, erlebe ich tagtäglich im Schärfservice, da kommen Messer knallscharf für eine Analyse und schärfen, schärfer bekomme ich die teils auch nicht aber es hält halt einfach länger wegen der Grundsätze die ich einfach beachte. Ist einfach ein komplexes Thema, und nur der Nutzer kann entscheiden was er will und braucht. Grüße Wastl. 16kg für ne Flachschliffseite oder nem übel fetten Solinger kann ich mir noch vorstellen. Auf ner feinen Schneidfase erscheint's mir mächtig. Um den umgelegten Grat, welchen du mit einem Zug zum Rücken rückbiegst, noch mal aufzugreifen. Im makroskopischen gehe ich ähnlich bei partiell umgelegten Schneiden von weicheren Messern vor. Mit ausreichend, teils starkem, Druck über nen blanken Stahl gezogen um das Ganze vor dem Wetzen wieder zu richten. Hat nix mit Grat entfernen zu tun, ist aber trotzdem toll. Grüße Eibe
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Post by BastlWastl on Jan 31, 2024 19:47:40 GMT
16kg für ne Flachschliffseite oder nem übel fetten Solinger kann ich mir noch vorstellen. Auf ner feinen Schneidfase erscheint's mir mächtig. Um den umgelegten Grat, welchen du mit einem Zug zum Rücken rückbiegst, noch mal aufzugreifen. Im makroskopischen gehe ich ähnlich bei partiell umgelegten Schneiden von weicheren Messern vor. Mit ausreichend, teils starkem, Druck über nen blanken Stahl gezogen um das Ganze vor dem Wetzen wieder zu richten. Hat nix mit Grat entfernen zu tun, ist aber trotzdem toll. Grüße Eibe Da geht es auch um Kamisori, im Prinzip wie ein Hobel, 2 Flachschliffseiten. Aber 16kg klar ein Übersetzungsfehler, da geht es um 1-2kg. die man schnell zusammen wenn man mal mit Nachdruck schärft . Ich lege aber keinen umgelegten Grat um. Ich erzeuge einen, der dann wenn ich Schneide voran schärfe in den weichen Stein bzw. den Lapping Film einschneidet. Deshalb schleife ich diesen weg, bzw. erzeuge einen auf der anderen Seite. Ist mir klar es hört sich doof an, ein Schärfparadoxon ? Aber hier handelt es sich nur um eine spezielle für bestimmte Steine (Weich gebundene Diamantsteine oder auch Lapping Film) Vorgehensweise, die ist nicht allgemein gültig. Grüße Wastl.
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eibe
Lehrling
Posts: 80
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Post by eibe on Jan 31, 2024 20:45:22 GMT
Da geht es auch um Kamisori, im Prinzip wie ein Hobel, 2 Flachschliffseiten. Aber 16kg klar ein Übersetzungsfehler, da geht es um 1-2kg. die man schnell zusammen wenn man mal mit Nachdruck schärft . Ich lege aber keinen umgelegten Grat um. Ich erzeuge einen, der dann wenn ich Schneide voran schärfe in den weichen Stein bzw. den Lapping Film einschneidet. Deshalb schleife ich diesen weg, bzw. erzeuge einen auf der anderen Seite. Ist mir klar es hört sich doof an, ein Schärfparadoxon ? Aber hier handelt es sich nur um eine spezielle für bestimmte Steine (Weich gebundene Diamantsteine oder auch Lapping Film) Vorgehensweise, die ist nicht allgemein gültig. Grüße Wastl. Meine wenig fundierte Kurzrecherche zeigte mir jap. RM mit einer Flachschliffseite, aber auch mit zwei Hohlschliffseiten. Nunja, wie gesagt wenig fundiert Mir war schon klar, dass du nicht von einer umgelegten Schneide schreibst. War sozusagen eine stark vergrößerte Analogie meinerseits zwecks Veranschaulichung. Wenn ich auf nen feineren Stein wechsele achte ich auch darauf, erst die zuletzt geschärfte Seite weiter zu bearbeiten um die Gratfahne an der Wurzel weiter auszudünnen. Dann Wechsel auf die andere Seite und erst ein paar Züge mit der Schneide um den Grat wieder umzulegen (so wie das auch beschreibst). Dann Gratwurzel weiter ausdünnen. Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass man dann nichtmehr unbedingt nach dem Kriterium "Durchgeschliffen bis Grat" vorgehen kann. Eher knirscht aufm Stein, Grat hat sich gelöst. Andererseits kann man auch viel unnötigen Zauber veranstalten oder seine Messer auch einfach nur schärfen Grüße EiBe
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Post by patrick2 on Jan 31, 2024 21:55:43 GMT
Vote for Bastl 2 Std Schärf Erklär Video Vote for Bastl Schärfseminar 🤣 Ja gerne, Schärfkurse biete ich regelmäßig an, sogar bei mir an der Schule bringe ich jeden Montag Kindern den richtigen Umgang mit Messer incl. Pflege/Gesetzeslage/schärfen mit großem Erfolg bei. Danach können die besser schärfen freihand als viele Freaks in Foren . Einfach mal melden ich bin hier in Benediktbeuern, und mache auch für Interessierte mal schnelle Videos über Whatsapp, aber halt immer sehr spezialisert, ich hätte z.B. schärfen von Apex Ultra mit Venev, Shapton und Naturstein (gemacht für Marco Guldimann noch im Programm), aber das ist schon sehr speziell und geht halt noch weiter, incl. Schärfrichtung für bestimmte Anwendungszwecke etc... . Habe auch für z.B. Rasiermesser Freaks Kurse gemacht, und das Grundverständnis nach ein wenig Theorie hat alle bisher dazu gebracht nicht mehr 3 Stunden an nem Messer zu sitzen und zu verzweifeln mit nem Halbguten Ergebnis, sondern das innerhalb von max. 15min. fertig zu haben, mit nur ihrem mitgebrachten Stein, sofern der tauglich war. Es ist einfach so das man mit persönlichem Kontakt und Einflussmöglichkeit viel mehr, viel schneller lernt. Grüße Wastl. Kling gut 😄😄 Benediktbeuern ist ja fast umme Ecke *hust* Sind ja nur 700km 🤣🤣
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Post by BastlWastl on Feb 1, 2024 13:50:31 GMT
Ich bezog mich auf das Flach auflegen auf den Stein, bzw. sind alte Kamisori tatsächlich mit nem Chiselgrind versehen, ansonsten ist natürlich eine stärkere und eine weniger starke Hohlung aufgebracht. Aber die Messer werden einfach Flach auf den Stein aufgelegt, so war das gemeint. Hohlschliff oder Flachschliff hat aber natürlich nur für Verwirrung gesorgt . Andererseits kann man auch viel unnötigen Zauber veranstalten oder seine Messer auch einfach nur schärfen Im Prinzip zählt nur das Ergebnis und die Zufriedenheit des Nutzers, da hast du recht. Ich mache das ja nicht weil ich scharfe Messer geil finde (na klar ein bisschen geil ist das schon ), ich mach das um meine Finger zu schonen, und um möglichst wenig Zeit zu verballern mit der Instandhaltung, also effizientes schärfen mit möglichst hoher Ausgangsschärfe, und wenig Pflegeaufwand Plus erhöhte Standzeit und Robustheit der Schneide. Grüße Wastl.
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